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Einer von diesen Abenden

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Es war einer von diesen Tagen, an denen ein erotisches Fieber durch den lauen Frühsommerabend zu flimmern schien. Gabriela kannte dieses aufregende Gefühl aus den Tagen ihrer Jugend, an denen sie sich zu Festen begeben hatte, um zu flirten, zu tanzen und sich den so genannten Anzüglichkeiten hinzugeben. Heute war es wieder da - dieses Gefühl, das doch nur der Jugend zugedacht wurde.


Eine innere Erregung sagte ihr, dass es zu einem Flirt oder zu einer interessanten Verbindung mit dem männlichen Geschlecht kommen würde. Pfeifend saß sie auf ihrem Rad, um sich auf das Konzert in ihrem kleinen Städtchen zu begeben, das als Umschlagplatz für erotische Gefühle auszumachen war. Die Musik der ehemaligen Jugendtage drang schon aus der Ferne an ihr Ohr und holte die Erinnerungen zurück, an Stehblues und erotische Vorspiele auf den Tanzflächen von einst.

Nach dem Gabriela ihr Rad verschlossen hatte, genehmigte sie sich einen Caipirinha, der sie in eine gedankenlose Stimmung versetzte, oder wie es einer ihrer in die Jahre gekommen Freunde sagen würde, der sie leichtsinnig machte. Und so fühlte sie sich auch. Leichten Sinnes genoss sie die Musik ihrer ehemals aktiven Tage der Flirts im Rudel balzender Geschlechtsgenossinnen.

Sie traf diese und jene Bekannte, holte sich hier und dort ein paar Komplimente. Von einer Freundin wurde sie gefragt, ob sie sich nicht einsam fühlen würde, wenn sie sich allein auf den Weg in das Abenteuer des gegenseitigen Kennen-Lernens machte.

„Nein, wieso? Ich kann doch gehen, wenn es langweilig ist. Wenn ich allein unterwegs bin, habe ich viel leichter Kontakt zu anderen Menschen.“

„Menschen oder Männer?“

„Gut, meist sind es männliche Menschen!“

„Wie machst du das nur, dass du immer wieder auf interessante Männer triffst?“

Gabriela zuckte mit den Schultern. Sie wusste es nicht. Es war eben so. Sie hatte keine Bedenken, sich in lauen Sommernächten allein auf die Plätze des Vergnügens zwischen Frau und Mann zu begeben.

Das Konzert näherte sich dem Ende. Die Nacht war noch unverbraucht. Aber nicht alle Mitbürger des Städtchens waren der Meinung, dass es ihrem Seelenheil dienen würde, ein Open-Air–Konzert mitten in der Innenstadt ihrem Nachtschlaf vorzuziehen. Gabriela ging zur ihrem Rad. Sie musste erkennen, dass nicht immer das erotische Flimmern die Resultate hervor rief, die sie früher zu erhalten gewohnt war. Während des Versuchs ihr Rad von der Kette zu befreien, registrierte sie, dass die Drinks der Leichtsinnigkeit ihre Wirkung taten. Der Schlüssel war nicht so einfach in sein Schloss zu verstauen. Der Schatten neben ihr, der das Licht der Straßenlaterne verdunkelte, irritierte sie.


„Wieso möchte eine so interessante Frau jetzt schon nach Hause gehen?“ ertönte eine tiefe Stimme. Gabriela erhob sich in Richtung des Schattens. Sie blickte in die dunklen Augen eines männlichen Gesichtes. Die Haut war leicht gegerbt und von den grauen Schemen eines Drei-Tagebarts überzogen.

„Eigentlich ist mein Wunsch nicht sehr groß, nach hause zu radeln. Aber das Fest ist zu Ende.“ Wieder einmal zuckte Gabriela mit den Schultern.

„Darf ich dich noch zu etwas einladen,“ sagte die Stimme der sportlichen Erscheinung.

„Ja, gerne, ich muss nur mein Rad wieder festlegen.“

„Ich mach das schon.“ Der dunkelhaarige Mann mit der tiefen Stimme schnappte ihr Rad, lehnte es an die Hauswand und drehte sich schwungvoll zu Gabriela.

