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EIN DRINGENDER RUF

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In den dreißig Jahren, die ich inzwischen mit den Besuchern in Kontakt stehe, habe ich mir ein Bild davon machen können, was sie von uns wollen, und ich habe auch einige Gedanken darüber formuliert, was sie uns im Gegenzug anzubieten haben.

Das Wichtigste, was sie uns anbieten, ist Wissen. Sie bringen es auch bereits zu uns, aber meist auf sehr versteckte Weise. Wir brauchen mehr von dem, was sie mit uns zu teilen bereit sind.

Ein Beispiel für einen Wissenschaftler, der von ihnen Wissen bezogen hat, ist der renommierte Mathematiker Dr. Edward Belbruno, Träger des Humboldt-Preises 2018 für Mathematik. Zu Belbrunos Büchern gehören Fly Me to the Moon (»Flieg mich zum Mond«) und Capture Dynamics and Chaotic Motions in Celestial Mechanics (»Erfasse die Dynamik und chaotischen Bewegungen in der Himmelsmechanik«). Er ist Berater der NASA und außerdem ein bekannter Künstler.

Ich traf Dr. Belbruno im Jahr 2009 und interviewte ihn für meinen Podcast Dreamland. Damals hatte er sich noch nicht öffentlich geäußert, weswegen sein Bericht anonym erschien. Inzwischen ist dieser außergewöhnliche Mann mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit gegangen.

Am 2. Oktober 1991 fuhr Dr. Belbruno eine einsame Straße in Wyoming entlang, als plötzlich vor ihm ein großes Objekt den Weg versperrte. Kurze Zeit später erhob es sich in die Luft und verschwand. Er ist der Ansicht, dass seine Forschungen zu den Flugbahnen von Raumfahrzeugen in dieser Nacht beeinflusst wurden, und die Berechnungen, die ihm daraufhin in den Sinn kamen, erwiesen sich für seine Arbeit als äußerst nützlich.

Leider kann ich einige andere mir bekannte Wissenschaftler, die auf ähnliche Weise von den Besuchern Erkenntnisse gewonnen haben, nicht nennen, vor allem, weil ihre Arbeit geheim ist, ein Aspekt, der jetzt mit größter Ernsthaftigkeit betrachtet werden muss. Angesichts der dringenden Notwendigkeit, den wissenschaftlichen, technologischen und kulturellen Fortschritt zu beschleunigen, muss es eine interne Überprüfung auf höchster Ebene geben, um festzustellen, was, wenn überhaupt, zu diesem Zeitpunkt geheim bleiben sollte. Anders als viele Verschwörungstheorien behaupten, legte die Executive Order [Durchführungsverordnung] 13526 des amerikanischen Präsidenten drei Klassifizierungsstufen fest, von denen »Top Secret«, streng geheim, die höchste ist. »Top Secret wird auf Informationen angewandt, deren unbefugte Weitergabe nach vernünftigem Ermessen einen ›außergewöhnlich schweren Schaden‹ für die nationale Sicherheit verursachen könnte, den die ursprüngliche Klassifizierungsbehörde klar benennen oder beschreiben kann.« Im ersten National Security Act der USA, verabschiedet 1947, wurde angeordnet, dass Situationen, die bedrohlich für die Landessicherheit sein können, der Geheimhaltung unterliegen, bis ihr Status geklärt werden konnte. Auf dieser Grundlage wurden die ersten UFO-Trümmer, die im Juli 1947 in der Nähe der Air Force Base Roswell gefunden wurden, klassifiziert. Zunächst hatte dies nichts mit Außerirdischen zu tun. Das damals auf dem Roswell-Stützpunkt stationierte 509. Bombergeschwader war das einzige Atombombergeschwader der Welt. Es war auch das Einzige, was Stalin daran hinderte, in Westeuropa einzumarschieren, was innerhalb von sechs Wochen zu einer Niederlage der Alliierten geführt hätte. Daher wurde das Auftauchen eines unbekannten Flugobjektes in der Nähe der Basis als Bedrohung eingestuft und sofort als geheim klassifiziert, als die Behörden der U.S. Air Force davon erfuhren.

General Arthur Exon, der mit meinem Onkel Colonel Edward Strieber befreundet war, sagte mir 1988: »Jeder von Truman abwärts wusste innerhalb von vierundzwanzig Stunden, dass das, was wir gefunden hatten, nicht von dieser Welt war.« Beide taten beim Air Material Command Wright Field in Dayton, Ohio, Dienst, wohin die Trümmer und biologischen Überreste zur Untersuchung gebracht wurden. Mein Onkel sagte, dass die Trümmer, die er zu Gesicht bekam, Eigenschaften aufwiesen, welche mit denen identisch waren, die Oberst Jesse Marcel in einem Video beschrieb, das in seinen späteren Jahren aufgezeichnet wurde und in dem er sagte, dass einige der gefundenen Metalle »nicht dicker als die Folie einer Zigarettenschachtel waren, aber man konnte sie nicht verbiegen, selbst ein Vorschlaghammer prallte daran ab«. Mein Onkel erzählte mir, dass das Material Beschusstests unterzogen wurde, bei denen sich zeigte, dass Kugeln es nicht durchdringen konnten.

Sowohl mein Onkel als auch General Exon sagten mir, sie hätten eine ausdrückliche dienstliche Anweisung erhalten, diese Informationen an mich weiterzugeben.

