Читать книгу Reimlexikon - Willy Steputat - Страница 4

Vorwort

Оглавление

Behramgur, sagt man, hat den Reim erfunden,

Er sprach entzückt aus reiner Seele Drang;

Dilaram schnell, die Freundin seiner Stunden,

Erwiderte mit gleichem Wort und Klang.

Goethes Verse aus dem »West-östlichen Divan« schreiben die Erfindung des Reimes einem persischen Liebespaar zu. Wie zwei Liebende finden sich gleich klingende Versenden, und die Verse vereinen sich zu einer Strophe, zu einem Gedicht. Die Faszination, die diesem Vorgang innewohnt, ist in der hohen Verskunst der Dichtung und noch in den Gelegenheitsversen eines Amateurdichters zu spüren, das »Sich Finden« der richtigen Reimwörter entscheidet wesentlich darüber, ob ein Gedicht gelingt oder nicht. Was bei dem einen dichterischer Inspiration entspringt, ist für den anderen ein manchmal mühsames Suchen nach dem passenden Reim. Hier kann ein Reimlexikon Anregung und Hilfe bieten. Freilich: es vermag keinen zum Dichter zu machen, aber für alle, die den Pegasus reiten, hält es das »Zaumzeug« bereit.

Seit Reclams Reimlexikon im Jahr 1891 erstmals erschien, hat es zahlreiche Auflagen erlebt, ist der »Steputat« zu einem Standardwerk geworden. Er wird hier in neuer Bearbeitung vorgelegt.

Der deutsche Wortschatz hat sich in den letzten Jahrzehnten in sämtlichen Lebensbereichen, auch durch die Aufnahme von Fremdwörtern vor allem aus dem Englischen und Amerikanischen sowie eine große Zahl neuer Abkürzungen, erheblich erweitert; die Anzahl der möglichen Reime hat sich bedeutend vermehrt. Die Neuausgabe des Reimlexikons trägt dem Rechnung. Zahlreiche Reimsilben und Reimwörter sind neu aufgenommen worden, auch der Wortschatz der Umgangssprache, Mundartliches und Namen wurden stärker berücksichtigt. Über 25 000 Reimwörter warten darauf, sich zu »finden«. »Nun, Dichter, auf den Plan!« (Kurt Tucholsky).

Reimlexikon

Подняться наверх