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Die Erkenntnis: Ich bin ein Workaholic
ОглавлениеEs fängt mit einem übertriebenen Arbeitseinsatz an. Übereifrig, pflichtbewusst, strebsam, mehr tun als andere – bis hin zu einem krankhaften Suchtverhalten im Sinne von arbeitswütig, so entwickelt sich die Arbeitssucht schleichend (siehe dazu die verschiedenen Stadien der Workaholics später). Wir wissen zwar, dass es alle im Arbeitsleben Stehenden treffen kann. Doch verstärkt kommt Workaholism in Führungspositionen und bei Selbständigen vor. Wer führt, muss Leistung bringen, der will herrschen und beherrschen. Dessen Gehalt richtet sich auch vielfach nach Leistung. Boni werden gezahlt, wenn der Anführer eine tolle Bilanz hinlegt und dem Unternehmen einen satten Gewinn einfährt. Deshalb muss der Workaholic rackern und mehr bringen als seine Kollegen. Im anderen Fall ist der Selbständige allein für den Erfolg seines Unternehmens verantwortlich. Um es ans Laufen zu bringen, setzt er zu Beginn 15 bis 20 Stunden täglich ein. Er misstraut auch Mitarbeitern, deshalb will er vieles selbst erledigen und alles allein erledigen. Doch dafür braucht er Zeit – viel Zeit. Er findet kaum Zeit zum Schlafen und zur Regeneration, ganz zu schweigen vom fehlenden Privatleben und einer erfüllenden Beziehung. Ein Workaholic lebt für seinen Beruf.
Der Orgasmus ist seine Arbeit. Dafür gibt er alles. Es gibt ja unterschiedliche Fetische, mit denen Menschen glücklich werden. Man wird der Arbeitssucht aber nicht gerecht, wenn man sie harmlos als einen Fetisch abtut. Dafür hat sie einfach zu viele negative Auswirkungen auf den Körper und das Wohlbefinden eines Menschen, eben weil sie eine richtig starke Sucht ist. Als solche findet sie eben auch Eingang in die internationale medizinische Klassifikation (ICD-Schlüssel). Damit ist sie eine Krankheit, nach der jeder Arzt und Psychologe sie auch mit den Krankenkassen abrechnet wie Grippe, Rückenschmerzen oder Magengeschwüre.