Читать книгу Einsteins Wichtigste Erkenntnis - Thomas Herold - Страница 7
Bildung führt in den meisten Fällen nicht zu Weisheit
ОглавлениеIn einem kleinen vietnamesischen Fischerdorf stand ein Investmentbanker am Pier. Er beobachtete wie ein Fischer mit seinem kleinen Fischerboot anlegte. Der Fischer hatte einige der großen und schweren Thunfische geladen. Der Bankier beglückwünschte den Fischer zu seinem tollen Fang und fragte, wie lange er denn gefischt hätte.
Der Vietnamese antwortete: „Nur ein paar Stunden, mehr nicht.“ Der Banker fragte daraufhin, wieso der Fischer nicht länger auf See geblieben ist, um noch mehr Thunfische zu fangen. Der Fischer erwiderte nur, dass es genug Fische seien, um seine Familie für die nächsten Tage zu versorgen.
Der Investmentbanker fragte wiederum: „Ja, und was machen sie mit dem Rest des Tages?“ Der Vietnamese erklärte: „Morgens schlafe ich aus, fische ein wenig, spiele mit meinen Kindern, mache nach dem Mittag mit meiner Frau Siesta, spaziere durchs Dorf, trinke dort ein Gläschen und spiele mit meinen Freunden Gitarre, sie sehen ich habe das volle Leben.“
Der Banker erklärte: „Ich habe erfolgreich in Harvard studiert und könnte ihnen zeigen wie sie noch mehr erreichen. Am besten investieren sie noch mehr Zeit ins Fischen, und von dem Gewinn könnten sie sich ein noch größeres Boot kaufen, bis sie eine Flotte haben. Ihren Fang verkaufen sie direkt an eine Fischverarbeitungsfabrik statt an die Händler.
Eines Tages können sie dann ihre eigene Verarbeitungsfabrik eröffnen. Das bedeutet, dass sie Produktion, Verarbeitung und Vertrieb alles in eigener Hand hätten. Sie müssten dann auch nicht mehr in diesem kleinen Dorf leben. Sie könnten nach Mexiko City, Los Angeles oder sogar nach New York, von wo aus sie ihr wachsendes Unternehmen leiten.“
Der Fischer fragte: „Und wie lange dauert das alles?“ Der Banker erwiderte: „So ungefähr 15 bis 20 Jahre.“ Darauf fragte der Vietnamese: „Und was dann?“
Der Banker lachte und sagte: „Dann kommt das Allerbeste. Wenn ihr Unternehmen dann groß genug ist, könnten sie an die Börse gehen und ihre Unternehmensanteile verkaufen. Sie würden sehr reich werden, sie könnten Millionen verdienen“. Der Fischer sagte: „Millionen. Und dann?“
Der Banker antwortete: „Dann müssen Sie nicht mehr arbeiten, Sie könnten an die Küste in ein kleines Fischerdorf ziehen, morgens ausschlafen, ein wenig fischen gehen, mit ihren Kindern spielen, eine Siesta mit ihrer Frau machen, ins Dorf spazieren, am Abend ein Gläschen Wein genießen und mit ihren Freunden Gitarre spielen.“
Ob der Banker in dieser Geschichte jemals seinen intellektuellen Kurzschluss begreift?
Was uns die Geschichte vielleicht am deutlichsten aufzeigt, ist unser Erstreben, auf ein Endziel in unserem Leben hinzuarbeiten, an dem wir endlich alles haben und zu guter Letzt das Leben in vollen Zügen genießen können. Ein überwiegender Anteil der Bevölkerung in der westlichen Welt folgt der zielorientierten Lebensausrichtung und Lebensgestaltung.
Ganz anders haben sich die Menschen in der östlichen Welt verhalten, im Besonderen in den asiatischen Ländern. Mittlerweile haben viele asiatische Länder die westliche Business-Kultur übernommen.