Sie verstießen also nicht gegen das Gesetz, als sie mit mir sprachen. Ich weiß nicht, wer ihnen diese Anweisung gegeben hatte, und sie waren nicht bereit, es mir zu verraten.

Seit 1947 ist die Menge an Informationen, die über dieses und viele andere im Zusammenhang mit UFOs stehenden Ereignisse geheim gehalten werden, immer mehr angewachsen. Im Grunde ergibt sich daraus, dass das Gesetz dringend geändert werden sollte. Im Moment können unbekannte Dinge wie die Roswell-Materialien und biologische Überreste geheim gehalten werden, bis man sie nicht länger als Bedrohung einstuft. Die Formulierung sollte stattdessen lauten, dass solche Dinge nur dann geheim gehalten werden dürfen, wenn von ihnen eine konkret zu benennende Bedrohung ausgeht.

Diese Änderung würde nicht zur Freigabe sämtlicher geheim gehaltenen Dokumente und Objekte zu diesem Thema führen, sie würde aber bewirken, dass künftig Informationen über Materialien wie die in Roswell gefundenen sowie über biologische Überreste veröffentlicht werden müssen.

Das Militär hält die bei diesem Thema sehr weitgehende Geheimhaltung aus drei Gründen aufrecht. Der erste ist, dass die Besucher in keiner Weise kontrolliert werden können. Wir sind ihnen gegenüber militärisch hilflos. In der Zeit von 1965 bis 2000, als häufig Entführungen stattfanden, führte die Tatsache, dass dieses Phänomen weder verstanden noch verhindert werden konnte, zu einer Steigerung der Geheimhaltung. Als das Entführungsphänomen später nur noch selten vorkam, behielt man diese Praxis trotzdem bei. Der zweite Grund ist, dass viele Kenntnisse, die bereits aus den gefundenen Materialien gewonnen wurden, zum Bau von Waffen genutzt werden können, und in der Tat gibt es einen Wettlauf zwischen Russland, China und den Vereinigten Staaten, um genau das zu erreichen. Im Mittelpunkt dieses im Verborgenen stattfindenden Wettbewerbs steht die Entdeckung des Geheimnisses der Schwerkraft, deren Beherrschung die UFOs immer wieder demonstrieren. Deshalb wird die Erforschung des UFO-Antriebs streng geheim gehalten. Allerdings ist es auch wahr, dass keiner der Spieler dieses Spiel gewonnen hat, und vielleicht ist es an der Zeit, die Geheimhaltung zu beenden, damit eine viel größere Zahl von Wissenschaftlern ihre Chance bekommt, das Rätsel des UFO-Antriebs zu lösen. Ein guter Anfang wäre es, wenn mehr Materialien und UFO-Filmaufnahmen freigegeben würden und die Nationale Akademie der Wissenschaften ihre ablehnende Haltung gegenüber einer finanziellen Förderung dieses Forschungsgebietes ändern würde.

Der dritte Grund sind die Besucher selbst, die einen gewissen Grad der Geheimhaltung aufrechterhalten, weil wir, wie die Dinge momentan stehen, nicht über das intellektuelle Rüstzeug verfügen, um vernünftig mit ihnen zu kommunizieren.

Das tun sie nicht über konspirative Geheimtreffen mit Regierungsleuten, sondern durch kulturelle und soziale Manipulation, und darin sind sie wirklich sehr gut.

Was in Roswell geschah, ist ein gutes Beispiel. Der Absturz, der wie die anderen wahrscheinlich eher eine Art Technologie-Spende als ein Unfall war, ereignete sich keine fünfzig Kilometer von der geheimsten Militäreinrichtung der Vereinigten Staaten entfernt, zu einer Zeit, als die amerikanische Atomstreitmacht der wichtigste Schlüssel für die Erhaltung der Freiheit in einem Großteil der Welt war. Natürlich versuchte die Air Force, den Zwischenfall geheim zu halten. Als dann klar wurde, womit man es zu tun hatte, herrschte völlige Verwirrung. Als das Militär in den folgenden Jahren begriff, dass es dieser vermeintlichen Bedrohung hilflos gegenüberstand, hielt man die ganze Angelegenheit geheim. In der Zwischenzeit liefen die Bemühungen, die Geheimnisse der bemerkenswerten Trümmer zu verstehen und zu nutzen, ebenso auf Hochtouren wie unsere Waffenforschung.

Mit anderen Worten, wir haben genau das getan, was die Besucher wollten, nämlich ihre Anwesenheit geheim zu halten, während wir technologisch zu ihnen aufschlossen. Sie sind nicht an Bittstellern interessiert, geschweige denn an Sklaven. Sie wollen, dass wir für sie eigenständige Partner sind, die gut für sich selbst sorgen können. Andernfalls sind wir mehr oder weniger nutzlos für sie. Im Laufe dieses Buches werde ich so deutlich wie möglich erklären, warum ich mir sicher bin, dass es so ist. An dieser Stelle möchte ich nur darauf hinweisen, dass sie mit den Fähigkeiten, die sie an den Tag legen, schon vor Jahren unsere Welt hätten erobern und uns unterjochen können. Ich bezweifle, dass sie für die Unterwerfung des gesamten Planeten mehr als eine Woche gebraucht hätten. Ich kann mir sogar vorstellen, dass es in wenigen Sekunden hätte geschehen können. Aber es ist nicht passiert, und weil es nicht passiert ist, denke ich, können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass sie ein anderes Motiv haben.

