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ОглавлениеGegen die Moral von Trinity Taylor
»Das ist soo aufregend«, stieß Susan hervor.
Ich schüttelte nur verständnislos den Kopf. Noch vor drei Tagen waren wir in der Shopping-Mall einkaufen gewesen, von morgens bis abends. Wir hatten uns mega verstanden. Doch nun gingen unsere Meinungen wieder auseinander. Aber so was von!
Susan hatte über eine Sex-Plattform einen Typen kennengelernt, mit dem sie heute Sex haben wollte. Wobei kennengelernt zu viel gesagt war. Sie kannten nur ihre Vorlieben beim Sex und äußere Angaben. Dann hatten sie sich ein bisschen per Mail ausgetauscht und nun über das Handy per SMS.
»Und du willst wirklich zu ihm fahren?«, fragte ich ungläubig. »Du hast ihn noch nie gesehen. Was ist, wenn er einen Keller hat und dich da gefangen hält, dich quält oder dich abmurkst?«
»Ach Quatsch! Jetzt hör aber mal auf! Mal doch nicht alles so schwarz.«
Ich seufzte. »Und du malst alles nur rosarot. Wieso wollt ihr euch denn nicht in der Stadt treffen, einen Cocktail trinken und danach in ein Hotelzimmer gehen?«
»Er sagt, Hotelzimmer wirkt wie Callgirl.«
Ungläubig blickte ich meine Freundin an. »ER sagt das? Und was ist mit dir? Hast du auch eine Meinung?«
»Hey, Nora, nun bleib mal locker. Klar, habe ich das. Ich teile seine Meinung.«
»Du gehst in die Höhle des Löwen, du dummes Lamm!«, sagte ich eine Spur zu laut. Aber ich hatte Angst, Angst, dass Susan nicht nachdachte und nur wegen einem schnellen Sexabenteuer ihr Leben ließ.
Sie schüttelte den Kopf, schwieg aber.
»Susan«, versuchte ich es erneut. »Weißt du, wie der Typ mit Nachnamen heißt? Habt ihr mal telefoniert?«
»Wir schreiben uns SMS und er wirkt sehr sympathisch. Nein, ich weiß weder, wie er mit Nachnamen heißt noch wo er wohnt. Das schreibt er mir nachher.«
»Aber ihr trefft euch doch heute schon ...« Ich verstand die Welt nicht mehr. War ich so unlocker, sah ich wirklich alles nur schwarz? In unserer heutigen Welt war nun mal leider nicht alles rosarot. Wie konnte Susan nur so naiv sein!
»Ich werde mitkommen!«, beschloss ich.
»Was? Wohin? Zu ihm? Du hast sie ja nicht alle!« Entsetzt starrte mich Susan an und warf ihre braunen Locken über die Schulter.
Ich tat es ihr mit meinen braunen Haaren gleich und rutschte mit meinem Stuhl ein Stück an den Tisch ran, um ihre Hände zu nehmen. »Süße, ich möchte mich davon überzeugen, wo er wohnt, dass er ein Mann ist, der es gut mit dir meint. Ich komme bis zur Straße mit, dann werde ich mich vom Auto aus überzeugen, was das für ein Typ ist. Von mir aus kann er gern wissen, dass ich eine besorgte Freundin bin. Vielleicht mache ich ein Foto von ihm.«
Susan atmete tief durch. »Das ist eine tolle Idee, aber alles nicht nötig! Bilder habe ich nun acht Stück von ihm. Mehr brauche ich nicht. Ich habe auch zwei Schwanzbilder. Willst du sie sehen?«
Ich zuckte zurück. »Nein!« Mein Herzschlag hatte sich beschleunigt.
»Ich zeig dir, wie er aussieht. Hier.« Sie suchte in ihrem Handy und zeigte mir sein Gesicht.
Wow, dachte ich, was für ein Mann! Wie schaffte sie das bloß, solche Prachtexemplare aufzuspüren? Ich strich zum nächsten Bild. Er im Eishockey-Stadion mit einem Kumpel. Auch nett. Das nächste Bild. Er beim Rudern und einem umwerfenden Lachen. Unglaublich! Nächstes Bild: sein Schwanz. Ich zuckte zusammen.
Susan lachte. »Geil, nicht?!«