Читать книгу 30 Minuten Menschen und Gespräche führen - Thomas Lorenz - Страница 6
Vorwort
ОглавлениеVerstehen Sie dieses Buch als einen Reiseführer durch die Vielfalt der Gespräche, quasi ein „Sprach-Führer zum Erfolg“. Lassen Sie uns diesen Sprach-Führer mit einer Führung durch die Vielfalt der Bedeutung des altgriechischen Begriffs „logos“ beginnen. Je nach Zusammenhang oder Übersetzung liegt die Verwendung von „logos“ bei Wort, Sinn, Rede, Berechnung oder sogar Tat. Offenbar kann sich schon hinter einem einzelnen Wort so Verschiedenes verbergen. Da fällt es schwer, dieses Wort so zu nutzen, dass sich für jeden dasselbe daraus ergibt. Nicht nur die „Babylonische Verwirrung“ zwingt uns, Worte in unterschiedliche Sprachen zu übersetzen, sondern auch die „Deutung“ führt selbst bei Menschen gleicher Muttersprache zu Irritationen. Eine solche Irritation beschäftigt schon Goethes Faust, als dieser dem Begriff „logos“ bei seiner Übersetzung der Bibel begegnete: „Geschrieben steht: ‚Im Anfang war das Wort!’ Hier stock ich schon! Wer hilft mir weiter fort?“ Dabei ringt Faust neben der Übersetzung auch um die Bedeutung, um die Semantik des Wortes.
Kommen für den Sprechenden darüber hinaus noch die persönlichen, emotionalen Besetzungen des Wortes, also Lebenssituationen, in denen das Wort bisher eine Rolle spielte, hinzu – versteht er oder sie den Nutzen eines Sprach-Führers.
Dieses Buch kann in 30 Minuten keine Darstellung der breiten wissenschaftlichen Diskussion um Sprache, Wirklichkeit und Wahrheit bieten. Es fragt auch nicht, wie souverän und sympathisch Inhalte vorgetragen werden (vgl. Lorenz/Deuser, 30 Minuten So geht Vortragen). Was das Buch will, ist Muster von Sprechen, Zuhören oder Fragen aufzuzeigen und bedenkbar zu machen. So können Sie damit Ihr Leben erfolgreich durch Sprache gestalten. Entlang dieser Muster zeigen und reflektieren wir praktische Werkzeuge, mit denen, bewusst eingesetzt, Ihre Gespräche gelingen werden. Selbst wenn Kritikgespräche eskalieren, Feedback tief verletzt und „aus einer Mücke ein Elefant“ wird, gibt es erstaunlich einfache Werkzeuge, um Fakten zu benennen, unterschiedliche Deutungen zu erkennen und Auseinandersetzungen zu deeskalieren.
So sind Sie dann – egal ob im privaten oder beruflichen Kontext – auf verschiedenste Situationen optimal vorbereitet und auch erfolgreich. Sie sehen, es gibt genügend Anlässe, diesen Sprach-Führer zu nutzen. Greifen Sie zu den unterschiedlichen Tools. Der Werkzeugkasten ist gut gefüllt. Gehen Sie in vielen Kommunikationssituationen Ihres Alltags effektiver ans Werk.
Wir danken Prof. Rupert Lay und Dr. Helmut Mühlbauer für die Unterstützung bei der Arbeit an diesem Buch. Ihnen wünschen wir nun viel Freude bei semantischen und emotionalen Interpretationen unserer Worte und der Nutzung unserer Werkzeuge.
Ihr
Thomas Lorenz und Stefan Oppitz