Читать книгу Wer anderen eine E-Mail schreibt - Thomas Strässle - Страница 5
ОглавлениеVorrede
Pausenlos schreiben wir Mails und werden wir mit Mails bombardiert. Vor allem unser beruflicher, aber auch unser privater Alltag wird ganz selbstverständlich von ihnen begleitet und bestimmt. Das Mailen gibt einen Takt vor, dem kaum jemand sich entziehen kann.
Das ist noch nicht lange so. Erst um die Jahrtausendwende begannen sich die Mails in der Internetgesellschaft als Kommunikationsmittel flächendeckend durchzusetzen. Insofern sind wir heute, auf ein Menschenleben übertragen, eben erst am Ende der Pubertät angelangt. Höchste Zeit also, dass nicht mehr weiter alles aus dem Ruder läuft.
Nach einer Schätzung des Marktforschungsinstituts The Radicati Group in Palo Alto werden weltweit täglich rund 306 Milliarden Mails verschickt.1 Das ist etwa das 39-Fache der Menschheit – wobei laut einem Bericht der Agentur We Are Social erst im Jahr 2017 die magische Grenze überschritten wurde, dass mehr als die Hälfte der Menschheit überhaupt Zugang zum Internet hat.2 306 Milliarden Mails pro Tag sind rund 3,5 Millionen pro Sekunde. Und auch wenn den Mails immer wieder das baldige Ende vorausgesagt wird,3 lautet die Prognose für die nächsten Jahre: kontinuierlich ansteigend, wenn auch nicht exponentiell, bis 361 Milliarden im Jahr 2024.
Mag der Anteil, den Spam-Mails daran haben, auch sehr hoch sein: Es gibt Statistiken, wonach Büroangestellte im Durchschnitt täglich etwa 120 Mails empfangen und etwa 40 Mails verschicken.4 Bedenkt man jedenfalls, wie viel an täglicher Arbeitszeit für die Bewältigung von Mails draufgeht – auf Seiten derer, die sie schreiben, ebenso wie auf Seiten derer, die sie lesen, lesen müssen oder auch nur überfliegen –, so erscheint es angebracht, kurz innezuhalten und sich zu überlegen, was wir da eigentlich unablässig tun.
Es ist nicht so, dass das Problem nicht erkannt wäre, und es gibt auch schon diverse Regelungen, die es bekämpfen sollen: etwa indem man die Mailkonten der Mitarbeitenden während der Ferien und an Feiertagen sperrt oder die offiziellen Zeitfenster für den Mailverkehr eine Stunde vor Dienstende schließt, damit die Leute in Ruhe ihren Tag aufarbeiten können.
Das sind systemische Zwangsmaßnahmen, die sich nicht in allen Arbeitszusammenhängen umsetzen lassen und vielleicht auch gar nicht wünschenswert sind. Umso mehr unterstreichen sie die Bedeutung des Problems, wie wir mit den Möglichkeiten des Mediums Mail umgehen.
Von Zwangsmaßnahmen will das vorliegende Büchlein nichts wissen. Aber es gibt einige sachdienliche Hinweise, wie man in der Mailflut einen guten Eindruck macht und zu seinen Zielen kommt – in 18 Punkten.
1https://www.radicati.com/wp/wp-content/uploads/2020/01/Email_Statistics_Report,_2020–2024_Executive_Summary.pdf.
2https://wearesocial.com/special-reports/digital-in-2017-global-overview.
3https://www.gpbullhound.com/wp-content/uploads/2017/12/GP-Bullhound-Technology-Predictions-2018.pdf.
4https://www.templafy.com/blog/how-many-emails-are-sent-every-day-top-email-statistics-your-business-needs-to-know.