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1. Das Studio

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Mein Name ist Gwendolyn Löhr, genannt Wendi; ich bin – wie man so sagt – ehrbare Hausfrau und Mutter von drei Kindern. In anderen Kreisen kennt man mich allerdings als Samanta, aber das ist eine ganz andere Geschichte, und diese ganz andere Geschichte möchte ich heute erzählen.

Alles begann in dem Fitness-Studio meiner Wahl, etwa zwei Jahre nach der Geburt von Justin, unserem dritten und jüngstem Kind. Immer wieder hatte ich wegen meiner verloren gegangene Top-Figur gejammert. Denn früher – also vor meinen Kindern – hatte ich eine echte Top-Figur. Als junges Mädchen hatte ich noch Kleidergröße 32. Nach Jana, unserer ersten Tochter, war es Größe 36; nach Julia war es 38. Meine Hüfte ist breiter geworden, einen kleinen Bauch habe ich auch bekommen und mehr Busen. Wobei letzteres kein Nachteil ist. Hierzu gibt es eine eigene kleine Geschichte, auf die ich später kurz eingehen werde.

Es fing also damit an, daß Günther, meinem Mann, mein Jammern dermaßen auf den Keks ging, daß er mir zu meinem 29. Geburtstag ein Jahresabo für ein Fitness-Studio schenkte. Ich freute mich riesig, vor allem, weil Günther versprach, während meiner Trainingszeiten unsere Kinder zu behüten. Sogleich machte ich Pläne: Eine Shorts hatte ich, Turnschuhe auch, ein Top fand sich auch, also bin am übernächsten Tag das erste Mal ins Studio gegangen. Mein erster Eindruck war jedoch etwas enttäuschend, denn es waren zwar einerseits sehr hübsche Frauen dort, auf die ich richtig neidisch war, und andererseits eher dickliche, häßliche. Aber Männer gab es leider keine, denn es war Frauentag. Nur einer, der Trainer war ein Mann, und ein hübscher dazu. Athletisch, aber nicht übertrieben muskelbepackt war der.

Nachdem ich ein paar Übungen gemacht hatte, sprach er mich an, stellte sich als Christoph vor und erkundigte sich, was ich mir für ein Ziel gesetzt hätte. Er bot auch an, ich könne jederzeit zu einer weiblichen Trainerin wechseln. Später erzählte mir eine andere Kundin, das sei seine Masche und ich solle aufpassen, denn Christoph sei auch Teilhaber des Studios und versuche jede Frau flachzulegen, die nicht bei Drei auf dem Baum ist. Wie recht sie hatte!

Ich erklärte diesem Christoph jedenfalls, ich wolle nur ein wenig abnehmen, nach meinem dritten Kind, besonders Bauch, Beine, Po sollten wieder straffer werden. Er wollte mir erst nicht glauben, das ich drei Kinder habe, dann zeigte er mir ein paar gezielte Übungen an verschiedenen Geräten. Zum Schluß meinte er, meine Kleidung sei nicht ganz vorteilhaft. Ich sollte lieber moderne Sachen anziehen, wie diese Gymnastikhosen und Trikots, welche die meisten anderen Damen trugen. Im studioeigenen Shop fände ich alles. Ehrlich gesagt, wollte ich ihn aber nicht noch reicher machen. Ich dachte, zuhause habe ich vielleicht noch andere Sachen, da gucke ich erst mal genauer nach.

Der erste Tag – oder besser Abend – war alles in allem recht gut gelaufen. Unter der Dusche machte ich dann Bekanntschaft mit Jutta und einer weiteren Kundin. Das waren die Frauen, die mich vor Christoph warnten. „Es sei denn, Du legst es darauf an, abgeschleppt zu werden, aber dann würdest Du wohl nicht den Frauentag am Dienstag besuchen, sondern den Donnerstag, oder Freitag." In der Tat wollte ich, wenn es klappt und mir Spaß macht, wenigstens dreimal die Woche zum Training gehen, damit es etwas bringt.

Die Möglichkeit, daß man mich anmachen könnte, hatte ich überhaupt nicht in Betracht gezogen. Ich bin glücklich verheiratet, und wer will schon eine dreifache Mutter? Obwohl: Mit meinen 29 fühlte ich mich keineswegs alt. Die meisten anderen Frauen, die mit mir auf der Entbindungsstation lagen, waren deutlich älter als ich. Bei allen drei Entbindungen! Manche Erstgebärende war schon über 40. Mit meinem Mann, den ich schon aus Sandkasten-Zeiten kenne, war ich mir immer einig, daß wir früh Kinder haben wollten, und unsere Eltern haben uns auch darin unterstützt. Auch jetzt unterstützen uns sowohl meine, als auch Günthers Eltern sowohl finanziell als auch mit Rat und Tat. Beide Elternpaare wohnen nicht weit, so daß sie auch mal auf die Kleinen aufpassen können und wir ein paar Stunden für uns haben. Anderenfalls wäre vielleicht auch schon nach dem ersten Kind Schluß gewesen, mit Familienplanung.

