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Das Konklave

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18. April 2005. Das Konklave beginnt. Nach der Vereidigung der Kardinäle fordert der Päpstliche Zeremonienmeister mit der Formel „alle hinaus“ die nicht zum Konklave Gehörenden auf, die Kapelle zu verlassen, und verschließt anschließend deren Eingang. Die 115 Kardinäle sind nun unter sich. Für die Weltöffentlichkeit heißt es jetzt zu warten.

Die längste Wartezeit bei einem Konklave erlebte das mittelalterliche Städtchen Viterbo im 13. Jahrhundert (1268 nach dem Tod von Clemens IV.). 11 Kardinäle aus Italien und sieben aus Frankreich, brauchte nahezu drei Jahre, um sich auf einen neuen Papst zu einigen. Um den Wahlkampf zu beschleunigen, schlossen die Stadtoberen die Kardinäle in den Bischofspalast ein. Als das nicht half, deckten die Bürger das Dach ab. Erst als die Kardinäle nur noch Wasser und Brot bekamen, brachte der nahende Winter das Wahlkollegium dazu, nach 1005 Tagen Teobaldo Visconti die nötige Zweidrittelmehrheit zu bescheren. Zur großen Freude nahm der die Wahl auch an, von der ihn die Nachricht nach Monaten auf einer Pilgerfahrt im Heiligen Land erreichte.

Unter dem Namen Gregor X. entpuppte sich Visconti als höchst machtbewusster und umsichtiger Papst. Er bestimmte, dass die Kardinäle das Wahllokal nicht mehr verlassen duften, wobei er sich an ähnlichen Verfahren italienischer Stadtrepubliken orientierte. Zwar wurde diese Regelung wiederholt außer Kraft gesetzt, setzte aber Maßstäbe für die Kirchengeschichte.

Bezeichnend ist auch die zweijährige Sedisvakanz nach dem Tod von Clemens V.

1315. Die französischen Könige hatten die Päpste gezwungen, in Avignon zu residieren. Von 24 Kardinälen waren 16 Franzosen. Obwohl das Konklave auch noch im französischen Carpentras zusammentrat – erst nach der Rückkehr der Päpste an den Tiber setzte sich Rom als Ort der Papstwahl durch –, konnten sich die Kardinäle zwei Jahre lang nicht auf einen Kandidaten einigen. Nach drei Monaten flohen sie vor einem Feuer aus der Stadt. Schließlich ließ sie Prinz Philipp in einem Kloster in Lyon einschließen, wo sie notgedrungen nach 40 Tagen zu einem Ergebnis kamen.

Seit dieser Zeit werden die Kardinäle mit einem Schlüssel eingesperrt, auch im Jahre 2005. Und wieder kämpfen sie um die Macht in der Kirche. Es gibt drei Lager, vor allem im ersten Wahlgang. Das Pro-Ratzinger-Lager, ein reformbereites Lager und das große Lager der Unentschiedenen. Bis zur Wahl von Johannes Paul II. war über 500 Jahre stets ein Italiener Papst. Sollte das jetzt nach dem Papst aus Rom auch wieder Tradition werden?

Der schwarze Schatten des Papstes

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