„Wohin gehen wir?“

„Wo gibt es denn noch etwas zu trinken?“

„Der Stand da vorne hat noch offen.“

Sie gingen zurück zu einen der Caterings, die das Konzert mit Getränken der Leichtsinnigkeit versorgten.

„Möchtest du auch ein Bier?“ Wie sanft er das fragt!

„Ja, sehr gerne!“

Der Mann, noch immer ohne Namen, drehte sich zum Schenker, und Gabriela sah etwas Haut unter seinem T-Shirt hervor blitzen.

„Zwei Bier!“ Dann wendete es sich wieder Gabriela zu und schaute ruhig in ihre Augen. Sie genoss die Stille des Blickes, bis sie durch die Stimme des Schenkers durchbrochen wurde.

„Sechs Euro.“ Der Blick zweier dunkler, strahlender Augen war noch auf Gabriela gerichtet, während ein Geldbeutel aus der Jeans hervor gekramt wurde. Wieder drehte sich der Unbekannte zum Schenker, und wieder sah Gabriela ein Stück Männerflanke eines muskulösen Körpers.

Der Dunkeläugige reichte ihr den Krug und hob den Seinen in der typischen Geste zum Anstoßen der Gläser. Gabriela ging darauf ein.

„Ich heiße Gabriela, und danke,“ sagte sie.

„Ich bin Udo, und bitte,“ erwiderte er.


Während um die Beiden herum die Versorgungsstände und Imbisse ihre Überbleibesel verstauten, erfuhr sie, dass ihr Ansprechpartner an der Uni arbeitete.

„Lass uns setzen,“ forderte Udo auf.

Sie saßen allein zwischen dem Geklapper von Geschirr spülenden, flinken Händen, die zu jenen armen Menschen gehörten, die das Konzert aus der Perspektive der Einnahmen betrachten mussten. Der übliche Smalltalk begann. Was man so am Wochenende machte, welche Musik man mochte, und dass der Abend angenehm lau und wohlwollend war.


„Darf ich dir sagen, dass du eine sehr erotische Ausstrahlung hast,“ sagte Udo.

„Darfst du!“ Gabrielas männliches Gegenüber blieb still.

„Na und, was ist jetzt? Du hast mich doch um eine Erlaubnis gebeten?“

Udo grinste: „Ich merke schon, dumm bist du nicht.“ Er schaute sie an, als ob er in Gabriela hinein schauen könnte. Sie liebte diese Art von Blick, der in ihr eine bekannte, angenehme Hitze erzeugte. Sie kostete die Momente aus, die Welle um Welle eines aufregend warmen Gefühls in ihr heranrollen ließen. Allein das war Genuss, egal was folgen würde. Du kannst dir ruhig Zeit lassen. Ich kann genießen.

„Du hast eine sehr erotische Ausstrahlung!“ Ah, er hat es noch mal gesagt. Die Spannung zwischen den Beiden wäre durch nichts zu durchbrechen gewesen. Es muss an den zu witternden Stoffen meines inneren Flimmerns liegen.

Über die geheimen Botschaften zwischen den Geschlechtern wunderte sich Gabriela nicht mehr. Sie hatte genug Erfahrung, dass sie da sein mussten, auch wenn sie nicht zu begreifen waren.

Sie kokettierte: „Du hast mich noch nicht bei Tageslicht gesehen.“

„Ausstrahlung ist Ausstrahlung,“ meinte ihr Gesprächspartner mit gelassener Stimme.

„Darf ich dich küssen?“

„Du kannst mich ja erst einmal um Erlaubnis bitten, ob du mir diese Frage stellen darfst.“ Gabriela wiegte langsam ihr lächelndes Gesicht hin und her. Sie wollte sie noch mal einmal hören, schon allein deswegen, weil sie das Vergnügen der warmen Wellen auslöste. Udo verzog sein Gesicht, als ob er eines von diesen Komplimenten in einem Heldenfilm gehört hatte. Eines von jenen, die dazu dienten, dass irgendein Bruce Willis im Anschluss eine große Herausforderung annehmen muss, der nur er gewachsen ist. Udo wendete sich in die entgegen gesetzte Richtung von Gabriela. Ganz langsam drehte er seinen Kopf zu ihr zurück. Sucht er nach neuen Worten?

