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Vorwort

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Um zu lernen, wie man biblische Texte auslegt, muss man genau das tun: biblische Texte auslegen. Es reicht nicht, sich das Wissen über Methoden anzueignen oder anderen bei ihrer Methodenanwendung zuzuschauen. Das heißt aber auch, dass man nicht lehren kann, biblische Texte auszulegen. Aus diesem Grund ist das vorliegende Buch ein Lernbuch: Der noch neue Begriff will auf das didaktische Konzept dieses Buches hinweisen. Das Lernbuch vermittelt jenes Wissen, das nötig ist, um eine exegetische Methode anwenden zu können. Somit dient das Lernbuch vornehmlich zur Vorbereitung auf entsprechende Sitzungen einer exegetischen Lehrveranstaltung (Proseminar Altes Testament). Die Kontaktzeit in der Lerngruppe kann dann dazu genutzt werden, die Methoden am eigenen Text zu üben. In der Nachbereitung und beim eigentlichen Abfassen einer exegetischen Arbeit kann man sich anhand des Lernbuchs nochmals einzelner Methodenschritte vergewissern. Später in der beruflichen Praxis, bei der Erschließung eines alttestamentlichen Bibeltextes für eine Predigt, für die Katechese, den Religionsunterricht, die Gemeindearbeit usw. oder beim Verfassen eines wissenschaftlichen Artikels kann das Lernbuch gute Dienste dabei leisten, sich an die methodische, schrittweise und dadurch ertragreiche Vorgehensweise zu erinnern. Grundsätzlich ist das Lernbuch auch zum Selbststudium ohne Begleitung durch das exegetische Proseminar geeignet, aber nicht primär daraufhin ausgelegt.

Das Lernbuch ist ein pragmatischer Ansatz, um Studierende der Theologie in der Einstiegsphase und andere an der Sache Interessierte an eine auf diesem Level leistbare methodengeleitete Exegese alttestamentlicher und vergleichbarer Texte heranzuführen. Deswegen findet keine Theoriereflexion oder gar Theoriebildung im methodologischen Sinne statt. Kenntnisse der hebräischen und griechischen Sprache werden grundsätzlich nicht vorausgesetzt; in aller Regel wird mit gängigen deutschsprachigen Übersetzungen gearbeitet. Vereinzelt finden sich Hinweise, wie man mit Kenntnissen der alten Sprachen weitere Beobachtungen zum Text machen kann. Durch dieses Konzept ist der Weg einerseits offen für einen fundierten Umgang mit der Bibel in der Praxis, andererseits für die weitere Vertiefung in der Bibelwissenschaft.

Das hier vorgestellte Programm speist sich aus mehreren Wurzeln (u.a. die Arbeiten von Wolfgang Richter, Erich Zenger, Hubert Irsigler, Georg Steins, Christoph Dohmen, Thomas Hieke). Eine praktikable Verknüpfung dieser Ansätze versucht das Lernbuch zu vermitteln und anwendbar zu machen. Bewährt und geschärft hat sich das Konzept seit 2000 in zahlreichen Proseminaren mit den Lehrenden Thomas Hieke, Monika Müller und Benedict Schöning. Alle diese Erfahrungen sind in ein Grundgerüst des Lernbuchs eingeflossen, das im Sommersemester 2016 in einem exegetischen Proseminar intensiv getestet wurde. Die Rückmeldungen der Studierenden wurden von den studentischen Hilfskräften Sonja Dussel und Franziska Rauh erfasst und ausgewertet. Beide haben zudem ihre eigenen Ideen und wertvolle Vorschläge eingebracht. Im Viererteam wurden die Probleme besprochen, Verbesserungen erstellt und in das Lernbuch eingearbeitet. Ein besonderer Dank gilt Dr. Andrea Klug für präzise Korrekturvorschläge und hilfreiche Anregungen.

Thomas Hieke und Benedict Schöning

Methoden alttestamentlicher Exegese

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