Ich glaube nicht, dass sie dreißig Jahre damit verbracht hätten, mir oder jemand anderem die Grundlagen der Kommunikation mit ihnen beizubringen, wenn sie nicht genau dazu hier wären. Ich denke, ihr Motiv besteht darin, mit uns in Kontakt zu treten, zu kommunizieren und schließlich zu einer tiefen Form gegenseitigen freundschaftlichen Austausches zu gelangen.

Die Kommunikation mit ihnen ist nicht wie unsere zwischenmenschliche Kommunikation. Ganz und gar nicht. Aber ich denke, es ist für uns von entscheidender Bedeutung, dass wir uns ihnen zuwenden und versuchen, uns auf eine sinnvolle Weise mit ihnen auszutauschen. Das haben wir bisher nie getan, nicht in all den Tausenden von Jahren, die sie manchmal mehr, manchmal weniger hier bei uns präsent sind.

Aufgrund der Art, wie die Natur uns geschaffen hat, haben wir die Erde überbevölkert, mit dem Ergebnis, dass die Umwelt zusammenbricht. Ein weltweites Versagen der politischen Führung und des gesellschaftlichen Willens führte dazu, dass wir das Problem zu lange ignoriert haben. Ich glaube, unsere Besucher wollen nicht, dass wir in dem Chaos versinken, das jetzt droht, geschweige denn aussterben, was auch eine Möglichkeit zu sein scheint. Sie handeln dabei nicht völlig uneigennützig. Sie wollen etwas von uns. Und wenn mein Leben mit ihnen ein Beispiel dafür ist, wie unsere Beziehungen zu ihnen generell beschaffen sein werden, dann weiß ich, was sie wollen. Es wird alle, mit denen sie in Austausch treten, vor große Herausforderungen stellen, doch wenn unsere Beziehung zu ihnen gedeiht, wird die gesamte Menschheit davon enorm profitieren.

In gewissem Sinne war meine Erfahrung von 1985 eine Initiation. Sie brachte mich in Kontakt zu einer völlig neuen Realität, die mir bis dahin verborgen gewesen war. Mein Weltbild wurde dadurch völlig auf den Kopf gestellt.

Die Beziehung dauerte an, und ich schrieb darüber zwei weitere Bücher, Transformation und Breakthrough (»Durchbruch«).

Im September, nur einen Monat nach dem Tod meiner Frau, kehrten die Besucher auf dramatische Weise in mein Leben zurück. Ich kann es nicht beweisen, spüre aber sehr deutlich, dass dies Resultat von etwas war, das Anne tat – nach ihrem Tod.

Irgendwann in den frühen 1990er Jahren sagte Anne etwas, das für mich das Wichtigste ist, was je über diese Erfahrungen gesagt wurde. Eines Nachmittags kam sie, nachdem sie zwei oder drei Stunden lang Briefe gelesen hatte, aus ihrem Arbeitszimmer und sagte ziemlich erstaunt: »Ich glaube, diese Sache hat etwas mit dem zu tun, was wir Tod nennen.« Sie sagte dies, weil wir einen ständigen Strom von Briefen erhielten, in denen die Toten zusammen mit den angeblichen Außerirdischen auftauchten. Auch wenn die Besucher in unserem Blockhaus auftauchten, waren fast jedes Mal menschliche Tote bei ihnen.

Innerhalb von zwei Stunden nach Annes Tod begann sie, Signale zu übermitteln, mit denen sie zeigte, dass sie noch existierte und sich dieser Welt bewusst war. Sie tat dies nicht, indem sie mich kontaktierte, sondern indem sie Freunde bat, mich anzurufen. Die erste von ihnen, Belle Fuller, hatte keine Ahnung, dass Anne tot war, als sie gegen 21:30 Uhr Annes Stimme in ihrem Ohr hörte, die sie bat: »Sag Whitley Bescheid, dass es mir gut geht.« Als Belle mich dann anrief, saß ich gerade völlig aufgelöst im Wohnzimmer und hatte Anne hilflos um irgendein Zeichen gebeten, dass sie noch existierte.

Sie nahm auch weiterhin über andere Freunde und Bekannte Kontakt zu mir auf, aber nie direkt. Am Ende des Monats stand für mich zweifelsfrei fest, dass sie nicht nur noch existierte, sondern außerdem bereit war, unsere Beziehung fortzusetzen.

Ich denke, dass diese Ereignisse auf eine grundlegende Veränderung in der Erfahrung des Menschseins hindeuten. Im Moment können wir nicht vertrauensvoll mit unseren Toten kommunizieren. Unsere ganze religiöse Reise ist im Kern ein Versuch, uns zu vergewissern, dass der Tod des Körpers nicht unsere Auslöschung bedeutet. Eine der grundlegenden Veränderungen, auf die unsere Beziehung zu den Besuchern hindeutet, ist, dass die Barriere zwischen uns und unseren eigenen Toten fallen wird.

