Читать книгу Licht in die Stille von Weihnachten - Volker Tesar - Страница 6

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Sonntag, 2. Dezember

Nachdem Magdalena sich gestern von Stefan verabschiedet hatte, war sie den ganzen Tag damit beschäftigt, mit Sina das Haus in Ordnung zu bringen. Am späteren Nachmittag hatten sie noch ein Lebkuchenrezept ausprobiert. Immer wieder ging Magdalena die Orgelmusik durch den Kopf und sie hatte das Gefühl, dass da mehr dahinter steckte als nur musikalisches Interesse.

Sie hatte ihrer Schwester erzählt, dass sie den heutigen Vormittag im Pfarrhaus verbringen wolle. Sina hatte das schweigend zur Kenntnis genommen und sich mit einer Freundin verabredet. Die Landschaft hatte sich noch mehr verändert. In der Nacht hatte es wieder heftig geschneit und Magdalena konnte von ihrem Fenster aus ihren Vater beobachten, der sich mühte, der Schneemassen Herr zu werden. Auch heute fuhr er wieder ins Labor, eine Erfindung seiner Firma stand kurz vor der Patentvergabe und er war wesentlich daran beteiligt.

Magdalena machte sich auf den Weg. An der Querstraße, in der Stefan wohnte, zögerte sie kurz, warf einen Blick nach rechts, sah nichts und ging leicht enttäuscht weiter. als sie in der Nähe der Kirche war, hörte sie ihren Namen rufen. Stefan kam angeschliddert, ruderte mit beiden Armen, um nicht hinzufallen und lachte das hübsche Mädchen an. „Hallo Magdalena, ich habe dich verpasst. Großmutter wollte noch, dass ich die Kellertreppe fege und Holz für den Ofen reinschaffe. Das hat mich in meinem Zeitplan etwas durcheinander gebracht. Wie geht es dir?“

Die Frage traf Magdalena etwas unvermittelt. „Hm, ganz gut …Was Pater Andreas wohl von uns will?“

„Keine Ahnung! Ich habe gestern mal ins Internet geguckt. Wenn es der Andreas ist, für den ich ihn halte, hat er früher einmal bei einer international bekannten Rockband gespielt. Die Songs gehen ganz schön unter die haut. Wenn du willst, kannst du nachher noch mit zu mir kommen und wir hören uns ein paar von den Krachern an. Auf einem Videoclip war der Drummer zu sehen. Das muss Andreas sein. Er grinst über das ganze Gesicht, der Schweiß steht ihm auf der Stirn und er hat nur eine Lederweste an. Sieht echt cool aus. Und jetzt ist er Pater.“

„Danke für die Einladung. Ich komme gerne mit.“ Magdalena konnte ein leichtes Kribbeln im Magen spüren.

Verlegen schaute Stefan auf seine Stiefelspitzen. Magdalena folgte seinem Blick und meinte lachend: „Da unten gibt es nichts zu sehen außer Schnee in kompakter, in wässriger, in gefrorener und was weiß ich welcher Form. Wie alt bist du denn?“

„Ich bin gestern sechzehn geworden. Und wie alt bist du?“

„Ah, na dann noch herzlichen Glückwunsch, Stefan. Ich bin fünfzehn. Warst du gestern deshalb so gut drauf an der Orgel?“

„Nein, an der Orgel bin ich immer gut drauf. Es ist, wie wenn man ein ganzes Orchester gleichzeitig spielt und ist.“

Sie waren am Pfarrhaus angekommen und Magdalena drückte die Klingel. Ein Summer ertönte und die Tür sprang auf. „Den Gang runter und dann links“, rief eine dröhnende Stimme aus dem Hintergrund.

Magdalena und Stefan zogen Ihre Jacken und Stiefel aus, suchten vergebens nach einer Garderobe und hängten dann kurz entschlossen alles auf ein Treppengeländer.

Sie folgten der Anweisung des Paters und standen bald in einer gemütlich eingerichteten Küche, in der es nach frischen Plätzchen und Kaffee duftete.

