Читать книгу CORONA - Lasst sie sterben, wo sie sind... - Werner Meier - Страница 8

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Auf dem Rückweg vom Fluss wieder nahe der City quälte der Verkehr sich zähflüssig dahin wie meine Integration im Hinterland, seit ich vor fünf Jahren aus der vom roten Reiter regierten lebensbunten Hauptstadt in ein schwarzes Loch gefallen war. Das Misstrauen hockte auf meinem Beifahrersitz, wenn ich durch die Stadt fuhr. Nicht erst seit Corona, aber seitdem war mit jedem Tag mehr fühlbar, wie das Virus biedere Fassaden zerbröselte, als Brandbeschleuniger bis dahin dahinter verborgene Konflikte anfachte, die sich irgendwann auch nach außen Bahn brechen mussten. Klammheimlich hinter der Fassade deutscher Lockdowndisziplin tobte der häusliche Showdown. Schon vor Corona starb in Deutschland jeden dritten Tag ein anderes Kind, meist durch Papa oder Mama. Soziologen sahen ein weiteres Ansteigen solch häuslicher Gewalt als Kollateralschaden durch Ausgeh-Beschränkungen. Nach meinem Gefühl machten nur noch mehr Eltern die erschütternde Erfahrung, dass sie es nicht ertragen konnten, mit ihren Kindern zusammen zu sein, weil nur Kita und Schule Familie am Funktionieren hielten, wo Papa und Mama ihre lieben Kleinen plötzlich nicht mehr hatten auslagern dürfen. Sogar nur Zweisamkeit war kaum auszuhalten. Noch mehr Paare erkannten, dass sie sich Tag und Nacht nicht ertrugen. Plötzlich empfanden nicht wenige das Zusammensein mit ihren vermeintlichen Wunschkindern und frei gewählten Lebenspartnern als notgedrungen, während sie sich schon nach ein paar Wochen Coronabeschränkungen darüber beschwerten, dass sie nicht mit anderen zusammen sein durften. Wo sie es unter einem Dach nicht mit denen aushielten, die angeblich ihre Liebsten waren.

Bis spätestens Weihnachten würde Corona die tatsächlichen Verlierer aus dem Milliardenkonjunkturprogramm der Regierung herausgeschält haben. Es würde wie immer die Schwächsten treffen, die ohne Lobby. Wenn die sich auch noch von Spinnern, Populisten und Radikalen einfangen ließen, dann gute Nacht Deutschland.

Ich traute auch der Stadt mit dem geheiligten Namen nicht. Hinter ihrer frommen Maske und scheinbar lethargischen Langweiligkeit steckten auch Biedermänner, die Brandstifter wählten, mit denen sympathisierten, die auch in Heiligbrück Frauen mit Kopftüchern angespuckt und „Corona“ geschrien hatten.

Sei vorsichtig, Teufel!

In der Stadt gärte der Hass.

Mitte April hatten weiß vermummte Kapuzentypen mit Atemmasken mir meinen schwarzen Golf abgefackelt, einer mit einem Hammer eine Scheibe eingeschlagen, der andere einen Molotow rein geschmissen. Mitten an einem Samstagnachmittag auf einem Supermarkt-Parkplatz in der Innenstadt. Es hatte Zeugen gegeben, Menschen die harmlos einkaufen waren wie ich. Die Brandstifter waren mühelos entkommen. Wegen der Versicherung hatte ich mir die Mühe einer Anzeige bei der PI 1 gemacht.

„Es waren zwei. Und ihr Mummenschanz hat eine verdammte Ähnlichkeit mit dem der Schläger ghabt, die den Laden von meinem Freund Serdar überfallen haben.“

Die junge Uniform vom Nebenschreibtisch hatte sich eingemischt.

„Das ist der Teufel mit seinem Schmierblattl. Der unsern Oberbürgermeister dauernd anpisst.“

Der Grauhaarige hatte mir die Anzeige zur Unterschrift rübergeschoben.

