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Streetgame

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Seit zwei Tagen bin ich 27 und in den letzten Monaten ging es mit mir bergab. Heute bin ich nicht zur Arbeit gefahren. Ich konnte mich nicht aufraffen und bin einfach im Bett geblieben. Ich fühlte mich ausgepumpt, zerschlagen, fertig – körperlich und seelisch.

Berlin, die Stadt der deprimierten schwulen Männer. Ich war einer davon. Und es gefiel mir nicht. Meine Freunde beschreiben mich als einen eher schüchternen Typen. Das stimmt: Selbstvertrauen ist für mich ein schwieriges Thema. Es ist mir nie gelungen, vollkommen Überzeugt von mir zu sein. Ich denke: Ich bin einfach nicht gut genug - nicht gut genug als Liebhaber, nicht gut genug für einen verbindlichen Freund, nicht gut genug für einen unverbindlichen One-Night-Stand, nicht gut genug für irgendwas.

Dabei konnte ich bereits auf einige Erfolge im Umgang mit Männern zurückblicken. Trotzdem hilft mir das nicht in meiner jetzigen Situation. Momentan fühle ich mich als vollkommener Verlierer. Kein Wunder - wie ich finde -, denn immerhin bin ich seit gut vier Jahren Single und hatte in dieser Zeit nicht einmal Sex.

Offen gesagt: meine drei Ex-Freunde haben allesamt mit mir Schluss gemacht. Das sind Erfahrungen, die ich keinem Mann wünsche. Seitdem fühle ich mich hässlich und unvollkommen. Zwar bin ich mir darüber bewusst, dass ich in den Augen anderer sicherlich gut genug aussehe. Doch diese Gedanken drängen sich nur an guten Tagen in mein Bewusstsein. Hinzu kommt, dass mein Job als Webdesigner, mir keine luxuriösen Anschaffungen ermöglichen kann. Ich komme mit meinem Geld zwar über die Runden, aber ich kann einem anderen Mann nichts bieten – zumindest nicht finanziell.

Aber das größte Problem ist zweifelsohne, dass mich meine bisherigen Freunde immer recht schnell verlassen hatten. Und ihr schnelles Flüchten ist für mich der größte Beweis dafür, dass ich im Bett eine Niete sein muss… Ich weiß selbst, dass ich kein Stier auf der Matratze bin. Mir fehlt lediglich die Übung.

Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich eine gute Freundin - Franca - habe. Bei ihr hatte ich mich ausgeheult. Sie sprach mir gut zu. Sie sagte: „Du konzentrierst dich nicht auf deine Stärken; du weißt deine Vorzüge nicht hoch genug wertzuschätzen. (…) Du kämpfst nicht gegen deinen großen Feind – gegen dich selbst! (...) Das Leben schuldet dir einen Scheißdreck! Niemand schuldet dir etwas, außer du dir selbst!“ Das waren deutliche Worte. Sie hinterließen ihre Wirkung. Ich beschloss etwas an meinem Leben zu verändern. So schnell wie möglich. Aber wie?

Ich setzte mir ein Ziel: Ich wollte häufiger mit Männern ins Gespräch kommen. Aber nicht rein zufällig, sondern ich wollte das Gespräch herbeiführen! Jedoch fehlte mir dazu der Mut, die Selbstsicherheit, das Können. Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Es war frustrierend. Also schob ich mein Vorhaben auf. Und das frustrierte mich immer stärker. Und umso frustrierter ich wurde, umso länger schob ich meinen Plan vor mir her. Ein scheinbar endloses Drama. Ein Teufelskreis.

Doch heute hatte ich es endgültig satt. Ich wollte mich nicht weiter selbst runterziehen. Ich wollte nicht noch länger in Selbstmitleid baden. Ich wollte aus mir herauskommen. Etwas bewegen. Etwas verändern. Meine dunklen Wolken über meinem Kopf endgültig in Angriff nehmen. Aber wie? Wie? Wie?Wie?

