Читать книгу Kolloidales Silber - eBook 2020 - Werner Kühni - Страница 8
ОглавлениеKolloide und Dispersionskolloide
Kolloidpartikel sind die kleinsten Teilchen, in die Materie zerlegt werden kann, ohne die individuellen Eigenschaften zu verlieren. Die nächste Stufe der Zerkleinerung wäre das Atom selbst. Diese Partikel befinden sich in destilliertem Wasser und tragen eine elektrische Ladung. Da sich gleiche Ladungen abstoßen, halten sie sich gegenseitig in der Schwebe. Kolloide spielen in der Natur eine sehr große Rolle. Alle Lebensvorgänge in einer Zelle, den Bausteinen der Lebewesen, basieren auf kolloidalen Zustandsformen. Weitere Beispiele für Kolloide sind zum Beispiel frisch gepresster Orangensaft, Waschmittel, die Beschichtung von Filmen, aber auch Rauch oder Nebel.
Durch das Zerkleinern in mikroskopisch kleine Teilchen wird die Gesamtoberfläche enorm vergrößert und damit auch die Wirkung. Außerdem wird die Möglichkeit, in den Körper einzudringen und an selbst entlegene Stellen zu gelangen, enorm verbessert. Ganz besonders interessant sind Silberkolloide, da das Edelmetall Silber der beste, natürliche elektrische Leiter ist.
Wissenschaftlich spricht man von einem kolloidalen System, wenn drei Bedingungen erfüllt sind:
1. Es müssen unterschiedliche Bestandteile vorliegen, wie zum Beispiel Silber und Wasser.
2. Die Bestandteile müssen unterschiedlichen Phasen angehören, wie zum Beispiel flüssig/fest oder gasförmig/flüssig.
3. Die Partikel dürfen nicht löslich sein.
Demnach sind Kolloide heterogen, multiphasisch und unlöslich.
Die Teilchengröße liegt typischerweise zwischen 7 und 10 nm. Ein einzelnes Kolloid-Teilchen entspricht etwa einer Atomansammlung von 103 bis 109 Atomen. Das entspricht einer Größe von 1 bis 10 nm. Als Vergleich möge man sich ein rotes Blutkörperchen mit 7,5 µm (7,5 µm = 7500 nm) vorstellen. Das bedeutet, dass ein rotes Blutkörperchen ca. 750 mal größer ist als ein kolloidales Teilchen.
Der Mythos des monoatomischen Silbers
Auf amerikanischen Internetseiten wird immer wieder »monoatomisches Silber« als eine extrem kleine und damit bessere Form des kolloidalen Silbers beschrieben. Auf diesen Seiten wird die Behauptung aufgestellt, dass es gelungen wäre, Silber in einer Clustergröße von jeweils einem Atom herzustellen und diese Clustergröße in der Flüssigkeit stabil zu halten.
Physikalisch ist ein monoatomisches Element, egal welches, nur für einen Bruchteil einer Sekunde stabil, dann reagiert es mit einem anderen Atom und bildet ein gemeinsames Molekül. Dass Einzelatome (hier z. B. Silberatome) in einer Lösung stabil bleiben können, widerspricht also jeder physikalischen Vorstellung. Es hört sich jedoch werbetechnisch interessant an – und wird somit gerne angenommen.
Der Tyndall-Effekt
Schickt man in einem dunklen Raum einen feinen Lichtstrahl durch eine Flüssigkeit, so zeichnet sich bei Vorliegen eines Kolloids der Lichtstrahl deutlich ab und bildet einen Konus (Faraday-Tyndall-Effekt). Der Effekt entsteht durch Streuung des Lichts in der kolloidalen Lösung; er wird am schönsten sichtbar, wenn man mit einer Taschenlampe durch ein 1–2 mm großes Loch leuchtet.
Tyndall-Effekt.
Kolloidales Silber
Kolloidales Silber ist eine spezielle Verwendungsform von Silber. Es wurde medizinisch bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Infektionsbekämpfung eingesetzt, als wirksamere Mittel nicht zur Verfügung standen. Das kolloidale Silber wurde mittels eines Lichtbogens unter Wasser hergestellt. Es trat wegen der damals zu hohen Herstellungskosten und den Problemen bei der Qualität und Standardisierung in den Hintergrund.
Kolloidales Silber sind elektrisch geladene Silberteilchen in Wasser. Kolloidales Silber ist eine Dispersion aus dampfdestilliertem, mineralienfreiem Wasser sowie reinstem metallischem Silber, hergestellt durch elektrolytische Abscheidung. An zwei ins Wasser getauchte Silberstäbe wird eine Spannung angelegt, wodurch sich daraus Silberpartikel und Silberionen herauslösen.