„Glaub nicht, dass wir die erwischen.“

Ich hatte mühsam zwei Beamtenbeleidigungen runtergeschluckt und draußen tief Luft geholt. Er ist wieder da war mir eingefallen. Ein paar Wochen vorher hatte ich die Wiederholung in der Glotze gesehen, Hitler als Wiederkehrer, der zum Medienstar aufstieg. Weil alle ihn für einen Comedian hielten. Der ihn am Ende als Monster durchschaute landete in der Psychiatrie, nach dem Versuch das Monster zu erschießen. Ich brachte es nicht mehr wörtlich zusammen, sinngemäß hatte der Wiederkehrer gesagt man könnte ihn nicht töten, weil er das Monster in uns allen war. Er wäre nicht einfach aufgetaucht und hätte die Macht an sich gerissen, wir das deutsche Volk hätten ihn demokratisch gewählt. Längst hatten wir wieder demokratisch gewählte Nazis und ihre Mitläufer im Bundestag und allen Landesparlamenten. Chronisch Unzufriedene, Selbstmitleidige und ewig Gestrige hatten Haufen gemacht, seit Pegida in blinder Wut geifernd und volksverhetzend durch Städte zog, von Polizei und Justiz begleitet, nicht gestört, als „besorgte Bürger“ verniedlicht. Die AfD pappte ihr Parteimarkerl aufs Klo und brachte die Scheiße richtig zum Dampfen und sammelte neben den ewig Gestrigen auch die Weinerlichen ein. Schluchz, niemand hat uns lieb. Brauchte ich Streichelheiten umarmte ich ein Weißbier, nicht Grattleropa Gauland oder die Giftweidel. Machte ich bei schneidenden Reden der Weidelschen die Augen zu, hörte ich Adolf nach einer Geschlechtsumwandlung. Unsere schwarzen Kreuzritter mit dem großen C im Parteinamen ließen sich von Brüllaffen in Geiselhaft nehmen und kriegten schnell das Stockholmsyndrom. Sie liefen mit der Paranoia, statt dagegen anzugehen und jaulten mit den Angstbeißern über totalen Kontrollverlust des Staates. Mich nervten die Dummenfängerei und Unterstellung der selbsternannten Hüter des deutschen Volkes allen anderen wäre egal wer ins Land kam. Jeder wollte das wissen. Ich auch. Die meisten Flüchtlinge auch. Kaum jemand unserer Polit- und Mediengranden erinnerte daran, dass islamistischer Terror nicht nur auch, sondern global vorwiegend Muslime traf. Am unwohlsten bei einem Kontrollverlust ihres Schutzstaates mussten sich die Schutzbedürftigen fühlen. Sie hatten das geringste Interesse daran, das System der neuen Heimat zu destabilisieren, waren selber Kanonenfutter für Islamisten, und jetzt auch noch für rechten Terror, und für Politik, weil sie nicht wählen durften. Unsere TV-Edelplaudertaschen transportierten den gefühlten Untergang des Abendlandes in die Mitte der Gesellschaft, zeichneten ein Horrorszenario, als wären Massen von Flüchtlingen mit finsteren Absichten ins Land geströmt und jetzt alle im Untergrund am Bombenbauen. Ich war nicht naiv. Wo viele Menschen unterwegs waren, egal woher und wohin, waren zwangsläufig schlimme Finger dabei, immer und überall. Mochten manche Flüchtlingsbewegungen nutzen, um ans Ziel zu kommen. Entschlossene Kriminelle schafften das so oder so. Jeder unterbelichtete Kleinganove kam im freien Europa hin wo er wollte. Die Masse der Flüchtlinge suchte ein sicheres menschenwürdiges Leben, wollte legal arbeiten, die Familie ernähren, war nicht auf der Flucht aus der Heimat, um sich im neuen Land vor den Behörden verstecken zu müssen. Maischberger und Plasberg stellten unverblümt die Frage „Merkels Tote?“, nach der Ermordung einer Studentin durch einen Afghanen in Freiburg, und nach Anis Amri. Der Afghane mit falscher Altersangabe war nicht unkontrolliert ins Land gekommen, lebte sogar bei einer Pflegefamilie, und Anis Amri war früh als Schwerkrimineller mit Terrorabsichten enttarnt unter Beobachtung gewesen. Nicht die Kanzlerin hatte ihn an der langen Leine ungehindert durch die Republik reisen lassen und dabei schließlich aus den Augen verloren. Die Löcher klafften in der europäischen und inländischen Kommunikationsbereitschaft der Sicherheitsbehörden untereinander. Trotzdem gab es kaum einen TV-Talk, wo nicht demokratisch gewählte Undemokraten der AfD ungehemmt aufhetzen durften. Noch Hilfsbereite fanden sich auf einmal im Alltag und in den Medien als Feindbild unserer ehrenwerten Gesellschaft wieder. Die Hetzer, die Kaputtmacher, die Nörgler gaben den Ton an, machten Stimmung, bauten aus den Begriffen „gut“ und „Mensch“ ein Schimpfwort, unsere TV-Talker transportierten willig auch das und zementierten es im Bürgertum. Markus Lanz ließ gerne die „Moralkeule“ als lästig die Runde machen, als wäre Moral die Geißel der Gesellschaft. Aus Seenotrettung wurde plötzlich eine Ja- oder Nein-Frage. Ich fragte mich was es da zu diskutieren gab. Waren Menschen am Ersaufen holte man sie raus und fragte sie nicht warum sie im Wasser waren. Meinte ich. Wer sich davon moralisch belästigt und in die Ecke gedrängt fühlte, dessen Problem war nicht ich, der hatte ein substanzielles. Dachte ich. Hochintellektuelle Politwissenschaftler schwadronierten Moral und Empathie hätten in Politik nichts zu suchen. Ich fragte mich wo denn sonst. Wenn unsere gewählten Volksvertreter sich offiziell von Moral und Empathie verabschiedeten, wieso sollte Volk sie noch hochhalten? Vor jeder Fernsehkamera machten Vertreter aller demokratischen Parteien sich penetrant Sorgen um die Wähler der Volksverhetzer, pamperten die weiter hartnäckig als „Protestwähler“, um sie zurückzuholen. Für mich fatale Signale an die bundesweit noch fast 90 Prozent Nicht-AfD-Wähler. Dass Aufmerksamkeit und politische Fürsorge der demokratischen Parteien primär denen galten, die AfD wählten. Von mir aus konnten die bleiben wo sie waren, ohne Solidarität der Gesellschaft, aus der sie sich mit der AfD verabschiedet hatten. Aber statt geächtet fühlten Nazimitläufer und Hassschreier sich immer mehr aufgefordert. Seit dem NSU war ich weiter entfernt denn je, rechtsradikale Typen für nur Spinner am Rand zu halten. Unser Webdesigner Fritz hatte mir die Augen noch erschreckend weiter geöffnet. Die Szene war inzwischen weltweit bestens im Netz organisiert und hochgradig gewaltbereit, schaukelte sich mit ihren Verschwörungstheorien in ihren Hassblasen hoch. Schuld an allem waren die Juden, an der Weltverschwörung gegen die weiße Rasse, am Feminismus, der weiße Frauen immer weniger Kinder gebären ließ, was wiederum zur rasanten Überbevölkerung minderwertiger Rassen führte und zur Umvolkung ganzer stolzer Nationen wie Deutschland. Ihre Hassblasen waren für jedermann zugänglich. Man musste in Suchmaschinen nur mit völkischen Begriffen spielen. Der Schwachsinn fand Zulauf.