Wenn ich nun ins Fitness-Studio gehe, übernimmt aber Günther allein die Verantwortung. Er kann auch Windeln wechseln und Fläschchen geben. Er hilft im Haushalt und macht alles was ich wünsche. Dafür bin ich ihm auch eine willige Geliebte, die alles mitmacht, was er verlangt. Oral, anal, oder auch Tittenfick. Als ich gestillt habe und entsprechend statt Körbchengröße A, ein C-Körbchen hatte, haben wir das gerne mal gemacht. Ihn hatte auch nicht gestört, wenn die Milch dabei etwas ausgeflossen war. Er hat auch an meinem Busen genuckelt und wollte, daß ich möglichst lange stille, damit meine Titten möglichst lange voll und prall sind.

Mein Mann hatte zwar etwas Stress mit den Kleinen, aber das war ja nur gerecht. Sonst habe ich ja den Stress ganz allein. Seine Arbeit bei der Zollfahndung ist sicher nicht die anstrengendste, wie er mir selbst oft versichert hat. Nachdem er sich hochgedient hat, teilt er seine Leute ein und kontrolliert sie. Zwar muß er auch manchmal am Wochenende, oder Nachts arbeiten, aber dafür ist er unkündbar und verdient auch nicht schlecht. Sonst könnte ich nicht als Hausfrau daheim bleiben, sondern müßte als Einzelhandelskauffrau an irgendeiner Kasse sitzen, um dazu zu verdienen, wie es bei einem befreundetem Ehepaar der Fall ist.

Jedenfalls hat er kein Problem damit, wenn ich dreimal die Woche am Abend, wenn er daheim ist, ins Fitness-Studio gehe und er sich dann um die Kinder kümmert. Natürlich will er dann auch einen oder zwei Abende frei haben, um sich mit seinen Kumpels zu treffen, oder am Samstag ins Fußballstadion zu gehen, um die Eintracht anzufeuern. Das kann er natürlich auch, uns bleibt trotzdem genug Zeit zu zweit.

Also stand ich nun vor dem Problem, was ich anziehen sollte, wenn ich Donnerstag erneut ins Studio gehe. Erst wollte ich mir etwas Neues kaufen, aber Günther meinte, ich hätte doch früher regelmäßig Sport gemacht, da sollte sich doch noch etwas Passendes finden. Ich kramte also aus meinen alten Sachen einige Teile hervor. Da war so ein Trikot, mit langen Ärmeln und Stehkragen; und noch ein ähnliches mit kurzen Ärmeln.

Ja, ich erinnerte mich gern, die hatte ich zuletzt vor 8 oder 9 Jahren getragen, als ich noch in einer Showtanz-Gruppe tanzte. Wir waren lauter lustige Mädels und unsere Trainerin war so eine etwas strengere mit Pferdeschwanz und Brille. Um sie ein wenig zu ärgern, haben wir uns für das Modell entschieden, das uns am gewagtesten vorkam, als es um die einheitliche Kleidung ging: Die String-Variante. Diese Trikots hatten recht hohe Beinausschnitte.

Wir waren dann alle sehr überrascht, als sie diese Variante dann tatsächlich bestellt hat. Sie hatte damals noch passende Strumpfhosen dafür besorgt, so glänzende, etwas dickere, aber trotzdem transparente. Wir durften die gleich anprobieren und die ersten Übungen in dem neuen Dress machen. Dabei verbot sie jedoch, das wir Unterhöschen tragen, denn die wären ja zu sehen gewesen, was die ganze sexy Optik verdorben hätte. Das war uns zunächst doch beinahe etwas peinlich, so freizügig aufzutreten, aber wir gewöhnten uns schnell daran.