Ich wusste: Ich wollte selbstbewusst und selbstsicher Männer ansprechen, aktiv auf sie zugehen und versuchen sie zu verführen. Mein Wunsch war es, einen Mann kennenzulernen und endlich mal wieder Sex zu haben. War das realistisch? Vielleicht ja - für andere Männer. Aber für mich offensichtlich nicht, zumindest nicht in naher Zukunft. Also überlegte ich, was mein momentan größtes Problem ist. Ich kam zu dem Schluss, dass ich nicht kommunikativ genug bin. Ich traute mich ja noch nicht einmal, Männer in Clubs oder Bars anzusprechen. Ich wusste nie, was ich in Unterhaltungen sagen sollte. Ich war Konversation einfach nicht gewöhnt.

Ich beschloss mein Vorhaben strategisch anzugehen. Ich setzte mich an meinen Laptop und recherchierte, wie man als Mann am besten andere Männer anspricht und stieß dabei auf ein paar witzige Sprüche, die angeblich Erfolg versprachen. Das ist doch schon mal ein Anfang, dachte ich bei mir. Ich lerne einfach ein paar dieser Sprüche auswendig, dann habe ich wenigstens einen Gesprächseinstieg, auf dem ich aufbauen kann.

Und ja, ich lernte tatsächlich einige der Sprüche auswendig. Sie gaben mir Sicherheit. Und die brauchte ich. Denn ich wusste, dass wenn es darauf ankommt, ich sonst keinen Ton herausbekommen würde – zumindest nicht spontan.

Dann erinnerte ich mich daran, dass irgendein Schlaukopf irgendwann einmal meinte, dass man neue Vorhaben in den nächsten 48 Stunden umsetzen muss. Ansonsten wird die Wahrscheinlichkeit zunehmend geringer, dass man überhaupt etwas in Angriff nimmt. Also fuhr ich direkt am nächsten Tag nach Feierabend in die Innenstadt. Auf dem Weg dorthin nahm ich mir fest vor, auf einer der prall gefüllten Einkaufspassagen und Fußgängerzonen die Männer zu beobachten und mindestens zehn von ihnen anzusprechen. Ich wollte mit ihnen ein Gespräch anfangen. Das Gespräch führen und meine Kommunikationsfähigkeiten verbessern. Schneller und unverbindlicher Sex mit einem Unbekannten kam mir natürlich nicht in den Sinn...

Ich war aufgeregt. Schon während der Autofahrt schwitzten meine Hände. Ich fuhr ins Parkhaus. Der Lift kam. Die Falttüren öffneten sich. Ich spürte mein Herz puckern. Ich ging rein. Abwärts. Ich hatte ein mulmiges Gefühl bei der Sache. Erdgeschoss. Ich gingen raus auf die Straße. Es war ein herrlicher Tag.

In der Einkaufsstraße angekommen, rührte ich mich nicht. Ich war wie gelähmt. Ich starrte zehn, fünfzehn oder vielleicht sogar zwanzig Minuten in die Menge. Es waren hunderte Menschen unterwegs. Darunter auch einige hübsche Männer. Meine Blicke blieben an ihnen kleben. Ihre Schönheit und Anmut machten mich noch nervöser, als ich ohnehin schon war. Wenn ich einem solchen Mann doch nur gewachsen wäre...

Ein attraktiver Kerl nach dem anderen lief an mir vorbei. Doch ich traute mich nicht, sie anzusprechen. Meine eingeübten Sprüche lagen mir auf der Zunge. Doch mein Mund blieb zu. Meine Hände begannen zu zittern. Ich vergrub sie in den Hosentaschen, während ich die Einkaufspassagen auf und ab ging.

