Читать книгу Gedankenkraft im Geschäfts- und Alltagsleben - William Walker Atkinson - Страница 5

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I. Lektion: Begrüßung.

Ansichten anderer Schriftsteller. – Irrige Theorien. – Vegetarismus. – Junggesellentum. – Lebensfluidum. – Tiefes Atemschöpfen. – Der mittelst Untersuchung, nicht mittelst Theorien, hervorgerufene tatsächliche Fortschritt. – Das Vorhandensein des persönlichen Magnetismus steht außer Frage. – Eine selbstverständliche Wahrheit. – Resultate, nicht Theorien. – Keine Lieblingstheorien vorbringen. – Glauben Sie nichts, was Sie nicht beweisen können. – „Theorien sind große Seifenblasen, mit welchen die erwachsenen Kinder der Wissenschaft sich selbst unterhalten.“

Die Mehrzahl der Schriftsteller, welche vorliegenden Gegenstand behandelt haben, versuchten einerseits zu beweisen, dass persönlicher Magnetismus wirklich vorhanden sei, und andererseits, dass dieser Magnetismus wohl am besten als die Folgerung einer ihrer Lieblingstheorien zu erklären sei. Einige schreiben die Macht, andere Menschen zu beeinflussen, der vegetarischen Kost zu und beachten hierbei keineswegs, dass einige der am meisten „magnetisch“ angelegten Personen „aus ihren Mägen einen wahren Kirchhof“ gemacht haben. Andere behaupten, dass im Junggesellentum, bzw. in der Vermeidung des geschlechtlichen Verkehrs das Geheimnis zu finden sei, lassen aber hierbei den Umstand ganz außer Betracht, dass die Mehrzahl der „magnetischen“ Individuen nach der erwähnten Richtung gar nicht von den weniger magnetischen Personen abweichen. Noch andere meinen, dass sich die magnetische Kraft rings um uns herum in der Luft befindet, und dass daher ein tiefes Atemschöpfen den Menschen in den Stand setzt, große Quantitäten des Lebensfluidums aufzusaugen, und dass wir in der Lage sind, und wie einen Akkumulator mit dem Fluidum zu laden. Und so weiter, jeder Schriftsteller stellte seine eigene Lieblingstheorie auf.

Es fällt mir nicht ein, die erwähnten Systeme zu verwerfen. Obwohl ich selbst nicht gerade ein Vegetarianer vom reinsten Wasser bin, kann ich meine Sympathie für jene Theorie nicht verschweigen; obgleich ich nicht gerade das Leben eines Junggesellen führe, sehe ich doch viel Gutes in der Doktrin der Enthaltsamkeit, und über den Wert der Keuschheit können zwei Meinungen nicht bestehen. Während ich keineswegs Theorie gelten lassen kann, dass wir die „magnetische Kraft“ aus der Atmosphäre ziehen, bin ich doch ein ernster Vertreter und aufrichtiger Anhänger des „Tiefatemschöpfens“ und der Ansicht, dass sehr viele Krankheiten und physische Schwächen vermieden werden könnten, würde man das Tiefatmen allgemein als Regel annehmen. Das ist ja alles recht gut und schön; bei einigem Nachdenken wird aber jedermann zugeben müssen, dass sie nicht die Hauptfaktoren zur Schaffung des Zustandes genannt werden können, welchen wir unter dem Namen „persönlicher Magnetismus“ kennen. Gewöhnlich beschließen die betreffenden Schriftsteller ihre Vorträge mit den wunderbarsten Prophezeiungen, dass diejenigen, welche sich diese Eigenschaft aneignen und sie zu benutzen wissen, alles zu leisten im Stande sein werden. Sie versäumen jedoch, anzugeben, wie denn diese Eigenschaft zu erwerben ist; diese Frage geht über ihre Theorien. Sie tragen diese vor, aber unterrichten nicht. Sie predigen, aber können nicht lehren. Sie bleiben eben bei der Theorie und vernachlässigen die Tatsachen.

So wurde denn der eigentliche Fortschritt in diesem Zweige der wissenschaftlichen Untersuchungen nicht von Schriftstellern und Theoretikern, sondern nur von wenigen mit großem Ernst vorgehenden Forschern gemacht, welche es sich angelegen sein ließen, durch zahllose praktische Versuche in allen denkbaren Richtungen auf den Grund dieser Wissenschaft zu gelangen, und welche diesen wunderbaren Gegenstand aus dem Bereich der bloßen Spekulation auf eine sichere Grundlage zu stellen wussten.