Objekte | Größenordnung | (in Angström) |
Silber-Atom Kolloidales Silber | 0,175 nm | (1,15 A) |
Cluster | 1–5 nm | (10–50 A) |
Viren | 20–300 nm | (200–3000 A) |
Bakterien | 200–80 000 nm | (2000–800 000 A) |
Rotes Blutkörperchen | 7500 nm | (75 000 A) |
Haar (Mensch) | 40 000–100 000 nm | (400 000–1 Mio. A) |
Eizelle | 150 000 nm | (1,5 Mio. A) |
Diese aus nur 103–106 Silberatomen bestehenden Partikel sind in der Regel zwischen 0,01 und 0,001 Mikrometer klein und machen sich durch einen goldenen oder silbrigen Schleier im Wasser sichtbar. Unabhängig von der Konzentration ist die Partikelgröße jedoch nicht homogen.
Die Silberteile sind elektrisch positiv geladen und stoßen sich gegenseitig im Wasser ab, sodass sie sich in der Schwebe halten und gleichmäßig im Wasser verteilen. Diese abstoßende Bewegung ist als Brownsche Molekularbewegung unter dem Mikroskop sichtbar. Die Konzentration des Silbers liegt zwischen 3 und 50 ppm (parts per million), das heißt 3–50 Milligramm Silber verteilen sich in 1 Liter Wasser.
Die in allen Berichten angegebenen ppm beziehen sich auf die Konzentration des kolloidalen Silbers in der umgebenden Flüssigkeit. 1 ppm (millionster Teil, ein Millionstel) entspricht 1 mg pro 1 Liter Wasser. Daraus kann man weder die Größe der Partikel noch den Abstand der Teile, noch die Anzahl der Atome ableiten.
Versuche, mithilfe des elektrischen Widerstandes die absolute ppm-Konzentration von kolloidalem Silber zu bestimmen, müssen fehlschlagen, trotzdem werden immer wieder entsprechende Messgeräte verkauft.
Durch das Zerkleinern in mikroskopisch kleine Teilchen wird die Gesamtoberfläche um ein Vielfaches vergrößert und damit auch die Wirkung. Außerdem wird auch die Möglichkeit, in den Körper einzudringen und selbst an entlegene Stellen zu gelangen, enorm verbessert.
Mit der Zeit verlieren die Partikel ihre elektrische Ladung, insbesondere durch Lichteinfluss und elektromagnetische Felder. Dadurch lagern sich die kleineren Partikel an größeren Partikeln an.
Anmerkung zur Konzentration (ppm)
1 ppm Silber ist ein millionster Teil, also 1 mg pro Liter Wasser.
Der Standard 25 ppm bedeutet also, dass in einem Liter kolloidaler Silbersuspension (nicht Silberlösung, da das Silber nicht gelöst, sondern frei in der Flüssigkeit schwebend vorkommt) 25 mg Silber extrem feinst verteilt schwebt.
Im therapeutischen Bereich werden in Deutschland selten 5 bis 10 ppm verwendet, in den USA findet diese Konzentration häufiger Verwendung. 25 bis 50 ppm hat sich bei uns als Standard durchgesetzt. 100 oder 200 ppm werden oft bei akuten Infekten oder Krebserkrankungen verwendet, in den USA teilweise auch extrem hohe Konzentrationen bis 22 000 ppm, dann allerdings nur tropfenweise.
Herstellung des kolloidalen Silbers
Kolloidales Silber kann durch verschiedene Verfahren hergestellt werden: mechanisch, chemisch und elektrisch.
– Durch mechanisches Zerreiben mit dem Mörser. In der Homöopathie wird nach den Vorschriften Hahnemanns seit 1820 metallisches Silber in einem Mörser mit Milchzucker zerrieben.
– Durch mechanisches Zermahlen in Kolloidmühlen, die nach dem Rotor-/ Stator-Prinzip aufgebaut sind. Dabei rotiert der Rotor mit einer Drehzahl von 3000 bis 6000 Umdrehungen/Minute. Die dadurch in der Mahlkammer erzeugten hydraulischen Drücke sowie Prall- und Schneideffekte zerteilen das Mahlgut und verteilen es in der Suspensionsflüssigkeit. Eine einstellbare Spaltbreite zwischen Rotor und Stator dient zur Festlegung der Partikelgröße.
– Mit einem reinen chemischen Verfahren durch Reduktion von Silbersalzen, das aber völlig obsolet ist.
