Читать книгу Wanderführer: Naturpfade rund um Nürnberg, Fürth und Erlangen. 25 erlebnisreiche Wanderungen. - Thomas Neser - Страница 11
Оглавление1 Über den Wipfeln des Lorenzer Reichswaldes
Von Fischbach zum Schmausenbuckturm
Woher der Eisweiher seinen Namen hat? Dieser Ausflug gibt die Antwort und wartet überdies mit Highlights auf wie dem 41 Meter hohen Schmausenbuckturm und dem Nürnberger Tiergarten. Letzterer erfreut speziell das Herz der Kleinen und liegt ideal direkt am Wanderweg – stets einen Besuch wert.
Ausgangs-/Endpunkt
S-Bahn-Haltestelle Nürnberg-Fischbach in Altenfurt
GPS-Koordinaten
49.414102, 11.173531
Markierungen
Blauer Punkt und blauer Strich bis Schmausenbuckturm, markierungslos bis Valznerweiherstraße, blaues Kreuz bis Fischbach
Tourencharakter
Bis Fischbach und am Tiergarten Nürnberg einige Asphaltstrecken, ansonsten hauptsächlich befestigte Schotterwege und Waldpfade, teilweise guter Orientierungssinn nötig
Einkehrmöglichkeiten
Mehrere Einkehrmöglichkeiten in Fischbach; Tiergarten Nürnberg; »Insel-Restaurant Valzner Weiher«, Valznerweiherstraße 111 in Nürnberg (kein Ruhetag)
Verkehrsanbindung
S-Bahn-Haltestelle Nürnberg-Fischbach in Altenfurt (S2 Roth–Nürnberg–Altdorf), Buslinien 54, 56, 57, 59 und 96 nach Fischbach
Information
Touristeninformation Nürnberg, Königstraße 93 (Mo–Sa, ganzjährig) oder Hauptmarkt 18 (Mo–Sa, ganzjährig); Tel. 0911/2336-132 o. -135
Südöstlich des Tiergartens erstreckt sich eines der interessantesten und vielseitigsten Waldgebiete Nürnbergs: der Lorenzer Reichswald. Mit dem etwa 390 Meter ü. NN gelegenen Schmausenbuck ist dies eine der ältesten urkundlich erwähnten Walderholungsstätten. Alte aufgelassene Sandsteinbrüche mit historischer Vergangenheit, dichte Kieferbewaldungen sowie Heidelbeer- und Preiselbeersträucher säumen die Waldlichtungen, auf deren sandigen Böden man mit ein wenig Geduld manchmal Ringelnattern oder sogar Kreuzottern beobachten kann.
Wir starten unsere Tour am S-Bahn-Haltepunkt Nürnberg-Fischbach in Altenfurt . Die Markierung »blauer Punkt« führt uns schließlich an der Fischbacher Hauptstraße entlang in den Ort Fischbach hinein. Der Weg bis dorthin ist eine asphaltierte Strecke. An der Kirche vorbei, biegen wir nach etwa 400 Metern links in die Pellergasse ein. Den Straßenlärm lassen wir ab jetzt weitestgehend hinter uns. Linker Hand können wir das Pellerschlösschen mit seiner kleinen Parkanlage erblicken. Der ehemalige Herrensitz, erbaut im 16. Jahrhundert, ist für eine Besichtigung leider nicht zugänglich. Das Schloss ist in Privatbesitz und wird hauptsächlich für Hochzeitsfeiern und Konzerte genutzt.
Auf ruhigen Wegen: Zum Schlüsselstein und Schmausenbuckturm
Unsere Markierung führt uns nun durch das ruhige Wohngebiet bis zum Waldrand. Auf befestigtem Forstweg geht es etwa 1,2 Kilometer weiter bis zu einer Kreuzung (Wegweiser »Brunn« rechts; Markierung »blauer Punkt« links). Hier befindet sich einige Meter im Wald versteckt der Schlüsselstein , eine aus Sandstein bizarr gebildete Felsformation. Der Fels ist auf Trampelpfaden leicht zu erreichen.
Mit der Markierung wandern wir weiter, halten uns an einer weiteren Gabelung schließlich links und verlassen den Schotterweg wieder nach rechts auf einen idyllischen schattigen Waldpfad. Wir orientieren uns weiterhin an unserer Markierung »blauer Punkt« (in Richtung Laufamholz/Erlenstegen). Nach einiger Zeit kreuzen wir den Anton-Leidinger-Weg und wechseln ab hier die Markierung.