Nachdem schon in der zweiten Übungsstunde die erste Strumpfhose kaputt ging, erklärte sie dann, die Strumpfhosen sind zu empfindlich und dürfen nur zu den Wettkämpfen und zur Generalprobe getragen werden. Wir mußten dann also in diesen Stringbodys ohne Unterwäsche trainieren, was für die beiden Mädchen in unserer Truppe mit etwas mehr Oberweite ein wenig problematisch war. Aber auch die String-Form war tückisch, denn manchmal, rutschte der vordere Teil so zur Seite, daß eine Schamlippe zu sehen war. Wie gesagt, unsere Trainerin war streng, sie duldete daher auch nicht, wenn eines der Mädchen im Schritt oder unter den Achseln schlecht rasiert war. Dann musste man in den Waschraum und sich unter den Augen der Trainerin frisch rasieren. Sie hatte praktischerweise immer Rasierzeug dabei. Mit jeder Stunde schien sie kleinlicher zu werden und egal wie gut man sich vorbereitet hatte, irgendwann musste jede mal mit ihr in den Waschraum. So erging es auch mir einmal – da hatte ich wirklich ein paar Stoppeln zu viel. Sie empfahl mir, mich komplett zu rasieren und bot an, mir dabei zu helfen. Damals war ich noch so naiv, daß ich mir nichts Böses dabei dachte. Erst später ging mir auf, daß sie eine lesbische Ader hatte; als nämlich zwei Mitglieder unserer Showtanz-Gruppe immer öfter „vergaßen“ sich zu rasieren. Bei denen dauerte die Nachbehandlung auch immer besonders lange.

Wir haben ihr das nicht übel genommen, denn ihr Training war wirklich gut. In kürzester Zeit haben wir damals den zweiten Platz der Hessen-Meisterschaften gewonnen. Vielleicht lag das auch ein wenig an dem schlichten aber sexy Dress, das wir ausgesucht hatten.

Nun hatte ich diesen bordeauxroten Gymnastikanzug also wieder in der Hand und überlegte, ob der vielleicht modern genug für das Fitness-Studio sein könnte. Ich fragte meinen Günther, noch bevor ich wagte, es anzuprobieren.

„Passt das denn noch?“ war denn auch seine nicht sonderlich charmante Antwort. Da hatte ich keine Wahl, als es anzuprobieren. Wie damals zog ich es direkt auf der Haut an, ohne jegliche Unterwäsche. Natürlich ist dieser Trikotstoff dehnbar, aber es passte wie neu gekauft. Mein nun größerer Po war ja ausgespart, am Bauch dehnte sich der Stoff etwas. Weil jedoch kein Muster aufgedruckt oder aufgenäht war, störte das die Optik nicht im geringsten. Gewagt war der Anzug noch immer. Ich könnte eine Shorts drüber ziehen. Oder mir so eine knappe Sport-Pants holen, wie ich sie an einer der anderen Kundinnen im Studio gesehen hatte.

Ich führte das Günther vor. Der blickte von seinem Laptop auf und meinte: „Super sexy, so wie damals. Das passt; das kannst Du anziehen.“

„Ist das nicht zu gewagt?“ fragte ich.

„Naja, im Fitness-Studio laufen doch alle halbnackt rum. Bei uns im Sportverein war das ja nicht anders. Und in der Dusche sind alle ganz nackt.“ Meinte er mit Bezug auf seine Handballer-Vergangenheit. Die Duschen und Umkleiden waren aber nach Geschlechtern getrennt, dachte ich, aber behielt den Gedanken für mich. „Und damals, in Deiner Showtanz-Truppe haben Euch viel mehr Leute gesehen, da hattest Du auch nicht gezögert von hunderten Zuschauern in dem Dress zu tanzen. Das fand ich damals toll. Auch heute schäme mich nicht für Dich,“ fügte er noch hinzu. Günther meinte noch, wenn ich mich dann nicht so nackt fühlte, könnte ich ja so wie damals eine Strumpfhose drunterziehen. Das probierte ich dann gleich aus.

Weil er sich durch meinen Auftritt daran erinnerte und um mich gänzlich zu überzeugen lud er dann auf seinem Laptop ein Youtube-Video aus der Aerobic-Zeit: „Call on me“ von Eric Prydz. Das Video hatte ich früher schon einmal gesehen und fand es ziemlich scharf, fast schon pornographisch. Und ich sehe natürlich Deanne Berry, der Hauptakteurin in dem Video, kein bisschen ähnlich. Günther behauptete steif und fest, damals, am Beginn der Fitness-Welle, hätten viele Leute so knappe Sachen angezogen, dabei war das deutlich vor unserer Zeit. Nur heute ist das keine übliche Kleidung mehr, wandte ich ein, aber er meinte, ich bräuchte mich nicht zu verstecken. „Schließlich habe ich Dich geheiratet, weil Du sehr hübsch bist.“

So packte ich Tanzbody und Strumpfhose zusammen mit meinen Sportschuhen in meine Sporttasche, für den nächsten Abend.