Ich hing meinen Gedanken nach: Ich wollte an etwas schönes denken. Ich stellte mir vor, wie ich von einem Unbekannten gevögelt und gleichzeitig geliebt werde. Und das war eine wirklich schöne Vorstellung. Sie löste in mir ein gutes Gefühl aus, weil ich hoffe, dass es irgendwo einen Mann gibt, der nicht gemein ist. Der mit mir Liebe machen und mich gleichzeitig lieben kann! Und mit so einem Mann intim zu sein, das war ein wunderbarer Gedanke! Vielleicht sogar der wunderbarste Gedanke, den ich jemals fantasierte.

Die Zeit verstrich. Jetzt war ich schon über eine Stunde auf den Einkaufsstraßen und Großstadtgassen unterwegs. Plötzlich fühlte ich so etwas wie Panik in mir aufsteigen. Was, wenn ich versage? Was, wenn ich keinen einzigen Mann anspreche? Ich begann mein Versagen zu beschönigen und belog mich selbst: Das sind doch sowieso alles Heteros. Dass es darauf nicht ankam, wollte ich mir selber nicht eingestehen. Ich wurde kurzatmiger. Die Zeit schien still zu stehen. Etwas schnürte mir die Kehle zu. Mein Kopf war auf einmal fast leer. Alles woran ich denken konnte war: Du bist ein Versager. Du bist ein Versager. Du bist ein Versager…

Ich ärgerte mich über mich selbst. Ich war so durch den Wind, dass ich es nicht einmal schaffte, eine Frau nach der Uhrzeit zu fragen. Dann verwandelte sich der Ärger in Wut. Am liebsten wollte ich nach Hause fahren. In die sicheren vier Wände, zu etwas Fernsehen, Chips und Sex mit mir selbst. Doch eine innere Stimme sprach mir gut zu: Wenn du es heute wenigstens einmal versuchst, dann würde es dich motivieren nicht endgültig aufzugeben und morgen wieder zu kommen...

Hilfesuchend wanderte mein Blick an den Geschäften entlang, die mich umgaben. Ein McDonalds schien mir ein guter Zufluchtsort zu sein. Dort konnte ich eine kurze Pause machen, meine Gedanken ordnen, meine Situation analysieren und Mut sammeln.

Ich ging hinein. Doch meine Hoffnung auf Entspannung wurde schnell von den lachenden und sich unterhaltenden Menschengruppen zerstört. Sie nahmen fast die ganze Filiale ein und füllten den Raum mit einer Unmenge an lauten Geräuschen, die mich endgültig fertig machten. Ich musste flüchten, irgendwohin, und einen Platz ganz für mich alleine finden. Also verkroch ich mich auf der Toilette.

Ich sperrte mich in einer der zwei Kabinen ein, schloss die Augen und atmete tief durch. Das tat gut. Ich versuchte mich abzulenken. Ich wollte auf andere Gedanken kommen. Ich zog mein Smartphone aus der Hosentasche und schaute nach, was es bei Facebook neues gab. Jedoch beruhigte mich das nicht wirklich. Ich wollte einen Weg finden, mich tief zu entspannen, damit ich noch einmal von Vorne beginnen konnte, so als wäre nichts gewesen. Mir kam eine Idee: Selbstbefriedigung! Wenn ich mir einen von der Palme wedeln würde, wäre ich ganz schnell wieder beruhigt und sicher auch etwas gelassener den Männern gegenüber.

Also suchte ich im Internet nach einem ansprechenden Porno und legte los. Die Hand in meiner Hose beruhigte mich tatsächlich. Für einen kurzen Moment konnte ich abschalten. Vergessen war das Drama in meinem Gedankenchaos. Ich verwöhnte mich selbst und schnell spritzte ich meinen milchigen Saft in Richtung Toilettenschüssel. Es amüsierte mich, dass ich nicht einmal fähig war, genau zu zielen. Der erste Schub ging über den Sitz hinaus und landete an der Wand. Nun ja … was soll´s. Immerhin war ich von nun an entspannter. Und natürlich hätte ich die Sauerei weggewischt. Doch es war kein Toilettenpapier in meiner Kabine. Ich zog mir die Hose hoch, öffnete die Tür und schaute nach der anderen Kabine. Doch die war besetzt. Also wusch ich mir die Hände und beschloss einen Burger zu bestellen.

