Читать книгу Zwischen zwei Welten - Tyler Henry - Страница 7

Оглавление

Einleitung


Mehr als je zuvor sprechen heute die Menschen offen über ihre Kommunikation mit Verstorbenen. Durch Film und Fernsehen hat die Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, von unserer Popkultur Besitz ergriffen – nicht weil es sich dabei um eine neue Frage handelt, sondern weil die Leute ihren Geist neuen Antworten öffnen. Als ich den Anruf bekam, dass meine Fernsehshow Hollywood Medium with Tyler Henry grünes Licht hatte, versprach ich mir, alles daranzusetzen, allen Antworten nachzugehen, denen ich begegnete und sie offen und ehrlich mit der Welt zu teilen. Auf dieser Mission befinde ich mich noch immer und meine eigenen Fragen wachsen jeden Tag. Bei all den unterschiedlichen Antworten zum Thema Medien und hellseherische Phänomene, die so im Umlauf sind, ist es mein Ziel, einzigartige und leicht verständliche Erklärungen zu liefern, die ich dank meiner Erfahrungen aus erster Hand habe.

Ich glaube fest daran, dass die Leute selbst entscheiden sollten, was ihnen entspricht. Ich teile mit, was ich durch die Kommunikation mit der geistigen Welt gelernt habe, und ich möchte dich ermutigen, das dir Entsprechende davon mitzunehmen. Wenn es um das Leben nach dem Tod geht, gibt es nicht nur Schwarz und Weiß. Ich will den Grauzonen dazwischen Rechnung tragen, aber doch auch einige der beständigeren Dynamiken erklären, die ich im Verlauf von mehr als tausend Lesungen beobachtet habe. Es gibt viele Ausnahmen bei diesen Regeln, aber genau das ist das Schöne an der anderen Seite. Sie ist viel komplexer und nuancierter als alles, was wir Menschen begreifen können. Ich habe ein paar Fragen, auf die ich vielleicht nie die Antwort finde. Und doch hilft jede kleine Antwort, zur Beantwortung der viel größeren Frage beizutragen: Was geschieht, wenn wir sterben?

Ich rede mit den Verstorbenen. Interessanter ist aber, dass die Toten mit mir reden – primär, indem sie mir mentale Eindrücke und Sinneseindrücke von der anderen Seite schicken. Bei dem, was ich mache, dreht sich alles um die Bestätigung, das heißt, eine Bestätigung von dem Teilnehmer meiner Sitzung zu bekommen, dass die Information, die ich erhalte, akkurat ist und nur der Verstorbene, der mit mir kommuniziert, sie besitzen könnte. Wenn ich die Bestätigung bekomme, erfährt mein Klient, dass die Seele der geliebten Person weiterexistiert und alles kommunizieren kann, was ungesagt geblieben ist oder sich erst im Prozess des Hinübergehens entwickelt hat.

Wenn es etwas gibt, was ich durch meine Arbeit gelernt habe, dann dass Vielfalt im Leben ein Geschenk ist. Ich weiß, dass dieses Buch viele verschiedene Arten von Menschen mit allen möglichen Hintergründen anziehen wird, mit unterschiedlichen Glaubenssystemen und mit einem unterschiedlichen Grad an Vertrautheit mit dem Themengebiet. Ich werde auf den folgenden Seiten meine spirituellen Glaubenssätze mit dir teilen. Jedoch halte ich es für wichtiger, dass du verstehst, was genau passiert, wenn ein Verstorbener von der anderen Seite durchkommt. Aus diesem Grund konzentriere ich mich auf die Details der Erfahrungen, sodass du deine eigenen Schlüsse ziehen kannst, wie das alles in das große Bild deiner Glaubenssätze passt. Wenn wir die individuellen Unterschiede einmal vernachlässigen, denke ich, dass wir uns darauf einigen können, dass wir alle von der Heilung anderer und der Vorstellung, dass die Liebe ewig ist, profitieren können. Das Ziel meiner Arbeit und das der Arbeit vieler anderer authentischer Medien ist es, diese universellen Wahrheiten zu bekräftigen.

Mir ist klar, dass meine Fähigkeit eine Gabe ist und nicht etwas, das ich mir als Verdienst anrechnen kann. Ich bin nur ein Leiter für die Information, die durch mich hindurchfließt und die erreicht, die offen dafür sind – und wir alle haben eine natürliche Fähigkeit, das zu tun, nur in unterschiedlichen Graden. Übung erzeugt Beständigkeit und je mehr wir unserem Bauchgefühl vertrauen und es entwickeln, desto aussagekräftiger und präziser kann uns unsere Intuition helfen. Selbst heute nach zahlreichen Sitzungen muss ich mich noch täglich daran erinnern, »mir nicht selbst im Weg zu stehen« und ein klares Gefäß zu sein, durch das die Botschaften fließen können.

