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Einleitung

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Vor 150 Jahren verkündete Papst Pius IX. dieses Dogma in der Konzilsaula in Rom. Es besagt, dass der Papst nicht irren kann, wenn es um Lehrentscheidungen in Glaubens- und Sittenfragen geht, wenn er sie "ex cathedra" als endgültig entschieden verkündet.

Seit ihrer Verkündung sorgt die Unfehlbarkeit des Papstes für Kontroversen. Der Papst kann demnach Katholikinnen und Katholiken auf der ganzen Welt Vorschriften in Glaubens-, Lebens-, und Moralfragen machen. Er kann den Bischöfen vorschreiben, was sie in ihren Bistümern tun oder lassen sollen. Im Lauf der Zeit werden Äußerungen der Päpste, Enzykliken und Rundschreiben von den Gläubigen wie unfehlbare Lehrentscheidungen aufgenommen, auch wenn sie es oft gar nicht sind.

Sogar die größten Kritiker der Unfehlbarkeit, die größten Befürworter von Reformen, blicken immer dann, wenn Entscheidungen getroffen werden sollen, hoffnungsvoll nach Rom zum Papst. Und rufen ihn an als letzte Instanz. Ist hier der römischen Indoktrination gelungen den Katholikinnen und Katholiken einzuimpfen: Die Kirche ist der Papst"? So wie es Papst Pius IX., jener Papst, der die Unfehlbarkeit zum Dogma erhob, einmal formulierte: Die Kirche bin ich.

Das Buch verfolgt den Entstehungsprozess des Dogmas. Er zeigt Auswirkungen und Irritationen, die auf das Dogma der Unfehlbarkeit zurückzuführen sind, wie bei der Enzyklika "Humanae Vitae", der sogenannten "Pillenenzyklika" oder des Apostolischen Schreibens von Papst Johannes Paul II., dass Frauen nicht zur Priesterweihe zugelassen werden dürfen – Lehrschreiben, die wie Dogmen aufgenommen wurden. Befürworter und Gegner der Unfehlbarkeit standen sich schon vor 150 Jahren unversöhnlich gegenüber.

Ich bin unfehlbar

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