„Darf ich die Frage stellen, ob ich dich küssen darf?“ Die Augenbrauen des Mannes zogen sich nach oben, als ob ein Maler auf einem Kunstwerk das Thema, Spannung, verewigen wollte.

„Ja, du darfst mir die Frage stellen.“

Udo beugte sich langsam über den für Open-Air-Konzerts üblichen Freiluft-Biertisch, an dem sich die Beiden gegenüber saßen.

Er war Gabrielas Mund schon ganz nahe. Wird er mich noch mal fragen? Sein Mund berührte ihre Unterlippe. Gabriela schob ihren Mund ebenso langsam entgegen. Seine Lippen zogen die ihren auseinander und ihre Zungen berührten sich. Dem Hauch von Berührung folgte das Verlangen seiner Zunge ihren Mund zu erobern. Gabriela erwiderte verlangend. Die Beiden waren getrennt durch das Holz des Tisches. Doch ihre Leidenschaft wäre auf eine ganze Tischgesellschaft übergeglitten, wenn es denn noch weitere Besucher auf dem Menschen leeren Platz geben hätte.


„Du hast mich nicht noch einmal gefragt, ob du mich küssen darfst,“ sagte Gabriela mit schnellem Atem, nach dem sie ihre Berührung gelöst hatten.

„Und darf ich?“

„Ja, ich bitte darum.“ Udo zog sie an dem Stoff ihrer Ärmel heran. Er hielt sie fest, während seine Zunge erneut in ihren Mund hinein glitt.


Die Geräusche des Geklappers verstummten allmählich. Ein Catering-Wagen nach dem anderen verließ die Innenstadt. Der verwaiste Platz wurde durch die Straßenlaternen erleuchtet. Man sah nur noch eine sich windende, menschliche Masse allein an einem Biertisch sitzen, die sich beim näheren Betrachten als zwei Wesen herausstellte, deren Oberkörper sich umschlangen, während ihre Unterkörper durch eine Tischplatte getrennt wurden.

„Ich kann nicht mehr,“ sagte Gabriela.

„Was jetzt schon?“ Udos Brauen zogen sich wieder nach oben.

„Ich brauch eine Toilette.“ Gabriela schaute sich um. Weit und breit keine Möglichkeit ihre Getränke der Leichtsinnigkeit wieder los zu werden.

„Komm!“ Udo zog sie am Arm nach oben.

Er schob sie vor sich her. Mit einem großen Schritt war er neben ihr und legte seinen Arm um ihre Schultern. Er war warm. Nein, er war heiß. Gabriela drückte sich unter seine Achselhöhle, als ob sie ganz darin verschwinden wollte.

Udo steuerte auf ein Lokal zu aus dem leichte Musik zu hören war. Sie kehrten ein.

Offensichtlich war er Stammgast hier. Während er locker am Tresen mit dem Schenker plauderte, verschwand Gabriela in die Richtung, die ihr der Barkeeper mit dem Finger wies.

„Was machen wir jetzt?“ fragte Udo, als sie wieder neben ihm am Tresen stand.

„Ich kann nichts mehr trinken.“ Gabriela zuckte mal wieder mit den Schultern.

„Damit habe ich schon gerechnet. Komm lass uns in den Park gehen.“


Eng umschlungen, bewegte sich eine pulsierende Einheit mit einem Damenrad durch die nächtliche Gasse. Es waren nur die schlürfenden Schritte und das Zischen sich aneinander reibender Stoffe zu hören. Immer wieder blieb die sich bewegende Masse stehen, zwei Köpfe rieben sich aneinander, so dass man auf innige Küsse schließen konnte. Sie bog ein in eine kleine Seitenstraße, die zum nahe gelegen Park führte. Der Abend war lau. Die Nacht war aufregend. Man hörte ein Flüstern. Das Rad fiel ins Gras. Dann ließ sich die dunkle Masse in eine Wiese an dem kleinen See im Park nieder. Wie zwei sich windende Schlangen glitten zwei Körper auf dem kleinen Flecken einer Männerjacke hin und her.