„Teufel, der braune Sumpf blubbert längst in die Mitte unserer Gesellschaft. Auf die nächsten Morde a la NSU und noch schlimmere können wir warten, die kommen so sicher wie das Amen in der Kirche.“

Hatte Fritz mir prophezeit. Dann passierte Christchurch. Weit weg in Neuseeland, beruhigten sich viele, und sogar nach dem Mord an Lübcke mitten unter uns immer noch mit einem rechtsradikalen Einzeltäter. Dann passierten Halle und Hanau. Unsere beiden selbsternannten Christparteien vergaßen, dass sie das Wuchern des Unkrauts mit gedüngt hatten. Flugs stellten sie die Pilatusbecken auf und wuschen ihre Hände in Unschuld.

Meine Tante Martha war auf ihrem alten Gaul Moses als Heiligbrücks Gespensterfrau nur mit weißem Nachthemd bekleidet vors Rathaus geritten, hatte durch ein Megafon lautstark das Böse dort drinnen geflucht. Max-Josef Bärlochhauser. Den Sie einen gewissenlosen Hetzer schimpfte, dem man das große C im Namen seiner Partei um die Ohren hauen sollte. Eine Polizeistreife hatte sie vom Ross geholt und Tantchen zwei Stunden in der PD verbringen müssen. Seit er sie bis vors Rathaus getragen hatte war auch der alte Warauchmalhengst eine lokale Berühmtheit. Inzwischen war Moses in den Pferdehimmel getrabt. Ich war froh, dass Tantchen nicht auf einem Besen vors Rathaus geritten war. Als eine der drei Oberhexen von Heiligbrück. Ich hatte ich sie damit aufgezogen.

„Du tanzt also mit deinen Hexenschwestern im Mondlicht und Morgentau nackert über feuchte Wiesen, reißt Unkraut aus und murmelst Beschwörungsformeln.“

„Neffe, bremse deine Fantasien. Wir reißen kein Unkraut aus, wir murmeln keine Beschwörungsformeln und tanzen nicht nackt übers feuchte Gras, weder im Mondlicht noch im Morgentau. Jedenfalls nicht miteinander.“

Ein Bußgeld von 800 Euro wegen Störung der öffentlichen Ordnung war Tantchens Ritt hinterhergekommen. Die sie an eine gemeinnützige Organisation überweisen durfte, weswegen sie die Buße klaglos hingenommen hatte und das Geld an Unicef überwiesen. Bärlochhauser hatte sie als „Heiligbrücks verrückte alte Hexe“ bezeichnet und der Kasperl das fett in einer Schlagzeile verbraten. Wäre ich noch bei der Zeitung gewesen, hätte ich spätestens da den Watschenbaum auf den Kasperl fallen lassen. Aber das hatte ich bereits erledigt. Nachdem er sich frisch zum Redaktionsleiter berufen in einer Konferenz dazu herausgefordert gefühlt hatte, vor allen anderen meine Sippe zu verunglimpfen.

„Es ist kein Geheimnis, wie Sie zu unserem Oberbürgermeister stehen. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm Ihrer linksradikalen Tante.“

Oha.

„Es ist auch kein Geheimnis, dass Sie der Kasperl im Arschloch vom Oberbürgermeister sind. Und meine linksradikale Tante ist sechsundsiebzig, mischt Teekräuter und kocht Marmelad ein. Wie kriegens das hin, dass Ihr Darm sich durchs Maul entleert?“

„Zum Chef, sofort!“

Hatte mich Chefsekretärin Rosel Ranzinger zwei Minuten danach per Telefon barsch aufgefordert und mich oben wortlos durch die offene Tür gewinkt, wo der Kasper mir meine Kündigung ansagte. Worauf ich ihm die Füße vom Schreibtisch gewischt hatte. Worauf mir sein Gesicht entgegengekommen war. Eine Einladung, die ich nicht hatte ausschlagen können. Eine Verkettung glücklicher Umstände. Ich hatte ihm eine aufgestrichen, die Ranzinger als Zeugin in der offenen Tür gestanden, ich beim Rausgehen einen Zwischenstopp vor ihr eingelegt.

„Sie sollten an Ihrem Charme arbeiten, bevor Sie Leute hochzitieren.“

Eine Minute später ließ der Kasperl mich per Telefon von ihr auffordern, umgehend das Haus zu verlassen. Zwei Tage danach folgte mir per Einschreiben die fristlose Kündigung durch die Verlegerin persönlich, und ein Richter verdonnerte mich zu 40 Tagessätzen plus Aggressionstherapie.

Ja, ich fuhr argwöhnisch durch die Stadt.

The Moody Blues schmolzen jetzt aus meinem Autoradio.

„Nights in white satin, never reaching the end..."

Der Flachleger aus meinen glorreichen Zeiten spülte jetzt bloß eine Heiligbrückdepression in mir hoch.

„Hübsch hässlich habt ihr´s hier.“

War mir nach meinem Umzug Rühmanns alter running Gag als Pater Brown eingefallen. Keine großen Seen, oder Berge verkitschten Heiligbrück und sein ödes Umland zur Postkartenlandschaft. Die weltumarmenden Willkommensplakate des Fremdenverkehrsamts hatten auf mich eher trotzig aufgestellt gewirkt. Das Elend war von den Stadtgranden jedenfalls nicht gemeint gewesen, aber im Frühjahr 2016 auf einmal da und kratzte den Lack von der krachledernen Idylle. Plötzlich brachte der Ausländer nicht mehr bloß sein Geld, oder im Wirtshaus das Bier an den Tisch. Und von weit unten an der Basis durften Eingeborene plötzlich ins Fernsehen.

Hoppala, hatte ich gedacht, Pegida im Trachtenlook.

Mit unserem Ding ist jede Nummer geil!

Lockte jetzt die großflächige Werbung auf einer grauen Hauswand rechts von mir. Ich sollte dem Handy einen runterholen. Als wäre ich mit mir selber nicht schon ausgelastet. Die Hupe des Dieseldaimlers hinter mir schreckte mich in den antröpfelnden Verkehr vor mir. Im Rückspiegel sah ich den Hut über dem breiten roten Gesicht des Dränglers. Ich spürte Hitzewallung. Der Hut hockte auf einem Mittelfingergesicht. Ich verzichtete darauf, ihm einen zu zeigen. Mein Magen knurrte. Ich stellte den Frosch in der Tiefgarage vom Kaufhof an der Fußgängerzone ab.

Draußen achteten Ordner auf Einhaltung der Abstandspflicht. Der Maskenzwang an Fressbuden ließ es danach in Müllkörben und sogar am Boden drumrum nach gebrauchtem Material ausschauen, als wäre damit an Ort und Stelle notoperiert worden. Weil viele Ersatzmasken im Täschchen hatten, wie hygienisch geschulte Frau sonst Zweithöschen für aushäusige Schäferstündchen und Mund- und Nasenschutz mit schwer rauswaschbaren Senf-, oder Ketchupflecken achtlos wegwarfen. Die Öffnung war immer noch ein Testlauf, der stündlich wieder gestoppt werden konnte.

„Teufel, das Leben iss herrlich, wa!"

Sagte der dunkelgrün geschürzte Riese in Schulzes Grillbüdchen durch seine Maske und wollte mein bewölktes Gemüt unter heiterem Himmel in die Irre führen. Ich ließ Pascal Schulze aus Sachsen-Anhalt einen Blick in mein Leben werfen.

„Das Leben ist nicht herrlich, Schulze. Bloß Dasein, ein Hamsterrad in dem wir uns abstrampeln und nie irgendwo ankommen. Wir müssen hoffen, dass wir in den Himmel dürfen. Und dann ist´s immer noch ein mieses Geschäft. Weil uns der das Leben kost. Und wenn sich rausstellt, dass es den Himmel nicht gibt, hat uns die Ewigkeit ins Arschloch zwickt."

„Mich zwickt nichts, Teufel. Ich gloobe nich an Gott."

Die Gottfreien hatten´s gut.