„Hallo Magdalena, hallo Stefan, nehmt Platz, ich komme gleich!“ Aus einem Nebenzimmer hörten sie Rumoren und Rascheln. Sie setzten sich, nachdem sie zwei Stühle von Zeitungen befreit hatten.

Magdalena musste schmunzeln. „Ich glaube, hier fehlt eine Haushälterin“, flüsterte sie Stefan zu. Der nickte nur und sah sich interessiert die CD-Sammlung an, die in einem Regal über der Eckband stand.

„So, da bin ich, entschuldigt bitte die Unordnung, es sah heute morgen noch schlimmer aus. Ich bin ein alter Junggeselle. Das ist zwar keine Entschuldigung, aber meine einzige Ausrede.“ Pater Andreas hatte eine große Schüssel in der Hand, aus der die verschiedensten Plätzchen herauslugten. „Jetzt, am Anfang des Advents kann ich das alles noch essen, in zwei Wochen hängt es mir zum Hals raus. Ich kriege so viel geschenkt, dass es für eine Großfamilie reichen könnte. Ich habe mir einen Kaffee gekocht. Wollt ihr Kakao oder Tee oder …“

Der Mann in Schwarz stellte seine Schüssel ab und sah dabei die Zeitungen an, die jetzt auf dem Sofa lagen. „Äh, habe ich die auch nicht weggeräumt? Von wegen: Es ist alles bereit im Hause meines Vaters. So, das war der letzte Bibelspruch für heute, jetzt rede ich wieder normal.“

„Ich würde mich auch über einen Kaffee freuen. Wenn ich das richtig sehe, brauen Sie Italienischen?“

„Sehr richtig, mein Junge. Und du, Magdalena?“

„Ich trinke Kakao. Aber, lassen Sie mich das selbst machen. Es steht ja schon alles bereit.“

„Nichts da, ich bin der Gastgeber!“ Pater Andreas setzte einen Milchtopf auf den Herd und löffelte Kakaopulver in eine Kanne. als er sich wieder zum Tisch drehte, sah er Stefans Blick auf den CDs ruhen. „Das entspricht nicht ganz dem Armutsideal, aber ich kann mich nicht so leicht von meiner Vergangenheit lösen. Musik war mein Leben und ist es auch geblieben!“

Magdalena sprang vom Stuhl und riss den Topf von der Platte, die auf die höchste Stufe eingestellt war. „Exakt ist genau genug.“ meinte Andreas und zwinkerte dem Mädchen zu. „Danke, dass du mich vor einer großen Sauerei bewahrt hast.“

Magdalena schüttete die kochend heiße Milch in die Kanne und rührte ihr Getränk um.

„So, jetzt ist alles fertig. Ach nein, der Kaffee.“ Andreas schien etwas zerstreut zu sein. Er hantierte an einem modernen Gerät und nach ein paar Sekunden stellte er eine Tasse dampfenden Kaffee vor Stefan auf den Tisch. „Milch und Zucker?“

„Nur Milch, bitte.“

„Okay, Zucker habe ich auch nicht, du bist ein höflicher Junge.“

Endlich saßen alle am Tisch, rührten in den Tassen und betrachteten sich neugierig.

Andreas sah sich die beiden jungen Leute an. Magdalena war ein zierliches Mädchen. Ein prachtvoller und sicher unbezähmbarer Haarschopf bedeckte teilweise ein schönes Gesicht, in dem viel Ernst und Nachdenkliches lag. Die Augenfarbe war undefinierbar. Sie schienen blau zu sein, hatten aber auch einen grünlichen Schimmer. Er schätzte sie auf fünfzehn Jahre.

Stefan war ein schlaksiger Junge mit kurzgeschnittenen Haaren und einer schmalen Narbe auf der Stirn. Seine braunen Augen wirkten verträumt und um seinen Mund spielte meistens ein Lächeln. Er hatte den Stimmbruch schon hinter sich und wenn er sprach, verriet der Klang, dass er einmal eine wohltönende Männerstimme bekommen würde. Andreas registrierte auch, dass Stefan immer wieder das hübsche Mädchen betrachtete und dabei einen sehr weichen Gesichtsausdruck bekam.

