Читать книгу a – z Tipps zur Unternehmensnachfolge für Nachfolgerinnen - Ursula Widmann-Rapp - Страница 3

„Unternehmensnachfolge ist weiblich!“

Оглавление

Praktisch, kurz und konkret, das ist der Anspruch, mit dem die beiden Leiterinnen der BDVT Fachgruppe Unternehmensnachfolge ihre Erfahrung weitergeben. Ursula Widmann-Rapp und Monika Tröppner gründeten im Mai 2012 die Fachgruppe Unternehmensnachfolge im BDVT, dem Berufsverband der Trainer, Berater und Coaches. Ihr Anliegen ist es, die Unternehmensnachfolge sowohl direkt in den Firmen und Betrieben, als auch generell in der Wirtschaft stärker zu thematisieren als dies bisher geschieht.


Jedes Jahr im Juni ist es soweit. Bundesweit wird am Nationalen Aktionstag und dem Motto „Nachfolge ist weiblich!“ mit unterschiedlichen Aktionen, zahlreichen Angeboten und Informationen auf die weibliche Unternehmensnachfolge aufmerksam gemacht. Natürlich sollen die Nachfolger nicht außen vor sein. Doch einen Tag lang, so der Wunsch des Bundeswirtschaftsministeriums und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, soll das Augenmerk auf die Nachfolgerinnen gelenkt werden. Das nahmen die beiden Autorinnen zum Anlass, die Tipps von a- z zu erstellen.

Ursula Widmann-Rapp dazu: „Aus langjähriger Erfahrung weiß ich, wie wenig über die Unternehmensnachfolge in den Unternehmen gesprochen wird – noch weniger wird über die Förderung der Töchter gesprochen. Manchmal werde ich gefragt: Ist das denn heute überhaupt noch ein Thema? Ja, das ist es. Warum? Für mich lässt sich das darauf zurückführen, dass es Unterschiede im Führungsstil und im Lenken eines Unternehmens gibt. Diese Unterschiede sind nicht nur, ja nicht einmal hauptsächlich, biologisch bestimmt. Viel mehr ist hier die männliche und weibliche Sozialisation im Firmenalltag, auch bei Unternehmerkindern, an vielen Ecken spürbar. Ich denke, es geht nicht so sehr darum, den Frauen Mut zu machen, sich die Aufgabe „Unternehmensführung“ zuzutrauen. Die meisten jungen Frauen sind heute selbstbewusst und wissen um ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten und Begabungen. Ich habe eine ganze Reihe von Nachfolgerinnen in den letzten zehn Jahren von ihrem ersten Schritt weg begleitet und bin heute stolz zu sehen, mit wie viel Freude und Geschick diese Frauen ihr Unternehmen lenken. Davon mehr, denke ich.“

Monika Tröppner stimmt zu: „Genau, es geht nicht wirklich darum, ob sich Frauen die Unternehmensnachfolge zutrauen – es geht vielmehr um den Schritt davor: Frauen auf die Perspektive der Selbständigkeit aufmerksam zu machen und ihr Interesse daran zu wecken, dass dies für sie eine mehr als interessante Karriereoption sein kann.“

Beide wissen: „Es ist nicht zu glauben, wie wenig konkret diese so wichtige Phase eines Unternehmens, vor allem in Familienunternehmen vorbereitet wird. Natürlich gibt es sehr früh schon den Gedanken an den Nachfolger oder die Nachfolgerin. Aber damit ist es ja nicht getan. Eine gelungene Firmenübergabe vom Senior auf die Nachfolgerin dauert im Schnitt zwischen drei und fünf Jahren. Es ist wirklich die letzte große Meisterleistung des Seniors. Neben Planungen und organisatorischen Schritten geht es vor allem um Abgeben und Loslassen. Das ist nicht einfach, meist ist es das Lebenswerk, das aus den Händen gegeben wird. Anders auf der Seite der Nachfolgerin. Hier ist es die Rolle der Chefin, in die es hineinzuwachsen gilt. Natürlich geht es um die komplexe Aufgabe, das Unternehmen zu lenken – aber es geht auch oder gerade darum, eine Führungspersönlichkeit zu werden, die von allen Mitarbeitern ernst genommen und akzeptiert wird.“

a – z Tipps zur Unternehmensnachfolge für Nachfolgerinnen

Подняться наверх