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Vorwort

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Jedem Aquarianer sind bei seinen gelegentlichen Streifzügen durch die Aquaristikabteilungen unserer heimischen Zoofachmärkte sicherlich schon die eigenartigen Halbschnabelhechte ins Auge gefallen, die sich so sehr in Form und Gestalt von den üblicherweise im Handel angebotenen Zierfischen abheben. Vor allem die etwas größer werdenden Halbschnäbler der Gattung Nomorhamphus sind mit ihrem schnabel- oder knubbelförmig verlängerten Unterkiefer, der zudem oft farblich noch besonders hervorsticht, eine so bizarre Erscheinung, dass ich hier auf eine langatmige und trockene Beschreibung dieser Fische verzichten kann, sondern einfach auf die in diesem Band abgebildeten Fotos verweisen möchte. Diese sind als Identifikationshilfe sehr viel besser geeignet als jede noch so detaillierte schriftliche Darstellung.

Allein aufgrund ihres skurrilen Äußeren wird bei so manchem Aquarianer sicherlich Neugier und Interesse geweckt sowie der Wunsch angeregt, diese nicht so alltäglichen Pfleglinge auch einmal im eigenen Heimaquarium schwimmen zu sehen.

Woher kommt es nun aber, dass diese Fische trotz ihrer anfänglichen Anziehungskraft, die sie auf den Hobbyaquarianer ausüben, tatsächlich nur selten in den Liebhaberbecken anzutreffen sind? Leider verhält es sich so, dass ihr spektakuläres Aussehen, welches die Tiere zuerst einmal für den potenziellen Halter attraktiv macht, ihnen auch gleichzeitig zum Nachteil gereicht. Ihr ungewöhnliches Erscheinungsbild fasziniert zwar viele Aquarianer, bestärkt sie aber gleichermaßen in der Voreingenommenheit, dass diese unter den Aquarienfischen eine Sonderstellung einnehmenden Tiere auch bei ihrer Pflege einer entsprechenden Sonderbehandlung bedürfen und demnach nur in die Hände von Spezialisten gehören.


Nomorhamphus „Muna“ Foto: K. de Jong

Der um Aufklärung bemühte Aquarianer, der sich nun Rat in der Stammtischrunde seines örtlichen Aquarienvereins oder im Internet erhofft, wird die Erfahrung machen, dass seine Zweifel und seine Vorbehalte dort zumeist geteilt werden – mit dem Ergebnis, dass er die Vorurteile endgültig übernimmt und eine Pflege dieser interessanten

Fische nicht mehr ernsthaft in Betracht zieht.

Durch Fehlinformation über angeblich schwer zu erfüllende Haltungserfordernisse und die damit verbundene Unsicherheit, wie mit diesen Tieren umzugehen ist, nimmt manch einer von dem Erwerb seiner heimlichen Wunschkandidaten Abstand, obwohl diese Fische für die Heimtierhaltung in unseren Breiten geradezu prädestiniert sind, wie ich im Folgenden aufzeigen möchte.

Dieses Buch soll dem Neueinsteiger von Anfang an eine unkomplizierte Haltung ohne spezielle Vorkenntnisse ermöglichen und ihn Schritt für Schritt bei der Pflege und Zucht dieser faszinierenden Fische begleiten.

Ulrike Korte Bad Oeynhausen, 2016

Halbschnäbler

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