Es werden empirische Beweise auftauchen, die es uns ermöglichen, der Falle jener Glaubensvorstellung zu entkommen, wonach das physische Leben das einzige Leben ist. Auf der anderen Seite der Todesmauer liegen eine neue Freiheit und ein neues Leben und damit Möglichkeiten für eine reichere, erfülltere Existenz, die uns derzeit noch kaum vorstellbar erscheinen.

Meine Beobachtungen der Besucher deuten für mich darauf hin, dass sie in erster Linie in einem nicht-physischen Zustand existieren. Es ist nicht so, dass sie keine physischen Körper hätten, aber sie sind nicht so an diese gebunden, wie es bei uns der Fall ist. Das ist der Grund, warum so etwas wie die »Roswell-Spende« auch physische Körper beinhaltet haben könnte. Es handelte sich dabei nicht um körperliche Wesen wie wir, sondern um biologische Gefäße, die benutzt wurden, um sich in unserer Welt zu bewegen.

Es ist aber nun nicht so, dass die Seelenebene nicht auch materiell wäre. Sie ist es, doch auf eine Weise, die wir noch nicht erkennen und messen können. Sie ist, wie alles, ein Teil der Realität, womit ich alles meine, was materiell oder energetisch existiert. Die säkulare Kultur hat recht, wenn sie glaubt, dass es nichts Übernatürliches gibt. Sie irrt jedoch, wenn sie die Teile der natürlichen Welt, die sie noch nicht nachweisen kann, für nicht existent erklärt, nur weil diese sich bisher der Messbarkeit entziehen.

Wenn es Ihnen schwerfällt, sich für die Vorstellung zu öffnen, dass wir nach dem Tod weiterleben, bitte ich Sie, die enorme Literatur, die zu diesem Thema existiert, zu erforschen. Es gibt eine Energie, die wir noch nicht entdeckt haben, von der die Beziehung zu allem in dieser anderen Realität, einschließlich der Besucher und unserer eigenen Toten, abhängt.

Wie in der gesamten Geschichte der Wissenschaft wird die Existenz von Aspekten der Realität, die aktuell wissenschaftlich nicht messbar und nachweisbar sind, stets heftig bestritten. Dafür gibt es zwei Gründe. Der erste besteht darin, dass das Gehirn so konstruiert ist, dass es die für uns unmittelbar nützlichen Dinge wahrnimmt und nicht das, was sich dahinter verbergen und von ganz anderer Natur sein könnte. Wir müssen uns also mit Hilfe von Messinstrumenten an die Wahrheit herantasten. Ohne das richtige Instrument können wir etwas, das durchaus real sein könnte, nicht entdecken, und allzu oft tappen wir dann in die Falle, zu leugnen, dass es da ist, selbst wenn es Beweise gibt, die diese Annahme in Frage stellen. Der zweite Grund ist, dass die Wissenschaft mit der Strategie, die sie anwendet, enormen Erfolg hatte, was unsere Tendenz verstärkt hat, das, was wir bislang nicht wissenschaftlich nachweisen können, als nicht existent zu verwerfen. Warum nach Dingen suchen, die es vermutlich gar nicht gibt, wenn wir doch so viel lernen können, indem wir die Dinge untersuchen, die es gibt?

Aus der Beobachtung der Art, wie die Besucher mit mir kommunizieren, habe ich den Eindruck gewonnen, dass sie die Welt nicht so sehen wie wir, und zwar auf ganz fundamentale Weise. Wir verwenden das, was ich eine Output-Strategie nenne. Unsere Sinne liefern uns eine reichhaltige und detaillierte Sicht der Welt um uns herum. Das heißt, wir sehen, was an der Oberfläche ist, aber die Oberfläche ist nicht der Ort, an dem die Realität beginnt. Wir müssen Instrumente verwenden, um zu erkennen, was sich darunter befindet. Wir sehen einen Apfel, aber wir müssen ein Elektronenmikroskop benutzen, um seine molekulare Struktur zu beobachten, und noch empfindlichere Instrumente, um die Atome zu erkennen, aus denen diese Moleküle bestehen. Wir können die Mathematik, die sie organisiert, extrapolieren, aber wir können sie nicht sehen. Im Gegensatz dazu gibt es meines Erachtens Beweise dafür, dass die Besucher zuerst die Prinzipien sehen und danach den Apfel. Sie verwenden eine Input-Strategie, um die Realität gedanklich zu organisieren. Mit anderen Worten, sie denken genauso wie eine Maschine. Dass sie daher Maschinen sein könnten, scheint mir nicht ausgeschlossen, ebenso wenig wie die Idee, dass eine Maschine bewusst sein könnte.

Ich glaube, dass wir selbst auf dem besten Weg sind, bewusste Maschinen zu konstruieren. Ich sehe Bewusstsein als das, was stattfindet, wenn etwas, das denken kann, sich selbst betrachtet, wie es jeder denkende Geist muss. Mit anderen Worten, es gibt eine Art Spiegelung von uns in uns selbst, und diese Spiegelung ist es, die uns ein Gefühl eigenständiger Existenz gibt. Wenn das stimmt, dann können wir sicherlich eine Maschine entwickeln, die dazu in der Lage ist, und es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn andere in diesem Universum das bereits getan haben.

