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DAS „SEKUNDEN“- ODER „HUNEKE“-PHÄNOMEN

Von 1925 bis 1940 führten die Brüder HUNEKE die Neuraltherapie in Form der Segmenttherapie durch, d. h. sie spritzten Procain am Ort der Erkrankung. So erfolgte eine symptomatische Behandlung von der Körperoberfläche aus über die Reflexzonen und die segmental zugeordneten Nerven.

Im Jahr 1940 gelang FERDINAND HUNEKE eine weitere Entdeckung:

Eine Patientin litt an einer Arthritis (Gelenkentzündung) des rechten Schultergelenks, die bislang allen Behandlungsmethoden diverser Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen getrotzt hatte. Außerdem lag bei ihr seit ihrer Kindheit eine chronische Osteomyelitis (Entzündung des Knochens) am linken Unterschenkel mit einer entsprechenden großen Narbe vor.

Zunächst brachten auch die örtlichen Procain-Injektionen am Schultergelenk durch HUNEKE keine Besserung. Als sich die alte Unterschenkelnarbe entzündete und Schmerzen verursachte, kam die Frau zur Behandlung dieser Narbe zum zweiten Mal von Breslau nach Düsseldorf.

HUNEKE umspritzte die alte Narbe am linken Unterschenkel und erlebte dabei sein erstes Sekundenphänomen. Plötzlich waren die Schmerzen an der rechten Schulter restlos verschwunden und die Patientin konnte den Arm wieder schmerzfrei bewegen!

Nach dieser Behandlung der linken Schienbeinnarbe war das rechte Schultergelenk mit Dauerwirkung geheilt. Damit war erwiesen, dass ein Störfeld an irgendeiner Stelle des Körpers die auslösende Ursache für eine Krankheit sein kann, die an ganz entfernter Körperstelle auftritt. Ebenso war erwiesen, dass hier keine Bakteriengifte von irgendeinem Herd aus gestreut wurden – diese hätten nicht in Sekundenschnelle verschwinden können.

FERDINAND HUNEKE (4) schreibt wörtlich: „...l Ampulle Impletol (Procain) ins Segment der neuen Krankheit, in die alte Operationsnarbe. Als die Patientin dann aufstand, waren jeglicher Schmerz im Schultergelenk und auch die Bewegungsbehinderung vollständig verschwunden und wie sich später zeigte, mit Dauerwirkung. Das war eine völlig unerwartete Beobachtung, die mich damals zutiefst erschüttert hat. Ich erkannte gleich die universelle Bedeutung der Beobachtung, die auf konservative Weise den Fokus-Fernstörungszusammenhang geklärt hatte. Aber gleichzeitig ließ dieses Phänomen erkennen, dass die nie bewiesene Streuungsvorstellung, seien es nun Bakterien oder Toxine, nicht gültig bleiben konnte.

Die Schultergelenkserkrankung konnte nur über das Vegetativum ferngesteuert worden sein. Die Art ihrer Beseitigung ließ keine andere Deutung zu. Das war mein erstes Sekundenphänomen. Auch die Segmentheilungen erfolgten vor unseren Augen. Aber dieses war ein grundsätzliches Neues, das fortan mein ganzes ärztliches Denken erfüllte.“

Dem Arzt FERDINAND HUNEKE war es vergönnt, in seinem Leben zwei fundamentale medizinische Entdeckungen zu machen. In der Geschichte der Medizin ist das einmalig. Während seiner Schaffenszeit konnten nur wenige Mediziner ihm geistig folgen, sonst hätte er sicher den Nobelpreis bekommen. Er war seiner Zeit weit voraus und ist es offensichtlich immer noch.

Max Planck sagt: „Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, dass die Gegner allmählich aussterben und die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut ist.“

Das HUNEKE Phänomen - Eine Patienteninformation über Klassische Neuraltherapie nach Dr. HUNEKE

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