Dort gab es die nächste Überraschung. An diesem Donnerstag waren außer zwei Frauen von den hübschen (und keiner von der Adipositas-Fraktion) nur Männer anwesend. Ich dachte an meine früheren Tanzauftritte und versuchte so selbstbewußt wie möglich in den Übungssaal zu marschieren. Es roch nach Männerschweiß und Deo, aber irgendwie nicht unangenehm. Noch bevor ich Christoph ausmachen konnte, mit dem ich nun am liebsten trainieren wollte, hörte ich schon das erste „Oh-lala, wen haben wir denn da“ von einem dieser Muskelpakete. Ich ignorierte dies ebenso, wie die eifersüchtig-spöttisch Blicke der beiden Damen. Als ich noch etwas unschlüssig herumstand, welches der Foltergeräte ich zuerst probieren will, kam Christoph wie aus dem Nichts von der Seite und sprach mich an: „Hallo Gwendolyn, schön Dich zu sehen. Ich sehe, Du hast ein neues Outfit. Das ist zwar nicht ganz, was ich meinte, aber das ist völlig in Ordnung und sicher besser, als das zweitteilige von vorgestern. – Und vorgestern meine ich im wörtlichen, wie im übertragenen Sinne.“

Eine der beiden Damen fragte die andere halblaut unter kichern: „Habe ich richtig gehört, die Süße heißt Gwendolyn?“ Das hatte nicht nur ich gehört, sondern auch Christoph, der sehr diplomatisch mit der Sache umging und sich laut an alle Anwesenden wandte: „Hallo zusammen. Ich möchte Euch unsere neues Clubmitglied vorstellen: Gwendolyn hat ein Jahresabo und möchte sich hier bei uns im Training genauso wohl fühlen, wie alle anderen auch. Sie macht hier ein Vollprogramm und in eineinhalb Stunden, nach dem Workout, lade ich zum Kennenlernen an die Bar ein, mit einem Freigetränk für jeden, der kommen mag.“

Ich habe die Muckibude noch nicht beschrieben, also hier nur ein paar Grunddetails: Neben dem Kraftraum, mit den verschiedenen Kraftmaschinen für Beine, Arme, Rücken, Brust etc. gibt es einen Shop mit Kleidung und Nahrungsergänzungsmitteln – Christoph versicherte mir bei einer späteren Gelegenheit einmal, damit würde er die Hälfte seinen Einnahmen erzielen – ein kleine Bar, mit Säften, Energydrinks, Softdrinks aber auch Kaffee, Tee, Bier und Wein, einen Wellness-Bereich mit Solariums und römischem Bad (aber leider ohne Bassin), einen Massage-Bereich, einen Tanz-Saal, wo auch eine Stepper-Gruppe übt und je nach Bedarf eine Tischtennisplatte, ein Billardtisch oder Kicker aufgebaut werden können. Und natürlich gibt es noch die Umkleiden und Duschen, sowie ein Bürotrakt hinter dem Shop, wo die Mitarbeiter sich treffen und Christoph seine Verwaltung hat.

Nach dem anstrengenden Training mit Christoph, lud der dann tatsächlich zum Getränk ein, wo wir in unseren verschwitzen Turnanzügen dann mit Sekt oder Selters anstießen. Mir wurde natürlich Sekt gereicht, und es blieb nicht bei einem. Die Atmosphäre war eigentlich sehr nett und locker und auch eine der beiden Damen gesellte sich dazu. Die andere war bereits gegangen. Nach dem Duschen und Umziehen passte mich Christoph noch ab. Er lobte mich, weil ich souverän mit dem dummen Spruch der einen Frau und der Anmache der Männer umgegangen sei. „Bleib wie Du bist, laß Dich nicht runtermachen und Dein Dress passt gut zu Dir,“ meinte er. So endete der zweite Trainingstag.

Am Dritten Tag verlief es ähnlich, wieder erregte ich mit meinem Stringbody Aufsehen. Diesmal waren mehr Frauen da, so daß die Bezeichnung „Gemischtes Training“ schon besser passte, dennoch überwogen die Männer mit einem Verhältnis von zwei zu eins, schätze ich. Am Ende des Trainings, das Christoph wieder fast allein mit mir verbrachte, wobei er mir wieder verschiedene Komplemente machte, überlegte ich, ob ich in der nächsten Woche am Frauentag überhaupt kommen sollte. Irgendwie gefielen mir die Anmache und die Blicke der Männer.