Verstehen Sie bitte, dass ich Seele nicht mit Bewusstsein gleichsetze. Ich habe nicht nur meinen Körper verlassen, ich wurde in diesem Zustand von anderen gesehen und habe in einem Fall mit der Person, die mich beobachtete, kommuniziert, also halte ich es für ausgeschlossen, dass ich vollständig auf meinen Körper beschränkt bin. Wenn ich mich in diesem Zustand befinde, ist mein Bewusstsein jedoch nicht dasselbe. Am ehesten lässt es sich wohl so beschreiben, dass es eine weniger begrenzte Selbstwahrnehmung hat.

Ich werde den Moment im Februar 1986 nie vergessen, als ich mich von einer Gruppe von Besuchern abwandte, die auf einer Lichtung in der Nähe unseres Blockhauses auf mich warteten. In dem Moment, als ich mit der Hand den Türknauf berührte, um wieder ins Haus zu gehen, kamen von oben aus dem Wald drei Schreie, die ich als die perfektesten und doch emotional komplexesten Klänge beschrieben habe, die ich jemals hörte. Wenn eine Maschine Emotionen hätte, würde sie sich so anhören.

Auch bei anderen Gelegenheiten habe ich einen seltsamen Sinn für Perfektion bemerkt, der den Geräuschen und Bewegungen der Besucher anhaftet. Es ist wirklich unheimlich, und jedes Mal, wenn ich es sehe, kommt mir die Idee, dass ich es mit einer bewussten Maschine zu tun habe.

Eines dieser Wesen machte einmal eine sehr aufschlussreiche Bemerkung zu einer Kontaktperson. Es sagte zu der Frau: »Wir ordnen Atome neu an.« Das ist der heilige Gral der Technik. Wenn wir dazu in der Lage wären, könnten wir aus allem alles herstellen. Wir könnten völlig neuartige Materialien erschaffen. Tatsächlich gäbe es dann nichts, was wir nicht tun könnten. Ich denke, dass sie in der Lage sind, das auf natürliche Weise zu tun, und zwar aufgrund der Art, wie ihre mentalen Prozesse funktionieren. Wenn sie die Welt sozusagen von innen heraus sehen, ist es nicht allzu schwer sich vorzustellen, dass sie auch in der Lage sein könnten, sie von innen heraus so einfach zu verändern, wie wir Blumen in einer Vase neu arrangieren.

Einen weiteren Hinweis, dass dies wahr sein könnte, liefert uns ein viel geschmähtes Phänomen: die Kornkreise. Natürlich sind einige von ihnen von Menschen gemacht. Das ist kein Geheimnis. Aber viele sind es nicht –was für Debatten sorgt, weil ein ungeklärter, nichtmenschlicher Ursprung von vielen Leuten nur ungern akzeptiert wird. Einige der frühen Formationen, wie zum Beispiel das Julia Set, das an einem Nachmittag im Jahr 1996 neben Stonehenge entstand, kurz darauf gefolgt von der Triple Julia am Windmill Hill im selben Jahr, waren kunstvoll ausgearbeitete Fraktale. Viele Formationen spiegeln geometrische Prinzipien und mathematische Formeln wider. Bei diesen frühen, erstaunlich komplexen Kornkreisformationen lässt sich nur schwer widerlegen, dass sie bislang unerklärliche Anomalien sind. Wie bei fast allen Kornkreisen dieser Art handelt es sich um mathematische und geometrische Darstellungen. Bilder im eigentlichen Sinn sind nur wenige darunter.

Liegt das daran, dass sie von jemandem erzeugt werden, der zuerst in mathematischen Begriffen denkt und deshalb versucht, mathematisch zu kommunizieren, aber auf eine Art, die wir mit unserem Output-bezogenen Gehirn sehen und, hoffentlich, interpretieren können? Das scheint mir durchaus möglich zu sein. Vielleicht erklärt das auch, warum der erste Wissenschaftler, der Informationen von ihnen empfing und sich nicht hinter der Mauer der Geheimhaltung verbirgt, einer der weltweit führenden Mathematiker ist und seine Informationen in Gestalt einer mathematischen Formel erhalten hat.

Der eine Ansatz ist nicht besser oder schlechter als der andere, aber sie führen zu radikal unterschiedlichen Arten, die Welt zu verstehen. Wenn ich recht habe, dann ist dieser Unterschied die Erklärung für die Kommunikationshindernisse zwischen ihnen und uns und wahrscheinlich der Hauptgrund, warum sie in unserem Leben nicht präsenter sind. Sie können erst dann kohärent mit uns kommunizieren, wenn wir – und damit meine ich beide Seiten – eine klare Vorstellung davon entwickeln, worin die Unterschiede zwischen ihrer und unserer Art liegen, die Welt zu sehen und zu verstehen.

Der Grund, warum wir eine Output-Strategie verwenden, ist, dass unser dichter, komplexer Körper die Welt auf eine praktische, nützliche Weise sehen muss. Wenn wir eine Input-Strategie verwenden würden, hätten wir vielleicht eine genauere Sicht auf die Realität, aber es würde uns viel schwerer fallen, Nahrung zu finden. Vielleicht haben unsere Besucher, die weniger dicht sind, nicht viele physische Bedürfnisse, möglicherweise gar keine. Sie hatten also keinen Grund, eine Output-first-Strategie zu entwickeln. Basierend auf meinen Beobachtungen dazu, wie sie auf mich reagieren und wie sie auf so viele Menschen reagiert haben, die uns Briefe über den Kontakt mit ihnen schrieben, denke ich, es ist möglich, dass sie wirklich zuerst die zugrundeliegende Wahrheit sehen und dann – und nur wenn es aus irgendeinem funktionalen Grund notwendig ist – das Ergebnis. Das würde bedeuten, dass sie zuerst die Kräfte und die Mathematik sehen, die hinter dem Apfel liegen, und erst wenn nötig die eigentliche Form.