Ein Burger ist jetzt genau das richtige, sprach ich zu mir selbst, als ich mich in der Warteschlange vor dem Schalter einreihte. Doch schnell bemerkte ich, was wirklich abging: Ich versuchte mich mit der Bestellung abzulenken. Der Burger war nur eine Ausrede, um nicht sofort wieder auf die Straße zu müssen. Ich ging hart mit mir ins Gericht: Du Versager! Du Loser! Du wirst es nicht schaffen - niemals! Ich dem Moment war ich ehrlich zu mir selbst. Ich gab meinen Gedanken recht, denn ich hatte ja noch nicht einmal Hunger. Und nach dem Essen, würde mir bestimmt eine weitere Ausrede einfallen, und danach noch eine, und noch eine, bis ich am Ende des Tages mit leeren Händen nach Hause fahren würde. Nein! Das wollte ich auf gar keinen Fall! Ich wollte nicht mit einem schlechten Gefühl nach Hause kommen. Ich wollte stolz auf mich sein! Und ich wusste, dass ich etwas dafür tun musste. Also trat ich aus der Schlange heraus und ging schnurstracks vor die Tür, zurück auf die Straße.

In einem Buch, das ich einmal gelesen habe, stand: „Das Leben kann gut zu dir sein. Du musst nur ein bisschen nachhelfen!“ Ich musste schmunzeln. In den Büchern klingt immer alles so einfach. Ich kratze mich, schaute umher, hielt Ausschau. Kann sein, dass das Leben irgendwann gut zu mir sein wird. Aber im Moment hatte es mich bei den Eiern.

Dann hörte ich Verkehrsgeräusche in der Nähe: das Aufheulen eines Sportwagenmotors, das zischen der Luftdruckbremse eines Lastwagens, das Gehupe eines Volvo-Kombi und in der Ferne das Kreischen einer Sirene unterwegs zu einem Notfall.

Ich ging noch einmal die Einkaufsstraße entlang. Die Hände in den Taschen, die Schultern hochgezogen, Zornesfalten auf der Stirn und die Augen leicht zugekniffen. Doch dann sah ich ihn – groß, modisch, gutaussehend.

Ich blieb stehen. Sein Blick war geradeaus gerichtet. Er sah nicht, wie ich ihn anstarrte. Plötzlich waren wir auf gleicher Höhe. Ich nahm meine Hände aus der Tasche. Er ging an mir vorbei. Ich drehte mich nach ihm um und sagte kein Wort. Ich schaute ihm wehmütig hinterher. Und in diesem Moment tippte mir jemand auf die Schulter.

Ich drehte mich um. Es war ein kleiner alter Mann, der gebeugt vor mir stand. Er lief ganz in Braun herum, hatte ein weißes Halstuch um, und auf seinem Kopf saß ebenfalls ein brauner Hut, unter dem eine Menge langes unordentliches graues Haar hervorquoll. Ich versuchte kein verblüfftes Stirnrunzeln hinzukriegen. Mein Puls raste. Dann lächelte ich, atmete tief und bemühte mich um Coolness.

„Guten Tag, können Sie mir sagen, wo es hier zum Brandenburger Tor geht?“

Ich wusste es. Aber ich brachte keinen Ton heraus. Ich starrte den Opa lediglich an. Sein dunkler Tonfall ließ mein Herz schneller schlagen. Ich verzog leicht die Mundwinkel nach unten, schloß die Augen und hob meine Augenbrauen. Ich spürte, wie mich der alte Knacker erwartungsvoll ansah. Ich hielt dem Druck nicht stand. Ich schnappte nach Luft, drehte mich um und ohne ein Wort zu sagen, flüchtete ich schnellen Schrittes. Er rief mir hinterher: „Das nenn´ ich Feigheit vor dem Feind!“ Aber ich scherte mich nicht drum. Alles was ich wollte, war laufen. Schon nach wenigen Metern fing ich an zu rennen. Ich überholte den süßen Typen von vorhin, kam am McDonalds vorbei und lief Richtung Parkgarage. Ich wollte nach Hause fahren. Mission gescheitert, dachte ich bei mir.