„Wir haben uns hier versammelt, weil ich es so wollte. Ich bin jetzt fünf Jahre in der Gemeinde St. Quendolin. Es hat sich hier nichts ereignet, außer, dass Gemeindemitglieder sterben, dass geheiratet wird und dass Kinder geboren werden. Wenn ich zu meiner Kirche hinübergehe, denke ich oft, wie düster dieses Gebäude doch ist, obwohl es ein so genanntes Gotteshaus ist. Weihnachten steht vor der Tür und ich habe vor, ein bisschen Licht und Farbe in meinen Laden zu bekommen. Und ich habe beschlossen, dass ihr beiden mir dabei helfen könnt.“

„Warum gerade wir?“ fragte Magdalena.

„Das ist nur so ein Gefühl. Ich glaube, Magdalena, dass man dir sehr viel Verantwortung übergeben kann. Und ich glaube, dass du, Stefan, mit deiner Art Musik zu spielen, bei der Erleuchtung der Kirche einen wichtigen Beitrag leisten kannst, wenn du willst.“

„Kein Problem, Herr Pfarrer.“

„Andreas, bitte. Ich habe an Heilig Abend eine Kindermette. Mir geht es vor allem um die Gestaltung dieser Mette um vier. Ich habe ein Krippenspiel entwickelt, das nur noch auf die Ausführung wartet. Dafür brauche ich eine verantwortliche Leiterin und viele Kinder und Jugendliche. Macht ihr mit?“

Magdalena nickte, ohne zu überlegen und Stefan schloss sich an.

Sie sprachen noch eine Stunde über das Krippenspiel und Pater Andreas zog aus seinem Schreibtisch ein Manuskript heraus, das er Magdalena übergab. „Schau es dir bitte einmal bis morgen an und sage mir, ob wir das so machen können.“

Magdalena nahm den Hefter und blätterte darin. Sie las einige Dialoge und musste lachen. „Das ist gut, bis jetzt …“

„Bevor du dich weiter vertiefst, müsst ihr leider gehen. Ich muss noch zu einem Krankenbesuch und die Leute essen pünktlich um zwölft Uhr. Es macht immer einen komischen Eindruck, wenn ich kurz vor zwölf komme. Ihr versteht schon, was ich meine …“

Magdalena und Stefan verabschiedeten sich. „Könnt ihr morgen Abend kurz vorbeikommen?“

Wieder nickten beide und traten dann auf die Straße hinaus.

„Kommst du noch mit zu mir?“ fragte Stefan verlegen.

„Klar, wir müssen doch das Manuskript studieren.“

Nach zehn Minuten hielten sie vor einem kleinen Haus und Stefan kramte nach seinem Schlüssel. Er sperrte auf.

„Stefan, bist du das?“ fragte eine frische Frauenstimme.

„Ja, Großmutter, ich habe noch jemanden mitgebracht.“

„Wollt ihr erst zu Mittag essen? Der Braten ist gerade fertig geworden.“

„Oh ja, gerne.“ Stefan schob Magdalena vor sich her bis zu einer Holztür, die halb offen stand. „Oma, das ist Magdalena Korbian. Wir waren zusammen beim Pfarrer.“

„Hallo, Magdalena. Ich bin Frieda, Großmutter und Erziehungsberechtigte dieses Lausejungen, der er leider nicht ist.“

Magdalena trat in die Küche und erblickte eine kleine Frau mit durchtrainiertem Körper. Sie mochte Ende fünfzig sein, hatte ein Gesicht voller Lachfalten und dieselben Braunen Augen wie ihr Enkel.

„Schön, Stefan, dass du mal jemanden mitbringst. Ich habe dein Gesicht schon einmal gesehen. Hm, ist deine Mutter nicht die Sängerin Carolin Korbian?“

„Ja, das ist sie. Guten Tag, Frau Schiller.“

„Wir sind doch hier unter uns. Nenne mich bitte Frieda. Das erlaube ich nicht jedem, aber du gefällst mir auf Anhieb.“

Sie drehte sich wieder ihren Töpfen zu. Magdalena sah sich in der Küche um. Mitten im Raum stand ein großer runder Holztisch. „Soll ich den Tisch decken, Frieda?“

„In dem dunklen Schrank findest du eine Tischdecke und das Geschirr ist hier drin.“

Magdalena freute sich, dass sie sich nützlich machen konnte. Während Stefan neues Holz für den Ofen holte, deckte sie den Tisch und genoss es, dass für sie gekocht wurde. Da sie Sina in guten Händen wusste, bei ihrer Freundin gab es immer reichlich zu essen, hatte sie auch keine Gewissensbisse.

