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Das Gefühl der Leere

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Leben mit Depersonalisation / Derealisation


von Thomas Schrader



Hallo und vielen Dank, dass Du dir dieses Buch gekauft hast. Ich möchte auf ein förmliches Sie verzichten und meine Leser gleich duzen, da der Zustand der Derealisation/Depersonalisation, welcher Dich ja wahrscheinlich zu diesem Buch geführt hat, uns stärker verbindet als so manche persönliche Bekanntschaft.


Zunächst möchte ich mich kurz vorstellen, damit Du dir ein Bild über den Verfasser dieses Buches machen kannst und besser verstehst, weshalb ich mich dazu entschieden habe, es zu schreiben.


Mein Name ist Thomas Schrader, ich bin 1986 geboren und leide seit meinem zehnten Lebensjahr an DP/DR. Die ersten Jahre waren sehr hart und dieser Zustand hinderte mich an vielen Dingen, die für ein normales Kind oder einen Heranwachsenden selbstverständlich sind; Einkaufen gehen, Rummelplätze besuchen, an Klassenfahrten teilnehmen, unbeschwert und vergnügt sein.

Meine Mutter schickte mich 1998 zu einer Kinder- und Jugendpsychologin, die zwar mehrere Tests mit mir durchführte, schlussendlich aber zu keinem Ergebnis kam. Die Bezeichnungen Derealisation und Depersonalisation waren ihr wahrscheinlich vollkommen fremd und für mich sollten noch etliche Jahre der Unwissenheit vergehen, bis ich endlich im Frühjahr 2012 mithilfe des Internets endlich wusste, woran ich litt und dass ich nicht allein bin.

Mittlerweile habe ich mehrere Phasen der DP/DR hinter mir, beziehungsweise befinde ich mich während des Schreibens an diesem Buch seit Ende 2018 abermals voll in einer Episode, deren Ende nicht abzusehen ist.

Der Zustand ist widerlich, zeitweise grauenhaft und ich fürchte immer noch – trotz all meiner Erfahrung -, eines Tages so tief in der Spirale der Leere zu versinken, dass ich schlussendlich wahnsinnig werde; auch wenn ich heute weiß, dass das nicht passieren wird.

Dennoch gibt mir die Lehre der Vergangenheit Hoffnung. Ich bekam die DP/DR zuerst als unschuldiges Kind, völlig unverhofft und in einer Zeit ohne Internet, Fachärzten oder lediglich dem Interesse der Eltern am Zustand ihres Kindes.

Ich habe mich über Jahre aus den Tiefen der Derealisation herausgegraben und über Jahre so gut wie befreit von dem Zustand ein ganz normales und aufregendes Leben geführt.

Lebenskrisen und Zukunftsängste haben die DP/DR doch besonders in den letzten zehn Jahren wieder oft hervor geholt, teilweise stärker als jemals zuvor.

In diesem Buch möchte ich zunächst meine Lebensgeschichte mit der DP/DR erzählen, die Gründe und Auslöser dafür, wie ich damit umgegangen bin, wie ich es geschafft habe mich aus ihr zu befreien, weshalb ich trotzdem immer wieder in sie zurück gefallen bin, welche Therapien und Behandlungsmethoden ich gemacht habe und was Ihr dafür tun könnt, aus der Angstspirale herauszukommen oder euren Zustand wenigstens zu verbessern.


Vorab muss ich aber natürlich darauf hinweisen, dass ich kein Arzt oder Psychiater bin, sondern nur ein ganz normaler Mensch, der seit 25 Jahren an DP/DR leidet. Alles was ich hier an Ratschlägen aufzeige, sind meine ganz persönlichen Erfahrungen und ersetzen keinen Besuch bei einem Facharzt oder eine Verhaltenstherapie. Auch empfehle ich niemandem die Einnahme von Medikamenten sondern beschreibe nur die Geschichte meiner eigenen Medikation und inwieweit mir Arzneimittel geholfen oder geschadet haben.

Deswegen fange ich zuerst auch mit einer wissenschaftlichen Beschreibung der DP/DR an, um euch die ganz sachlichen Fakten darüber näher zu bringen. Falls ihr dieses Kapitel zu trocken findet oder euch schon längst mit allem wissenschaftlichen Kauderwelsch auseinandergesetzt habt, könnt ihr gerne zum nächsten Kapitel springen. Dort beginnt meine persönliche Geschichte und wie ich es geschafft habe, wieder im hier und jetzt anzukommen.

Lasst den Kopf nicht hängen, es ist möglich die DP/DR loszuwerden. Ich habe es bereits selbst einige Male geschafft – ihr könnt das auch!


Das Gefühl der Leere

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