Auf den letzten Metern verließ mich die Puste. Ich bekam Seitenstiche. Ich war Sport nicht gewöhnt. Ich stützte meine Hände auf den Oberschenkeln ab und prustete. Dabei sah ich auf den Boden und bemerkte eine visitenkartengroße Papierkarte. Ich hob sie auf und betrachtete sie näher. Sie war leicht verknickt, aber lesbar.

Ich steckte die Karte ein und in diesem Moment schöpfte ich neuen Mut. Ich war bereit noch einmal alles zu wagen. Ich ging zurück, Richtung Innenstadt. Auf Höhe McDonalds blieb ich stehen. Ich sah eine Gruppe Jugendlicher, die sich prächtig zu amüsieren schienen. Einer von ihnen krümmte sich vor Lachen. „He, He! Herrje! Ach Gott, ach Gott...!“ Ich stellte mich leicht abseits und lauschte.

„Ich weiß noch einen“, sagte einer aus der Gruppe. „Ein Mann fährt in seinem Auto durch Kreuzberg. Auf den Straßen ist nicht viel los. Plötzlich sieht er am Straßenrand einen Typen langhüpfen, splitterfasernackt und gefesselt an Händen und Füßen. Der Mann in dem Auto wird langsamer, kommt zum stehen und dreht die Fensterscheibe runter. Er fragt: Hey, was ist denn dir passiert?“ Und der Typ antwortet: „Ich war mit dem Auto unterwegs und habe einen Anhalter mitgenommen. Er hielt mir eine Knarre an die Schläfe, zog mich aus, fesselte mich und dann fickte er mich erbarmungslos in den Arsch.“ „Wirklich?“ „Ich schwöre bei Gott.“ „Nun“, sagt der Mann im Auto und zieht sich an der Hose den Reißverschluss auf. „Ich schätze, das ich heute nicht Ihr Glückstag!“

Prompt bogen sich zwei, drei aus der Gruppe vor Lachen. „Ach du liebes bisschen! Oh je! … Oh je! … Ach … Gott … Ach … Gott.!“ Irgendwann kriegten sie sich wieder ein. Mir war nicht nach Lachen zu mute.

Dann sah ich ihn – erneut. Es war jetzt das dritte Mal, dass sich unsere Wege kreuzten. Ich entfernte mich von der Gruppe und ging ihm entgegen. Innerlich schrie ich mich an: „Du Weichei! Nur weil er gut aussieht, zögerst du! Zieh´s jetzt durch!“ Ich erlaubte mir nicht weiter nachzudenken. Ich riß meine Eier zusammen und machte eine übertrieben winkende Geste mit beiden Armen. Ich lenkte seine Aufmerksamkeit auf mich. Er schenkte mir zu meiner Überraschung ein zaghaftes Lächeln. Er wurde langsamer. Ich sagte nichts. Ich starrte ihn lediglich an, griff in meine Hosentasche, zog die Karte hervor und hielt sie ihm hin. Wir hielten Augenkontakt für mindestens 5 Sekunden. Dann musste ich auf den Boden blicken und er nahm die Karte entgegen.

Ich ging auf´s Ganze und packte einen der auswendig gelernten Sprüche aus: „Du bist der süßeste Snack, der mir je über den Weg gelaufen ist. Darf ich dich ohne Reue vernaschen?“ Der süße Typ musste laut lachen. „Ja klar!“ sagte er mit ernster Stimme.