„Darf ich dir eine hypothetische Frage stellen?“ Udos Mund berührte Gabrielas Ohr. Sie reagierte auf das angenehme Kitzeln mit einer Windung ihrer Schulter.

„Ist es eine Erlaubnisfrage?“ hauchte sie zurück. Udos Lippen näherten sich denen von Gabriela. Die Lippen des Paares berührten sich, ohne sich wirklich zu berühren.

„Nein, eine Frage nach deinen Wünschen.“ Udos Zunge stippte an Gabrielas Unterlippe.

Die ihren wollten verlangend zugreifen. Doch Udo zog sanft seine Zunge zurück.

„Folgt dann eine Erlaubnisfrage?“

„Vielleicht. Das hängt von deiner Antwort ab.“

So viel Bedächtigkeit und Vorfreude in seinem Begehren.

Gabriela liebte Signale sich ankündigender Ereignisse, die so viel Wohlbefinden in ihr auslösten.

„Du darfst!“ murmelte sie, ihre Lippen an den seinen.

„Würdet du mit mir schlafen wollen, wenn der richtige Moment dafür da ist?“ Ah, er ist raffiniert.

Wieder die warmen Wellen in Gabrielas Körper.

„Gib mir deine Antwort,“ flüsterte der Mann mit den dunkelbraunen Augen.

„Ja, ich würde hypothetisch mit dir schlafen wollen, wenn es den Moment dafür gibt.“ Gabriela sog seine Zunge in sich hinein. Ihre Zunge tänzelte um sie herum und gab sie wieder frei.

„Weißt du jetzt mehr?“

„Jetzt muss nur noch der richtige Moment geschaffen werden,“ erwiderte Udo.

„Und dann kommt die Erlaubnisfrage?“

„Gut, deine Antwort macht es zumindest sinnvoll, sie zu stellen.“


Den zärtlichen Annäherungen folgten gierige Griffe nach dem Fleisch des anderen Geschlechts. Die Wiese war noch warm von der Hitze der Frühsommersonne des Tages. Zwei Körper wälzten sich über das Gras, und ihre ungestümen Bewegungen ließen den Geruch von Erde frei werden.


„Wann wirst du mir die Erlaubnisfrage stellen?“ Gabriela rang nach Atem.

„Die kann ich dir auch jetzt schon stellen. Dann wäre ich für den richtigen Moment vorbereitet.“

Gib mir deine Fragen. Sie lassen den richtigen Moment immer näher kommen.

„Darf ich mit dir schlafen, wenn der richtige Moment dafür da ist?“

„Ja, darfst du.“ Jetzt war es Gabriela, die das Frage-und-Antwort-Spiel unterbrach. Sie griff in den Nacken ihres Liebhabers und hielt ihn fest. Sein Atem floss durch ihre Nase in ihre Lungen. Er hatte den typischen Geruch nach Mann, der begehrte.

„Was ist der richtige Moment?“ hauchte sie in diesen Atem hinein.

„Das weißt du doch.“ War das eine Provokation? Verdammt clever der Junge.

Udos Augen waren weit geöffnet. Sie trugen das Merkmal des Verlangens und der Bereitschaft für eine innige Begegnung. Seine Linke glitt langsam unter Gabrielas Pullover. Die warme Männerhand auf der Brust der begehrenden Frau fühlte sich satt an. Die weibliche Rundung unter den Fingern des Liebhabers ebenfalls. Gabriela tastete nach nacktem Leib, spürte die erhitze Haut, die die männlichen Muskeln umgab. Vier Hände vergruben sich im Fleisch, als ob sie das erste Mal nach einem Körper des anderen Geschlechts griffen. Berührungen des Verlangens nach Sommer, Abenteuer, dem nackten Leben, dem Animus des Seins. Der kleine Mond warf ein paar Blicke durch die Bäume auf zwei sich wälzenden Leiber, deren Kleidung die Farbe das Grau-Grün ihrer Umgebung annahm, ohne dass ihr Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Der Beginn des Sommers forderte auf, sich der Sinnlichkeit des Lebens zu erinnern und die Revolution der Natur zu feiern.


