Читать книгу Eine Liebe in Athen - Ursula Geck - Страница 4
Panos
ОглавлениеAls sie am nächsten Morgen erwachte, stellte sie überrascht fest, dass sie die ganze Nacht ihre Kleider angehabt hatte. „Da war ich aber müde“. Sie ging unter die Dusche und dachte: “Nun habe ich gestern den Schwamm gar nicht mehr ausprobiert, na ja, das kann ich ja heute Abend machen, auf mich wartet ja keiner.“ Aber sie sollte sich täuschen.
Sie zog sich ihre beigen Shorts und ein rosa Top an und schlüpfte in ihre Flip Flops. Sie sah in den Spiegel. Spindeldürr war sie im Examen geworden. Zwei Jahre hatte sie mit den Prüfungen verbracht, das reichte ja eigentlich schon, um fertig zu sein und dann kam noch die Geschichte mit Schwarz dazu und der Streit mit dem anderen Professor. Sie verfluchte ihr gutes Aussehen. Das hatte diesen Schwarz animiert. Er hatte ihr gesagt, sie sei eine hocherotische Frau. Entsetzlich. Sie ging hinunter und setze sich in die Lobby, um zu frühstücken. Wie in letzter Zeit immer, hatte sie keinen Hunger. Sie bestellte nur einen Kaffee. Der Kellner, war ein gutaussehender junger Grieche. Er sprach sie an;“ So alleine in Athen?“
„Ja, das macht mir nichts, sagte Vicky tapfer.“
„Was haben sie denn schon gesehen?“
„Ich war schon auf der Akropolis und gestern habe ich mir das Dionysostheater angesehen.“
„Und was machen Sie heute?“
„Heute besichtige ich die Agora, ich habe Alte Geschichte studiert und das interessiert mich.“
„Sie haben unsere Geschichte studiert, das ist ja sehr löblich!“, meinte der Kellner lächelnd. „Und was machen Sie beruflich?“
„Ich habe gerade erst Examen gemacht, ich werde mir nach dem Urlaub etwas suchen, ich habe einen Verlag an der Hand, vielleicht versuche ich aber auch vom Schreiben zu leben.“
„Oh, sie sind Schriftstellerin, das ist ja interessant.“
Vicky lächelte müde, im Moment war sie eigentlich für alles zu müde.
„Und Ihnen, gefällt Ihnen die Stelle als Kellner?“
„Eigentlich bin ich Künstler“, sagte der Kellner, „ich arbeite hier nur in den Semesterferien. Ich bin Musiker.“
„Ich liebe Musik sagte Vicky schwärmerisch.“
Der Kellner fixierte sie. „Haben sie Lust heute Abend mit mir was trinken zu gehen?“, fragte er unvermittelt, „so alleine in Athen, das ist doch nichts.“
Vicky zögerte kurz, sie war misstrauisch geworden durch das Drama mit Schwarz. Dann aber dachte sie: “Warum eigentlich nicht?“ und meinte: “,Ja gerne.“
„Ok, um 9 Uhr heute Abend am Monastirakiplatz.“
„Gerne“, meinte Vicky und freute sich nun doch.
„Wie heißen sie denn?“
„Ich heiße Panos.“
„Ich heiße Vicky.“
Sie lächelte Panos an. Dieser lächelte zurück und ging dann zu den anderen Gästen, um sie zu bedienen. Verstohlen betrachtete Vicky ihn von hinten. Ein gutaussehender Mann, er könnte sein Geld auch als Modell verdienen. Da sie es aber gewöhnt war, dass Männer auf die flogen, bildete sie sich gar nichts darauf ein. Es war ihr eigentlich immer eher lästig gewesen. Panos schien aber nett zu sein.