Mit »blauem Strich« geht es nun in Richtung Tiergarten durch die alten aufgelassenen Steinbrüche, unter einer Stromtrasse hindurch, hinauf zum Schmausenbuckturm (s. Infokasten).
Mit dem »blauen Strich« steigen wir nun über Treppen hinab zum Nürnberger Tiergarten . Wir verlassen die Markierung und gehen am Haupteingang des Tiergartens auf dem Gehweg der Straße Am Tiergarten in einer lang gezogenen Linkskurve weiter. Die Straße mündet schließlich in die Bingstraße. Wir verlassen die Straße und gehen mit dem Ulmenweg in südlicher Richtung weiter, am Zaun der Kunstakademie entlang (Waldabteilung Breite Lohe). Nach einigen Gehminuten erreichen wir schließlich den Valznerweiher . Wir begeben uns hier nach links in die Valznerweiherstraße und folgen dieser etwa 500 Meter. Gegenüber dem Schwimmbad des 1. FCN (Valznerweiherstraße 200) geht es links in den Wald hinein.
Idylle pur am Eisweiher in Fischbach
Die Markierung »blaues Kreuz« führt uns ab nun in östliche Richtung. Auf gut markiertem Weg wandern wir so etwa 3,5 Kilometer durch den Wald. Kurz vor Fischbach erreichen wir schließlich den idyllisch gelegenen Eisweiher . Der Name stammt aus früherer Zeit, als die Brauereien im Winter große Eisplatten aus dem Weiher heraussägten. So konnten in den Sommermonaten die Bierfässer in den Kellern kühl und frisch gelagert werden. Wer hier eine Rast einlegen möchte, kann auch eine Vielzahl an Enten und Graugänsen beobachten.
Unsere Markierung führt uns nun über die Tiefe Brücke und den Eisweiherweg sowie über einen weiten Wiesengrund wieder bis zum Pellerschlösschen.
Ab hier geht es auf altbekanntem Weg mit der Markierung »blauer Punkt« zum S-Bahnhof Nürnberg-Fischbach zurück.
Der 41 Meter hohe Schmausenbuckturm auf der Gritz
Idylle pur: der Eisweiher
Das Pellerschlösschen in Fischbach
Über den Baumwipfeln
Der Schmausenbuckturm (413,87 m ü. NN) wurde am 5. Mai 1887 erbaut. Es gab zwar schon einige Jahre davor, um etwa 1863, eine derartige Konstruktion, doch war hier nur ein pyramidenförmiges Holzgerüst vorhanden. Durch das Bombardement der alliierten Streitkräfte wurde der Turm im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, jedoch anschließend in seinem jetzigen Zustand wiederaufgebaut. Im Sommer 2014 erfolgte schließlich noch einmal eine Sanierung. Der Turm kann von Mai bis September an Sonn- und Feiertagen (zusätzlich von Karfreitag bis Ostermontag) von 13 bis 17 Uhr bestiegen werden; Eintritt Erwachsene 2,30 €, Kinder bis 14 Jahre 1,50 €.
Historischer Rastplatz
Die »Buchenklinge«, eine im 13. Jahrhundert gefasste Quelle, diente zu damaligen Zeiten als Rast- und Erholungsplatz der Nürnberger Steinmetze. Bis zum Dreißigjährigen Krieg wurden hier zünftige Feste ausgerichtet. Der Burgsandstein, der damals am Schmausenbuck in schweißtreibender Arbeit mit Spitzhacken, Schroteisen, Keilen und Hämmern mühsam abgebaut wurde, wurde schließlich über die Buchenklinge auf alten Holzkarren ins Tal und von dort in die Stadt gebracht. Auch beschäftigte sich bereits der Nürnberger Maler und Dichter Albrecht Dürer in den Jahren 1495–1497 in seinen sechs Steinbruchstudien und -zeichnungen mit dem Nürnberger Sandsteinabbau.
Man erreicht die Buchenklinge, indem man bei der Stromtrasse, die man vor dem Schmausenbuckturm erreicht, den Hinweg etwa 100 m zurückgeht und hier an der Weggabelung nach links abbiegt. Nach weiteren 300 m gelangt man schließlich zum Rastplatz.