Читать книгу Bullenhitze - Volker Sebold - Страница 11

Оглавление

2

Der Mann griff zur Schatulle. Öffnete sie. Entnahm die Briefe. Schloss die Augen. In seinem Traum drohten ihn dunkle Wände zu erdrücken. Sein Vater, der Gefallene, der Verratene. Es ist Krieg. Ein Schützengraben. Der Feind verwundet den Vater. Flehend recken sich blutige Hände nach ihm. Er sehnt sich nach einer harmonischen Kindheit. Die der Krieg einem jeden nimmt. Wacht auf im Höllenschlund.

Trotz allem, Bilder der Mutter an den Wänden. Er legte eine CD ein. Setzte sich an den Schreibtisch. Schloss die Augen. Schubert:

Vorüber! Ach vorüber! Geh wilder Knochenmann! Ich bin noch jung, geh Lieber! Und rühre mich nicht an! Gib deine Hand, du schön und zart Gebild! Bin Freund und komme nicht zu strafen. Sei guten Mutes! Ich bin nicht wild! Sollst sanft in meinen Armen schlafen.

Er entspannte sich. Lächelte. Schrieb.

Geliebter Vater! Ich habe getötet! Ich werde töten!

Ich spiele ein Spiel!

Muss mich reinwaschen, von Mutters Sünde!

Auf ewig Dein!

Sie werden sein Spiel nicht verstehen. Und wenn sie kapiert haben, dass sie gegen ihn von Anfang an keine Chance hatten, würden sie frustriert die Aktendeckel schließen müssen. Sein erstes Opfer bereitete ihm diebische Freude. Die Arglosigkeit des Polizisten und seine Überraschung, die sich in den Augen widerspiegelte, als er seine Hände um seinen Hals legte. Als die Augen erstarrten, entließ die Lunge des Mörders einen tiefen Seufzer. Es werden weitere Tote folgen. Sie werden nur Mittel zum Zweck sein.

Bullenhitze

Подняться наверх