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Vorwort der Autorin

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Versprechen, Verschleppen, Verbrechen

Jede Statistik über Zwangsprostitution kann nur eine Annäherung sein, denn es gibt keine gesicherten Zahlen über die Frauen und Mädchen, die in schäbigen Wohnungen oder Bordellen versklavt werden. Nach Schätzungen der Europäischen Kommission werden Jahr für Jahr 120.000 Opfer aus aller Welt zur Prostitution nach Westeuropa verschleppt. Eine Studie im Auftrag des niederländischen Justizministeriums hat schon vor Jahren errechnet, dass ein Zuhälter pro Sexsklavin etwa 250.000 Dollar im Jahr verdient.

Die Beschaffungslogistik speziell aus den Ländern Osteuropas ist für deutsche Zuhälter einfach. Die Mädchen werden mit Versprechungen, dass sie als Model oder Verkäuferin arbeiten können, in die Falle gelockt. Dann werden ihnen die Pässe abgenommen und sie müssen das tun, was bis zu 120 Freier in der Woche von ihnen verlangen.

Die Mädchen haben keine Wahl, dürfen keine Praktiken ablehnen und oftmals verweigern die Freier ein Kondom. So stecken sie die jungen Frauen mit HIV an. Den Zuhältern ist es egal, Hauptsache der Preis stimmt. Die nächsten Mädchen stehen schon bereit. Auch, wenn sie noch nicht ahnen, dass der lächelnde Mann, der ein Leben in Wohlstand verspricht, der sein wird, der ihr Leben zerstört.

Viele Opfer eint, dass sie einen Traum von einem anderen, besseren Leben hatten, der brutal zerstört wurde. Als ich von einer deutschen Internistin, die sich in der Ukraine in einem HIV-Selbsthilfeprojekt engagierte, erfuhr, wie rechtlos und elendig diese Mädchen auf der Straße leben, hat mich deren Schicksal erschüttert. Statt einen Thriller über Wettbetrug und Mord im Fußballmilieu zu schreiben, drängte sich mir dieses andere Thema auf, und ließ mich über Monate nicht mehr los. Also verbrachte ich einige Zeit in Kiew, um genauer zu recherchieren. Was dabei herauskam, steht nun hier. Hoffentlich ist keine Wahrheit so grausam, wie die Geschichte, die ich erzähle.

Woran erkennt man(n), dass eine Prostituierte möglicherweise nicht freiwillig anschaffen geht?

Sie wirkt eingeschüchtert, spricht kaum Deutsch, vollzieht alle Praktiken (Fesseln, Gewalt, anal oder oral) ohne Kondom und kassiert nicht selbst ab. Wenn sie ein Mädchen oder eine Frau als Zwangsprostituierte wahrnehmen, helfen Sie! In jeder Stadt gibt es erste Anlaufstellen für die Opfer.

Wie kann man helfen? Mehr Informationen gibt es hier:

www.fim-frauenrecht.de www.solwodi.de

Weggeworfen / Vergangen: Zwei Romane in einem Band

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