Ich habe keine Möglichkeit, dies zu beweisen, aber wenn ich die Unterschiede zwischen der Art und Weise betrachte, wie ich und sie auf die Welt um uns herum reagieren, denke ich, dass dies der fundamentale Grund dafür sein könnte, dass wir so verschieden sind.

Ich weiß von einem Menschen, der zu einer Input-Strategie überging, demnach ist es also möglich. Dabei handelt es sich um den Fall von Jason Dwain Padgett. Nach einer schweren Prügelattacke im Dezember 2002 wachte er im Krankenhaus auf und sah die Welt als mathematisches Phänomen. Mit anderen Worten: Durch die Schläge erlebte er das, was als »erworbenes Savant-Syndrom« bekannt ist. Statt einen Apfel zu sehen, sah er die Mathematik dahinter in fraktaler Form. Er hatte eine mathematische Synästhesie erworben. In seinem 2014 erschienenen Buch Struck by Genius: How a Brain Injury Made Me a Mathematical Marvel (»Vom Genie getroffen: Wie eine Hirnverletzung mich zu einem mathematischen Wunder machte«) beschreibt er seine neue Wahrnehmungsperspektive. Linda Moulton Howe hat ihn interviewt, und einige seiner bemerkenswerten fraktalen Zeichnungen, die auf ihrer Website www.earthfiles.com zu sehen sind, geben, so würde ich meinen, eine Vorstellung davon, wie die Besucher die Realität sehen. Wenn dem so ist, dann ist die Kluft zwischen uns tiefgreifend.

Im Versuch, diese Kluft zu überbrücken, übermitteln sie Informationen auch durch Bilder und durch Bezugnahme auf natürliche Vorgänge, indem sie diese als Beispiele für das verwenden, was sie vermitteln wollen. Mit anderen Worten, sie kommunizieren auf eine sehr alte Art und Weise, die den altägyptischen Hieroglyphen ähnelt. Es ist, als müssten sie in der Welt um sie herum Dinge finden, die zu den Konzepten passen, die sie zu kommunizieren versuchen, und ich glaube nicht, dass sie das tun müssten, wenn sie nicht eine Vision, die in den zugrunde liegenden Strukturen der Realität begründet ist, in eine übersetzen würden, die auf der Ebene des Ergebnisses Bedeutung hat.

Wenn das stimmt, dann ist es dieser fundamentale Unterschied in der Arbeitsweise unseres Verstandes, der die massive Kommunikationslücke erzeugt, die wir ihnen gegenüber erleben. Wie wir später sehen werden, haben sie sich einige clevere Strategien einfallen lassen, die eine zuverlässige und sogar reichhaltige Kommunikation ermöglichen, aber sie beinhalten nicht, dass man sich an einen Tisch setzt und miteinander redet, wie wir es untereinander tun würden.

Da es in diesem Buch um Wesen und Dinge geht, die heute nicht mehr erkannt und gemessen werden können, handelt es sich um abgelehntes Wissen. Das heißt aber nicht, dass es nicht wahr ist. Voltaire tat Fossilien als Fischgräten ab, die von Reisenden weggeworfen wurden. 1895 schloss Lord Kelvin kategorisch aus, dass es jemals möglich sein würde, Flugapparate zu konstruieren, die schwerer als Luft sind. In ähnlicher Weise wird heute die Existenz des Unbekannten, das mein eigenes Leben und das vieler anderer Menschen bestimmt, geleugnet.

Es ist zu einfach, dies lediglich der Art unserer intellektuellen Kultur zuzuschreiben. Es geht tiefer als das, bis hin zur Frage unserer Verwendung von Output-Strategien.

Nach meiner Erfahrung und der von so vielen Menschen sind die Besucher real. Die Toten sind bewusste Wesen. Mit beiden zu kommunizieren ist weder ein Mysterium noch ein Wunder. Aber weil es hier nichts zu messen gibt, zumindest noch nicht, ist es unmöglich, diese Dinge mit etablierten wissenschaftlichen Methoden zu beweisen. Daher können sie nicht in den Kanon der Ereignisse aufgenommen werden, die als »real« gelten. Meine Absicht ist es nicht, diesen Beweis zu erbringen. Er wird zu seiner eigenen Zeit und auf seine eigene Weise kommen. Was ich tun kann, ist zu beschreiben, wie ich gelernt habe, diese Kommunikation zu praktizieren, und wie mir das den Zugang zu Aspekten der größeren Welt, von der wir ein Teil sind, eröffnet hat.

Zurückblickend auf das, was ich war, bevor die Besucher Teil meines Lebens wurden, im Vergleich zu dem, was ich jetzt bin, ist es schwer, den unbeholfenen, ängstlichen, vorsichtigen Mann von damals wiederzuerkennen. Das Kommen der Besucher hat mich am Boden zerstört, aber auch befreit. Hätte ich mich nicht entschlossen, mich mit der Angst, die der Vorfall von 1985 in mir auslöste, bewusst auseinanderzusetzen, wäre ich nie in der Lage gewesen, weiterzugehen.

