Читать книгу Terror auf norwegischem Boden: Der Anschlag auf Utøya - Torgeir P. Krokfjord - Страница 5
Viel Zeit
ОглавлениеZwei Tage vorher, am Mittwoch, den 20. Juli, passierte der besagte Behring Breivik die Mautschranke im Stadtteil Ulven – einige Stunden Fahrt vom Vålstua gård entfernt, einem Hof, auf dem er in Åsta Øst außerhalb von Rena zur Miete wohnte. In einem Volkswagen Crafter, der später als „das Bombenauto“ bezeichnet wurde, war er auf dem Weg zur Wohnung seiner Mutter in Skøyen im Westen Oslos. Im Wagen befand sich eine aus Kunstdünger gebaute Bombe von mehr als einer Tonne. Er stellte das Auto vor der Wohnung der Mutter im Hoffsveien ab.
Am Tag darauf nahm er den Zug zurück nach Rena und gegen 13.00 Uhr ein Taxi vom Bahnhof zum Vålstua gård - zum letzten Mal. Einige Stunden später war er wiederum mit dem Auto unterwegs in Richtung Oslo, diesmal in einem Fiat Doblò – „der Fluchtwagen“, wie die Medien das Fahrzeug tauften, am 01. September 2010 bei AVIS gemietet. Am Donnerstag, 21. Juli gegen 23.00 Uhr passierte Breivik zum letzten Mal vor dem Terroranschlag die Mautschranke.
Zirka vierzehn Stunden später waren bei der für das Regierungsviertel verantwortlichen Sicherheitsfirma zehn Personen im Dienst. Es war kurz vor Schichtwechsel und einige Routinetätigkeiten waren zu erledigen. Türen mussten abgeschlossen, Dienstpläne erstellt und Kaffeetassen ausgetrunken werden.
Genau zwölf Stunden später stellte Anders Behring Breivik denselben Fiat am Hammersborg Torg ab, ein Stück die Storgata hinauf und an der Polizeidienststelle Zentrum vorbei. Danach soll er in ziviler Kleidung zu Fuß das Regierungsviertel zur Wohnung seiner Mutter durchquert haben, um das Bombenauto zu holen. Um 14:09 Uhr schickte er sein Manifest an die Personen auf einer Liste mit über eintausend sorgfältig ausgewählten und akribisch erfassten Namen, darunter Jan Simonsen, Mette Hanekamhaug sowie rechtsextremistische und islamkritische Personen im In- und Ausland.