„Unn das Leben iss nich nur Dasein, Teufel. Es macht Sinn.“

„Und was ist der Sinn des Lebens, Schulze?“

„Der Sinn des Lebens iss über ihn nachzudenken, Teufel.“

Zwei pausbäckige laufende Meter in sportlichen Designerklamotten mit ihrer sichtlich vom Shoppen gestressten Mama waren vor mir dran. Der Bub knallte Schulze einen zerknüllten Zwanziger aus seiner Jack Wolfskinjacke hin.

„Zwei Kanakenschalen mit alles."

Schulze schaute verdutzt. Die Schwester übersetzte eifrig.

„Pommes mit Majo und Ketchup."

Der Würschtlriese wischte sich die Hände an der Schürze ab und wandte sich an die gehetzte elegante Kostüm-Mama, ihre Hände voll mit Swarovski- und Douglastüten.

„Aus Ihren Kleenen werden mal richtig große Arschlöcher, wa. Ich fütter die nich. Gewinnense Land mit Ihren Plagen!“

Ich schaute Mama nach wie sie ihre verzogene Brut vor sich herschob und Land gewann, und dachte daran wie arm Kids geldgespickter Eltern dran sein konnten. Schulze zeigte mit dem Kopf auf das Schlagzeilenplakat am stummen Zeitungsverkäufer vorm Kaufhof.

Klartext vom OB:

„Ich bin Heiligbrücks Bollwerk gegen Corona!“

Der Satz hätte auch vom verrückten Donald sein können, wenn ich Heiligbrück durch Amerika ersetzte. Jeden zweiten Samstag ließ der Kasperl unseren Rathausdonald „Klartext“ reden. Schulze war nicht amüsiert.

„Wieso druckt deine Zeitung jeden Mist vom OB, Teufel?“

„Ich bin nicht mehr dabei, und es war nie meine Zeitung.“

Erinnerte ich Schulze, und ich mich an eine Konferenz, als Politchef Agathon Kasper sich über die Burka in Rage zu geredet hatte, ich ihn unterbrochen und für ein Männerhutverbot hinterm Steuer plädiert, spontan auch eine große Abneigung gegen Elefanten gespürt, die einem ins Wohnzimmer schissen. Meiner Meinung nach mindestens ein gleichermaßen verbreitetes Problem wie Burka. Es hatte eine Weile gedauert, bis der Tumult sich gelegt hatte. Nach menschlichem Ermessen musste niemand einen Elefanten im trauten Heim fürchten, aber die Dickhäuter beschäftigen alle, sobald man sie ansprach. Man konnte Menschen wütend auf Elefanten machen, die einem ins Wohnzimmer schissen.

Auf Seite 5, hatte ich schon auf meinem Klo gelesen, hatte der Oberbürgermeister fertig mit seinem Klartext und verkündete noch fromm, dass der Förderkreis Weiße Frau Heiligbrück e. V. mit einem Brief an den Vatikan um eine Privataudienz bei Franziskus angeklopft hatte, als gemeinnütziger Verein, der sich mit ihm Max-Josef Bärlochhauser an der Spitze auch Wohltätigkeit an die Fahnen geheftet hatte. Schulze war schon weiter in seinem Text.

„Wirst sehen, Teufel. Was wegen Corona noch schieflaufen wird, werden sie Mutti anhängen, voran die Brutusse in den eigenen Reihen.“

„Welche Brutusse? Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich, Schulze. Mutti ist Kanzlerin, nicht Caesar.“

„Unn der Russe dreht ooch bei immer mit, was da abgeht.“

Schulze wechselte abrupt zu seinem Lieblingsthema, weil Caesar ihm wurscht, aber der Russe als solcher ihm zuwider war.

„Gloobste nich ooch, Teufel?“

„Mmh. Der Russe hat sogar einen Vollidioten übers amerikanische Wahlvolk ins Weiße Haus ghievt. Putin hätt sicher genug dreckiges Material, um ihn zu stürzen. Aber der will ihn solang als möglich halten. Einen solchen Deppen kriegt er nie wieder ins oval office. Will sagen ich trau dem Russen alles zu, womöglich steckt er auch dahinter, dass Senf aus einer Bratwurschtsemmel spritzt, wurscht wo man reinbeißt.“

Ich rieb mit der Papierserviette am Batzen auf meiner Jacke und kriegte ein Senflogo, dünnschissgelb auf grünem Grund.

„Iss nich zum Lachen, Teufel. Der Russe hat ooch schon Mutti abgelauscht.“

„Das waren unsere Freunde von der NSA, Schulze. Und während der Operation Rubikon hat unser BND mit der CIA jahrelang Staaten rund um den Globus mit verwanzter Technik beliefert, Freunde eingschlossen. Putin hat uns Russlanddeutsche gschickt, damits Pegida und die AfD pushen.“

Schulze sah plötzlich das große Ganze.