Also beschloß ich, bereits am Montag wieder zu kommen, selbstverständlich nach Absprache mit meinem Günther, der ja auf die Kinder aufpassen mußte. Am Montag war etwas weniger los, erneute drehten sich die Leute nach mir um, weil ich wieder den sexy Stringbody angezogen hatte. Christoph war natürlich auch wieder da, und leitete mich immer mal wieder zu neuen Übungen an. Zwischendurch verschwand er in sein Büro, oder zu anderen Teilnehmern, die er ebenfalls beriet. Überall kam er gut an, so erschien es mir, nur die Jutta, die ebenfalls wieder da war, wollte mich necken: „Na, ist der bei Dir schon gelandet, oder macht er sich noch Hoffnungen?“

Ich erwiderte, er habe sich bisher wie ein Gentleman benommen und keinerlei Anmache sie von ihm ausgegangen. Seine zahlreichen Komplimente erwähnte ich nicht, ich nahm sie für selbstverständlich und ehrlich gemeint an. Das ging sie auch nichts an, fand ich.

Nach dem Workout, als ich schon in die Dusche wollte, lud mich Christoph zu einem Drink an die Bar ein, „ein Piccolo auf Kosten des Hauses.“ Er bot mir an, ich solle mal eine Massage versuchen, um die Muskulatur richtig aufzulockern. Ein halbe Stunde kostet 25 €, das sei günstig, woanders werde deutlich mehr verlangt, betonte er. Ich zeigte mich unentschlossen. Da bot er mir an, mir eine halbe Stunde zur Probe zu spendieren, wenn ich es den andern Kunden nicht weiter sage. Ja, da konnte ich natürlich nicht ablehnen! Ich fragte, wer denn die Masseurin sei? Ich vermutete eine der anderen Damen, die ständig im Studio als Angestellte waren. Christoph antwortete, er selbst sei ausgebildeter Masseur. Nach seinem Studium der Sportwissenschaft habe er keine Stelle gefunden, und daher noch eine zweijährige Ausbildung zum Masseur drangehängt. Sobald er einen Geldgeber gefunden hatte, einen Rechtsanwalt aus dem Raum Aschaffenburg, habe er sich dann in das Fitness-Studio eingekauft und inzwischen sei er Geschäftsführer. Er holte noch ein wenig aus und berichtete, daß der Rechtsanwalt ihn in einem Strafverfahren erfolgreich verteidigt hatte.

Das machte mich neugierig. „Worum ging es denn da, bei dem Verfahren, wenn ich mal so direkt fragen darf?“

Er antwortete frei heraus: „Um Zuhälterei; man glaubt es nicht! Ich bin ja dann auch freigesprochen worden. In Wahrheit wollte eine Exfreundin mir aus reiner Gehässigkeit etwas anhängen. Das Gericht sah das dann schließlich auch so, obwohl der Staatsanwalt sich sehr in den Fall verbissen hatte. Aber ehrlich: Sehe ich aus wie ein Zuhälter? Außerdem gibt es heute praktisch keine Zuhälter mehr. Prostitution ist sowieso legal. Eher ist es anders herum: Ich bin halt ein richtiger Sunnyboy und komme bei Frauen gut an, damit ist meine Ex nicht klargekommen. Wenn mir eine Dame etwas mehr Geld gibt für einen besonderen Service – wir sind erwachsene Menschen – dann ist das für mich in Ordnung; ich habe da überhaupt kein Problem mit! Ich komme mir auch nicht schlecht vor dabei, im Gegenteil, wenn die Kundin noch ein bisschen glücklicher ist, ist doch prima.“

Ich war über seine offene Art einigermaßen perplex, damit hatte ich nicht gerechnet. Mir fielen spontan zwei Fragen dazu ein: „Kommt das öfter vor, das mit dem Service meine ich? Und wie ist das mit Männern?“ Da lachte er und meinte: „Die erste Frage kann ich klar mit ja beantworten, besonders verheiratete Frauen wollen das häufiger, als man vielleicht denkt. Die zweite Frage ist ein wenig komplizierter. Sagen wir so: Anfragen kommen immer mal wieder vor. Wie ich damit umgehe, hängte von Fall zu Fall ab, schwul bin ich jedenfalls nicht. Andererseits: ein bisschen bi schadet nie, wie man so sagt. Sagen wir zusammenfassend so: Da habe ich eigentlich kein Grundsätze, in dem Sinne, daß ich etwas grundsätzlich ablehne oder grundsätzlich mache würde; das hängt halt von der Situation ab. Aber all das behältst Du bitte für Dich. Nicht das Du das rumtraschst. Das geht nämlich niemanden was an. Nur weil Du eben danach gefragt hast, habe ich Dir auch alles offen und ehrlich erzählt.“

„Okay, ich verstehe.“ antwortete ich. Dann gab er mir einen Bademantel und forderte mich auf, duschen zu gehen um ihn dann im Massage-Bereich zu treffen.