– Früher wurden reine Silberkolloide durch Feinverreibung in der Reibschale hergestellt. Dieses Verfahren wird noch heute in der Homöopathie verwendet, wobei eine homöopathische Verreibung je Potenzschritt bis zu vier Stunden dauern kann. Dieses Pulverkolloid kann jedoch nicht mit einer durch elektrische Abscheidung hergestellten Kolloidlösung gleichgestellt werden.
Elektrolytisch kann kolloidales Silber über zwei verschiedene Verfahren hergestellt werden: entweder durch Abscheiden an Lichtbogen unter Wasser bei einer hohen Voltzahl oder durch ein elektrogalvanisches Verfahren bei Niederspannung (Niedervolt).
Heute wird kolloidales Silber elektrolytisch mit Umkehrosmosewasser oder besser mit dampfdestilliertem Wasser im erwärmten Zustand hergestellt. Die Konzentration des entstehenden kolloidalen Silbers hängt dabei wesentlich von der Leitfähigkeit des Wassers, der Zeit, der Wassertemperatur, dem Abstand der Elektroden zueinander, der Elektrodenstärke und der angelegten elektrischen Spannung ab. Sinnvoll ist es deshalb, standardisierte Geräte zu verwenden, die es erlauben, die Konzentration des kolloidalen Silbers zuverlässig einzustellen.
Man benötigt für eine elektrische Abscheidung eine Gleichstromquelle und zwei Silberelektroden reinsten 99,99-Silbers (Ionic Pulser) oder besser 99,999-Silber (Maxximus 10), mit einer Halterung zum Aufsetzen auf ein Becherglas. Metallbehälter sind dafür ungeeignet, da einerseits das Metall das Wasser verunreinigen kann, andererseits schlägt sich das kolloidale Silber an der Gefäßwand nieder, sie wird »versilbert«.
Als ideal hat sich inzwischen eine Gleichstromquelle von etwa 24 Volt erwiesen. Je niedriger der Stromfluss ist, desto länger dauert der Prozess und desto unsicherer ist die Qualität des entstehenden kolloidalen Silbers. Von einem Batteriebetrieb mit 9 Volt raten wir entschieden ab.
Bei Gleichstrom wandern von der Anode Ionen bzw. Kolloidteilchen ins Wasser, das Wasser wird mit zunehmender Konzentration zuerst gelblich, dann golden schimmernd getrübt. An der Kathode wird ein Gas abgeschieden, an der Anode bildet sich der sogenannte Anodenschlamm. Nach Abnehmen der Halterung muss diese schwarze Schicht mit einem weichen Tuch abgewischt werden. Die Silber abscheidende Elektrode wird unmerklich dünner. Je nach Bedingung erzeugt dieses Verfahren in einem Zeitraum von 10 bis 50 Minuten 200 ml kolloidales Silber mit einer Konzentration von zirka 3 bis 50 ppm (parts per million) in dampfdestilliertem Wasser. Durch Erwärmung des Wassers auf zirka 60 bis 85 Grad wird der Vorgang beschleunigt und die Qualität erheblich verbessert.
Allen zuverlässigen Geräten liegt eine Tabelle bei, aus der hervorgeht, in welchem Zeitraum man welche Menge an kolloidalem Silber mit welcher Konzentration herstellen kann. Diese Angaben weichen natürlich bei den verschiedenen Geräten voneinander ab.
Je nach Herstellungsbedingungen schwanken auch die Konzentrationen der Silberpartikel, die Partikelgröße und die Zusammenballung des schwebenden Kolloids. Die Partikelgröße ist nur sehr aufwendig mit Hilfe des Elektronenmikroskops zu ermitteln. Oft jedoch sind die Partikel erst ab einer bestimmten Größe zu messen. Dadurch können Untersuchungen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, je nachdem, wann die Untersuchung durchgeführt wurde.
In einer kolloidalen Flüssigkeit bewegen sich die Kolloide mehr oder weniger leicht; je größer die Partikel sind, desto mehr macht sich die Schwerkraft bemerkbar; die Partikel sedimentieren nach unten.
Zur Herstellung von kolloidalem Silber mit Standardgeräten ist heute die Heißwassermethode das sicherste und beste Herstellungsverfahren. Dabei wird mit Hilfe von Gleichstrom aus einem Transformator über reine Silberelektroden das kolloidale Silber hergestellt.
Das Standardmodell, das sich in den letzten 15 Jahren durchgesetzt hat, ist der Ionic Pulser, der inzwischen jedoch durch ein erheblich besseres Gerät ersetzbar ist. Dieser Silber-Generator, der bisher einfach »Maxximus 10« genannt wurde, hatte alle Tests gut bestanden und arbeitet gegenüber dem Ionic Pulser doppelt so schnell, was bei Konzentrationen von 100 oder mehr ppm einen entscheidenden Vorteil bringt.
Silber-Generator »Maxximus 10« mit verschieden hohen Gläsern zur Herstellung von kolloidalem Silber.
In einem feuerfesten Glas- oder Porzellangefäß bringt man Wasser zum Kochen und lässt es anschließend etwa 5 Minuten abkühlen. Töpfe aus Edelstahl oder gar aus Aluminium, Eisen oder Guss sind nicht zu empfehlen; sie geben zu viele Metallpartikel an das Wasser ab.
Danach wird das Wasser in ein Glasgefäß umgefüllt, dessen Öffnung so klein ist, dass das Gerät über die Öffnung gelegt werden kann, ohne ins Wasser zu fallen. Die Füllhöhe sollte etwa 2 cm unter dem oberen Rand liegen, damit die Silberstäbe so weit wie möglich in das Wasser eintauchen.
Das Gerät wird nun eingeschaltet, indem der Transformator in die Steckdose gesteckt wird. Mit Beginn des Stromflusses leuchtet am Silbergenerator eine entsprechende Leuchte auf, die den Beginn der elektrischen Abscheidung anzeigt. Die Betriebsdauer richtet sich nach dem Gerät und der gewünschten Konzentration.
Ist der Herstellungsprozess abgeschlossen, zieht man zunächst den Netzstecker heraus, entfernt dann den Silbergenerator und füllt anschließend das Silberkolloid über einen Glastrichter in eine Flasche aus Braun- oder Violettglas um. Die Herstellung muss nicht, wie manchmal behauptet, unter Luftabschluss stattfinden. Gegenüber Luft, die über der Flüssigkeit steht, ist das kolloidale Silber weitgehend stabil.
Die Silberelektroden müssen nach jedem Herstellungsprozess mit Küchenpapier abgerieben werden, um den anhängenden Anodenschlamm zu entfernen. Beim Ionic Pulser ist das zwingend notwendig, beim Maxximus 10 dagegen nicht mehr. Diese Reinigung der Silber-Elektroden muss beim Ionic Pulser bei der Herstellung von 100 ppm oder höher sogar während des Herstellungsprozesses gemacht werden. Beim Maxximus 10 dagegen ist diese Zwischenreinigung nicht mehr notwendig.
Moderne Silbergeneratoren der zweiten Generation
Einen Standard hatte in den letzten 15 Jahren der Ionic Pulser der Firma Medionic gesetzt; aufgrund eines fehlenden Patentschutzes wurde das Gerät von vielen anderen Herstellern kopiert. Es arbeitete sehr zuverlässig, war robust und kaum fehleranfällig, aber langsam in der Herstellung des kolloidalen Silbers, vor allem dann, wenn höhere Konzentrationen hergestellt werden sollten. Bei niedrigen Konzentrationen bis zu 25 ppm spielte das keine Rolle.
Inzwischen gibt es Geräte der neuen Generation, die nicht nur schneller, sondern auch sicherer in der Herstellung sind, zum Beispiel den Maxximus. Damit ist es einfacher, Konzentrationen von 50, 100 oder 200 ppm auch in größeren Mengen herzustellen, und damit konnten die Indikationen, bei denen der Einsatz von kolloidalem Silber sinnvoll ist, erweitert werden. Viele Erkrankungen waren früher mit kolloidalem Silber kaum erfolgreich behandelbar, da die Dosierungen meist zu niedrig angesetzt waren. Mittlerweile haben viele Erfahrungsberichte gezeigt, dass es notwendig ist, mit erheblich größeren Mengen und vor allem höheren Dosierungen zu arbeiten, um Erfolge zu erzielen. Die Anwendungsbereiche akute chronische Infektionserkrankungen oder Krebserkrankungen zeigen sich damit in einem vollkommen neuen Licht.
Nach der Entwicklung der Silbergeneratoren der neuen Generation haben sich der Maxximus 10 für Privatanwender, der Maxximus 20 für Praxen und der Maxximus 40 für die Behandlung von Großtieren durchgesetzt.
Reinheit der Silberelektroden
Silberelektroden werden in Deutschland in verschiedenen Reinheitsgraden angeboten: 99,99 sowie 99,999 und 1000/1000. Diese Zahlen geben den reinen Silbergehalt der Elektrode in % an.
