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Anerkannte Krankheiten: Phobien
ОглавлениеPhobien sind mittlerweile anerkannte Krankheiten und können nicht mehr mit einem Kopfschütteln abgetan werden. Aber oft bewegt sich diese Krankheit in einer Grauzone, weil die Betroffenen nicht zugeben wollen, unter welchen Ängsten sie leiden. Sie fühlen sich sowieso nicht ernst genommen und trauen sich nicht, ihre oft ausgefallenen Ängste irgendjemandem mitzuteilen. Sie befürchten nämlich darüber hinaus auch noch, auf gut Deutsch für bekloppt erklärt zu werden. Wer kann sich schon vorstellen, dass sich jemand nicht mehr in den Supermarkt wagt oder sich ängstlich an Häuserwänden entlang tastet? Wer nimmt Denjenigen schon ernst, der panisch aus Aufzügen flüchtet? Seien wir doch mal ehrlich: Belächeln wir den nicht insgeheim als „Spinner“?
Dabei ist aber auch deutlich folgendes zu unterscheiden: Ekeln wir uns nur mal eben so vor einer Maus und ist dann auch wieder gut? Oder ist der Mäuseekel unser ständiger Begleiter? Wittern wir quasi überall eine Maus? Suchen wir in jedem Winkel nach einer Maus? Ist das Bild von der Maus im Haus fest verankert in unseren Gedanken, ständig im Kopf?
Das ist nämlich der kleine, feine Unterschied zwischen einem normalen Unwohlsein und einer gereiften Phobie.
Das Wort leitet sich aus dem Altgriechischen „phobos“ ab: Furcht, Schrecken. Man versteht darunter eine krankhafte und anhaltende Angst, die unbegründet ist – in etwa vergleichbar mit dem Hypochonder, der sich ständig krank fühlt, aber in Wirklichkeit nichts hat. Wohl gemerkt: Er spielt nicht den Kranken, um nicht arbeiten zu müssen. Er fühlt sich wirklich krank oder hat echt Angst, aber unbegründet. Da ist nichts!
Bei einer phobischen Störung erstreckt sich die dauernde Angst vielfältig: auf Personen, Gegenstände, Situationen, Tätigkeiten – ganz allgemein gesprochen vor dem phobischen Stimulus. Der Phobiker arbeitet unangemessen nur darauf hinaus, den Anlass der Angst aus dem Wege zu gehen.
Wann wird aber genau aus einer Furcht eine krankhafte Angst? Zur Bestimmung von Ängsten als eindeutige Phobie müssen fünf Kriterien zusammenkommen:
1 Die Angst des Patienten ist der vorliegenden Situation deutlich nicht angemessen.
2 Seine Angstreaktionen halten länger an, als es eigentlich nötig und normal wäre.
3 Der Betroffene kann seine plötzliche und besondere Angst weder selbst erklären, beeinflussen noch bewältigen.
4 Die Lebensqualität des Angstpatienten ist somit deutlich beeinträchtigt.
5 Seine Ängste schränken schließlich auch den Kontakt zu anderen Menschen ein. Er sondert sich somit auch ab und vereinsamt.