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Reim ist Klang, ein Reimlexikon muss sich folglich an der Aussprache der Wörter orientieren, die es aufnimmt und kann sie doch nur in ihrer Schreibung wiedergeben. Daraus genauer: aus der Tatsache, daß gleich klingende Wörter oft unterschiedlich geschrieben werden resultiert eine Grundschwierigkeit bei der Erstellung eines solchen Lexikons.

Im Folgenden werden einige Hinweise zum Aufbau des Buchs und zur Auswahl der Reimwörter gegeben, die das Auffinden eines gesuchten Reims erleichtern sollen.

Gleich klingende Wörter die Reimwörter sind grundsätzlich unter einer Reimsilbe zusammengefasst; dabei richtet sich sowohl die Anordnung der (halbfett gedruckten) Reimsilben wie auch die der Reimwörter nach dem Alphabet sowie nach der neuen deutschen Rechtschreibung. ä, ö und ü werden wie ae, oe und ue behandelt, Großschreibung steht vor Kleinschreibung, Langvokal vor Kurzvokal, ß vor ss.

Die Schreibung einer Reimsilbe, unter der unterschiedlich geschriebene Reimwörter zu finden sind, richtet sich nach der bei diesen Reimwörtern gängigsten Schreibweise:

ack

Anorak

Ammoniak

Armagnac

Claque

Truck

Wrack

Yak

Zickzack

aph

alaaf!

Autograph

Biograph

brav

Stenograf

Telegraf

Topograph

Typograph

ax

Audimax

Dachs

Fax

Flachs

Schlacks

Skribifax

stracks

Wachs

Von den anderen Schreibweisen her wird auf diese Reimsilbe verwiesen: akack, afaph, achsax usw.

In ähnlicher Weise sind auch gleich gesprochene Vokale bzw. Diphthonge zusammengefasst, und zwar ai, ay, ei und ey unter ei, ebenso äu, eu, oi und oy unter eu sowie ü und y unter ü. Dadurch erübrigt sich lästiges mehrfaches Nachschlagen:

eier

Bayer

Befreier

Tokaier

Verleiher

Wasserspeier

Weiher

Zweier

eut

Bayreuth

bestreut

betreut

Therapeut

ungescheut

vertäut

Zelluloid

üse

Analyse

Dialyse

Drüse

Düse

Katalyse

Kombüse

Paralyse

Auch hier sorgen Verweise für das rasche Auffinden des gesuchten Eintrags: aiei, äueu, yü usw.

Fremdsprachliche Reimsilben stehen an der orthographisch passenden Stelle, nötigenfalls mit einem Hinweis zur Aussprache in internationaler Lautschrift:

aglich

agne (anjə)

agner

Reimsilben, die sich nur durch die Länge oder Kürze des betonten Vokals unterscheiden, sind entsprechend gekennzeichnet:

ūs

abstrus

Blues

diffus

Schmus

(ich) schmus

(ich) tu’s

ŭs

Abakus

Beschluss

Beschuss

Bus

Verschluss

Zerberus

Als zusätzliche Hilfe stehen überall dort, wo Reimwörter mit unterschiedlicher Schreibung unter einer Reimsilbe zusammengefasst wurden, Verweise: ăbapp, adãt, ähtät, ärzärts, air(e)är usw.

Das Lexikon enthält ausschließlich ein- und zweisilbige reine Reime (»Drang« »Klang«, »erfunden« »Stunden«). Nicht aufgenommen wurden – da in der dichterischen Praxis verpönt – so genannte identische Reime (wie etwa »Übermittlung« – »Vermittlung«), wenn sich dazu keine weiteren Reimwörter finden ließen.

Fremdsprachliche Reimwörter findet man unter der Reimsilbe, der sie von ihrer Aussprache her zugeordnet werden können: »Flair« unter är, »Tower« unter auer usw. Bestehen verschiedene Aussprachemöglichkeiten für ein (Fremd-)Wort, so ist dieses unter beiden entsprechenden Reimsilben verzeichnet, also etwa »Emaille« unter aille (aljə) und unter ei.

Die Reimwörter erscheinen grundsätzlich in ihrer Grundform (Nominativ, Infinitiv). Auf Reimsilben, aus deren Reimwörtern durch Ableitung aus der Grundform zusätzliche Reime gebildet werden können, wird verwiesen:

amme

Amme

Flamme

Ramme

Schramme

Wamme

(die) Anagramme

(der) klamme

amm

(ich) entflamme

ammen

Hier können mit den Reimwörtern unter amm und unter ammen weitere Reime auf amme gebildet werden. Wenn ein solcher Verweis allerdings zu weniger als drei weiteren Reimwörtern führen würde, sind diese direkt unter der betreffenden Reimsilbe aufgeführt:

ammer

Ammer

Drummer

Gejammer

Hammer

Jammer

(ich) jammer

Kammer

Klammer

(ein) klammer

(ich) klammer (mich)

(ein) strammer

Hier sind »(ein) klammer« und »(ein) strammer« bzw. »(ich) jammer« und »(ich) klammer (mich)« die einzigen Reime auf ammer, die mit Reimwörtern unter amm bzw. ammern gebildet werden können. Sie stehen deshalb, ohne Verweis, direkt unter ammer.