Der fehlende Rest, von 0,01 % setzt sich aus den natürlichen Begleitmetallen der Silbererze wie Kupfer, Nickel, Silizium, Blei, Aluminium, Cadmium (in absteigender Menge) usw. zusammen.
Eigentlich würde die Reinheit von 99,99 % ausreichen, was dem »Silber für den medizinischen Gebrauch« entspricht.
Es wäre (theoretisch) auch möglich, reine Silbermünzen mit einem Silbergehalt von 99,99 % als »Elektrodenersatz« zu verwenden. Münzen unter diesem Reinheitsgrad sind vollkommen unbrauchbar zur Herstellung des kolloidalen Silbers.
In den letzten 15 Jahren, seit ich kolloidales Silber verwende beziehungsweise amerikanische, holländische und französische Quellen bearbeite, wurde noch kein einziger Fall einer Silberallergie auf medizinisches Silber 99,99 % bekannt, das als Elektrode für einen Silbergenerator verwendet wurde. Die Reinheit von 99,99 % oder gar 99,999 % ist also zwingend notwendig. Mit dem Einsatz des Maxximus verwende ich für die Elektroden generell Silber vom Reinheitsgrad 99,9999 %, das auch effektiver in seiner elektrischen Leitung ist.
Wasserqualität
Einige Anleitungen von Apparaten zur Herstellung von kolloidalem Silber, die von 9-Volt-Blockbatterien versorgt werden, gehen von stark leitfähigem Quellwasser oder gar Leitungswasser aus, manche empfehlen sogar, Kochsalz beizugeben. Natürlich benötigt Wasser für einen Stromdurchgang eine gewisse Leitfähigkeit. Normalerweise sorgen dafür die in ihm enthaltenen Mineralien und Salze, die in einer Konzentration von 2000–3000 ppm vorliegen. Da jedoch Carbonate, Chloride und Sulfate mit Silber unlösliche Verbindungen eingehen, werden diese als Trübung aus der Lösung ausgefällt. So entstehen Silbersalze, aber keineswegs kolloidales Silber. Nicht nur aus diesem Grund kommt Leitungswasser zur Silberherstellung nicht in Frage. Dem Leitungswasser wird zusätzlich zur Entkeimung Ozon oder Chlor beigesetzt. Das ist einer der Gründe, warum es nach der Herstellung von kolloidalem Silber in einigen Fällen zu Agyrie kam.
Üblicherweise haben viele Quellwässer aufgrund ihres hohen Carbonat-, Bicarbonat-, Chlorid- und Sulfatgehalts eine Leitfähigkeit von 600 bis über 800 Mikrosiemens – zu hoch für kolloidales Silber.
Das ist einer der Gründe, warum es nach der Herstellung von kolloidalem Silber in einigen Fällen zu Argyrie kam.
Für zuverlässigere Ergebnisse sollte Umkehrosmosewasser verwendet werden, das nur eine Leitfähigkeit von 20 bis 5 Mikrosiemens hat. Beim entmineralisierten Wasser, zum Beispiel aus der Apotheke, wird das Wasser mittels Kunstharzen gefiltert, was zu brauchbaren Ergebnissen führt. Das industriell gewonnene »destillierte Wasser« nach VED 0510 kann unserer Erfahrung nach ebenso verwendet werden.
Viele Firmen, die osmotisch hergestelltes Wasser nach VED 0510 produzieren, bezeichnen dies als doppeldestilliertes Wasser, was aber nur eine reine Werbeaussage darstellt.
Vollkommen untauglich ist das für die »Baby-Ernährung« angebotene umkehrosmotische Wasser von Humana, das einen Restsalzgehalt von über 25 pm enthält.
Ungeeignet ist die Entmineralisation durch Ionenaustausch, bei der dem Wasser entweder Kationen oder Anionen entzogen und stets durch andere Ionen ersetzt werden. So entscheidet auch die Stromversorgung des Geräts und die Wärme des Wassers darüber, mit welcher Art Wasser kolloidales Silber herstellbar ist. Je höher die an den Elektroden anliegende Spannung ist, desto besser gelingt die Herstellung kolloidalen Silbers aus hochreinem Wasser, und desto wirkungsvoller ist die Lösung.
Qualitätskriterien für kolloidales Silber
Unter kolloidalem Silber, Agentum colloidale, Silberkolloid und Silberwasser werden verschiedene Produkte verstanden. Das wäre nicht so problematisch, wenn man es in der Literatur oder auf den Internetseiten leicht auseinanderhalten könnte.
