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Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an

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Irgendwann habe ich gespürt, dass meine Power im Alltag nachlässt und mir meine Arbeit immer schwerer gefallen ist. Und als ich meinen 65. Geburtstag feierte, entschloss ich mich die ersten Vorkehrungen zu treffen, den Hotelbetrieb aufzugeben.

Irgendwann habe ich mein Hotel habe ich verkauft und durch die Steuer dabei fast mein ganzes Vermögen verloren. Von damaligen 3 Mio. Verkaufserlös musste ich erst die Bankdarlehen ausgleichen. Diese Bankzinsen haben über die Jahrzehnte meine Steuerlast in Grenzen gehalten. Jetzt war sowohl der Verkaufserlös als auch die nun nicht mehr vorhandenen Schulden voll steuerpflichtig. Und der Gesamterlös und Schuldenabtragung waren nun mein Jahreseinkommen und mit damals 51% zu versteuern. Außerdem hatte ich sehr langfristige Mitarbeiter denen eine hohe Abfindung zustand.

Summa summarum sind mir vom Verkauf nur ein paar tausend Mark übrig geblieben. Ich war stocksauer habe meine Koffer gepackt und bin aus meinen geliebten Bergen verschwunden.

An der Donau hab’ ich mir ein Häuschen mit Garten gemietet. Das Auto hatte mir das Finanzamt schon mitversteuert, sodass ich es weiter nutzen konnte. Meine wertvollen geerbten Möbel habe ich einem Antiquitäten-Händler zur Versteigerung überlassen.

Rentner aber noch lange kein Grufti

Meine Lebensplanung war, in Hinkunft meine Rente und das Geld das ich noch hatte, zu verleben. Wenn das dann „alle“ ist, - so meine Planung - dann habe ich mein Leben gelebt. Wenn ich dann datterig werde, hole ich meine zu viel bezahlten Steuern bei der Sozial-Fürsorge wieder zurück.

Vielleicht heirate ich auf meine alten Tage dann noch irgendeine suchende Witwe mit zu viel Geld – also sagt man bei uns: Schau’n wir amal.

Und dann – alleine in meinem gemieteten Häuschen habe ich mich gepowert. Toni, du warst doch ein Leben lang Unternehmer, also sitze nicht herum und warte, dass etwas passiert, Unternehmer unternehmen was, fang’ etwas Neues an zu planen.

Von nun an ging ich regelmäßig in eine der vielen Thermen, die es im Umkreis gab und lernte dort immer wieder Frauen kennen, die dort ihre Kur verbracht haben und die dankbar waren, sich um meinen Hormon-Haushalt kümmern zu dürfen. Im sprudelnden Thermal-Wasser am Beckenrand war das ein bis dato ungekanntes prickelndes Gefühl. Außerdem versuchte ich neue, mir bis dato unbekannte Wege zu gehen. - Ich versuchte mal einige Zeitungsinserate:

Alleinstehender Mann, 65 - top gepflegt, ohne Lackschaden, sucht…

Der Erfolg war ungemein – ca. 30 Briefe habe ich erhalten, jetzt war ich wenigstens einmal beschäftigt. Alles Frauen, die ihre Männer durch Tod oder Scheidung verloren hatten. Viele davon aus allerbesten Kreisen.

Eine Frau, die auf eine Annonce eines 65-Jährigen antwortet, hat den großen Teil ihres Lebens hinter sich. Sie will im „Goldenen Herbst“ einen Partner, der noch zu etwas zu gebrauchen ist, weil sie sich selbst noch nicht zum Schrott zählt. Sie träumt davon, bei einem Mann im Arm zu liegen. Sie sucht Geborgenheit und Hilfe im Alltag. Sex ist für sie erst zweitrangig - so habe ich mir das wenigstens gedacht. Dass ich da mit meiner Meinung nicht ganz richtig liege, beweisen ein paar Anekdoten, die ich mit Anzeigen-Beantworterinnen erlebt habe:

Ein Bayerischer Hallodri und seine Affären Band 7

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