Ich war verletzt worden, und ich war wütend. Aber als ich nach der Sitzung mit Dr. Donald Klein, in der alles zutage gefördert wurde, aus seinem Büro ging, dachte ich mir, dass ich das Abenteuer fortsetzen wollte. Ich wollte es einfach.

Damals, als ich Communion – Die Besucher veröffentlichte, war es leicht, solche Kontakterlebnisse zu verspotten. Während sie immer noch abgetan werden, ist es jetzt viel schwieriger, das zu tun, was damals getan wurde, und zu behaupten, dass die Zeugen einfach unter Wahnvorstellungen leiden. Die Briefe, die Anne gesammelt hat, erzählen nicht von Geisteskrankheit, sondern von normalen Menschen, die eine ungeheure Vielfalt an ungewöhnlichen Erlebnissen haben, die sich alle um ein grundlegendes Ereignis drehen: die Annäherung und Anwesenheit von kleinen menschenähnlichen Wesen mit großen, starrenden Augen und übergroßen Köpfen, oft in Begleitung von dunkelblauen Trollen. Nicht selten, wie in meinem Fall, sind auch verstorbene Menschen anwesend, die lebendig zu sein scheinen.

Die Berichte dieser Menschen darüber, was mit ihnen geschah, bilden eine der komplexesten Formen menschlicher Erfahrung, die jemals aufgezeichnet wurde.

Aber gibt es irgendwelche harten Beweise?

Wenigstens einen einzigen?

Abgesehen von den vielen Fällen, in denen es mehrere Zeugen gab, darunter auch einige herausragende in dem Blockhaus, in dem ich meine Erlebnisse hatte, kenne ich nichts, das zum Beispiel die Aussagekraft eines echten Videos hätte, auf dem zu sehen wäre, wie Außerirdische jemanden entführen. Persönlich habe ich jahrelang und auf viele verschiedene Arten versucht, Video- oder Fotobeweise zu erhalten. Ich habe viele Videos angeschaut und einige besonders vielversprechende professionell analysieren lassen. Es gibt drei, die überzeugend sind, zwei davon sind fast sicher authentisch. Keines von ihnen zeigt die Art von Wesenheiten, die in der Literatur beschrieben werden und die so viele von uns gesehen haben. Stattdessen zeigen sie extrem seltsam aussehende Strichmännchen, die vorsichtig vorbeigehen. Diese Videos finden Sie auf www.unknown-country.com in der Rubrik Out There. Geben Sie in die Suchmaschine der Seite den Begriff »stick figure« ein.

Während echtes Filmmaterial von andersweltlichen Entitäten ziemlich selten zu sein scheint, bedeutet dies nicht, dass es keine harten Beweise für anomale Objekte oder Materialien gibt, die mit dem Kontakt-Narrativ in Verbindung gebracht werden können. Es gibt eine große Menge UFO-Videos, darunter Videos von ähnlichen Objekten, die an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten auf der ganzen Welt aufgenommen wurden. Darüber hinaus hat die Veröffentlichung von Videos der U.S. Navy in den Jahren 2017 und 2018 bestätigt, dass UFOs ein echtes unbekanntes Phänomen sind. Im September 2019 erklärte die Navy, dass es sich tatsächlich um unbekannte Objekte handelt. Aber sind es Raumfahrzeuge außerirdischen Ursprungs? Möglicherweise. Sie könnten auch Eindringlinge aus einer anderen Realität sein, was eine wichtige Möglichkeit ist, die es zu erforschen gilt. Oder es könnte sich um etwas für uns so Fremdartiges handeln, dass wir es derzeit einfach nicht sinnvoll einordnen können. Ich sehe nicht viele Hinweise darauf, dass eine irdische ausländische Macht dahintersteckt. Der Grund dafür ist, dass es so viele gute Videos gibt, die bereits viele Jahre alt sind. Würde irgendeine Nation über Geräte von solch unglaublicher Macht verfügen, wäre unsere Welt nicht so, wie sie momentan ist.

Andererseits gibt es durchaus Hinweise auf die Möglichkeit, dass eine andere Realität involviert sein könnte – ein Paralleluniversum. Es wurden wissenschaftliche Analysen höchster Qualität eines aus einem UFO stammenden Metalls veröffentlich, wonach dessen Isotopenverhältnisse nicht nur nicht von der Erde stammen, sondern in diesem Universum überhaupt nicht erzeugt werden können – es sei denn, es gibt in unserem Universum Zonen, deren physikalische Gesetze derartig von den uns bekannten abweichen, dass es sich ebenso gut um ein anderes Universum handeln könnte.

Zugegeben, es ist denkbar, dass es sich bei dem, was wir beobachten oder womit wir in Kontakt treten, um Außerirdische aus diesem Universum handelt. Nachdem ich in ihren Armen gelegen habe und in ihre sehr seltsamen Gesichter geschaut habe, kann ich mir das vorstellen. Aber nach all den Jahren der Erfahrung mit ihnen betrachte ich es, auch wenn physische Aliens möglicherweise durchaus ein Bestandteil der Erfahrung sein können, als etwas, das in erster Linie einen anderen Bezug zur Realität hat als wir. Um zu vermeiden, dass sie mit einem unter Umständen nicht zutreffenden Etikett belegt werden, habe ich sie immer einfach Besucher genannt. Diese Konvention werde ich in diesem Buch beibehalten. Ich denke jedoch, dass hinter ihnen ein weiteres Phänomen existiert, vermutlich von ganz anderer Natur, das eine viel größere Rolle in unserer Entwicklung gespielt hat als die Besucher selbst. Dieses Phänomen werde ich »die Präsenz« nennen.