Der Typ streckte mir seine Hand entgegen. „Komm mit. Ich kenne da einen Platz“. Er zog mich in die McDonalds Filiale. In dem Moment dachte ich, er sei ein Macho, oder ein Clown, oder ein Sexist, oder ein Schwulenhasser oder ein Chauvinist, oder ein Misanthrop, oder ein Gott-weiß-was. Ich fühlte mich gleichzeitig gut und beschissen. Aber so fühlte ich mich ohnehin die meiste Zeit. Mir war klar, dass ich allmählich die Kontrolle verlor, aber es schien mir unmöglich, einen Rückzieher zu machen..

Vorbei an den Menschenmassen, zog er mich hinter sich her, direkt auf die Herrentoilette. „Hier riecht es nach Sperma … Egal!“ sagte er forsch und drückte mich in eine der beiden Kabinen.

Schnell machte er sich an meiner Hose zu schaffen. Er packte meinen Schwanz, setzte sich vor mir hin und begann mein bestes Stück zu lutschen. Was für ein Augenblick. Ich fühlte mich wie im siebten Himmel – doch ich bekam keinen hoch!

Der Mann, dessen Namen ich bis dahin nicht kannte, bemühte sich redlich. Er benutzte seine Hände, saugte, leckte und lutschte, während er mir dabei tief in die Augen sah. Und so sehr ich es auch wollte, so sehr ich mich auch auf den bevorstehenden Sex freute..., es passierte einfach nichts.

Er wollte etwas, was er nicht mehr kriegen konnte. Ich hatte mir selbst die Standfestigkeit genommen. Vermutlich dachte er sich, das sei nur eine Masche von mir und ich wolle ihn ein bisschen zappeln lassen. Doch mein Ding blieb schlaff und ausgelaugt. „Es … geht … nicht“, murmelte ich, unfähig ihm in die Augen zu blicken.„Dann setzt dich hin, ich bin dran!“

Wir tauschten die Positionen. Jetzt stand er, und ich saß vor ihm. Er öffnete seinen Gürtel und seine Hose. Schnell bekam ich einen ordentlichen Halbsteifen zu sehen. „Nimm ihn!“ forderte er mich auf. Aber ich konnte es nicht. Ich antwortete ihm: „Können wir das auf ein anderes Mal verschieben?“ Er wirkte enttäuscht. Ich schlug vor: „Gib mir doch deine Nummer, dann melde ich mich morgen bei dir!“

Doch der Hübsche schüttelte nur den Kopf und zog sich wieder an. Und in dem Moment sagte er das unglaubliche, das überaus unglaubliche. „Du kannst dir dein Mitleid sparen. Sag doch einfach, dass du mich nicht attraktiv genug findest und deswegen keinen hoch bekommst!“ Ich traute meinen Ohren nicht. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Mir verschlug es derart die Sprache, dass ich nichts antworten konnte. Ich wartete auf eine Erklärung.

„Ich verschwinde“, sprach er in den Raum hinein und verschwand aus der Tür, noch bevor ich irgend etwas sagen konnte. Ich sah seinem knackigen Hintern nach, der sich durch die eng geschnittene Hose deutlich abzeichnete. Magisch. Manche Männer sind einfach magisch.

Schnell zog ich mir die Hose hoch. Ich wollte ihm hinterherlaufen, ihm alles erklären. Doch ich blieb in der Kabine. Ich entschied, dass das genug Drama für einen Abend war. Ich schloss die Tür und lies das Erlebte noch einmal in Gedanken Revue passieren.

Was für eine schlappe Vorstellung, die ich dem Typen geboten hatte, dachte ich bei mir. Ich war nicht stolz drauf. Doch ich war stolz auf das, was ich heute geleistet hatte. Mein Selbstwertgefühl hatte einen Sprung gemacht. Ich war wieder im Rennen und bereit morgen mein Glück erneut zu versuchen. Es war ein guter Tag, und davon hatte ich in den letzten Jahren nicht allzu viele erlebt.

ENDE

(Ein Bild von der genannte Karte finden Sie auf der nächsten Seite.)


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