Читать книгу Der kleine Hui Buh (Bd. 2) - Ulrike Rogler - Страница 8

Ein Glühriese namens Anton

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Noch immer hält Hui Buh die Hände in die Höhe, kneift die Augen zusammen und wagt es kaum zu atmen. Da hört er eine helle Stimme: „Ein Glühriese?“, fragt sie erstaunt. „Wo denn? Ich sehe keinen!“

Das kleine Gespenst blinzelt überrascht. „Kein Wunder, dass du ihn nicht siehst“, erwidert es ängstlich, „du bist ja auch selbst der glühhafte Schauderriese … ich meine der schauderhafte Glühriese!“

Das Ungeheuer schüttelt den Kopf. „Ich bin nicht schauderhaft!“, widerspricht es. „Ich bin Anton. Und wer bist du?“

Vorsichtig schwebt Hui Buh näher heran. So Auge in Auge sieht Anton tatsächlich gar nicht mehr ganz so riesig aus. Und auch nicht besonders schauderhaft. Eher so wie ein Menschenjunge mit einem leuchtenden Auge mitten auf der Stirn.

„Hallo, Anton Glühriese. Ich bin Hui Buh, das Gespenst“, stellt er sich vor.

„Ein richtig echtes Gespenst?“ Anton klatscht in die Hände. „Ha, ich wusste doch, dass es Gespenster gibt!“

Nun ist Hui Buh aber ein bisschen empört. „Natürlich gibt es die! Und ich bin das allergespenstischste grünlichste, äh, gräulichste … Das heißt, ich werde es sein. Sobald ich mit der Schule fertig bin. Ich bin das allergespenstischste Gespenst in Ausbildung. Und mein Motto ist: Spuken, schrecken, Grusel wecken.“

„Hm“, macht Anton und sieht etwas besorgt aus. „Und jetzt willst du hier spuken?“

„Das könnte ich natürlich. Und wie ich das könnte!“, gibt Hui Buh an. „Ich könnte spuken, dass sich die Balken biegen!“ Dann zupft er sich nachdenklich am Ohrläppchen und fügt an: „Aber das tue ich jetzt nicht. Weil … Ich muss nach Hause. Außerdem gibt es hier ja schon dich, Anton Glühriese. Und für uns zwei Gruseligkeiten wäre der zugige Dachboden doch etwas zu klein.“

Anton lacht. „Aber, Hui Buh, ich bin doch kein Glühriese, ich bin ein ganz normaler Junge.“

So recht glaubt Hui Buh das noch nicht. „Und weshalb hast du dann ein glühendes Auge mitten auf der Stirn?“

„Kein Auge, das ist eine Lampe!“, ruft Anton. „Die habe ich mit einem Stirnband festgemacht, damit ich die Hände frei habe. Schau … hier.“ Und schon zieht er die Lampe ab. Hui Buh nickt beeindruckt.

„Ich mache eine Zeichnung von allen Löchern im Dach“, erklärt Anton und hebt ein Stück Papier, auf dem viele Striche und einige Kreuze zu sehen sind. „Damit Mama und Papa wissen, wo sie was reparieren müssen.“

Dann lässt Anton den Kopf hängen. „Nur wie wir die Bretter dafür aufs Dach bekommen“, seufzt er, „weiß ich nicht.“

„Na, das ist einfach“, erwidert Hui Buh. „Du musst sie nur schweben lassen!“

Anton nickt. „Ja, deshalb hat Mama auch einen Kran gemietet. Aber der kommt einfach nicht.“

Hui Buh winkt ab. „Pah, wer ein angehendes Schlossgespenst hat, braucht keinen Kran! Wo ist denn das bisschen Holz, Anton? Ich lasse es im Spukkommanix aufs Dach schweben.“

„Wirklich?“, fragt Anton begeistert und läuft zur baufälligen Scheunentreppe. „Dann komm mit, ich zeige es dir!“


Der kleine Hui Buh (Bd. 2)

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