Читать книгу A2-B1 - Tödlicher Cocktail - Volker Borbein - Страница 7
ОглавлениеKAPITEL | 2
Barbara Caste ist glücklich. „Vielen Dank für die wunderschönen Rosen.“ Sie umarmt ihren Mann. Sie küsst ihn auf die Stirn, auf den Mund. Barbara liebt ihren Mann wie am ersten Tag. Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie haben sich auf einer Semesterfete9 in der Kunstakademie kennen gelernt. Cassio kommt aus Italien. Als sie sich kennen lernten, war er schlank. Jetzt hat er einen kleinen Bauch, den Barbara süß findet, wie auch seine kurzen schwarzen Haare. Auffällig ist die Stimme von Cassio. Sie klingt nicht nur für Barbara erotisch. Cassio trägt am linken Mittelfinger einen großen Siegelring. Er streckt manchmal den Arm aus, um seinen Ring anzusehen.
Barbara ist genau so groß wie ihr Mann: 1,75 m. Sie hat grüne Augen und blondes Haar. Sie trägt eine braunrote Kette aus Holz und manchmal ein grünes Halstuch. Barbara liebt alles, was natürlich ist. Nur selten benutzt sie einen Lippenstift.
„Aber sag mal, warum bringst du mir heute Blumen mit? Habe ich ein wichtiges Datum vergessen? Unser Hochzeitstag ist doch erst im September.“
„Du bist der Grund, Liebling. Also weißt du …“ Er beginnt zu stottern.
„Oder willst du etwas wieder gut machen?“ fragt Barbara.
Beide schweigen.
„Ich habe dich übrigens heute Mittag in der Stadt gesehen. Du standest vor der documenta-Halle mit einer rothaarigen Frau zusammen. Sie war kleiner als du. So wie es aussah, hattet ihr ein interessantes Gespräch. Wer ist diese Frau? Stellt sie auch Bilder aus? Oder ist sie eine Kollegin von dir? Kenne ich sie vielleicht?“
Ohne eine Antwort abzuwarten, geht Barbara in die Küche und kommt mit einem Glas Rotwein zurück.
„Du hast meine Fragen verstanden?“
Ungeduldig blickt sie ihren Mann an. Cassio hat sich auf die Couch gesetzt. Die Rosen liegen immer noch vor ihm auf einem kleinen Tisch.
„Soll ich die Blumen in eine Vase stellen, Liebling?“
„Ja, aber zuerst möchte ich wissen, wer die Frau ist, mit der du gesprochen hast.“
„Ich habe heute mit mehreren Frauen gesprochen. Rote Haare?“
Nach einer kleinen Pause sagt Cassio:
„Ich kann mich wirklich nicht erinnern. Es halten sich so viele Leute vor der documenta-Halle auf. Beim besten Willen, ich kann dir nicht mehr genau sagen, mit wem ich gesprochen habe. Ich möchte dich schon jetzt informieren: Morgen Abend habe ich einen wichtigen Geschäftstermin. Ich treffe mich mit einem Kunden.“
„Kunde oder Kundin? Vielleicht mit der von heute Mittag? In den letzten Tagen hat das Telefon oft geklingelt. Jedes Mal, wenn ich ans Telefon gegangen bin, hat die Person aufgelegt10. Kannst du mir das erklären?“
„Nein, natürlich nicht. Ich treffe mich morgen außerdem mit Kaspar. Er will mich dringend sprechen.“
Barbara nimmt Cassio in ihre Arme. Mit leiser, aber fester Stimme sagt sie:
„Cassio, ich liebe dich. Du bist mein Leben. Das darfst du nie vergessen. Sollte ich …“
Das Summen von Cassios Handy11 unterbricht Barbara.
„Ich rufe später zurück“, sagt Cassio nervös.
9 Fest an der Universität zu Semesterbeginn
10 aufgehört zu telefonieren
11 Mobiltelefon