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Der Werbetexter (zu Mk 4,2)
ОглавлениеEin andermal erzählte er ihnen dieses Gleichnis: Ein Werbetexter ging aus, um fromme Werbesprüche auszustreuen. Einige klebte er auf Litfaß-Säulen, so dass die Leute sie im Vorübergehen lesen konnten. Einige gerieten in die Morgenandachten der Rundfunksender, und die Leute konnten sie im Bett, beim Morgenkaffee oder auf dem Weg zur Arbeit hören. Andere gerieten in die Tageszeitungen, in Werbespots oder in Quiz- und Unterhaltungssendungen. Dort blähten sie sich auf und erstickten bald das Denken. Schon nach kurzer Zeit wussten die Leute nicht mehr, was sie gehört, gesehen oder gelesen hatten, was die Sprüche bedeuteten und warum man sie damit belästigte.
Als er seine Erzählung beendet hatte, fragten sie ihn: Willst du damit sagen, dass man für das Reich Gottes nicht werben kann, nicht werben soll?
Darauf gab er zur Antwort: Es ist nicht gut, wenn das Wort Gottes wie eine Ware angeboten wird, die religiöse Bedürfnisse schnell befriedigt. Es ist auch nicht gut, wenn man es den Leuten wie Stolpersteine vor die Füße wirft, als könne man sie so zum Innehalten oder gar zur Umkehr bewegen. Man kann es auch nicht nebenbei, mit den Nachrichten des Tages, zu sich nehmen. Deshalb meint nicht, dass Ihr das Wort Gottes werbewirksam aufbereiten müsst.
Wenn das Wort Gottes unter die Räuber fällt,wird es ausgeplündert und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt.