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Gegen die Moral von Trinity Taylor

Die Beats wummerten in meinem Bauch. Die Strahler der bunten Lichtanlage drehten sich über der Tanzfläche. Verschiedenste Parfum-Düfte lagen im diffusen Licht der Disco. Tanzende Körper wiegten sich im Rhythmus der Musik. Augen blickten umher, suchten, beobachteten, nahmen auf.

Ich sah zu meiner Freundin Susan. Sie hatte die Augen geschlossen, wiegte ihren Kopf hin und her, ließ sich in die Musik fallen, beim Refrain bewegten sich ihre Lippen. Schließlich öffnete sie die Augen und blickte mich an. Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln. Ich lächelte zurück. Ich fragte mich, wie sie es schaffte, mit ihren geschlossenen Augen Männern zu signalisieren, sie anzusprechen.

Denn keine fünfzehn Minuten später stand sie an der Bar mit einem ziemlich gut aussehenden Typen. Ich folgte den beiden, weil sich für mich irgendwie keiner zu interessieren schien. Oder sendete ich die falschen Signale? Klar, ich hätte auch gern einen Mann getroffen, den ich aber erst einmal kennenlernen wollte. Ich suchte das große Ganze. Einen Mann fürs Leben. Das war meine Einstellung. Wenn Susan das hörte, verdrehte sie die Augen und stöhnte. Stets war ihre darauf folgende Aussage: »Gott, gönn dir doch mal ein bisschen Spaß in deinem Leben. Wenn du so verbissen einen Mann suchst, wird das nie was, Nora.« Deshalb sagte ich nichts mehr, behielt meine Gedanken für mich. Sie suchte den Mann für Abendteuer und ich suchte den Mann fürs Leben. Leider war ich schon seit vier Jahren Single und seitdem hatte ich keinen Sex mehr gehabt. Wenn ich daran zurückdachte, wurde mir schlecht. Ich musste im Stillen zugeben: Ich war tatsächlich ausgehungert danach, von einem Mann mal wieder begehrt zu werden, verführt zu werden, geküsst zu werden, gefickt zu werden ...

»Möchtest du auch was trinken?«, fragte mich ein großer Blonder, der neben meiner Freundin an der Bar stand. »Du guckst so durstig.«

Durstig? Wahrscheinlich hatte ich ihn ausgehungert angestarrt. Denn meine Gedanken hatten mich selber überrascht. »Äh, ja, ein ... Wasser.«

Er lächelte. »Okay, kein Problem.«

Susan verdrehte die Augen. Sie hatte vor sich einen Sekt auf Eis stehen. Auch in diesem Punkt war ich wohl die Spaßbremse. »Ich muss noch fahren«, versuchte ich mein Wasser zu rechtfertigen. Aber mein Getränk war wie ich: ohne Spaß.

***

Eigentlich wollte Susan nur auf die Toilette gehen. Ich schlug vor, mit ihr mitzukommen, doch sie lehnte ab und sagte, dass sie diesmal allein gehen müsste. Woraufhin sie mir verschwörerisch zuzwinkerte. Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Denken konnte ich es mir schon. Ich gab ihr die Zeit, die sie brauchte. Doch nachdem ich sie eine halbe Stunde lang nicht gesehen hatte, wurde mir doch etwas mulmig zumute. Ich suchte sie, lief von einem Raum in den nächsten. Ich checkte die Frauentoilette, sogar in die Männertoilette warf ich einen Blick und rief ihren Namen. Ein Typ grinste mich an, näherte sich gefährlich meinem Hals, raunte in mein Ohr, ob ich mich für ihn aufgespart hätte und legte eine Hand auf meine Hüfte ... Erschrocken zog ich mich zurück.

Schließlich fand ich Susan. Sie war draußen unter einem Baum mit ihrer neuen Eroberung. Gerade noch sah ich Susans verführerischen Schlafzimmerblick, dann war sie mit ihm im Dickicht verschwunden. Ich rief ihren Namen, doch sie hörte mich nicht mehr. Fand ich das gut, dass sie mit jedem nächstbesten Typen abzog und es im Grünen trieb? Ich seufzte. War ich prüde? War ich eifersüchtig? Was war ich? Grundsätzlich untervögelt: ja. Aber ich würde es niemals mit einem Typen treiben, den ich nicht kannte. Wo blieb das Vertrauen? Ich fand es ehrlich gesagt unmöglich, dass meine Freundin mit jedem Typen gleich herumvögelte.

