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1. Kindheit und Jugendzeit

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Ich bin am 05.07.1956 im südlichen Münsterland geboren. Dabei habe ich das Licht der Welt nicht in einem Kreißsaal erblickt, sondern es war eine Geburt im Hause meiner Großeltern. Meine ersten fünfzehn Lebensjahre waren leider nicht in einem funktionierenden Familienleben gebettet. Die so oft beschriebene Nestwärme war weitestgehend nicht vorhanden. Das lag im Wesentlichen daran, dass meine Eltern eine katastrophale Ehe führten. Bis ich mein Elternhaus im Alter von 15 Jahren verließ, kann ich mich hauptsächlich nur an Zank und Streit, begleitet von diversen Handgreiflichkeiten, erinnern. Es waren zeitweise traumatische Erlebnisse. Meine drei Geschwister und ich waren dabei mit Sicherheit die Leidtragenden. Was für Auswirkungen diese schrecklichen Erlebnisse auf uns Kinder im späteren Leben haben sollten – wer weiß das schon so genau?

Die ersten Lebensjahre haben Kinder in der Regel kein Erinnerungsvermögen. Bis zum Schulalter bin ich regelmäßig für mehrere Wochen oder gar Monate bei den väterlichen und mütterlichen Großeltern herumgereicht worden. Während dieser Zeit wurde die Ehe meiner Eltern zum ersten Mal geschieden. Als ich in die Schule kam, wohnten wir in einer recht einsamen Gegend im Sauerland. Damals gab es noch die sogenannten Zwergschulen. Acht Schuljahre mit zwei Lehrern. Die Schuljahre bestanden aus sechs bis acht Kindern. Der Unterricht erfolgte zeitlich verschoben. Heute kaum vorstellbar, dass es einmal ein derartiges Schulsystem gegeben hat.

Das zweite Schuljahr habe ich dann nicht mehr im Sauerland erlebt, wir wohnten mittlerweile wieder bei den Großeltern. Meine Eltern waren zum zweiten Mal verheiratet. Mein Vater arbeitete als Bergmann. In den 60er-Jahren begann im Ruhrgebiet das erste Zechensterben. Deswegen sind wir 1967 in die Aachener Gegend gezogen. Dort gab es noch hochmoderne Zechen, die noch viele Jahre Steinkohle förderten. Hier verbrachte ich die nächsten vier Jahre meines aufregenden Jugendlebens. Ich habe im Fußballverein, beim SV 07 Setterich, gespielt. Als linker Verteidiger war ich nie der große Ballkünstler. Dabei sein war schon damals alles. Es ging im Wesentlichen um die klasse Gemeinschaft.

Wir hatten uns einen Partykeller eingerichtet. Die Bee Gees waren gerade hochaktuell. Mit den Mädels ging es auch so langsam los. Aus heutiger Sicht doch immer noch recht harmlos.

Weil das Taschengeld immer sehr knapp war, wenn es überhaupt welches gab, habe ich in jungen Jahren immer schon gearbeitet. Ob es in der Gärtnerei oder auf dem Bau war, Geld für die Kirmes war immer vorhanden. Zu Hause wurde ich als ältester Sohn immer hart in diverse Hausarbeiten eingespannt. Deswegen bin ich heute im Kartoffelschälen und anderen grundlegenden Hausarbeiten unschlagbar. Es gab noch keine Spülmaschine, diese Funktion übernahm ich auf Dauer. Von Kind an hart zu arbeiten, hat mich bestimmt für mein späteres Leben geprägt.

Trotz Depressionen ein erfolgreiches Leben

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