Als ich meine Fähigkeiten entdeckte, verbrachte ich zahllose Stunden in Buchläden und Bibliotheken, las mehrere Bücher am Tag, durchforstete das Internet nach Quellen und Informationen danach, was mich so anders sein ließ. Dass ich der Einzige in meiner Umgebung war, der eine völlig andere Welt erfahren konnte, war im wahrsten Sinne des Wortes befremdend. Für mich fühlte es sich so an, als stünde ich mit einem Fuß in unserer Welt und mit dem anderen in der nächsten. Ich verstand keine der beiden Seiten, noch fühlte ich mich von einer der beiden verstanden. Als Kind war die Herausforderung, unsere irdische Dimension zu meistern, schon groß genug, von einer zweiten, zusätzlichen ganz zu schweigen. Ich war irgendwo dazwischen, ein Bote zwischen zwei Reichen: ein Medium.

Mein ganzes Leben habe ich die Welt auf zweierlei Arten verstehen gelernt. Auf der einen Seite bin ich wie jeder andere Zwanzigjährige, der sich an das Erwachsenwerden gewöhnt, es lernt, auf sich allein gestellt zu leben – und zugegebenermaßen das erste Mal einen Geschirrspüler benutzt. Doch auf der anderen Seite ist der Teil von mir, den die meisten sehen, Tyler Henry, das Medium, das Macaulay-Culkin-Double, das im Fernsehen mit den verstorbenen Lieben berühmter Leute kommuniziert. Obwohl die meisten sich nicht vorstellen können, wie es ist, visuelle, sensorische und mentale Eindrücke von Verstorbenen zu empfangen, ist doch jeder fähig, sich den Effekt klarzumachen, den diese Botschaften auf ihre Lieben haben, die sie am meisten brauchen. Ob es nun ein Verweis auf einen rosa flauschigen Würfel von deiner Tante Edna ist oder ein Insiderwitz, den man immer mit einer geliebten Großmutter gerissen hat – das sind die Botschaften, die ich mitzuteilen versuche – egal wie willkürlich sie auch mir persönlich vorkommen mögen.

Wenn meine Klienten zu einer medialen Sitzung kommen, sehe ich den Prozess des In-Verbindung-Tretens wie eine Art Puzzle, das ich lösen muss. Ich bekomme Eindrücke von einem oder mehreren Verstorbenen und der Fragesteller und ich arbeiten dann gemeinsam heraus, inwiefern diese Botschaft relevant und wo das Bindeglied ist. Mediale Sitzungen bestehen zu fünfzig Prozent darin, die Information zu empfangen und zu fünfzig Prozent, sie zu entwirren. In den letzten paar Jahren habe ich in meinen Sitzungen zahllose Formen der Heilung gesehen, die erfolgte, weil die Botschaften bestätigt wurden. Ob man nun endlich einen geliebten Menschen loslassen kann, einen dringend benötigten Beweis oder eine Ahnung bekommt, eine Schuld von sich abwälzt – ich durfte sehen, was den wirklich lebensverändernden Unterschied bei jeder Kommunikation aus dem Jenseits ausmacht. Bei jedem Kontakt, den ich herstelle, ist es mein Ziel, den geliebten Menschen so klar durchkommen zu lassen, dass es für meinen Klienten keinen Zweifel mehr gibt, dass ich wirklich mit ihm in Verbindung stehe. Diese Bestätigung kommt zustande, wenn ich die Persönlichkeitszüge, Eigenheiten, Familientraditionen, Insideranspielungen und manchmal sogar seine physischen Angewohnheiten beschreibe. Es sind die kleinen, spezifischen Details, die das Wesen einer Person kommunizieren, und das gilt auch für Verstorbene in der geistigen Welt.

Jeder Tag bringt neue Erfahrungen mit sich, neue Geschichten, die mir die Seelen erzählen, die in der Lage sind, zu begreifen, was in ihrem Leben wichtig war. Ihre Botschaften lehren uns, was wir in unserem eigenen Leben zu würdigen wissen sollten. Mehr als alles andere habe ich gelernt, dass der Übergang zur anderen Seite alles in eine andere Perspektive rückt. Ironischerweise können wir von den Verstorbenen am meisten über das Leben lernen.

Ich hoffe, dir, lieber Leser, in diesem Buch ein Narrativ zu liefern, wie es so kein zweites Mal existiert – ehrlich, bodenständig und in Worten, die jeder versteht. Außerdem möchte ich einige häufig gestellte Fragen beantworten und will allen Bereichen meiner menschlichen Erfahrung nachgehen – sowie den Individuen, lebenden wie toten, die meinen Pfad gekreuzt haben.

Zwischen zwei Welten

Подняться наверх