Alles, was zum Verständnis eines Reimworts nötig ist, aber nicht im engeren Sinne zu ihm gehört, steht in Klammern: »(ich) gehe«, »(sich) wundern«, »(das Wenn und das) Aber«, »(à l')anglaise«. Diese in Klammern gesetzten Ausdrücke werden bei der alphabetischen Einordnung nicht berücksichtigt.

Abkürzungen werden wie normale Reimwörter behandelt:

e

Abbé

ABC

a. D.

ade!

AG

Allee

WG

z. B.

Zeh

Neben Reimwörtern, die den eingangs genannten Kriterien entsprechen (ein- und zweisilbige reine Reime), wurden auch solche aufgenommen, die nur durch ihre Nebenbetonung (Beispiel: Nébenbetònung) der jeweiligen Reimsilbe angehören: »Amerika« unter a, »fürchterlich« unter ich, »fabelhaft« unter aft usw.

Gleiches gilt für die Aufnahme von Komposita; dabei wurde streng darauf geachtet, nur solche aufzunehmen, die von den Betonungsverhältnissen her tatsächlich einen Reim bilden können. So fehlen bei den Verben etwa »anlegen«, »aufheben«, »einkehren« usw. (dreisilbig), die zugehörigen Partizipien »angelegt«, »aufgehoben«, »eingekehrt« usw. aber sind selbstverständlich im Reimlexikon zu finden (zweisilbig mit Nebenton).

Bei den Substantiven musste angesichts der im Deutschen fast unbegrenzten Kombinationsmöglichkeiten eine Auswahl getroffen werden. Das Reimlexikon bietet deshalb in diesen Fällen keine vollständigen Listen, sondern will durch Anführung von Beispielen zu weiteren eigenen Bildungen anregen.

Ähnlich wurde bei Adjektiven und adjektivähnlichen Suffixen mit eigenständiger Bedeutung verfahren; Adjektiv-Komposita, die das reine Gegenteil des Grundwortes darstellen (»ungenau«, »ungewiss« usw.), sind nicht aufgenommen.

Der besseren Übersichtlichkeit wegen folgen Komposita eingerückt – direkt auf ihr Grundwort:

Mahl

Abendmahl

Hochzeitsmahl

Mal

Ehrenmal

Muttermal

mal

-mal

allzumal

(ein) andermal

dazumal

ahnen

erahnen

bahnen

mahnen

ermahnen

vermahnen

(die) Manen

marzipanen

planen

verplanen

Bei den Verkleinerungsformen auf »-chen« bzw. »-lein« wurden regelmäßig (Ausnahme: »Tüchlein« usw.) nur die auf »-chen« aufgenommen, also etwa:

ännchen

Ännchen

Kännchen

Männchen

Pfännchen

Tännchen

Wännchen

Das bedeutet: einen Reim z. B. auf »Männlein« findet man, indem man den Weg über die entsprechende Form auf »-chen« (unter ännchen) geht und so etwa zu »Tännchen«/»Tännlein« gelangt.

Schließlich sei, der Vollständigkeit halber, noch auf eine hier nicht berücksichtigte Möglichkeit, Reimwörter zu bilden, hingewiesen: Generell ist es im Deutschen in der Umgangssprache vor allem, aber nicht nur dort möglich, ein Schluss-»e« wegzulassen: »heute« »heut«, »Geläute« »Geläut«, »(ich) deute« »(ich) deut«, »(ich) streute« »(ich) streut«. Oft fügen sich solche Formen ohne weiteres in den Sprachfluss ein, sie fallen sozusagen nicht auf. Anders als bei den Gegenwartsformen der Verben aber (»(ich) hab«, »(ich) geh«, »(ich) prüf« usw.) können diese Formen bei Substantiven (»(die) Söhn«, »(die) Tön«, »(die) Stund«, »(die) Kund«) und auch als Vergangenheitsform bei Verben (»(ich) sehnt«, »(ich) scheut« usw.) leicht preziös, altertümelnd oder auch komisch wirken. In den beiden letzteren Fällen wurde deshalb auf ihre Aufnahme verzichtet die Bildung und Verwendung solcher Formen bleibe dem Ermessen, der Kreativität und auch dem Sprachgefühl jeder und jedes Einzelnen überlassen.

Bearbeiterin und Verlag hoffen, mit dieser Neuausgabe des »Steputat« ein Nachschlagewerk vorzulegen, das durch seinen reichhaltigen, aktuellen Wortschatz und seine Benutzerfreundlichkeit die Erwartungen erfüllt, die heute an ein Reimlexikon gestellt werden.

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