Kolloidales Silber (ad usum externum) ist im DAB ein abgeschiedenes Silberpulver oder ein elektro-galvanisch abgeschiedenes Silber, das in einer wässrigen Lösung schwimmt.
Argentum colloidale hom. ist ein durch Verreibung nach Vorschrift 6 HAB zerkleinertes Silber, das mit Milchzucker nach homöopathischen Vorschriften verrieben ist.
Argentum metallicum praep. ist ein nach anthroposophischen Regeln der rhythmischen Herstellung bearbeitetes kolloidales Silber.
Argentum colloidale spag. ist ein nach spagyrischen Herstellungsprozessen verarbeitetes Silberpulver.
Wird kolloidales Silber korrekt mit einem standardisierten Generator hergestellt, und erfüllt man immer die gleichen Herstellungsbedingungen, so erhält man neben der zuverlässigen Konzentration auch besonders kleine Partikel reinen kolloidalen Silbers. Die ppm-Zahl sollte bekannt sein. Es lohnt sich, verschiedene Konzentrationen zwischen 5 und 50 ppm an sich selbst auszuprobieren. Im Einzelfall kann eine Konzentration von 5 bis 10 ppm wirkungsgleich sein mit einer Konzentration von 20 bis 30 ppm.
Bei der Lagerung des kolloidalen Silbers ist darauf zu achten, dass es gleichmäßig kühl und ohne große Temperaturschwankungen gelagert wird. Absolut ungeeignet dafür ist aufgrund der elektrischen und magnetischen Felder der Kühlschrank. Die ideale Lagertemperatur liegt bei etwa 15 bis 20 Grad. Weiter sollte das kolloidale Silber lichtgeschützt, am besten in einer dunklen Glasflasche aufbewahrt werden. Licht oxidiert kolloidales Silber schnell zu wirkungslosem Silberoxid. Metall und Plastik lassen das kolloidale Silber sehr schnell abscheiden, auch die Elektrostatik beeinflusst es zu sehr. Daher sind Flaschen mit Plastikverschluss aufrecht zu lagern, und ein allenfalls vorhandener Sprühaufsatz ist nach Gebrauch zu entfernen; außerdem sollte die Einnahme aus einem Glas erfolgen.
Je älter das kolloidale Silber ist, umso schwächer, je frischer, umso stärker ist seine physiologische Wirkung, was vermutlich mit der Partikelgröße zusammenhängt. Ideal für eine Behandlung ist frisch hergestelltes Silber. Dies gilt insbesondere beim Einsatz des kolloidalen Silbers zur Behandlung von Borreliose, speziell Neuroborreliose, denn nur sehr kleine Kolloidpartikel sind in der Lage, die Blut-Liquor-Schranke des Gehirns zu durchdringen. Bei Darmproblemen etwa liegen jedoch auch positive Erfahrungen mit über fünf Monate alten Lösungen vor.
Einige Firmen geben die Haltbarkeit ihrer kolloidalen Silberlösung mit über einem Jahr an. Diese physikalische Auffälligkeit wird durch die Herstellung mit einer besonderen Apparatur erklärt, deren Prinzip der Geheimhaltung unterliegt.
Angeblich wäre das damit hergestellte kolloidale Silber in der Lage, durch seine »Größe« die Sedimentation zu verhindern. Diese Aussage muss erst mal so stehen bleiben. Mit dem Tyndall-Effekt kann man zwar ein Kolloid nachweisen, nicht jedoch wie stark es noch ist.
Da das kolloidale Silber bei fachgerechter Lagerung drei bis vier Monate seine Wirkung behält, kann es auch in Apotheken, Reformhäusern oder Bioläden gekauft werden, wo es aus rechtlichen Gründen meist als Pflanzenschutzmittel angeboten wird. Apotheker sind oft damit überfordert und geben entweder keine oder falsche Auskünfte über kolloidales Silber.
Die relativ kurze Haltbarkeit ist der Grund, weshalb kolloidales Silber für die Pharmaindustrie uninteressant ist. Kolloidales Silber stellt gewisse Ansprüche an die Lagerung und verändert schon nach kurzer Zeit seine Farbe. Das geschieht vor allem unter dem Einfluss von Licht; das kolloidale Silber verliert dabei relativ schnell seine Wirkung. Deshalb ist es sinnvoll, kolloidales Silber immer so frisch wie möglich selbst zuzubereiten.