Gabrielas Neugierde diesen Mann vor sich zu ergründen war groß.

„Wann ist für dich der richtige Moment gekommen?“ Udos Becken klemmte zwischen ihren Schenkeln. Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht.

„Dann, wenn wir beide wollen?“ In Udos Stimme lag die Melodie einer Frage.

„Und wie hast du deine Worte, das weißt du doch, gemeint?“ hauchte Gabriela.

„Du weißt doch am Besten, wenn du möchtest.“ Udo legte beide Hände an die Wangen der Frau.

„Also doch so!“ Gabrielas Kopf schmiegte sich von einer Handfläche zur anderen.

„Gibt es mehrere Möglichkeiten meine Antwort zu verstehen?“ Udo lehnte sich ein wenig zurück und schaute in die blauen Augen von Gabriela. Ihr Kopf lag im Griff seiner Hände.

„Ja, du hättest auch auf Erfahrungen einer reifen Frau mit ihren Liebhabern anspielen können, oder auf gewisse Codes, die man sich gegenseitig gibt, und die manchmal nur im Interesse von einer Person interpretiert werden.“ Ihre Finger schlängelten sich durch das dunkle Haar.

„Du meinst, dass der richtige Moment der ist, wenn nur ich möchte?“ Udo hob seinen Kopf, um ihn dann mit der Geste, ich verstehe, wieder zu senken.

„Genau!“ Gabriela nickte, löste den Griff ihrer Schenkel und rollte in die Arme des Mannes.

„Die Erfahrungen der frühen Geburt?“

„Könnte man so sagen.“

Udo lächelte, zog Gabrielas Becken mit beiden Händen heran, drückte das seine dagegen, lockerte seinen Griff und ließ die drängende Beweglichkeit eines weiblichen Körpers gewähren.

„Der richtige Moment ist,“ Gabrielas Hüften noch immer fest in seinen Händen, „wenn, du nur das eine spürst, nämlich dass du mich willst.“

Er schob den Stoff nach oben, der ihre Brüste gewärmt hatte und bedeckte ihre weichen Hügel mit Küssen.

Die Geburtstagsparty von Monika. Oh Gott, ich werde hundemüde sein und hatte doch versprochen zu helfen. Doch die Hand zwischen Gabrielas Schenkeln ließen diesen Gedanken schnell wieder vergessen.

Es war nur der schnelle Atem zweier Menschen und das Geräusch zu hören, das ein Reißverschluss hinterlässt, wenn er geöffnet wird.

Gabriela liebte die sanften Fingerbewegungen in der feuchten Region ihres Körpers. Sie genoss die Festigkeit des männlichen Fleisches in ihren Händen und die drängenden Bewegungen unter ihren Fingern.


Dass die Nacht doch noch kühle Temperaturen aufzuweisen hatte, spürten die Beiden nicht. Sie hatten ihre eigene Hitze. Sie waren eingehüllt in der Wärme ihrer halb nackten Körper. Plötzlich drückte Udo sein Becken fest an Gabrielas, seine Hände klammerten sich in ihren Rücken. Ein tiefer Seufzer war zu hören. Aha, das war's. Mein Liebhaber stand unter Druck.

Der Mond sah durch die Bäume, wie sich das Blau der Jeans an Udos Lenden ein wenig verfärbte, bevor er wieder hinter dem malerischen Gestrüpp der Blätter einer Weide verschwand.

„Bist du jetzt müde?“ Gabriela wischte die Feuchtigkeit in ihrer Hand an Udos Jeans.

„Nein, auf keinen Fall! Ich werde gerade wieder munter.“ Udos Finger glitten durch die Locken der weiblichen Schamgegend und tauchten wieder ein in die Nässe zwischen den Beinen. Ein forderndes Verlangen schrie aus der Öffnung der Schenkel. Udos Hände ließen von Gabriela ab. Wie ein Schauspieler streifte er seine Jeans von seinem Körper. Gabriela überließ sich den wilden Bewegungen des Mannes, als er ihr die Kleider vom Leib riss. Sie umschlang einer seiner nackten Schenkel und rieb sich daran. Ihr Liebhaber löste sich aus der Umklammerung und legte das Gewicht seines Beckens auf das ihre. Ihr hungriger Mund konnte die Spitze seiner aufgerichteten Männlichkeit spüren.


