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Das Rauschen im Hintergrund

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Als Phillip wieder zu sich kam, hörte er wieder das Blubbern und Röcheln, welches er selbst produzierte. Noch immer rann Blut aus dem Edelstahlröhrchen, das noch immer tief in seiner Nase steckte und unerträgliche Schmerzen verursachte. Jedes Mal, wenn er einatmete, gab es ein Röcheln und beim Ausatmen schlug das Blut, das aus dem Röhrchen rann Blasen und wurde von diesem grässlichen Blubbern begleitet.

Er befand sich sitzend, den Kopf nach unten hängend auf einem alten stabilen Holzstuhl ohne Rückenlehne. Seine Hände waren an den Armlehnen des Stuhls mit Klebeband fixiert. Der Stuhl musste früher einmal eine Rückenlehne gehabt haben, das verriet die Form der Armlehnen. Er spürte, dass auch seine Beine fixiert waren. Ebenfalls mit Klebeband an den vorderen Stuhlbeinen. Er blickte an sich herunter und erkannte, dass er nackt, bis auf seine weiße Calvin Klein Unterhose, auf diesem Holzstuhl saß, der sichtbare Gebrauchsspuren aufwies und wahrscheinlich auf Grund von Feuchtigkeit, eine fast schwarze Färbung angenommen hatte.

Immer noch sichtlich benommen, versuchte er sich zu orientieren. Er bewegte seinen Kopf nach links. Er konnte nicht viel erkennen, da der Schmerz in seiner Nase ihm immer wieder die Tränen in die Augen trieb und dazu die Umgebungsbeleuchtung auch noch sehr schwach war, aber er konnte eine alte, modrig feuchte und von Grünspan bedeckte Betonwand etwa drei Meter entfernt von ihm erkennen. Nichts weiter, nur diese kalte feuchte graugrüne Betonwand. Er blickte nach oben und konnte dort eine alte Deckenlampe erkennen, die ein schwaches gelbliches Licht produzierte. Die Lampe wirkte genauso alt, wie die Mauer zu seiner Linken. Es war zu erkennen, dass die Innenseite der metallenen Lampe einmal weiß emailliert gewesen sein musste. Allerdings war von dem Weiß nur noch ein dunkles Beige übrig. Der Rest der Lampe war schwarz, ebenso wie das Kabel an dem die Lampe etwa einen Meter von der Decke hing. Die Decke des Raumes, an dem die Lampe hing, war etwa 3,5 Meter hoch und graugrün modrig, wie die Wand zu seiner Linken. Die Decke war mit Wassertropfen übersät. Die Tropfen setzten sich nur wenig von dem rauen gegossenen Beton ab, aber Phillip konnte sie trotzdem noch gerade erkennen. Er hob den Kopf an und sah nach vorn. Etwa einen halben Meter von seiner Brust entfernt stand ein alter massiver Holztisch, der ähnlich wie der Stuhl, auf dem er saß, eine fast schwarze Farbe angenommen hatte. Etwa zwei Meter weiter hinter dem alten Tisch befand sich wieder eine Mauer, die genau so aussah, wie die zu Phillip' Linken und die Decke des Raumes in dem er sich befand. Da sich diese Mauer aber etwas näher an der Deckenlampe befand, konnte er ziemlich gut erkennen, dass Wassertropfen an ihr herunter rannen. Als Phillip seinen Kopf nach rechts bewegte, sah er auf eine weitere Mauer ebenfalls etwa drei Meter von seiner Sitzposition entfernt. Phillip konnte auf Grund seiner Fixierung nicht erkennen, was sich hinter ihm befand, aber er vermutete, dass sich dort ebenfalls eine Mauer in zwei bis drei Meter Entfernung befand. Das ließ den Wiederhall seines Röchelns und Blubbern auf sich schließen. Er hörte nichts außer die von ihm selbst verursachten Geräusche und hin und wieder einen Wassertropfen, der von der Decke auf den Fußboden tropfte. Er versuchte den Fußboden, auf dem sich seine nackten Füße befanden zu analysieren. Seine Füße befanden sich in etwas Kaltem und Feuchtem. Phillip versuchte seinen rechten Fuß etwas zur Seite zu knicken, um zu erkennen, welche Flüssigkeit sich an seiner Fußsohle befand. Es schien Wasser zu sein, vermischt mit dem Blut aus seiner Nase, welches wohl einige Zeit während seiner Bewusstlosigkeit an ihm, mit Umweg über sein rechtes Bein, heruntergelaufen ist.

Es befand sich eine kalte, feuchte, von Schimmelsporen verseuchte Luft in dem Raum. Phillip realisierte, dass er zitterte. Je mehr Zeit verging, desto deutlicher merkte er, wie kalt ihm war.

Phillip versuchte sich zu sammeln und sich vor Augen zu halten, wer er war, wo er war und wie er dort hinkam. Er versuchte im Geiste den Tag zu rekonstruieren.

Das Rauschen im Hintergrund

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