Die Beschäftigung mit den Besuchern läuft auf eine neue Art von Erfahrung hinaus. Es gibt eine Kluft zwischen uns und ihnen, die, denke ich, mit der unterschiedlichen Art und Weise zu tun hat, wie jede Seite Teil der Realität ist. Wenn sie sich auf einem anderen Planeten in diesem Universum entwickelt haben, kann man sicher erwarten, dass sie anders aussehen, handeln und denken als wir. Wenn man dazu noch ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten berücksichtigt, die uns wie Magie erscheinen, zum Beispiel sich unsichtbar zu machen, könnte es zu einer ziemlichen Herausforderung für uns werden, die Besucher zu verstehen und uns mit ihnen zu verständigen. Handelt es sich um Außerirdische, die sich unsichtbar machen können und über weitere für uns außerordentliche Fähigkeiten verfügen, oder stammen sie gar nicht aus diesem Universum und benutzen natürliche Mittel oder technologische Fähigkeiten, um in dieses einzudringen?

Das sind Fragen, die wir erst beantworten können, wenn wir über mehr Daten verfügen. Aber solange die Mauer der Geheimhaltung, die unser Wissen umgibt, nicht bis zu einem gewissen Grad durchbrochen ist, werden wir nicht in der Lage sein, diesen Fragen wirklich auf den Grund zu gehen.

Es gab in unserer Geschichte seltene, aber wichtige Ereignisse, bei denen jene größere Präsenz, die hinter alledem zu stecken scheint, in Erscheinung trat und die Welt veränderte. Alle diese Fälle betrafen die Religion, und es ging dabei um die Etablierung der Vorstellung, dass es nur einen einzigen Gott gibt. Weil dabei Lichtblitze, seltsame Feuer oder leuchtende Wesen auftraten, nenne ich sie »Lichtereignisse«.

Die Reise begann, als der ägyptische Pharao Echnaton zu der Überzeugung gelangte, die Sonne selbst sei Gott, und zwar der einzige Gott. Darauf folgten eine Reihe von Interventionen direkterer Natur.

Irgendwann um 1500 v.Chr. begegnete der Perser Zarathustra Spitama, der auf der Suche nach Erleuchtung umherzog, einer Licht ausstrahlenden Gestalt, die sich Vohu Mana nannte und ihm beibrachte, dass Gott zwar eine einzige Entität ist, aber unterteilt in zwei Formen: Ordnung und Chaos. Zarathustra verbrachte den Rest seines Lebens damit, die Menschen dazu zu bringen, die Ordnung zu verehren. Etwas später begegnete Moses dem brennenden Busch, der ihn anwies, das Volk Israel in das Land Kanaan zu führen. Dann begegnete der Apostel Paulus, kurz nach dem Tod Jesu, auf der Straße nach Damaskus einer leuchtenden Kugel und wurde der erste nichtjüdische Fürsprecher des Christentums. Noch später fand sich Mohammed von einem leuchtenden Engel in einer Höhle belehrt, und der Islam war geboren.

Obwohl ich nicht die Auffassung vertrete, dass auch nur eines dieser Lichtereignisse sich genauso zutrug, wie es in den alten Quellen beschrieben wird, repräsentieren sie doch die Bedeutung des Lichts für den menschlichen Geist und spiegeln, so glaube ich, eine Art tiefe, grundlegende Absicht wider, der Menschheit eine immer kohärentere Vision des Heiligen und ein immer nützlicheres Verständnis von Moral zu vermitteln.

Einmal abgesehen davon, dass sich das Ereignis in Fatima 1917, als die Sonne vor 50.000 Menschen tanzte, ja wohl als Lichtereignis qualifizieren ließe, haben wir es zumeist mit einzelnen Wesen zu tun, in der Regel klein und ungemein fremdartig. Unsere Besucher nehmen uns mit in ihr eigenes unheimliches Reich und haben dies seit Äonen gelegentlich getan. Das zeigt sich im Volksglauben an die Feen und an den zahlreichen Geschichten über Entführungen durch diese Wesen. In der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts kam es dann zu einer dramatischen Veränderung, denn nun gibt es nicht nur einige wenige Geschichten über rätselhafte Entführungen, sondern Tausende und Abertausende davon, die von Menschen auf der ganzen Welt berichtet wurden. Dabei handelt es sich nicht um eine Fortsetzung des alten Märchenglaubens. Es ist vergleichbar, nahm aber viel größere Ausmaße an. Gewaltige Ausmaße.

Das ist die Realität, mit der wir heute konfrontiert sind. Sie führt zu der Frage, die das Herzstück dieses Buches bildet: Wie sollen wir das verstehen? Was hat es mit dem Kontakt auf sich, und welche Art von Veränderung bringt er für uns und unsere Welt? Denn er bringt Veränderung, das ist gewiss. Große Veränderungen, sogar erschütternde Veränderungen.


EINE NEUE WELT

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