Читать книгу 24 Türen zur Ankunft des Königs - Vera Klaunzer - Страница 7

Türöffner

Оглавление

Geht es Ihnen wie mir? Haben Sie, als Sie dieses Büchlein zur Hand genommen haben, auch an die bunten Türchen des Adventskalenders Ihrer Kindheit gedacht und an die Freude, jeden Tag ein anderes Bildchen oder sogar Schokoladentäfelchen dahinter zu entdecken? Vielleicht kribbelt es Sie schon in den Fingern, um weiterzublättern und zu sehen, was dieser kleine Adventskalender für Sie bereithält. Möglicherweise sind Sie sogar so ungeduldig wie ich und haben schon ein bisschen vorausgeblättert?

Haben Sie früher auch heimlich die Schokolade des Folgetages gegessen und das Türchen sorgfältig wieder verschlossen? Ich glaube, manchmal sollten wir auch heute noch das Morgige vorweg nehmen und uns nicht zufrieden geben mit dem, was wir vor Augen haben, sondern weit darüber hinaus glauben und hoffen – und manchmal eine Kostprobe davon nehmen. Dabei rede ich nicht mehr (in erster Linie) von Schokolade, sondern von dem, was mit der Ankunft des Königs – mit der Menschwerdung Gottes – damals vor etwa 2000 Jahren hier auf dieser Erde passiert ist: Der Himmel hat begonnen, diese Erde zu verändern. Neu und anders als bisher, unerwartet, ja, unverhofft.

Wer hätte sich auch ausmalen können, dass der Schöpfer des Universums höchstpersönlich kommt? Geboren als Baby einer Teenagermutter in einem Stall einer orientalischen Kleinstadt, weil ihm alle sonstigen Türen verschlossen blieben! Das ist verrückter, als wir uns vorstellen können (oder wollen). Und selbst wenn diese Geschehnisse aus heutiger Sicht weit entfernt scheinen, prägen sie uns. Ganz sicher anders als damals in ihren direkten Auswirkungen auf das Judentum und das Römische Reich. Vielleicht auch anders, als Gott selbst sich das vorgestellt hatte. (Oder glauben Sie wirklich, es sei sein Plan gewesen, dass wir uns die letzten Wochen eines Jahres vor allem Sorgen um Geschenke, Festmenüs und Sitzordnungen am Familientisch machen?) Aber in diesen Tagen vor Weihnachten können wir nicht leugnen, dass die Geburt von Jesus von Nazareth, den seine Jünger später den Christus nennen würden, die Weltgeschichte verändert hat.

Dass die Person Jesus das bis zum heutigen Tag tut, davon bin ich überzeugt. In ihm hat Gott selbst auf dieser Welt gelebt: Er hat in vielen Begegnungen Menschenleben verändert, mit ihnen gegessen, gefeiert und gelacht, aber auch geweint, gerungen und gestritten. Er hat gepredigt und gezeigt, dass Gott etwas Neues schafft in dieser Welt, etwas unvorstellbar Gutes, das er zur Vollendung bringen wird. Und damit hat er den Menschen Hoffnung gegeben, die über das Vordergründige hinaus reicht und bis heute andauert. Denn auf die Vollendung des Wirkens Gottes in dieser Welt, auf den endgültigen Triumph des Guten über das Böse, der Freude über das Leid und des Lebens über den Tod warten wir noch.

Und dieses Warten, das findet in allen Situationen unseres Lebens statt. Manchmal bewusst, manchmal unbewusst, stehen wir in unserem Leben an der Schwelle zwischen Himmel und Erde. Ab und zu rennen wir gegen verschlossene Türen. Oft lassen wir weit offene Tore unbeachtet links liegen. Aber da oder dort entdecken wir bisweilen durch einen Türspalt etwas von dieser neuen Welt, finden unsere Hoffnung bestätigt, genährt, erneuert.

Solche Türspalterlebnisse wünsche ich Ihnen mit diesem Büchlein: Möge Gott Sie in den nächsten 24 Tagen etwas mehr von dem Glanz seiner Ankunft und den Zeichen seiner aktiven Gegenwart in Ihrem Leben entdecken lassen.

Eine erwartungsvolle Adventszeit wünscht Ihnen


24 Türen zur Ankunft des Königs

Подняться наверх