„Erst der Reichstag, dann das deutsche Volk. Der Russe übernimmt, Teufel, erst lässt er Höcke eene neue Stasi uffstellen dann den Gauland unn die Weidel eene Mauer um die Republik. Dann haben wir die großdeutsche DDR.“

„Klingt logisch. Wennst John le Carré bist. Ich seh bloß, dass nach dem Mauerfall sechzehn Millionen aus einem andern Kulturkreis unkontrolliert zu uns rein kommen sind. Unser größtes Integrationsproblem. Und das nicht, weils bei euch gern nackert rumlaufen.“

„Mir sinn keen anderer Kulturkreis, Teufel.“

„Frag meine Mutter, Schulze. Ihr habt unsere heiligen Weihnachtsengel als geflügelte Jahresendzeitfiguren diffamiert.“

„Teufel, du bist bleede.“

„Sagt meine Ex Issi auch. Eine von euch. Sie hat mich in die Wüste gschickt.“

„Teufel, das hätte jede andere ooch.“

„Dankschön, Schulze. Ich mein ja bloß, dass eure Weibsbilder stark drauf sind. Nicht so weinerlich wie die Kerle.“

„Biste nu uff eemol Frauenversteher, Teufel?“

„Nur Frauen an der Spitze von Politik und globalen Großunternehmen könnten die Welt anständiger machen, Schulze.“

„Das hat nich mal Mutti geschafft, Teufel. Unn Mutti iss bestimmt grundanständig.“

„Eigentlich, Schulze, eigentlich. In der Weltgschicht ist Mutti oft anders unterwegs.“

„Weilse muss, Teufel, weilse muss. Sie hat´s mit Typen wie Orban, Erdogan, Trump und Putin zu tun.“

„Eben, Schulze. Vom Testosteron zum Größenwahn aufblasene Egomanen mit der Persönlichkeitsstruktur von Mafiapaten. Stell dir an deren Stelle gescheite Weibsbilder vor wie zum Beispiel die neuseeländische Regierungschefin.“

„Oder Flintenweiber wie die Weidel, die Störchin, oder Le Pen?“

„Schulze, auch die Evolution hat mal Scheißlaune.“

Ich erinnerte mich dagegen an Charakterfrauen wie Hildegard Hamm-Brücher, Annemarie Renger, Rita Süßmuth, Heide Simonis.

„Kenn ich nich, Teufel.“

Mir wurde bewusst, was ich schon für ein alter Sack war. Außerdem warf Corona mein progressives Frauenmodell gerade komplett über den Haufen und wieder in die Dr. Oetker-Werbung der 50er zurück, weil Heim, Herd und Kinder wieder voll an ihnen hängen blieben, als wär das selbstverständlich. Corona würde gewaltige Jobverluste nach sich ziehen. Für Frauen wurde es noch enger als vorher. Gerne berufstätige würden als erste über die Klinge springen müssen. Ihr jahrhundertelanger mühseliger Kampf, aus der Haus und Herd-Nummer rauszukommen war quasi über Nacht umsonst. Wahrscheinlich ein Langzeitschaden über die nächsten Jahrzehnte.

„An Arbeitsplätzen mit Karriereaussicht werden wieder wie früher bloß noch Männer hocken, Schulze.“

„Frauenversteher und jetzt ooch noch Frauenrechtler. Teufel, ist dir ein Engel erschienen?“

„Schulze, denk mit. Dahoam werden uns bloß noch unzufriedene Weibsbilder erwarten. Die Hölle, Schulze.“

„Ich gloob ooch nich an die Hölle, Teufel. Und dich wird heeme gor keene mehr erwarten. Du bist verbrannte Erde.“

Das war hart. Sogar Schulze kam ich als Frauenfeind rüber. Dabei hatte ich Alice Schwarzer schon gut verstanden, als selbst Freunde noch an der Theke von mir abrückten, wenn ich ihr verbal den Rücken stärkte. Nach einem TV-Duell Alice gegen Verona Feldbusch hatte ich mich derart über Veronas Weibchengetue geärgert, dass ich einen Brief an Emma geschrieben hatte. Und Antwort von Alice gekriegt. Mit einer Menge Humor gewürzt. Alice war kein verbitterter nur feuerspeiender Drachen. Aber Gott im Himmel würde es bereuen, Eva die Erbsünde angehängt zu haben, sollte Alice bei ihm einziehen. Der Höllenfürst unten war sicher auch nicht scharf auf sie.

