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HANF, CBD, AMERIKA UND DIE WELT Ein politisches Schauspiel
ОглавлениеHoppla, verboten? – wie kann man denn solch ein hilfreiches Gewächs verbieten? Nun, die Weltgeschichte zeigt uns immer wieder, dass unsinnige und der Menschheit an sich schadende Gesetzgebungen regelmäßig vorkommen. Es muss nur ausreichend großes politisches und/oder finanzielles Interesse dahinterstehen.
Im 19. Jahrhundert noch, waren Drogenhanf und Alkohol legitime Begleiter des Alltagslebens von sechsundsiebzig Millionen Amerikanern. Es gab da nur ein Problem: 67 Millionen Bürgern mit weißer Hautfarbe standen 9 Millionen Schwarzamerikaner gegenüber. Die Sklaverei war offiziell im Jahre 1865 abgeschafft worden. Die ehemaligen Sklaven zählten allerdings weiterhin zur gesellschaftlich niedersten Schicht.
Im Wesentlichen bestand das Problem darin, dass im Zuge der politischen Veränderung diesen Menschen mehr Rechte zuerkannt werden mussten. Gleichzeitig kamen durch das gestärkte Selbstbewusstsein der Schwarzamerikaner zusätzlich Forderungen von unten nach oben zustande. Damit wiederum hatten sich die weißen Politiker zu beschäftigen.
Das gesellschaftliche Bild dieser Zeit bildeten demzufolge die selbstbewusster in Erscheinung tretenden dunkelhäutigen Amerikaner (im täglichen Leben weiterhin mit Repressalien, Anfeindungen und Willkür seitens der Weißen konfrontiert), gleichzeitig die Weißen mit zum Großteil rassistischer Einstellung, und die Politik, die eine Entgleisung dieser Spannungen verhindern musste.
So kam es 1920 erst einmal zur Alkoholprohibition. Natürlich konnte zu dieser Zeit schon nicht mehr ein Alkoholverbot nur für Schwarze verhängt werden. Sie waren ja jetzt – zumindest auf dem Papier – freie amerikanische Bürger. Also wurde es für alle vorgegeben.
Die wohlhabenderen Weißen hatten das Geld sich den Alkohol trotzdem über den Schwarzmarkt zu organisieren. Die Farbigen griffen ersatzweise vermehrt zum Drogenhanf. Der allgemeine Widerstand aus der Bevölkerung führte 1933 schließlich zur Aufhebung der Prohibition von Alkohol und stattdessen verfolgte man nun den Gebrauch des Drogenhanfs.
Nicht nur die Droge war bestimmten einflussreichen Leuten ein Dorn im Auge – auch der Nutzhanf war für die Produzenten der aufkommenden Erdölindustrie und ihre synthetischen Kunststoffe eine unliebsame Konkurrenz. Diese Industriellen nutzten ihr Kapital um durch gezielte Falsch-information und damit verbundene Angst- und Meinungsmache Hanf generell und global aus dem Weg zu räumen.
1961 unterzeichneten 180 Nationen die "Single Convention on Narcotic Drugs". Durch sie wurde der Anbau und Konsum pflanzlicher Drogenstoffe geächtet. Die Sinnhaftigkeit dieses Vertragswerks im Allgemeinen unreflektiert lassend ist für unser Thema entscheidend, dass damit die Verpflichtung verbunden war, im jeweiligen Land nicht nur den Anbau und Besitz von Drogenhanf, sondern gleichfalls des Nutzhanfs unter Strafe zu stellen.
Die Welt hängt nicht hundert Jahre auf eine Seite“ sagt eine alte Bauernweisheit. So ist es auch beim Hanf, und seit einiger Zeit dürfen die vielfältigen Vorteile von Nutzhanf wieder genossen werden. Seit 1996 ist der Anbau von Hanf in Deutschland wieder unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.
Zusätzlich entdeckten Wissenschaftler, dass es beim Menschen und im Körper aller warmblütigen Wirbeltiere, ein System von Nervenrezeptoren gibt, das grundlegend an der Aufrechterhaltung der Harmonie und Ausgewogenheit des gesamten Organismus beteiligt ist.
Zufälligerweise produziert der Körper für die Stabilisierung dieser Rezeptoren Substanzen, welche in ähnlicher Weise im Nutzhanf vorzufinden sind, die Endo-Cannabinoide.