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Was bedeutet es, eine Beziehung zu haben?

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Der Definition nach ist eine Beziehung eine Verbindung oder der Kontakt zu einem einzelnen oder einer Gruppe. Das umfasst z.B. politische, kulturelle, geschäftliche, private, zwischenmenschliche, zwischenstaatliche, und auch internationale Beziehungen. Des Weiteren schließt es auch den Bezug zu unserer eigenen Person, zur Umwelt und zu unserem Ursprung als Mensch selbst mit ein.

Das Wort ‚Beziehung‘ wird auch dazu verwendet, um einen Zusammenhang oder ein wechselseitiges Verhältnis auszudrücken. Also z.B. die Relation zwischen Angebot und Nachfrage oder um einen Bezug zwischen zwei Dingen herzustellen wie z.B. eine Uhr, welche uns die Zeit anzeigt oder der Einfluss des Wetters auf die Verkaufszahlen von Schokoladeneis. Das Gegenteil von Beziehung ist die Trennung, was uns bereits einen ersten Hinweis auf die wahre Bedeutung des Wortes Beziehung gibt.

Wir haben also Beziehungen zu fast allem in unserem Leben. Zu jeder Person der wir begegnen, zu allen Gegenstände um uns herum, aber auch zu Personen und Gruppen, denen wir nicht begegnen, von denen wir nur theoretisches Wissen haben. Wir haben eine Beziehung zu uns selbst, zu allem Wissen und zu allen Erfahrungen, die wir je gemacht haben.

Das Gehirn speichert unser erlerntes Wissen und unsere Erfahrungen ab, und verknüpft sie mit anderen Erfahrungen und Wissenseinträgen. So entsteht ein äußerst komplexes intelligentes System aus Milliarden von Beziehungen. In den früheren Jahren der Gehirnforschung wurde davon ausgegangen, dass sich das Gehirn im Erwachsenenalter nicht mehr weiter entwickelt.

Neuere Studien widerlegen diesen Schluss. Sie beweisen, dass unser Gehirn nicht mit Abschluss der Entwicklungsphase fertig ist, und danach nur noch abbaut, sondern es plastisch ist und lebenslang entwicklungsfähig bleibt. Ein sehr wichtiger Aspekt, auf den wir später noch zurückgreifen werden.

Viele dieser Verknüpfungen im Gehirn sind wiederum mit einem Werte- und Bedeutungssystem verbunden, was mit einer rosaroten Brille vergleichbar ist. Wir ordnen unser Wissen und unsere Erfahrungen in Kategorien, die grob betrachtet entweder gut oder schlecht und förderlich oder hinderlich sind. Damit vermeiden wir Gefahren, Schmerz und Leiden. Es sind lebenserhaltende Prozesse, die jeder von uns in unterschiedlicher Form erlebt und abgespeichert hat.

Allerdings hat dieses Bewertungssystem nicht nur Vorteile, sondern auch gravierende Nachteile. Wenn es nicht ausgewogen benutzt wird, kann es dazu führen, dass wir übervorsichtig sind, zu viele Überlegungen anstellen, nichts mehr riskieren, und uns im schlimmsten Fall völlig vom Lebensprozess abschneiden.

Es gibt keine Methode dieses Bewertungssystem auszuschalten oder zu kontrollieren. Es ist allerdings möglich durch Erfahrung und Selbstbeobachtung sein eigenes Optimum, und damit eine innere Harmonie zu erzeugen. Dieser Zustand der Balance ist bei jedem Menschen unterschiedlich und kann nicht generell durch ein einziges System beschrieben werden.

Die wichtigste Beziehung für die meisten von uns ist die Paarbeziehung. Diese stellt uns vor die größten Herausforderungen, und dort liegt auch das größte Potenzial in unserer Lebensentfaltung. Deswegen werde ich größtenteils auf diese Beziehungsebene eingehen, aber auch hin und wieder einen Seitensprung in andere Beziehungsebenen unternehmen.

Wir werden uns dabei Schritt für Schritt von der körperlichen Beziehung an die geistige Beziehung herantasten. Mit diesem Fundament an Wissen können wir anschließend den letzten Schritt vollziehen, und uns auf die metaphysische Ebene begeben, wo wir uns die Bedeutung einer Beziehung aus höchster Ebene ansehen werden.

Die zwei Begriffe Beziehung und Begegnung werde ich im Folgenden abwechselnd verwenden, aber damit das Gleiche beschreiben.

Das Beziehungskarussell

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