Sie waren in der Natur, und sie waren Natur. Gabrielas Flimmern hatte wieder einmal angekündigt, dass Frau und Mann zu einer Vereinigung bereit sind. Noch immer zögerte sich der „richtige Moment“ hinaus. Gabriela wich dem drängenden Fleisch des Mannes aus, lockte erneut mit ihrem Erdbeermund. Udos Genital näherte sich wieder ihrer Öffnung, die ihm komm entgegen rief. Es verweilte zwischen den roten, feuchten Lippen mit zarten Berührungen. Ihre Blicke verbanden sich in vom Mondlicht erleuchteten Augen.


Gabrielas „Jetzt!“ war deutlich.

Udos hoch gezogene Augenbrauen bezeugten den Ausdruck einer Frage. „Der richtige Moment?“ flüsterte er.

„Ich will dich.“ Gabriela nickte lächelnd. „Jetzt.“

Der Ausdruck ihres Gesichts veränderte sich. Er verriet die Empfindungen in ihrem Becken als das männliche Körperteil in ihrem Inneren verschwand.

Für einige Augenblicke verharrten die beiden Körper ruhig in ihrer innigen Vereinigung. Gabriela saugte das Fleisch dieses Mannes in sich hinein. Sie überließ sich den Wogen, die durch Udos Bewegungen ausgelöst wurden. Der männliche Körper umklammerte den weiblichen Leib. Die verschlungene Masse rollte über das feuchte Gras. Gabrielas Becken türmte auf dem männlichen Schoß und hielt sein wichtiges Körperteil in sich geborgen. Udo nahm ihren Rhythmus auf. Ihre Leiber tanzten im Gleichklang.


Udos Hände hatten sich in die Hüften von Gabriela verkrallt. Ihre Bewegung wurde langsam. Ganz langsam.

„Der nächste richtige Moment?“ hauchte Udo.

„Gleich. Ja, ja. Jetzt!.“ Gabrielas Stimme wurde laut. Udo bäumte sein Becken nach oben. Gabriela spürte, wie sich ihr Inneres ausdehnte. Sie genoss die Zuckungen ihres Liebhabers und das angenehme Vibrieren, was daraus folgte. Heiße Wellen rauschten durch zwei verschlungene Leiber.


Der Himmel war nicht mehr der einer Nacht. Das Graublau erhellte den Park. Auf der Wiese vor einem kleinen See lagen eng umschlungen, dem Schlaf so nahe, zwei Menschen auf dem braunen Stoff einer Männerjacke. Das Gezwitscher der Vögel kündete den neuen Tag an, übertönte das Geplätscher eines kleinen Bächleins, der sich beständig in größeres Wasser ergoss.

„Halt mich warm,“ murmelte Gabriela, bevor sie für kurze Zeit wegschlummerte und die Bilder der Enten in ihren Traum nicht mehr von den schlafenden auf dem kleinen See unterscheiden konnte.


„Es wird gleich richtig hell sein.“ Udos Stimme war nicht mehr flüsternd. „Wir müssen etwas anziehen.“

Mit jenem Gefühl, das eine Bewegung in einem müden aber glücklichen Körper hinterlässt, sammelten die Beiden ihre Kleidungsstücke ein, die sich am Rande des kleinen Gewässers verteilt hatten. Kurz darauf trotteten sie Arm in Arm, Gabrielas Fahrrad schiebend, aus dem Park.

„Ich kann nicht mehr, ich bin so müde. Ich muss jetzt fahren, sonst falle ich noch vom Rad.“

„Darf ich dir eine Frage stellen?“ Udo hielt sie im Arm.

„Eine Erlaubnisfrage?“

„Nein, eine Frage nach deinen Wünschen.“

„Ja, okay.“

„Würdest du wieder mit mir schlafen, wenn der richtige Moment dafür da ist?“

„Ja. Selbstverständlich.“


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