Die meisten Thesen in den Werbeseiten der Firmen, die kolloidales Silber verkaufen, sind rein hypothetische »Verkaufsargumente« ohne gesicherte Belege, die häufig den Verkaufsargumenten anderer Firmen widersprechen. Manches davon ist offensichtlich falsch, wird aber dennoch oft wiederholt und gilt dann irgendwann als »Wahrheit«.
Farbige Lösungen von kolloidalem Silber und deren Mythos
Es wird immer wieder behauptet, dass die Farbe des kolloidalen Silbers etwas über seine Qualität aussage, vor allem wird behauptet, dass gutes kolloidales Silber gelb sein müsse. Diese Aussagen decken sich nicht mit unseren Erfahrungen in den letzten 20 Jahren. Wir haben in diesem Zeitraum mit 18 verschiedenen Geräten und weiteren 20 Prototypen mehrere Tausend Liter kolloidales Silber unter den unterschiedlichsten Bedingungen hergestellt. Die Farbe der kolloidalen Lösung (eigentlich eine Suspension) schwankte von wasserklar über leicht gelblich bis tief gelb, manchmal auch bräunlich bis violett. Lässt man die kolloidale Lösung etwas stehen, verändert sich die Farbe öfter zu einem leichten Gelbton. Wichtig: Die Flüssigkeit sollte nicht trüb sein, denn das bedeutet, dass zu große Silberschwebeteile das Kolloid verunreinigen. Lässt man die Flüssigkeit jedoch stehen, sedimentiert das gröbere Silber auf dem Boden, und die Flüssigkeit wird klar. All das spielte sich bei immer gleichbleibenden Bedingungen ab: Das kolloidale Silber wurde immer am gleichen Platz, mit weitgehend gleicher Temperatur und gleicher Wasserqualität hergestellt. Dies wurde uns auch von mehreren Hundert Patienten bestätigt, die ihre kolloidale Silberlösung selbst herstellen.
Einige Firmen, die kolloidale Silberlösungen verkaufen, behaupten, dass diese besser seien, je gelber ihre Farbe sei. Diese Behauptung ist aus unserer Erfahrung nicht nachvollziehbar, die Begründungen dazu sind rein hypothetisch. Warum einzelne Geräte farbige Lösungen erzeugen, ist physikalisch-chemisch nicht nachzuvollziehen.
Teilweise wird bei der Herstellung kolloidalen Silbers die Flüssigkeit während des gesamten elektrogalvanischen Vorgangs auf hoher Temperatur (teils kurz vor dem Sieden) gehalten. Die entstehende kolloidale Suspension wird dabei immer gelb, allerdings kann dadurch kein »besserer Erfolg in der Anwendung« begründet werden.
Eine kolloidale Goldlösung dagegen ist immer farbig, das entspricht auch unserer Erfahrung. Alle kolloidalen Goldlösungen, die wir herstellten, waren farbig von tief gelb bis rot.
Kolloidales Silber des Deutschen Arzneibuchs
Das elektrogalvanisch abgeschiedene kolloidale Silber, das in der Alternativmedizin verwendet wird, hat nichts mit dem »Kolloidalen Silber« des Deutschen Arzneibuchs zu tun, das in Pulverform in der Apotheke zu beziehen ist.
Für die medizinische Verwendung charakterisiert das Deutsche Arzneibuch (DAB 10, 1991, sowie DAB 2006) und das Europäische Arzneibuch (Ph. Eur., 8. Ausgabe, 2014) Argentum colloidale ad usum externum, »kolloidales Silber zum äußerlichen Gebrauch«, eine Silber-Eiweiß-Verbindung mit einem Gehalt von 70 bis 80 Prozent an elementarem Silber (getrocknete Substanz). Dazu enthält das kolloidale Silber des DAB 75 mg Propyl-Hydroxybenzoat und 124 mg Methyl-Hydroxybenzoat.
Aussehen: Flocken oder Pulver, grün bis bläulichschwarz, metallisch glänzend, hygroskopisch.
Löslichkeit: Leicht löslich bis löslich in Wasser, unlöslich in Dichlormethan und Ethanol 96 %.
Kolloidales Silber des DAB kann zu einer Argyrie führen, was bisher bei galvanisch abgeschiedenem kolloidalem Silber nicht beobachtet wurde. Durch die Gleichstellung beider Stoffe wird kolloidalem Silber eine Giftigkeit unterstellt.
Bei Internet-Recherchen ist zu beachten, dass in Wikipedia kein Unterschied zwischen Silber, Nanosilber und kolloidalem Silber gemacht wird.
