Читать книгу Pantherschwanz - Tilman Janus - Страница 4
1. Silbertropfen
Оглавление»Komm, du kleines, geiles Stück!«, schnaufte er. »Halt still! Eng bist du! Geil und eng!«
Er stieß kräftig zu. Mein Schwanz wurde hart an die Tischkante gedrückt, ich spürte den Schmerz, doch ich achtete nicht darauf. Ich hatte einen Kerl abgeschleppt, der mich fickte. Nichts sonst war wichtig in diesem Augenblick. Alles andere versank in einer geheimen Kammer meines Hirns. Ein Männerkolben bohrte sich von hinten in meinen Kanal, kein besonders großer, aber er war steif und gierig.
»Wow! Dein Arsch ist echt geil! Komm! Komm doch! Spritz auf deinen beknackten Tisch! Wow! Gleich! Ja!« Mein Stecher röhrte laut auf.
Ich fühlte nichts, doch ich nahm an, dass er ablud. Hastig wichste ich meinen Ständer, um den Anschluss nicht zu verpassen. Nur ein leises Stöhnen drang aus meiner Brust. Mein Höhepunkt war bloß Mittelmaß, aber egal. Ich spürte, wie mein Inneres überfloss. Das Sperma schoss über den gedeckten Tisch, verzierte Wurst, Brot und Käse mit Silbertropfen. Meistens spritze ich ziemlich große Mengen ab, aber selbst das war an dem Abend nur Durchschnitt. Trotzdem fühlte es sich gut an, vernichtete das Gefühl der Anspannung, deckelte die Geheimkammer und ließ mich ruhiger werden.
DJ ließ sein Teil aus meinem Loch rutschen. Er gab mir einen Klaps auf den nackten Hintern. Gruselig, dieses Macho-Gehabe!
»Lecker, Kleiner!«, grunzte er und begann, seine Klamotten zusammenzusuchen, die auf dem Fußboden verstreut lagen.
»Ich heiße Leif«, sagte ich.
»Okay, Kleiner!« Er grinste.
Seinen Namen kannte ich gar nicht, er arbeitete als DJ in einem Club hier in Konstanz und wurde von allen einfach nur »DJ« genannt. An diesem Herbstsonntag hatte er mich zum ersten Mal aufs Horn genommen. Ich bereute es nicht etwa, ihn mit zu mir nach Hause genommen zu haben; warum sollte ich. Er war mir nur absolut gleichgültig. Wie alle Typen, die ich bisher aufgerissen hatte.
»Also dann … bis irgendwann, Kleiner!«, sagte er und warf die Wohnungstür hinter sich zu.
Ich atmete tief ein und merkte, dass ich lüften musste. Der Geruch nach Schweiß und fremdem Kerl hing im Wohnzimmer. Ich riss alle Fenster meiner kleinen Zweizimmerwohnung auf und machte Durchzug. Frische, feuchte Herbstluft füllte meine Lungen und strich über meinen nackten Körper. Der sich übrigens durchaus sehen lassen kann. Ich bin nur hundertvierundsiebzig Zentimeter groß, aber ziemlich gut gebaut. Obwohl ich sehr schlank bin, habe ich mir in einem Fitnesscenter ein paar bescheidene Muskeln antrainiert. Mein mittelblondes, nicht zu kurz geschnittenes Haar wächst dicht und kräftig. Die Brust ist haarfrei, meine Schwanzwolle trimme ich regelmäßig.
DJ hatte seinen langen, dürren Body wohl noch nie gestählt, und sein schütterer Pelz war auch nicht nach meinem Geschmack. Außerdem musste er so um die vierzig sein, etwa fünfzehn Jahre älter als ich. Aber in der Not frisst der Teufel bekanntlich Fliegenschwänze.
Langsam wurde mir kalt. Ich schloss die Fenster und zog einen Jogginganzug über. Mein Schwanz und mein Sack kuschelten sich in den warmen, weichen Stoff. Ich setzte mich an den Esstisch und ließ mir die Reste des Abendbrotes mitsamt der Sahneverzierung schmecken.
Ich war froh, dass ich das Wochenende wieder mal überstanden und wenigsten einen Fick erwischt hatte. Am Montag würde ich zur Uni fahren und meinen Job als Akademischer Mitarbeiter im LKM ausfüllen. LKM ist die Abkürzung für den Fachbereich Literatur-Kunst-Medien. Ich hatte die Masterprüfung in Medienwissenschaft abgelegt und an der Konstanzer Universität diesen Job ergattert. Eigentlich konnte ich zufrieden sein. Wenn da nicht diese bohrenden, schrecklichen Gedanken gewesen wären …
Zur Ablenkung sah ich mir eine meiner rund zweitausend gespeicherten Filmdateien an. Ältere Filme sind mein Spezialgebiet. Diesmal wählte ich »16 Uhr 50 ab Paddington« mit der unvergleichlichen Margaret Rutherford als schrulliger Miss Marple. Ja, es handelte sich um einen Krimi mit mehreren Morden, dennoch regte mich das nicht auf. Meine Seele verstand es sehr wohl, zwischen Fiktion und wirklichem Leben zu unterscheiden.
Einschlafen konnte ich trotzdem nicht, als ich später im Bett lag. Ich nahm meinen Schwanz in die Hand, um mich in den Schlummer zu wiegen. Liebevoll wichste ich ihn, abwechselnd zart und stark, langsam und schnell. Doch grelle Bilder schossen wie so oft durch mein Hirn, auferstanden aus der geheimen Schreckenskammer. Ich fühlte mich, als müsste mein Herz mitten durchreißen. Bis endlich die Lust den Schmerz übertünchte. Ich genoss diesen so wunderbaren Moment kurz vor dem Orgasmus, gab mich an ihn hin, jagte meine schwermütige Unruhe weit fort und spürte das innere Loslösen, das Pumpen und Spritzen.
Der Milchsaft trocknete auf meiner nackten, warmen Haut an, während ich langsam ins Traumreich hinüberglitt. Doch dort sollte es erst richtig schlimm werden.