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ОглавлениеDie Klavierlehrerin von Trinity Taylor
»Sie haben sich also entschieden, meinem kleinen Sohn Klavier-Unterricht zu geben?«, fragte Jeffrey McIntyre.
Julie nickte nervös. Sie war nun zum zweiten Mal auf diesem riesigen Anwesen der Adelsfamilie McIntyre. So ein hohes Angebot hatte sie noch nie von jemandem erhalten. Sie wäre schön dumm, wenn sie es ablehnen würde. Außerdem war Jeffrey McIntyre Witwer und besaß sehr viel Geld. Jeder wusste das, keiner sprach es laut aus. Er war ein gut aussehender Mann Mitte vierzig und in weiblichen Single-Kreisen sehr beliebt.
Nun kam auch Julie in den Genuss seiner ungeheuren Ausstrahlung. Zwar war sie mit ihren dreißig Jahren kein unerfahrenes Mädchen mehr und hatte auch einige Freunde gehabt, aber so ein Mann mit solch einer Aura war ihr bisher noch nicht dazwischen gekommen.
Ruhig betrachtete er sie hinter seinem großen, schweren Mahagoni-Schreibtisch.
Julies Herzklopfen nahm zu. Doch sie wollte auch mutig sein und begegnete seinem Blick mit einem koketten Lächeln.
Schließlich nickte er. »Gut.« Seine Hand schob einen Vertrag über den Tisch.
Julie nahm ihn entgegen und las ihn sich durch. Sie spürte seinen Blick auf ihr ruhen und freute sich darüber. Sie würde ihn rumbekommen und ihre Zukunft wäre gesichert. Wer sagte zu so einem Mann, der so gut aussah und Geld wie Heu hatte, nicht nein?! Schließlich blickte sie hoch und ihm in die Augen. Während sie ihn ansah, öffnete sie den Füller und unterschrieb den Vertrag.
»Wunderbar.« Mr McIntyre erhob sich und streckte Julie die Hand hin. »Dann sehen wir uns morgen und ab dann alle drei Tage.«
»Danke, Sir.« Sie blickte ihn von unten leicht schräg an, setzte auf ihre weiblichen Reize. Würde er sie hier gleich noch vernaschen, wenn sie ihm signalisierte, dass sie Interesse hatte?
»Bis morgen, Julie«, sagte er ruhig und blickte sie gerade heraus an.
Julie wollte nicht enttäuscht sein. Sie straffte sich und sagte: »Bis morgen, Sir.«
***
Julie konnte einfach nicht glauben, dass sie diesen lukrativen Job bekommen hatte. Bestimmt gab es zig Klavierlehrerinnen, die auf die Internet-Annonce geantwortet und sich vorgestellt hatten. Doch sie war diejenige, die den Vertrag unterschreiben konnte.
Immer wieder dachte sie an den gut aussehenden Mr McIntyre. Er schien sie attraktiv zu finden, und beinahe hörte sie schon die Hochzeitsglocken. Julie frohlockte. Doch nun musste sie sich sein Herz erst mal über seinen Sohn erschleichen. Das würde nicht schwer werden. Sie konnte gut mit Kindern umgehen.
Aufgeregt klingelte Julie an der schweren Holztür des prunkvollen Anwesens. Ein Butler öffnete ihr in weißer Livree. Er nickte tief und begrüßte Sie. Dann ging er voraus und ließ Julie in einer Halle Platz nehmen, nicht, ohne ihr vorher den Mantel abgenommen zu haben. »Der junge Herr wird sogleich zugegen sein. Bitte haben Sie einen Moment Geduld, Madame.«
»Danke, Sir.« Julie lächelte. Sie fragte sich gerade, wie ein Junge sich mit so einem Diener wohlfühlen konnte. Mit der hochgestochenen Sprache. Er musste sich doch in der Schule oder dem Internat als etwas Besonderes vorkommen.
»Okay, Dad!«, hörte Julie eine Stimme und schon kam der Körper dazu in ihr Sichtfeld. Ein Junge, oder eher ein junger Mann, kam eine der beiden geschwungenen Treppen hinuntergesprungen. Er war älter, als sie angenommen hatte. Sie schätzte ihn auf siebzehn Jahre. Nun ja, das ist eben auch noch ein Kind.
»Hallo, Mrs Rowlands. Ich bin Brick.« Er reichte ihr höflich die Hand, als er etwas außer Atem bei ihr ankam. Seine Augen gruben sich in ihre, als er ihr einen Handkuss gab, ohne seinen Blick abzuwenden. Dann glitten seine Augen über ihr Dekolleté.
Julie konnte es nicht glauben, dass dieser Junge, mit Mühe und Not Volljährig, schon so dreist war. Das musste an seinem reifen Vater liegen. Der hatte mit Sicherheit schon sehr viele Damen durch sein Schlafzimmer geschleust. Und sie wollte auch eine davon sein. Aber doch nicht mit diesem Jungen! »Hallo, Brick. Du kannst mich Julie nennen«, sagte sie deshalb betont lässig und wollte ihm eher Mutterersatz sein.
Er richtete sich auf. Trotzdem er so jung war, überragte er sie um einen halben Kopf. Das hatte er von seinem Vater geerbt. Süffisant lächelte er. »Kommen Sie. Wir fangen am besten gleich an, dann habe ich es hinter mir.« Mit großen Schritten lief er voraus und führte sie durch einige Gänge, bis sie in einem Zimmer landeten, in dessen Mitte ein großer Flügel ruhte. Steinway – New York, stand dezent an der Seite. Julie nickte anerkennend. Das Zimmer war in hellen Tönen gehalten, mit vielen Stuckelementen verziert. Elegante kleine Stühle waren an den Wänden aufgereiht, als würde sogleich ein mittelalterlicher Tanz stattfinden. Der Raum versetzte Julie ins sechzehnte Jahrhundert.
Brick steuerte auf die Gardinen zu und zog zwei von mehreren auf. Sonnenlicht flutete herein, ohne dass es das Klavier erreichte. Er drehte sich noch am Fenster stehend zu Julie um. Die Sonne schien ihm auf die Rückfront und wirkte, als stünde er in Flammen, als käme er direkt aus dem Himmel.