Читать книгу Harald von den Wikingern: Zwei Romane - Tomos Forrest - Страница 11

Оглавление

3.



Als die Krieger nass, müde und hungrig in der befestigten Hafenstadt eintrafen, herrschte hier überall große Aufregung. Langboote wurden beladen, Männer eilten hin und her mit schweren Lasten auf den Schultern, Bewaffnete gingen an Bord der hier liegenden herskip, der Kriegsschiffe.

„Offenbar plant der Jarle dieser großartigen Stadt nicht, sich uns anzuschließen, sondern seinen eigenen viking zu unternehmen!“, bemerkte einer der Krieger zu Sven, als sie sich in einer einfachen Schenke etwas zum Essen bestellt hatten.

„Da bin ich anderer Meinung, denn diese Stadt wurde von Garpur erbaut, einem Mann, der schon seit vielen Jahren den christlichen Glauben angenommen hat. Das ist auch der Grund, weshalb wir von hier aus mit einem Boot zurückkehren werden, denn Harald hat sich schon vor langer Zeit mit dem Jarle hier getroffen und einen Pakt mit ihm geschlossen. Nein, Brønderslev ist Harald treu ergeben, Garpur wird mit seinen Kriegern später zu uns kommen. Harald hat noch viel vor, und ich habe gehört, dass es nach den Winterstürmen weit hinauf nach Norden gehen soll.“

„Aber doch nicht nach Nynorsk (Norwegen) zu den wilden Stämmen da oben?“

Sven Einohr zeigte ein breites Grinsen.

„Und weshalb soll Harald nun ausgerechnet die dort lebenden Stämme fürchten?“

Die anderen rissen ihre Münder erstaunt auf und starrten ihren Unterführer entgeistert an, der durch diesen Anblick laut auflachte.

„Ja, nun müsstet ihr euch einmal sehen! Sitzen da wie die Kinder, wenn Thor mit seinem Streitwagen über sie hinwegdonnert und seinen Hammer Mjölnir wirft! Natürlich ist es sein Plan, auch Nynorsk zu erobern! Mehr Beute lässt sich doch wohl kaum machen!“

„Jetzt hast du aber wieder von Thor angefangen!“, warf einer der Männer ein, und alle brachen in ein lautes Gelächter aus, das ihnen böse Blicke der anderen Gäste eintrug. Aber keiner von Svens Männern achtete darauf, und als sie einige Zeit später hinunter zum Strand gingen, fanden sie den Besitzer des tolfæringr, einem kleinen Boot, mit dem sie nach Aalborg zurückkehren wollten.

„Ihr seid die Gefolgsmänner Haralds?“, empfing sie der Mann, als sie suchend von einem Boot zum anderen gingen und sich dabei nach den Schiffsführern erkundigten.

„So ist es, und du bist dieser Æður, der uns nach Aalborg zurückbringt?“

Der Mann, offenbar ein einfacher Fischer in schlichter Kleidung, die nur aus Hemd und Hose bestand, lachte laut heraus. Aber es war kein fröhliches Lachen, das er ertönen ließ.

„Da müsst ihr euch wohl eine andere Gelegenheit suchen, meine Freunde! Mir wurde das Tolfæringr gestohlen, und das am hellen Tag, mitten zwischen den Vorbereitungen, die unser Jarle für seine Flotte trifft! Niemand hatte dabei Augen für mein kleines Boot, und jetzt ist es verschwunden!“

Sven stieß einen sehr unchristlichen Fluch aus.

„Dann müssen wir zusehen, dass wir ein anderes Boot finden!“

Æður machte eine Armbewegung, die den ganzen Strand zu umfassen schien.

„Wo wollt ihr das finden? Der Jarle rüstet für einen Kriegszug, da werdet ihr noch nicht einmal einen schwimmfähigen Wassereimer auftreiben können!“

Sven stapfte schon mit großen Schritten zurück in die Stadt.

„Wir werden ja sehen!“, rief er über die Schulter zurück.

Mit hängenden Köpfen folgten ihm seine Krieger nach, während der Fischer kopfschüttelnd hinter ihnen her sah.

„Das wird wohl ein wenig schwierig werden, meine Freunde! Ich hätte euch auch viel lieber in die Stadt Aalborg gebracht und dabei mal einen Blick auf den neuen König geworfen. Er soll ja eine mächtige Erscheinung sein, aber warum solch ein Krieger sich von Odin und Thor abwendet, verstehe ich nicht. Na, kann mir auch egal sein, schließlich sind in dieser Stadt auch fast nur noch Christen zu finden, seit dieser blonde Jarle alles übernommen hat und zu einer Festung ausbauen ließ! Seltsame Zeiten sind da gekommen!“

Æður warf noch einen zweifelnden Blick in den inzwischen vollkommen aufgeklarten Himmel und ging dann ebenfalls in die Stadt zurück.


Harald von den Wikingern: Zwei Romane

Подняться наверх