Der Autor vorliegenden Buches hat sich eingehend mit dem Gegenstand beschäftigt und sich jahrelangen Forschungen darüber hingegeben; er beabsichtigt, mit den hier gesammelten Lektionen seinen Schülern die von ihm und seinen Mitarbeitern gemachten Experimente und Untersuchungen vorzuführen und daraus fundamentale Grundsätze aufzustellen. Seine Arbeit wird sich demnach darauf beschränken, soweit dies überhaupt tunlich erscheint, die erwiesenen Tatsachen und den daraus abgeleiteten Unterricht wiederzugeben, von der Theorie aber nur dann zu sprechen, wenn sich dies als unbedingt notwendig erweisen sollte.

Nach meiner Ansicht hieße es einen verständigen Menschen beleidigen, wenn ich ihm eine ausführliche Beweisführung bieten wollte, dass die in Rede stehende wunderbare Kraft, wenn auch unbenutzt, in seinem Inneren wirklich besteht, dass sie bei einigen bereits entwickelt ist und von allen ausgebeutet werden kann; ich meine jene geheimnisvolle Eigenschaft, welche wir in Ermangelung einer mehr zutreffenden Bezeichnung persönlichen Magnetismus nennen wollen.

Das Vorhandensein dieser Macht beweisen zu wollen, wäre eben so töricht, wie sich zu bemühen, den gewöhnlichen verständigen Menschen von der Tatsache zu überzeugen, dass der Magnet die Nadel beeinflusst, dass die Röntgenstrahlen den Körper des Menschen oder ein noch dichteres Gewebe durchdringen, dass man im Stande ist, eine Botschaft mittelst Elektrizität nach großen Entfernungen zu senden, oder dass dies längs eines Lichtstrahles oder selbst mittelst drahtloser Telegraphie durch die Luft, ohne irgendein anderes Medium zu brauchen, möglich ist. Jeder gebildete Mensch ist sich bewusst, dass diese Phänomene wirklich bestehen, und wird sicherlich nicht verlangen, dass man sie ihm nachweist. Wenn er sich dafür interessiert, wird er zu erfahren wünschen, wie er mit jenen Kräften arbeiten kann, und wird lernen wollen, die betreffenden Experimente selbst auszuführen. Genau so geht es dem Schüler, der sich für den persönlichen Magnetismus interessiert. Er weiß längst, dass es eine solche Kraft gibt. Er merkt sie täglich um sich herum und ist sich der Wunder, welche mit ihrer Hilfe herbeigeführt werden, wohl bewusst. Er weiß vielleicht auch, dass er sie bis zu einem gewissen Grad in sich bereits entwickelt hat; was er aber jedenfalls erfahren möchte, sind die Mittel, durch welche er die in ihm schlummernde Kraft völlig wecken, vervollkommnen und in vernünftiger Weise benutzen kann. Ich werde demnach von der Beweisführung ihrer Existenz Abstand nehmen, da sich ihr Vorhandensein von selbst versteht.

Auch will ich eine ermüdende Diskussion über die zahlreichen Theorien vermeiden, die bisher über den persönlichen Magnetismus aufgestellt wurden. Ich selbst schwärme für keine besondere Theorie. Ich will nur zu lehren versuchen, wie die Resultate zu erreichen sind, und dem Leser überlassen, die Theorien anderweitig zu studieren oder sich möglicherweise eine eigene zu bilden. Es liegt mir fern, meine Ansicht über diesen Gegenstand einer anderen aufdrängen zu wollen; doch sei es mir gestattet, meine eigene Auffassung über das Phänomen, welches im vorliegenden Buch besprochen werden soll, kurz darzubieten. Da die Resultate keineswegs von der speziellen Form des Glaubens abhängen, muss es jedermann freigestellt bleiben, diese oder jene Theorie anzunehmen oder zu verwerfen. Viele von jenen, welche die besten Resultate aufweisen konnten, haben eine Theorie nach der anderen verworfen und sind jetzt der Ansicht, gar nicht versuchen zu wollen, die eigentliche Ursache für die Resultate zu erforschen, da sie sich begnügen, ohne dogmatische Theorie weiterzuarbeiten, wenn sie nur wissen, auf welche Weise die besten Resultate zu erreichen sind.

Mit dieser Auseinandersetzung will ich das Gebiet der Theorie verlassen und das Reich der praktischen Wissenschaft betreten. Ich will versuchen, den Leser mit der Entwicklung dieser gewaltigen Macht bekannt zu machen, wie er die von anderen bereits erreichten Resultate nunmehr selbst schaffen kann, und vielleicht gelingt es mir, ihn dazu zu bringen, selbst in dieser Wissenschaft weiter zu forschen und den bisher benutzten Weg des Aberglaubens und der Geheimnistuerei zu verlassen. Meine Bitte geht dahin, nichts anzunehmen, was nicht als erwiesen gilt.

In unserer nächsten Lektion wollen wir den Charakter dieser Macht einer Besprechung unterziehen.

Gedankenkraft im Geschäfts- und Alltagsleben

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