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ОглавлениеOffener Brief zur Jodprophylaxe
Mainz, den 14. August 2020
Gerichtet an:
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Wilhelmstraße 54
10117 Berlin
Den Bundesgesundheitsminister
Bundesministerium für Gesundheit
Friedrichstraße 108
11055 Berlin
Sehr geehrte Frau Bundesministerin Julia Klöckner,
sehr geehrter Herr Bundesminister Jens Spahn,
Den vorliegenden offenen Brief sende ich an Sie, um Ihre Aufmerksamkeit auf eine Mission der Gesundheits- und Ernährungspolitik zu lenken, welche in Deutschland nunmehr über dreißig Jahre wirkt. Das überaus interessante Themenfeld „Schilddrüsenerkrankungen und Jodprophylaxe“ hat mich als Landtagsabgeordneter über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren beschäftigt. Ich recherchierte, las
Bücher, kontaktierte alle relevanten Bundesoberbehörden und Ihre Ministerien, führte Gespräche mit vielen Betroffenen und habe eine Reihe von parlamentarischen Initiativen im Landtag RheinlandPfalz gestartet.
Meine Erkenntnisse und Schlussfolgerungen sind in einem Dokument zusammengefasst, welches ich mit „Chronik und Kritik zur Jodprophylaxe“ betitelt und diesem offenen Brief beifügt habe. Demnach bin ich der festen Überzeugung, dass das Thema „Jodprophylaxe – Ergebnisse und Auswirkungen“, dringend einer öffentlichen politischen Debatte bedarf. Es ist aus meiner Sicht nicht zu verantworten, dass nach mehr als dreißig Jahren Jodprophylaxe und den nunmehr vorliegenden Erkenntnissen, die deutsche Politik zu diesem Thema weiter schweigt. Alle deutschen Bürger sind von dieser Mission betroffen, gegebenenfalls auch mit nicht vernachlässigbaren Auswirkungen auf ihre Gesundheit. Es ergeben sich meiner Ansicht nach zudem Parallelen zwischen dem staatlichen Handeln im Hinblick auf einen angeblichen endemischen Jodmangel in Deutschland und das Wirken des Staates im Hinblick auf das Auftauchen des Erregers SARS-CoV-2. Unter dem Eindruck einer vorgeblichen Krise wurden in beiden Fällen die freie Entscheidung der Bürger und meiner Ansicht nach auch Grundrechte massiv eingeschränkt.
Eine Große Anfrage an die Landesregierung Rheinland-Pfalz und deren Antwort zum Thema werden am 20. August 2020 im Gesundheitsausschuss des Landtages besprochen. Die von der Landesregierung genannten Zahlen sind jedoch von bundesweiter Relevanz. Ich bitte Sie daher, dieses Thema aufzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Timo Böhme, MdL
Stellv. Fraktionsvorsitzender
Fachsprecher für Soziales, Arbeit und Landwirtschaft