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Vorwort

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Das Schweigen des Volkes ist eine Lehre für die Könige.

Ludwig XV.

Frankreichs Hoffnungen ruhten auf einen Kind-König. Nach 72-jähriger Herrschaft des „Sonnenkönigs“ sah das Volk in den Nachfolger das Abbild Gottes. Man sagte, dass er die Liebe in Person sei. Er war eben „der Vielgeliebte“ („le Bien-Aimé“). Der größte König der Welt sollte er sein, wie es sich sein Urgroßvater wünschte. Doch neben den Glanz hinterließ Ludwig XIV. ein schweres Erbe.

Ludwig XV. hatte die Eleganz und die Haltung seines Urgroßvaters, aber weder seine Disziplin, noch sein Selbstvertrauen. Im zarten Alter von zwei Jahren starben innerhalb der nächsten drei Jahre alle seine

Verwandten, er hatte keine Freunde, er konnte auch keine gewinnen. Hinzu kam seine tiefe Melancholie, die ihm immer häufiger befiel. Konnte er so der größte König der Welt werden?

Der Kind-König konnte in seinem Leben nicht die Berühmtheit seines Urgroßvaters erlangen, starb aber auch nicht auf tragische Weise wie sein Nachfolger, der als erster französischer König vom eigenen Volk hingerichtet wurde. Er verband aber in gewisser Weise beide genannten Faktoren.

Der Fall Ludwig XV.

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