Unvermeidlicherweise traf ich unter der Dusche erneut auf Jutta, die mich mit dem Bademantel im Arm gleich durchschaute. Die Frau nervte langsam. „Na? Will er Dich kostenlos massieren? Das ist immer seine Masche. Nicht, daß Du Dich hinterher beschwerst. Übrigens ist er in einer Hinsicht wirklich ein Gentleman, wie Du meinst: Wenn Du ihm nämlich klar Nein sagst, hält er sich auch daran.“

Warum sollte ich mich nicht von ihm massieren lassen, wenn er mir schon seine halbe Lebensgeschichte anvertraut? Die Jutta konnte erzählen, was sie wollte.

Christoph bat mich dann, ich solle mich auf eine Massage-Liege bäuchlings legen. Ich hatte allerdings nur den Bademantel mit, kein Handtuch, was ich mir auf den Po hätte legen sollen. Christoph meinte, ihn würde es nicht stören, wenn ich nackt bleibe. Er legte dennoch ein Handtuch über meinen Unterleib. Es war wirklich sehr angenehm und wohltuend, als er mich massierte! Ein echter Genuss. Dann sollte ich mich umdrehen und er massierte zunächst Bauch und Oberschenkel. Meine Brüste lagen nackt, aber das störte mich nicht. So war ich auch häufig in der Badeanstalt, weil ich meinte, es mir noch leisten zu können.

Erneut genoß ich seine Massage, aber dann war ich doch ein wenig irritiert, als er auch meine Brüste massierte. Aber es fühlte sich so gut an! Das war klar, damit hatte er eine Grenze überschritten. Mir war das allerdings jetzt egal. Ob es an dem Schlückchen Sekt lag? Ich protestierte nicht; er wurde mutiger und begann mit dem, was er wohl als besonderen Service bezeichnet hatte. Er nahm das Tuch weg, spreizte meine Beine leicht und begann meine rasierte Pflaume zu massieren. Ich war bereits feucht und öffnete mich. Dann begann er mich zu lecken – das war das allererste Mal in meiner nun schon über achtjährigen Ehe, daß mich ein anderer Mann leckte. Ich bekam Zweifel, ob ich das wirklich zulassen soll, genoß sein Zungenspiel aber zu sehr, um ihn ernsthaft dabei zu stören. Dann drangen seine Finger in mich vor. Dabei redete er beruhigend auf mich ein und sagte er würde es mir nur mit den Fingern machen und ich solle ganz entspannen. Und dann bin ich auch schon gekommen.

Ich hatte die Augen geschlossen, und als ich sie langsam öffnete, zog er seine Finger langsam heraus und leckte sie genüsslich ab. Dann zog er die Hose herunter und reckte mir seinen steifen Penis entgegen. „Vereinbart war eine kostenlose Massage. Aber ich habe Dir nun den Spezial-Service gegeben, ich denke es ist fair, wenn Du Dich jetzt revanchierst.“ Mir war klar, was er meinte. Wieder war ich unschlüssig, denn seine Frechheit ging mir damit eigentlich zu weit, außerdem dachte ich an meinen Mann. Als ob er meine Gedanken lesen konnte, meinte Christoph zu meinem Zögern: „Du mußt keine Angst haben, von mir erfährt Dein Mann nichts. Wir sind erwachsen, das ist nur ein bisschen Spaß zwischen uns, so, als ob wir ein Tennismatch zusammen spielen. Wir schaden niemanden damit.“

Den Vergleich mit dem Tennis fand ich zwar blöd, aber sein praller, glänzender Schwanz sah regelrecht appetitlich aus. So begann ich ihn vorsichtig zu küssen und zu lecken und zu wichsen. Er roch angenehm und schmeckte auch gut. Obwohl ich selbst grade gekommen war, geilte ich mich an seinem harten Schwanz auf. Allerdings brauchte er ein Weile, mir wurde es schon beinahe etwas zu viel, so überlegte ich, wie ich ihn stärker reizen könnte. Ich massierte seine Hoden leicht, rieb mit der Hand an seinem Damm bis zum Anus und nahm seinen Penis immer tiefer in meinen Mund auf. Dann merkte ich, wie er immer stärker in Fahrt kam. Ich spürte, wie er es mochte, immer härter angefasst zu werden – Günther ist da empfindlicher, dachte ich grade, als er mit einem kräftigen Schub tief in meinem Mund kam. Mit mehreren Schwallen ergoss sich sein Sperma in meinem Mund, ich schluckte alles, wie ich es auch mit Günther tat, wenn ich ihn oral verwöhnte. Danach leckte ich ihn sauber, wie ich es mal in einem Porno gesehen habe.