Silberkolloide auf Proteinbasis
Silberproteinprodukte sind die zweithäufigsten Typen »kolloidalen Silbers« und schon seit über 70 Jahren auf dem Markt, zumindest in den USA. Diese Produkte sind eine Kombination von metallischen Silberpartikeln und einem Proteinbindemittel, um die Metallteilchen in Suspension zu halten, also keine eigentlichen Silberkolloide. Silberproteinprodukte haben eine geringe Partikeloberfläche für die angegebene Silberkonzentration, sodass das Silber für die sichere und wirksame Absorption durch den Körper nicht zugänglich ist.
Wird ein Silberproteinprodukt aufgeschüttelt, produziert es Schaum über der Flüssigkeit, der für einige Minuten fortbestehen bleibt. So lässt es sich zuverlässig von echtem Silberkolloid unterscheiden.
Die Konzentration der Silberproteinprodukte ist in der Regel sehr hoch. Meist liegen diese Konzentrationen im Bereich von 30 bis 20 000 ppm. Konzentrationen von Silberkolloiden in diesem extrem hohen Bereich werden in den USA vertrieben und angewendet. Oft nur tropfenweise als orale Gabe. Wir lehnen diese extrem hohen Konzentrationen entschieden ab, zumal sie nicht lange stabil sein können.
Kolloidale Metalle
Von Natur aus haben einige Metalle schon in winzigsten Mengen eine hohe antiseptische Wirkung auf Bakterien, Pilze und andere Krankheitskeime. Diesen Effekt nannte der Botaniker Carl Wilhelm von Nägeli Oligodynamie. Die wichtigsten dieser Metalle sind Kupfer und seine Legierungen Messing und Bronze, Silber, Zinn, Eisen, Blei und Gold.
In den letzten Jahren wurden, von den USA her kommend, weitere »kolloidale Metalle« in esoterischem Kontext, aber auch im alternativmedizinischen Gebrauch eingeführt. Dabei handelt es sich vor allem um die Edelmetalle Gold, Platin, Iridium und Osmium, die angeblich auf übergeordnete Drüsen wirken sollen, aber auch andere essenzielle Metalle wie Kupfer, Magnesium, Selen, Silizium sowie nicht-essenzielle Metalle wie Germanium.
Insgesamt sind inzwischen 25 »kolloidale Metalle« auf dem deutschen Markt (über das Internet bestellbar), die alle »mit einer neuartigen Methode – mittels Schwingungen« hergestellt sind, nämlich: Aluminium, Bismut, Bor, Calcium, Chrom, Eisen, Germanium, Gold, Kalium, Kobalt, Kupfer, Lithium, Magnesium, Mangan, Molybdän, Natrium, Nickel, Platin, Selen, Silizium, Tantal, Vanadium, Wolfram, Zinn und Zink, meist in Konzentrationen von 44 bis 60 ppm. Dass Calcium, Kalium, Lithium, Magnesium und Natrium in wässriger Lösung nie kolloidal existieren können, scheint die Anwender dieser »esoterischen Methode« nicht zu stören. Wie diese Stoffe exakt hergestellt werden, ist nicht bekannt.
Begründet wird der Einsatz dieser Stoffe immer mit dem Eingreifen der Metalle in den Stoffwechsel oder die physiologischen Reaktionen des Körpers, wobei man den kolloidalen Metallen eine schnellere und bessere Wirksamkeit unterstellt als den entsprechenden organischen oder anorganischen Verbindungen dieser Metalle. Ein Beweis für die Richtigkeit dieser Hypothese wurde bisher nicht erbracht. Unseres Erachtens gibt es keinen Grund, kolloidale Metalle wie etwa Eisen, Kupfer, Magnesium, Selen, Zink oder gar Silizium einzusetzen. Dafür gibt es bewährte organische Metallverbindungen, die vom Körper gut aufgenommen und auch leicht in den Stoffwechsel übernommen werden.
Die medizinische Verwendung von kolloidalem Gold umfasst die Behandlung von arthritischen und rheumatischen Störungen, Depressionen, sexuelle Funktionsstörungen und nervöse Störungen. Da Gold nicht zu den Stoffen gehört, die der Körper braucht, um existieren zu können, stehen wir der Verwendung sehr skeptisch gegenüber. Alle genannten physiologischen Indikationen lassen sich ebenfalls mit kolloidalem Silber angehen, zu dem viele Erfahrungen vorliegen. Im Gegensatz zu kolloidalem Silber, das man in extrem hohen Dosen über längere Zeit problemlos einnehmen kann, trifft das auf kolloidales Gold nicht zu, das erheblich giftiger als Silber ist.