Auch wenn er nicht daran glaubte, Würschtlmann Schulze würde spätestens wissen was Hölle war, wenn er eine Unzufriedene an der Backe hatte. Wogegen eine glückliche Frau an der Seite Gottes Paradies weit in den Schatten stellte. Erfahrungswerte eines schon über ein halbes Jahrhundert dauernden Teufel-Lebens. Auch wenn das Glück sich als endlich herausgestellt hatte, ich hatte es erleben dürfen, sogar mehrmals. In letzter Zeit allerdings bloß noch ins Klo gegriffen. Honigmann kam mir wieder hoch wie Sodbrennen. Frau Kommissarin hatte mich angelockt, genüsslich, fast zärtlich zerlegt, durchgekaut und dann ausgespuckt. Ein Stoff zum Zungeschnalzen für die Romanfigur einer männerhassenden Serienkillerin. Aber ich war kein Schriftsteller, und für die sadistische Ader von Frau Kommissarin fehlte mir das masochistische Gegenstück.

„Ich krieg Zwoachtzig, Teufel.“

Sagte Schulze. Mir war nach einem großen Nudelhafer. Fragen Sie nicht irritiert warum. Plötzlich aufwallende Gefühle sind selten logisch.

„Modell Amor."

Sagte die Kassiererin im Kaufhof, als sie die Schlange vor mir erledigt hatte und hinter mir eine neue ran wuchs. In ihren freundlichen Augen las ich, dass sie hinter ihrer Maske ein Lächeln ausatmete.

„Der ist doch sexy, oder?"

„Ich möcht den Tiegel nicht vögeln. Bloß lange Spaghetti drin kochen. Pasta! Basta!"

Ich sah keine erotische Notwendigkeit beim Kauf eines Nudelhafers. Welche Schwachmaten dachten sich Amor für einen Tiegel aus? Und glaubten uns damit locken zu können? Waren wir alle bloß noch bescheuert? Die maskierte Schlange in meinem Rücken zischelte.

„Was hat der für ein Problem? Schmeißens das Arschloch raus!“

Ich machte, dass ich weiterkam. Ohne Nudelhafer. Ich schaute bei Tchibo für Kaffee rein, was sich auch als schwierig herausstellte. Italienische Woche, Coronahilfe für unsere schwer angeschlagenen südlichen Nachbarn. Da ich keine Espressomaschine für 199 Euro wollte, bot mir die junge Frau einen Hut für 59,99 an, den ich eigentlich auch nicht wollte.

„Der ist auch sehr italienisch.“

Ein dachsfarbener Borsalinoverschnitt. Ich konnte mir keinen Italiener vorstellen, der ihn aufsetzen würde. Ich kaufte ihn ihr ab, mit schlechtem Gewissen, weil ich vorhin die andere Verkäuferin verstört hatte. Logisch war das nicht.

„Darf es sonst noch was sein?"

Ich war nicht in einen Kaffeeladen, weil ich mir einen Hut kaufen wollte.

„Wenns zufällig auch Kaffä dahaben. Ein halbes Pfund. Peruanisch, wenn´s keine Umständ macht.“

Wieder draußen dachte ich an die Tote am Fluss.

Das Mädel war nicht einfach so ertrunken.

Heute hatte die Stadt mir ihre mörderische Seite gezeigt.

Ich kämpfte weiter gegen das heiße Verlangen nach einer Zigarette. Ich brauchte Süßstoff und hatte noch Zeit bei Serdar reinzuschauen.

„Pack mir bittschön ein halbes Pfund Pralinen ein.“

Ich schaute Serdar beim Schaufeln und Wiegen zu und berechnete im Kopf zwei Obsttage als notwendiges Gegengewicht, wollte ich meine Hosen weiterhin zu kriegen.

„Teufel, wenn du willst, verkaufe ich euer Magazin in meinem Geschäft.“

Wiederholte Serdar wie immer sein Angebot.

„Ich habe keine Angst, Teufel.“

„Aber schon genug Gschwerl am Hals.“

Wiegelte ich wieder ab. Innerhalb der vergangenen zwei Jahre hatten halbstarke Türken Serdar zusammengeschlagen, weil er mit Erdogan nichts am Hut hatte, kurdische Fanatiker seinen Laden verwüstet, weil sie ihn ihm einen Erdogantürken sahen. Eines Nachts vor drei Monaten waren Hasser eingebrochen, hatten seinen Laden geplündert und verwüstet und mit schwarzer Farbe nur ein Wort an die eingeschlagene Glastür gesprühte: CORONA! Die Überwachungskamera im Laden zeigte drei weiß vermummte stämmige Vandalen mit Baseballschlägern. Das Gewerbeamt hatte Serdar danach einen Stand in der Fußgängerzone abgelehnt, weil der den sozialen Frieden gefährde. Serdar, seit siebenundzwanzig Jahren deutscher Staatsbürger, hatte nur einen Stand für türkischen Süßkram beantragt. Seine Pralinen schmeckten himmlisch. Von mir aus hätte Heiligbrücks scheintoter grau zubetonierter Flaniermeile ein kompletter orientalischer Bazar gutgetan. Aber es ging nicht nach mir.

„Mein Angebot steht, Teufel.“

Serdar blieb hartnäckig, während er die letzte Praline in Zellophan eindrehte.

„Ich denk mit der Redaktion drüber nach.“

Log ich.

