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Ein westlicher Verstand in Indien

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Als ich 1991 nach Indien pilgerte, hatte ich eigentlich nicht vor zwei Wochen in Bombay zu verbringen – vor allem nicht in der Monsunzeit. Es regnete den ganzen Tag wie aus Eimern. Jeder Tag, an dem ich mich nach draußen wagte, endete in durchnässten Kleidern – das dauerte gerade mal zwei Minuten.

Abends fischte ich oft meine Rupien-Geldscheine aus der Geldbörse, um sie anschließend wie kleine Bettlaken an die Wäscheleine zum Trocknen aufzuhängen. Von meinem Hotelzimmer aus beobachtete ich mehrmals am Tag gespannt das Geschehen auf den Straßen. Die Inder waren größtenteils mit Reparaturarbeiten an Dächern und Überhängen beschäftigt. Wie jedes Jahr zur Monsunzeit!

Es hatte für mich den Anschein, als würden sich die Inder nicht auf den Monsun vorbereiten. Meine Annahme bestätigte sich, als ich mit einigen Indern ins Gespräch kam, und ein paar Worte über die Folgen des Monsuns austauschte.

Zwei Dinge sind mir dabei aufgefallen: Zum einen hatten sie kein wirkliches Problem mit dem starken Regen – die Freude und Glückseligkeit blieb nicht auf der Strecke. Zum anderen dachten sie nie an das nächste Jahr, und bereiteten sich deshalb auch nie darauf vor. Für meinen konditionierten, westlichen Verstand war das eine enorme Herausforderung – gelinde formuliert.


Einsteins Wichtigste Erkenntnis

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