Christoph war hell auf begeistert von der Nummer. „Du bist ja absolut scharf,“ lobte er, „ich könnte mir vorstellen, daß Du öfter mal eine Massage von mir spendiert bekommst.“

„Ich soll mich dann wohl immer so bedanken?“

„Na klar. Aber nur wenn Du willst. Und niemand muß davon wissen, okay?“

Merkwürdigerweise hatte ich danach weder Gewissensbisse noch machte ich mir Sorgen, mein Mann könne davon erfahren. Das war einfach eine ganz andere Geschichte, die mit unserer Ehe nichts zu tun hatte. Ich hatte meinen Spaß. Wenn ich zu Günther zurückkehre am Abend, werde ich sein wie immer, dachte ich mir. Und so war es auch. Günther merkte nichts davon – wie auch – und am späten Abend haben wir noch ein wenig geschnackselt, obschon wir beide recht müde vom anstrengenden Tag waren.

Vielleicht war es nicht wirklich nett gegenüber meinem Mann – zumal er mir auch noch das Jahresabo geschenkt hatte. Aber ich hatte nun die Aussicht darauf, wann immer ich wollte, von einem gutaussehenden, gut trainierten und obendrein noch gebildeten Mann einen Orgasmus geschenkt zu bekommen. Zusätzlich zu den Ehepflichten. Natürlich überlegte ich auch umgekehrt: Was wäre wenn einer von Günthers „guten Kumpeln“ in Wahrheit eine Frau wäre? Wenn er statt zum Skat-Abend zur Nachbarin oder Kollegin ginge? Ich glaube, ich wäre ziemlich sauer und würde nicht wollen, daß er so eine Affäre fortsetzt, wenn ich davon erführe. Aber scheiden lassen? Soweit würde ich wohl nicht gehen.

Am Dienstag lies ich den Frauentag aus. Stattdessen versuchte ich vorsichtig Günthers Meinung zu erforschen. Ich weiß, damals, als diese Lewinsky-Affäre um Präsident Clinton bekannt wurde – daß war lange vor unserer Ehe, aber wir waren schon befreundet, – da vertrat Günther die Ansicht, Clinton habe im Prinzip recht, wenn er meine, Oralsex sei kein Fremdgehen im eigentlichen Sinne. Ich habe das damals vehement bestritten, obwohl ich andererseits ebenfalls der Meinung war, die Affäre sei ein Vorwand für eine Amtsenthebung und diene nur als politische Schlammschlacht, eine Einschätzung, die ich mit meinem Mann teilte. In dieser Haltung wurden wir beide später bestätigt, als nach dem 11.09.2001 bekannt wurde, daß für die Aufklärung dieser schlimmen Terroranschläge nur 15 Millionen USD (anfänglich sogar nur 3 Millionen) vom US-Kongress bewilligt worden waren. Diese Untersuchung dauerte nur 15 Monate, war völlig eingeschränkt und unterfinanziert, und führte zu einem Abschlußbericht, der bei Licht betrachtet die menschliche Intelligenz beleidigt. Für die alberne Monika-Lewinski-Affäre, um diese Praktikantin, die dem Präsidenten einen geblasen hatte, wurden hingegen gleich zu Beginn 30 Millionen USD bewilligt, um gegen Präsident Clinton vorzugehen. Daran sieht man: dem US-Kongress ist die Wahrheit über die Praktiken einer Praktikantin im Weißen Haus doppelt so viel wert, wie die Wahrheit über die verheerendsten Terroranschläge gegen Amerika, mit tausenden unschuldigen Opfern.