„Das kann keine große Sache sein, Teufel. Ihr seid nur drei.“

Ich zahlte Siebzehnachtzig für die süßen Träume, und mir fiel ein, dass ich unser Hausküken für morgen Sonntag halb elf zum Weißwurschtfrühstück eingeladen hatte.

„Du weißt, ich esse nichts mit Schwein.“

Weißwürscht bestanden aus Kalbfleisch, mochten aber auch Schwein drin sein und Abfälle aller Art. Wer wusste das schon bei dem Saustall in Schlachthöfen, die wie organisierter Menschenhandel gemanagt wurden. Und der Billig-Fleischindustrie insgesamt.

Zwischen zwei SUVs fand ich einen Parkplatz vor dem nächsten Supermarkt.

„Alter ey.“

Grüßte Nena, die verhuschte Popomi mich zuhause aus der Glotze. Sie tauschte gerade Songs mit ein paar anderen. Ich verstand die Sendung nicht. Da ließen Leute ihre Lieder von anderen singen. Danach waren alle gerührt über sich selber und weinten. Was mich zum Lachen brachte. Wahrscheinlich war ich gefühlskalt. Ich zappte durch und landete auf TV1 bei Heiligbrücks einzigen A-Promis.

Menschen live dahoam in Bayern.

In dieser Folge die Kohns in ihrem Domizil in Flussnähe, der dort beruhigt in seinem gemachten Bett durch den Stadtpark schlenderte, als natürliche Grenze zu Professor Dr. Barnabas Kohns Privatpark mit Biotop, zypressenartigen Bäumen und Chalet. Die Kamera war Kohns von dort in ihre häusliche Badelandschaft ins Souterrain des Chalets gefolgt, wie feine Leute ihre Keller nannten. Türkisfarbenem Wasser entstieg Eva. Im goldfarbenen Tanga, feuchte weiße Haut wie Meißner Porzellan. Während Eva sich nach vorne gebeugt das lange schwarze Haar auswrang, fuhr die Kamera gierig an die überfüllte Auslage ihres Bikinioberteils. Eva richtete sich auf, warf ihre Haare mit einem lässig eleganten Schwung nach hinten, türmte sie mit nur zwei geübten Handgriffen nach oben und präsentierte Vollweibfigur. Kohns Geschöpf, der aus Eva Aphrodite modelliert, sich seine Göttin geschaffen hatte. Als nackerte Marmorstatue grüßte sie wie Kohn sie schuf in der Eingangshalle Elysions, der mondänen Beautyklinik oben auf dem Burgberg. Wenn man auf Fleischersatz stand, war Eva ein feuchter Männertraum.

Ihr Schöpfer war ein sonnenbankgebräunter, trotz schlanker Figur leicht schwammiger Typ in blauer Badehose unter einem offenen schwarzen Seidenmantel. Auch der gab dem Schönheitspapst nichts Charismatisches.

An der Wand am Kopfende des stiegen gealterte Menschen auf der einen Seite ins Freibad und kamen auf der anderen jung wieder raus. Der Jungbrunnen von Lucas Cranach dem Älteren von 1546. Der Garten der Lüste von Hieronymus Bosch bedeckte die Wand gegenüber und weckte bei mir Erinnerungen. Als Schüler hatte ich das Gemälde so interpretiert, dass Muttern zum Direx bestellt worden war.

„Der Bosch ist eine perverse Sau.“

Hatte Schüler Teufel gemeint und sich geweigert, sich in abartige Gehirne rein zu versetzen. Mir hingen in Boschis Werken zu viel scheußliches Getier und Dämonen rum. Im Lustgarten tummelten sich welche an einem Teich, der aus einer großen Walderdbeere kam. Er sollte den Lebensbrunnen darstellen, soviel ich noch wusste, und die nackerten Weiber mit vorne kahl rasierten Schädeln versinnbildlichten Nonnen, die sich vergnügten.

Kohns Interpretation war eine andere.

„Das Gemälde wurde lange Zeit fälschlicherweise als Warnung gegen die Todsünde Wollust interpretiert. In Wahrheit zeigt es ein friedvolles Zusammensein von Mensch und Tier. Der Garten der Lüste trägt seinen Titel zu Unrecht, es ist ein Garten der Liebe.“

Scheinbar hatte Boschi sein Gemälde beim Malen selber falsch verstanden, das Postmortemlos vieler Künstler, sobald Klugscheißer sich über deren Werke hermachten und Botschaften rein dichteten. Während ich daran dachte der Künstler mochte vielleicht bloß stinkbesoffen gewesen sein, oder sonstwie vollgedröhnt.

Ich gab mir eine volle Dröhnung mein Humor und zog mir auf DVD zum x-tenmal Ein Fisch namens Wanda rein. Noch bis zum Einschlafen kamen mir unkontrollierbare Spätzünder-Lacher aus.

CORONA - Lasst sie sterben, wo sie sind...

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