„So, jetzt noch die Klöße aus dem Wasser und los geht’s.“

Magdalena wanderte in dem großen Raum umher und blieb vor einer gerahmten Fotografie stehen. Zwei Menschen waren hier abgebildet, eine junge Frau und ein junger Mann, die Stefan sehr ähnlich sahen. Sie blieb eine Weile davor stehen und vertiefte sich in die Züge der beiden jungen Leute. Als eine Hand sie am Arm berührte, zuckte sie leicht zusammen.

„Das sind Stefans Eltern. Sie sind vor vierzehn Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seitdem ist der Junge bei mir.“

Magdalena drehte sich zu der Frau um, in deren Augen zwei kleine Tränen standen. „Ja, das war ein Schock. Stefan saß auch in dem Wagen, die Narbe auf seiner Stirn ist ein Erinnerungszeichen an den Unfall. Wir haben uns zusammengerauft. Er war ja gerade erst mal zwei Jahre alt, als ich beschloss, für ihn zu sorgen. Genug davon …“

Magdalena nickte und kehrte zum Tisch zurück. Stefan kam mit einem Korb voll Holz herein und meinte: „Es fällt Schnee vom Himmel als würde jemand einen Mehltopf über uns ausgießen. Ich wollte schon immer mal eingeschneit werden.“

„Hast du die Schule zur Zeit satt?“ fragte Frieda.

„Das nicht, aber …“ Stefan warf Magdalena einen schnellen Blick zu, die dies aber nicht zu bemerken schien. „Es ist nur so, dass der Pfarrer mich hier braucht.“

„Fürs Orgelspielen?“

„Nein, für ein Krippenspiel, deshalb war ich doch heute im Pfarrhaus. Wir sollen uns um das Spiel für Weihnachten kümmern.“

Magdalena horchte auf. … wir sollen uns … Hm, Stefan hatte wohl vor, sich mehr zu engagieren als notwendig, warum?

„wohin gehst du denn in die Schule?“

„Ich bin im Musikinternat in Heidelberg, ist zwar fast um die Ecke, aber die Verbindungen sind so schlecht, dass ich dort auch wohne. In zwei Wochen sind Ferien und dann bin ich vier Wochen hier.“

„Wie bitte? In zwei Wochen für vier Wochen Ferien, wie geht denn das?“

„Wir haben im Sommer eine zweiwöchige Konzertreise mit Auftritten gehabt, das ist jetzt der Ausgleich.“

Magdalena konnte ihre Freude nicht ganz unterdrücken, was nun Stefan wiederum zu ignorieren versuchte.

„Also, auf zu Tisch, das Essen wird kalt.“ Frieda servierte und alle machten sich hungrig über das vorzügliche Essen her.

„Kann man Sie mieten, Frieda?“ fragte Magdalena seufzend, nachdem sie den dritten Kloß verdrückt hatte.

„Wie vornehm die junge Dame doch ist. Sie und Frieda, also entweder Frieda und du oder du und Frieda, was anderes gibt es hier nicht. Ich kann nicht gemietet werden, aber, wer bei mir essen will, bekommt immer etwas.“

„Darf ich dann mal mit meiner Schwester Sina kommen?“

„Sicher, deine Eltern kannst du auch mitbringen.“

„Die haben dafür keine Zeit …“

Frieda schaute kurz auf, beschloss dann jedoch, das Thema nicht weiter zu verfolgen. Nach dem Essen übernahmen Stefan und Magdalena den Abwasch, während sich Großmutter für ein Stündchen aufs Ohr legte.

