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-FÜNFUNDVIERZIG-

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Das gelbe Schippchen. Der schwarze Mann. Die vielen bunten Puppen, die meisten davon in Rot. Ein kleiner Junge. Ein totes Mädchen. Noch eines. Schon wieder eines. Und der Teddybär, der neben ihr saß und weinte. Das rote Eimerchen. Ganz viele Tackernadeln. Zurück im Büro holte Ruben Weiss sie ins gegenwärtige Leben zurück, indem er sie wild schüttelte. Sie wehrte sich. Sie versuchte sich zu befreien und sie schaffte es. » Sara, was ist denn mit Dir? Du warst ja ganz weit weg. Geht`s Dir wieder besser?« , redete Ruben Weiss auf sie ein. Die Arme in seine Richtung gestreckt, versuchte sie ihn auf Distanz zu halten. » Entschuldige bitte, ich hatte wohl gerade einen kleinen Schwächeanfall«, sagte sie, bemerkte aber auch gleichzeitig, dass Ruben Weiss ihr kein Wort glaubte. » Es ist schon schwer, wenn quasi nie was passiert und jetzt auf einmal vier Morde hintereinander. Da kann man schon mitgenommen sein, oder glaubst Du nicht?«, versuchte Sara Preuss zu erklären. » Das nehme ich Dir so aber einfach nicht ab. Wir haben auch schon gemeinsam Fälle bearbeitet, die auch richtig hart waren. Aber so wie in letzter Zeit warst Du noch nie drauf. Außerdem kommst Du jetzt schon beim Zählen durcheinander. Wir haben nämlich bereits fünf Leichen «, wollte er sie mit einem kleinen Lächeln aufmuntern. » Ich kann doch wohl noch zählen, meinst Du nicht? Willst Du Dich mit mir streiten?«, gab sie gereizt zurück. » Siehst Du, nicht mal meine überaus hohe diffizile Empathie dringt bis zu Dir durch, dabei habe ich mir so eine Mühe gegeben «, versuchte er es weiter mit der sanften Art. » Danke Ruben. Aber das ist einfach der verkehrte Zeitpunkt. Mir geht so viel durch den Kopf und ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Erst der tote Willi, bei dem wir noch keinen Millimeter weitergekommen sind. Dann Sofia Kramer, wobei wir da auch keine Anhaltspunkte haben. Bei Sammy Rückert das Gleiche. Und bei der letzten wissen wir nicht mal, wer sie ist. Und die ständige Angst, dass es so weitergeht. Wir brauchen bald mal einen Erfolg und sei er noch so klein. Dann kann ich auch wieder besser schlafen «, endete Sara Preuss mit einem kleinen, nicht gelungenen Lächeln. Ein ganz kleines bisschen enttäuscht und ein wenig resignierend, weil er nichts weiter aus ihr rausbrachte, machte er noch eine kurze Anmerkung. » Wir haben wirklich fünf Leichen. Du hast die Mumu nicht mitgezählt .« Sara Preuss stutzte kurz. Ruben Weiss duckte sich unter dem auf ihn geworfenen Kugelschreiber und huschte schnell zur Türe hinaus. Kurz darauf steckte er den Kopf wieder durch die Tür und bemerkte mit erstem Gesicht. » Du, ich fahre jetzt nochmal zum Hinz&Kunz und danach zu den Kirschsteins. Vielleicht kriege ich ja was raus, was uns weiterhilft. Fahr Du nach Hause und ruh Dich aus und wenn was ist kannst Du mich jederzeit, Du weißt schon... « und hielt sich in gespielter Geste das Telefon ans Ohr. Bevor Sara Preuss überhaupt dazu kam, ihm anzubieten doch mitzufahren, war er auch bereits wieder weg. Noch einen tiefen Zug aus ihrer E-Zigarette einatmend, machte sie sich auf den Weg.

DINSLAKEN -Eine Stadt in Angst-

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