Auch in der Hinsicht bin ich mir mit Günther einig: Die Massenmedien wie Tagesschau, Spiegel oder Welt betreiben im Grunde nur Propaganda und echte Nachrichten muß man sich selbst zusammen suchen. Unser Zeitungsabo hatten wir längst gekündigt. Und über die GEZ Gebühren ärgerte ich mich mit jedem Tag, an dem ich die offensichtliche Desinformation dieser Öffentlich Rechtlichen Anstalten ertragen muß, mehr. Manche unser Freunde sind verblüfft, das „ausgerechnet ihr“ – also wir – uns oft so kritisch äußern, und es wagen, angeblich allgemein bekannten Tatsachen stets zu hinterfragen. Dabei stellen wir offenbar nur einfach mehr Fragen, als es andere tun. Ohne alles zu hinterfragen, könnte Günther seinen Beruf schließlich nicht ausüben. Das gehört zu einem Fahnder dazu, wie das Mehl zum Bäcker. Die Suche nach einem Täter und einem Motiv führt immer über die Bildung verschiedener Hypothesen; nur bei den richtig großen Verbrechen werden solche alternativen Hypothesen komischerweise immer als Verschwörungstheorien verspottet.

Auch wenn ich mich hier etwas vom Thema entferne – oder auch nicht, je nach Standpunkt – möchte ich noch eine Begebenheit schildern, die das Leben meines Mannes und damit auch meines dahingehend geändert hat, daß Günther jetzt bei der Zollfahndung ist:

Wir besuchten damals beide die gleiche Gesamtschule in Frankfurt und der Vater eines gemeinsamen Schulfreundes hatte uns zu einer Veranstaltung eingeladen, wo ein Gast aus den USA zum Thema Geldwäsche sprach. Das wäre nun kein Thema, was 14 jährige Schüler besonders interessiert, aber unser gemeinsamer Freund Dirk redete so leidenschaftlich auf uns ein und stellte das so interessant dar, das wir mitkamen. Dirks Vater betonte auch, es gäbe nur selten solche Gelegenheiten, etwas über die geheimen Finanzströme von einem echten Insider zu erfahren.

Zum Glück gab es eine Simultan-Übersetzung, denn der Vortrag dieses Herrn Snyder war auf englisch und unser Schul-English hätte bei weitem nicht gereicht. Dieser Mister Snyder behauptete, früher im US-Finanzministerium zum Beraterstab von Bill Clinton gehört zu haben. Eine spezielle Studie habe sich mit der Finanzierung des Drogenhandels aber auch der Finanzierung extremistischer Gruppen, die als terroristisch eingestuft wurden, befasst. Und über diese Zusammenhänge sprach er.

Ich erinnere mich nicht mehr an alle Einzelheiten, aber eine Sache hat mich doch sehr verblüfft, nämlich das die Verbrecherbanden, Mafia-Organisationen, die Drogen- und Waffenhändler und die Terroristen alle über sogenannte Offshore-Banken ihre Machenschaften finanzieren, und daß diese Offshore-Finanzzentren überwiegend in britische Kolonien liegen, die – bis zum heutigen Tag – direkt vom britischen Kronrat regiert werden. Dazu gehören die Kanalinseln, die Isle of Man, die Bahamas, die Kaimaneninseln und viele mehr. Wenn man also gegen diese Übel der Welt vorgehen wolle, müsse man bei den Finanzen ansetzten. Der „Spur des Geldes folgen“, wie er sagte. Ein Vorgehen, das sehr wirksam sei. Er schilderte einige Hintergründe zu den Morden an italienischen Ermittlern, die genau dieser „Spur des Geldes“ folgten: Giovanni Falcone und Paolo Borsellino, zwei führende italienische Staatsanwälte, die genau dort angesetzt hatten. Sie waren sehr erfolgreiche Staatsanwälte aber haben dies mit dem Leben bezahlt, weil hohe Stellen im Staat entweder zu feige waren, sie zu schützen, oder sie sogar verraten haben.

In Italien seien die Staatsanwälte wirklich unabhängig, meinte er. In den USA würden sie durch Big Money schnell korrumpiert und nur speziell eingesetzte Sonderermittler haben gelegentlich tatsächlich unabhängige Ermittlungen durchgeführt, so wie Lawrence Walsh beim Iran-Contra-Skandal.

Ich erwähne das hier, denn der oben genannte Clinton hatte die strategische Zollfahndung der USA damit beauftragt, speziell gegen diese Geldwäsche-Zentren zu ermitteln. Die hatten bereits viele Fakten zusammengetragen über die wahren Hintermännern, die alten, ehrwürdigen europäischen Privatbanken, die wissentlich alle diese Verbrechen finanzieren und damit enormen Reichtum anhäufen. Und mit diesem Reichtum natürlich auch Medien und politischen Einfluß kaufen.

Weil dies alles so spannend war, hatte sich Günther damals dazu entschlossen, selbst zur Zollfahndung zu gehen. Das die Realität in den deutschen Amtsstuben anders aussieht, ist eine ganz andere Geschichte. Aber das ist hier nicht das passende Thema.


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