„Geschafft“, meinte Stefan, rieb die Spüle noch trocken und hängte die Handtücher in die Nähe des Ofens. „Ich zeig dir jetzt mal mein Zimmer und die Musik von unserem Pfarrer.“

Sie gingen eine Treppe nach oben. Stefan öffnete eine dicke Tür und ließ das Mädchen eintreten. Vor ihr lag ein ordentliches Zimmer, in dem es von Musikinstrumenten nur so wimmelte.

„Du hast ja gar kein Bett.“

„Doch, das ist dort in dem Schrank versteckt. Ich brauche hier Platz. Wenn ich das Bett hochklappe, kann ich hier einen Schreibtisch ausfalten und so ist der Raum optimal genutzt. Für die paar Wochen im Jahr, in denen ich zu Hause bin, reicht das.“

„Es tut mir leid, was mit deinen Eltern passiert ist, Stefan.“

„Ich habe keine Erinnerungen mehr an sie. Großmutter ist an ihre Stelle getreten und mir geht es gut bei ihr. Wenn ich von meinen Klassenkameraden höre, was sie alles mit ihren Vätern gemacht haben am Wochenende, denke ich: Schade, dass ich keinen mehr habe. Dann kommen mir aber auch Zweifel, ob diese Väter wirklich so viel mit ihren Söhnen machen. Ich habe den Eindruck, dass ich glücklicher bin als sie. Von meinem Vater gibt es einen Bruder, der in Schweden ein Hotel hat. Dort bin ich die Hälfte der Ferien und ich gehe dann mit meinen Vettern angeln und Bootfahren. Aber am liebsten bin ich hier bei Großmutter, mache Musik von früh bis spät und kümmere mich um meine Bildung.“ Das letzte sagte er mit einem Grinsen. „Großmutter kann weder Latein noch Französisch, in Mathe ist sie auch keine Leuchte, da muss ich mich selbst durchbeißen. Sie ist ein toller Mensch, lieb und aufmerksam und – immer da, wenn ich sie brauche.“ Stefan schluckte und schaltete seine Stereoanlage ein. „Gut, hier haben wir ein Beispiel aus Pater Andreas Vergangenheit.“ Er startete eine CD und ein Schlagzeugsolo erklang. In das Solo mischten sich weitere Instrumente bis ein Bass einen durchgreifenden Rhythmus erzwang und eine Sängerin zu den Rockrhythmen ein Liebeslied sang. „Nicht schlecht, meinst du nicht auch? Die Lieder habe ich heute Nacht gefunden und gebrannt. Es wird noch heftiger.“ Er tippte das nächste Stück an und eine E-Gitarre rockte los. Magdalenas Augen wanderten zwischen den Boxen und Stefan hin und her. Dieser hatte die Augen geschlossen und bewegte sich leicht zum Beat. „Ja, das ist auch Musik, nicht nur Bach oder Händel.“ Nach dem Lied schaltete er die Anlage wieder aus und ging zu einem Tasteninstrument. Als er die Decken davon entfernte, kam eine elektronische Orgel zum Vorschein.

„Wow, das ist ja eine Hammondorgel.“

Überrascht wandte er den Kopf. „Du kennst dieses Teil?“

„Papa hat auch so eine im Keller stehen. Wenn er wider mal erfolgreich ein Projekt zu Ende gebracht hat, sitzt er stundenlang davor und spielt Lieder von damals, wie er es nennt.“

„Ich wollte dir noch einmal mein Musikstück von gestern vorspielen, darf ich?“

„Oh ja, gerne. Ich setz mich dort drüben hin.“

Magdalena ließ sich auf einen dicken Teppich nieder und lauschte.

Stefan spielte mit großer Leidenschaft und Sensibilität für das Besondere in den beiden Liedern. Dann war es ganz lange still. Schließlich sagte er: „Ich kann morgen Abend gar nicht ins Pfarrhaus kommen, muss ja in die Schule, leider. Sehen wir uns nächstes Wochenende wieder? Vielleicht hast du bis dahin schon was auf die Beine gestellt.“

„Komm doch am Freitagabend gleich zu uns, da kannst du Papa und meine Schwester kennen lernen. Ich freue mich darauf.“

Licht in die Stille von Weihnachten

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