Читать книгу Betrogen, beklaut-nicht mit mir - Werner Thieme - Страница 7
ОглавлениеBetrugsfälle mit involviertem Transportunternehmen
Diese Vorgehensweise wird häufig beim Verkauf von Fahrzeugen aber auch Möbeln angewendet. Oft handelt es sich um alte PKW oder Kräder für die eigentlich kein guter Preis mehr erzielt werden kann. Als Plattform werden hier in aller Regel die bekannten Internetportale für Kraftfahrzeughandel genutzt.
Der vom Verkäufer angesetzte Preis ist häufig viel zu hoch, lange Zeit will kein Mensch das Fahrzeug zu diesem Preis kaufen. Doch dann, ein Interessent, es hat sich ein Käufer für den „Ladenhüter“ zum erwarteten Preis gefunden. Die Kommunikation läuft sehr gut, obwohl der Käufer in diesen Fällen meist im Ausland lebt. Der Käufer erzählt eine Geschichte für wen er das Fahrzeug kaufen will. Die Geschichte passt sehr gut zur Person des Käufers oder der Käuferin. Frauen nutzen diese Betrugsmasche ebenfalls oder treten zumindest als Kontaktperson am Telefon in Erscheinung.
Es wird vereinbart, dass ein Transportunternehmen das Fahrzeug oder die Ware beim Verkäufer abholt. Die Kosten des Transportes gehen selbstverständlich zu Lasten des Käufers. Allerdings bittet der Käufer den Verkäufer dem Transportunternehmen im Vorfeld die Transportkosten zu überweisen. Die Kosten für den Transport und den Kaufpreis der Ware werden dem Verkäufer per Verrechnungsscheck zugesendet. Hat der Verkäufer nun den Verrechnungsscheck in Händen, ist da tatsächlich eine Summe verzeichnet, die dem Preis für die Ware und dem Preis für die Transportkosten entspricht. Der Scheck wird bei der Bank des Verkäufers eingelöst und häufig gleichzeitig dem Transportunternehmen die Summe für den Transport überwiesen. Der Schreck kommt einige Tage später, wenn dem Verkäufer von der Bank mitgeteilt wird, dass der Scheck ungedeckt war. Der Verkäufer hat dann oft bereits die Summe auf das Konto der vermeintlichen Transportfirma überwiesen. Hinter diesem Konto steht dann meisten der Betrüger und hat auf diese Weise einen schönen Geldbetrag vom gutgläubigen Verkäufer ergaunert.
Die Betrüger machen sich hier eine Zeitverzögerung bei der Buchung von Schecks zu nutze. Ein Mensch, der sich nicht mit den Abläufen im Bankwesen auskennt, kann hier leicht geneppt werden.
Hier ein kurzer Exkurs in Bankenabläufe: Eine Zahlung per Scheck gilt als gebucht, wenn der Betrag auf dem Empfängerkonto unwiderruflich gebucht ist. Diese unwiderrufliche Buchung kann einige Arbeitstage nach dem Tag der Wertstellung liegen.
Einfach gesagt erscheint der Betrag schon auf der Kontoübersicht des Verkäufers als Wertstellung. Sicher ist das jedoch erst einige Tage später, wenn die eigene Bank die Bestätigung Bank des Scheckausstellers vorliegen hat.
Es ist ratsam in solchen Fällen zwischen Scheckeinlösung und Überweisung der Summe für den Transport einige Tage verstreichen zu lassen. Oft wird der Betrüger in diesen Tagen den Verkäufer mehrfach kontaktieren um ihn zum Überweisen zu bewegen. Teilweise wird auch versucht telefonisch Druck auf den Verkäufer aufzubauen unter Vorspiegelung von Termindruck durch das Transportunternehmen.
Wie eingangs kurz erwähnt ist mir diese Vorgehensweise auch beim Verkauf von gebrauchten Möbeln, die noch keine Antiquitäten waren bekannt geworden. Ein Merkmal für einen Betrug, sowohl beim Fahrzeugverkauf aber insbesondere beim Verkauf von Möbeln ist das ungünstige Verhältnis der hohen Transportkosten zum Preis für die gebrauchten Artikel.