Читать книгу Perry Rhodan 401: Aufbruch ins All - William Voltz - Страница 5
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1. Tag (Flaman Pantalones Tagebuch)
Wohl niemand von uns hätte es für möglich gehalten, dass die Erregung so schnell abklingen würde. Bereits jetzt, zehn Stunden nach dem Start, ist alles an Bord Routine. Addis liegt in der Schlafkabine, aber er schläft nicht. Strachey sitzt an der Funkanlage und hält Kontakt mit der Bodenstation. Der Robotpilot gibt mir Gelegenheit, diese Eintragungen zu machen. Durch eines der kleinen Fenster kann ich Firmer sehen. Ein bisschen größer als von Conyers aus ist der Planet jetzt. Er ähnelt einem riesigen Schneeball mit grauen Flecken.
Korhu rechnet schon wieder. Unsere Nutzlast von zweiunddreißig Tonnen erscheint ihm zu hoch. Er will einen Teil davon opfern. Ich muss aufpassen, dass er nicht das kleine Kettenfahrzeug auswählt, das wir wahrscheinlich auf Firmer dringend brauchen, um uns bewegen zu können.
Niemand von uns zweifelt jetzt noch daran, dass wir Firmer erreichen.
Der Weltraum ist vollkommen schwarz. Die Sterne sehen einsam aus, obwohl sie größer und heller wirken als in den Nächten auf Conyers. Unsere Sonne beobachten wir nur mit den Spezialbrillen.
Korhu hat soeben seine Schreibarbeit unterbrochen und sich zur Toilette begeben.
Welch ein unerhörter Luxus!
Wir haben sogar eine richtige Toilette in der Rakete.
2. Tag (Flaman Pantalones Tagebuch)
Heute morgen (ich behalte die auf Conyers übliche Zeitbezeichnung bei) gab es einen Streit zwischen Strachey und Addis, der mir bewiesen hat, dass wir doch unter einer großen Nervenanspannung stehen. Ich konnte die beiden jedoch leicht beruhigen. Die Schwerelosigkeit macht uns allen ein bisschen zu schaffen. Korhu klagt über Übelkeit und Brechreiz. Auch mir geht es nicht besonders gut. Trotzdem konnte ich eine Stunde schlafen, als ich an der Reihe war. Der Kontakt mit der Bodenstation funktioniert reibungslos, aber es dauert jetzt etwas länger, bis die Antwort kommt.
Strachey durfte sogar mit seiner Frau sprechen. Er war so verlegen, dass er kaum ein Wort hervorbrachte.
Conyers ist eine herrliche Welt. Ich wusste nicht, wie schön unsere Heimat ist. Es erstaunt mich nicht, dass vor vielen Jahrhunderten die Saparen Firmer verlassen haben, um Conyers zu besiedeln.
4. Tag (Flaman Pantalones Tagebuch)
Gestern war an Bord die Hölle los, so dass ich nicht dazu gekommen bin, etwas niederzuschreiben. Obwohl er heftig leugnet, glaube ich, dass Korhu für den ganzen Spuk verantwortlich war. Es begann damit, dass plötzlich der Kontakt zur Bodenstation abriss. Addis, der sofort die Funkanlage untersuchte, konnte den Fehler nicht finden und meinte, starke elektromagnetische Felder könnten dafür verantwortlich sein. Kurz darauf versagten einige Ortungs- und Navigationsinstrumente.
Strachey beschuldigte Korhu, an der Funkanlage herumgespielt zu haben, aber der Ingenieur behauptete, dass er sie nur überprüft hätte.
Addis brauchte zwei Stunden, um die gesamte Anlage zu kontrollieren. Korhu wollte ihm dabei helfen, doch Strachey war dagegen. Um einen Streit zu vermeiden, beauftragte ich Korhu mit der Untersuchung der Ortungsgeräte.
Kurz darauf war alles vorbei. Wir bekamen wieder Kontakt mit Conyers. Natürlich war eine Kurskorrektur nötig. Diese Arbeit nahm den Rest des Tages in Anspruch.
Die Stimmung an Bord hat sich wieder gebessert, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es jeden Augenblick neuen Ärger geben kann. Strachey und Korhu vertragen sich nicht so, wie es eigentlich sein sollte. Das hat sich auf Conyers niemals richtig herauskristallisiert. Ich bin geneigt, Strachey die Schuld zu geben. Bisher hielt ich ihn für einen Phlegmatiker, aber jetzt glaube ich, dass er mit dieser Bezeichnung nicht genügend charakterisiert ist. Unterschwellig scheint er sich mit mehreren Problemen zu beschäftigen, von denen das eine oder andere nun an die Oberfläche drängt. Ich muss aufpassen.
Dagegen ist Addis, um den ich mir anfangs ein bisschen Sorge gemacht habe, bemerkenswert gelassen. Obwohl zum ersten Mal im Raum, verhält er sich wie ein erfahrener Astronaut.
Ich bin sicher, dass sich alle Spannungen lösen, wenn wir Firmer erreicht haben.
Wir haben über zwei Drittel der 620.000 Kilometer zurückgelegt. Auf Conyers empfängt man unsere Botschaften weiterhin einwandfrei.
Von der Oberfläche Firmers sind noch immer keine Einzelheiten zu erkennen. Conyers dagegen sieht aus wie eine bemalte Perle. Ich wünschte, jeder Sapare könnte dieses Bild sehen.
Heute nahm alles seinen gewohnten Lauf. Die Routinearbeiten wurden erledigt. Wir bereiten uns auf das Landemanöver mit der Fähre vor. Strachey wird an Bord des Raumschiffs bleiben, wenn Korhu mit Addis und mir auf Firmer landet. Er ist nicht sehr begeistert von dieser Aufgabe, aber einer muss zurückbleiben. Dass es Strachey sein würde, stand bereits vor unserem Start fest.
Wenn es auf Firmer noch Saparen gibt, die einer hochentwickelten Zivilisation angehören, können sie uns vielleicht beobachten.
Ein faszinierender Gedanke.
6. Tag. (Flaman Pantalones Tagebuch)
Wir sind da!
Die dritte Stufe der VANGUARD hat eine Kreisbahn um Firmer eingeschlagen. Einige Infrarotaufnahmen haben keine nennenswerten Ergebnisse erbracht. Wir nehmen an, dass unten dichter Dschungel ist. Mit Hilfe des Radars konnten wir feststellen, dass es auf Firmer zahlreiche Gebirge gibt. Es wird schwer sein, einen geeigneten Landeplatz zu finden.
Korhu, Addis und ich werden jetzt in die Fähre umsteigen.
Faolain Strachey ist wie umgewandelt. Er benimmt sich wie eine Mutter, die sich von ihren drei Kindern verabschieden muss. Schade, dass er nicht mitkommen kann.
Wahrscheinlich ist dies meine letzte Eintragung für die nächsten Tage. Ich werde das Tagebuch an Bord der dritten Stufe lassen.