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Vierter Zeitabschnitt in Cosways Leben

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Die Trennung hatte beinahe zwei Jahre gedauert, als Cosway und Stein im Landhause den Besuch abstatteten, der im Anfange der gegenwärtigen Erzählung erwähnt wurde. In der Zwischenzeit hatte man nur von Herrn Atherton etwas über Fräulein Restall gehört. Dieser teilte mit, dass Adele ein sehr stilles Leben führe. Das einzige bemerkenswerte Ereignis war eine Zusammenkunft zwischen »Fräulein Benshaw« und ihr gewesen. Niemand anders war anwesend, aber das wenige, was über die Zusammenkunft verlautbarte, war geeignet, Fräulein Restalls Charakter über alles Lob zu erheben. Sie hatte dem Weibe vergeben, das sie so grausam verletzt hatte.

Es mag hier erwähnt werden, dass die beiden Freunde, nachdem sie die vollständigste Erklärung über Cosways befremdliches Benehmen am Frühstückstische gegeben hatten, sogleich nach London reisten. Stein war durchaus nicht sanguinischer Natur. »Ich glaube nicht an unser Glück« sagte er. »Lass uns ganz sicher sein, dass wir nicht die Opfer eines neuen Betruges sind.«

Der gemeldete Unfall auf der Themse hatte sich wirklich zugetragen, und die Meldung in der Zeitung erwies sich in jeder Hinsicht als richtig. Stein stellte persönlich seine Nachforschungen an. Aus natürlichem Zartgefühl gegen Adele zögerte Cosway, über die Sache an sie zu schreiben. Der immer hilfsbereite Stein schrieb an seiner Stelle. Kurze Zeit darauf traf eine Antwort ein. Sie enthielt eine kurze, amtliche Darlegung der zuständigen Behörde vom letzten Akte der Bosheit, die von der verstorbenen Teilhaberin des Hauses Benshaw und Comp. verübt worden war. Sie war nicht, wie ihr Bruder, ohne Testament gestorben. Der erste Punkt ihres Testamentes enthielt der Erblasserin dankbare Anerkennung, dass Adele Restall ihr in echt christlicher Barmherzigkeit vergeben hatte. Nach der Feststellung, dass weder Verwandte noch Kinder vorhanden seien, die im Testamente hätten bedacht werden müssen — vermachte der zweite Paragraph Frau Cosway-Benshaws Vermögen der Adele Restall unter der einen unbarmherzigen Bedingung, dass sie Edwin Cosway nicht heirate. Der dritte Absatz überwies — wenn Adele Restall diese Bedingung verletzte — alles Geld dem Geschäftshause in der City »zur Ausdehnung des Geschäftes und zum Vorteile der überlebenden Teilhaber.«

»Einige Monate später wurde Adele großjährig. Zum Ärger ihres Vaters und zum Erstaunen der »Handelsgesellschaft« gelangte das Geld wirklich an das Londoner Geschäftshaus. Der vierte Abschnitt in Cosways Leben war Zeuge seiner Vermählung mit einer Frau, die mit Freuden eine halbe Million Pfund für das Glück hingab, das Leben bei achthundert Pfund jährlich mit einem geliebten Manne zu teilen.

Aber Cosway fühlte sich aus Dankbarkeit verpflichtet, sein Weib zu einer reichen Frau zu machen, wenn Arbeit und Entschlossenheit dies ausrichten konnten. Als Stein zuletzt von ihm hörte, machte er seine Studien für die Advokatur, und Herr Atherton war bereit, ihm den ersten Unterricht im Rechtsverfahren zu geben.

Anmerkung.

Jener »unwahrscheinlichste« Teil der gegenwärtigen Erzählung, der im »ersten Abschnitte« von Cosways Leben enthalten ist, gründet sich auf ein Abenteuer, das keinem Geringeren als einem Vetter von Walter Scott wirklich begegnete. In Lockharts köstlichem »Leben« ist die Anekdote zu finden, wie sie von Walter Scott dem Kapitän Basil Hall erzählt wird. Das übrige der gegenwärtigen Erzählung ist vollständig erdacht. Der Verfasser wollte gerne wissen, was solch eine Frau, wie die Wirtin, unter gewissen gegebenen Umständen tun würde, nachdem sie einen jungen Seeoffizier geheiratet hatte — und hier ist die Antwort.


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