Ich lief den beiden hinterher. Erst über ein sehr großes Rasenstück, dann am Baum vorbei, in Richtung Grün. Schon jetzt hörte ich die beiden. Schließlich, nachdem ich mich ein Stück weiter in den Wald reingewagt hatte, sah ich sie. Susan stand mit dem Rücken an einen Baum gelehnt, den Rock hochgeschoben, die Arme nach oben gestreckt, die Hände hielten sich rechts und links jeweils an einem Ast fest. Vor ihr stand, sehr doppeldeutig, ihr neuer Stecher. Er rammte seinen Schwanz heftig in sie, während er sie an den Hüften hielt. Mit jedem Stoß stöhnte Susan.

Mir klappte der Mund auf. Es war abartig, meine Freundin so zu sehen. Aber es machte mich auch unglaublich geil. Das wollte ich nicht zugeben. Aber mein Körper zeigte es mir. Er reagierte und ließ meine Säfte zusammenlaufen. In Natura zu sehen, wie ein Mann eine Frau vögelt, hat etwas Animalisches, etwas Lustmachendes ... Man kann gar nicht anders, als zuzusehen und geil zu werden. So ging es auch mir. Mein Verstand war in diesem Moment lahmgelegt. Ich sah nur diese beiden geilen Menschen, wie sie sich von ihren tiefsten Instinkten treiben ließen. Und es war toll! Ich fand es super. Ich sah, wie sein langer Schwanz sich immer wieder aus Susan zog, um erneut zuzustechen. Er verschaffte ihr und sich Lust. Wahnsinn! Und auf einmal spürte ich etwas, was ich nach Susans Erzählungen noch nie empfunden hatte: einen Stich der Eifersucht. Ich stellte mir mich an dieser Stelle vor, wie ich gefickt wurde, an diesem Baum von einem Mann. Meine Brustwarzen stellten sich auf, pressten sich gegen meinen BH, in meinem Höschen wurde es feucht, mein Herzschlag beschleunigte sich. Da schrie Susan ihre Lust heraus, krallte sich in den Ästen fest und stieß dem Fremden ihr Becken entgegen. Er hielt sie fest, stieß richtig schnell in sie, legte den Kopf in den Nacken und ließ einen kehligen, dunklen Laut beim Ausatmen hören. Sofort stellte ich mir vor, wie sein heißer Samen in meine Freundin spritzte ... Ich war trunken vor Geilheit! Weg! Ich musste weg, und zwar so schnell wie möglich! Ich drehte mich um und flüchtete den Weg zurück.

Nun war ich wieder hier, zwischen all den Tanzenden. Sie hatten nichts erlebt, außer zehn weiterer Musikstücke und wechselnden Beats. Ich hatte einen heftigen Fick beobachtet. Mein Körper glühte. Ich wollte das auch. Oh Gott, was dachte ich da?! Ich war eine Verächterin des One-Night-Stands, des Zwischendurch-Vögelns, und nun das ...

»Hey!«

Ich zuckte zusammen. Neben mir tanzte strahlend meine Freundin Susan. Ja, sie strahlte wirklich. Sie war glücklich. Hinter ihr, fast eineinhalb Köpfe größer, ihr Hengst. Als ich ihn ansah, wurde ich rot. Er strahlte auch.

»Hast du mich vermisst?«, fragte sie durch die laute Musik in mein Ohr.

»Ja. Hab dich überall gesucht. Wo warst du?« Irgendetwas musste ich ja sagen.

»Draußen. Abendluft genießen.«

Aha, dachte ich, so nannte man das also ...

Susan blickte sich zu ihrem Typen um und er grinste sie an.

Wieder versetze mir das einen Stich. Tja, wenn ich einen One-Night-Stand ablehnte, würde ich auch nie in diesen Kurzgenuss wie meine Freundin kommen.

Der Stecher fragte etwas, das ich nicht verstehen konnte.

Susan lachte. Fragend blickte ich sie an.

»Ob wir Schwestern seien, hat er gefragt.«

Ich nickte verstehend. Das wurden wir ganz oft gefragt. Susan und ich sahen uns unglaublich ähnlich. Äußerlich wie Schwestern, von unseren Einstellungen wie Schwestern, nur nicht, was unsere Einstellung zu Männern und Sex anbelangte. Wir hatten beide braune lange, leicht gelockte Haare, schmale Gesichter, schlanke Figuren und blaue Augen. Unsere Lippen waren allerdings nicht gleich, Susans waren schmaler als meine. Insgesamt war sie auch ein bis zwei Kilo leichter als ich und ihre Finger feingliedriger, aber ansonsten waren wir uns wirklich sehr ähnlich.

Gegen die Moral | Erotische Geschichte

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