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Teil 3 / Schrödingers Katze lebt (Wie uns die Gesetzlosigkeit zufällt)

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Was steht fest?

Für den Anfang behaupte ich mit der mir reichlich zur Verfügung stehenden sorglosen Ungenauigkeit, dass die Physiker erkannt haben, dass alles, was existiert, eigentlich energetisch ist. Materie ist dann der Teil dieser Energie, den wir mit unserer begrenzten Wahr­nehmungsfähigkeit dazu machen. Wir geben ihr be­wusst eine Form, damit wir sie hören, sehen, riechen, schmecken und fühlen können. Unser Körper ist in Wirklichkeit aber, rein physikalisch betrachtet, ein höchst kompliziertes, ganzheitliches elektromagne­tisches SchwingungsFeld, das sich in einem für uns viel größeren befindet, ein durch die Form wahrnehmbarer Teil von ihm ist und sich ständig mit ihm austauscht. Würden wir alle Schwingungen dieses Feldes in für uns hörbare übersetzen, würden uns einzigartige, wie von vielen unterschiedlichen Instrumenten erzeugte Klän­ge zu Ohren kommen. Die Töne und Obertöne würden sich dem Alterungsprozess des Körpers und der Ent­wicklung der Persönlichkeit anpassen. Nicht von unge­fähr sprechen wir bei unserer Persönlichkeit vom KlangBild, also der alles umfassenden Schwingungs­Form der Person.

Dieses Wort stammt vom lateinischen personare ab, das übersetzt durchtönen oder durchklingen bedeu­tet. Ins Französische hat es sich zu son verkürzt und im Englischen zu sound umgewandelt, was übersetzt den umfassenden, einzigartigen Klang ausdrücken soll. Im Deutschen ist daraus der Ton mit seiner energe­tisch schwingenden und materiell formbaren Doppel­Bedeutung entstanden. In diesem Sinn ist alles im Universum Klang oder Sound. Deshalb gibt es die Überlegungen im Teil 6.

Ist da ein Geräusch, wenn es niemanden gibt, der zuhört?

Der Ausdehnung der wahrnehmbaren Frequenzberei­che sind bekanntermaßen Grenzen gesetzt. Da haben wir einerseits die Elektronenmikroskope, die kilome­terlangen Teilchenbeschleuniger (Vorsicht, kein Aus­druck der Jugendsprache!) und andererseits die Ra­dioteleskopanlagen und die Forschungssonden. Kleiner und näher oder größer und weiter geht es bisher nicht. Darüber hinaus haben wir nur unser Bewusstsein. Der im wahrsten Sinne des Wortes schnellste Weg für Er­kenntnisse wäre also, die Zeit anzuhalten. Hat nicht die Meditation genau dieses Ziel? Durch Loslassen der Gedanken die Zeit zu vergessen und unsere Verbin­dung zu höheren Dimensionen zu erleben, um das Ich bin zu erfahren?

Ich denke, dazwischen bin ich.

Im Universum geht nichts verloren

Kommen wir zurück zur Physik. Wer in der Schule aufmerksam und interessiert war, hatte höchstwahr­scheinlich die Chance, etwas über den Energieerhal­tungssatz zu erfahren. Er geht davon aus, dass in einem geschlossenen System die Summe der Energie immer gleich groß ist. Sie kann lediglich ihre Form wechseln. Ich nehme an, dass die Gesamtsumme aller existierenden Energie = 1 = Sein ist. Sie war immer, sie ist und sie wird immer sein. Das würden übrigens Juden, Christen und Muslime in der männlichen Form auch von Gott oder Allah sagen.

Nur noch einmal zur Erinnerung: Schon in einer wei­teren Dimension bleibt davon nur noch das Er/Sie/Es ist! übrig. Alle denkbaren Erscheinungsarten dieser Energie sind die Folge der Aufteilung der Ursprungs­energie in alle Zeit. Ganz genau und bestimmt ausge­drückt: Wenn wir in diesem einen Augenblick ein Viel­faches der gesamten für uns verfügbaren Energie in das denkbar kleinste Quantum davon in unsere Zeit verteilen, erzeugen wir den Grundbaustein der von uns ohne weitere Hilfsmittel wahrnehmbaren Materie.

Die Energie der Liebe

Jesus hat diese Quelle der Energie übrigens Liebe ge­nannt. Sie hat die denk- und fühlbar höchste Power. Sie macht uns glücklich und unabhängig. Sie ist im physischen Sinn überall und nirgendwo. Wir haben allerdings Probleme mit ihr, weil in ihr in der Vorstel­lung der christlich geprägten westlichen Welt von Menschenliebe bis Sexualität alles enthalten ist. Die alten Griechen unterschieden deshalb 3 Arten der Liebe: Die körperliche (Eros), bei der die sexuelle Energie das eine Feld in das andere treibt, um mit ihm zu verschmelzen (Zeugung), die Liebe zu einem Sub­jekt oder Objekt (Philia oder freundschaftliche Lie­be), was die Philosophie und die Philatelie zu etwas sehr ähnlichem macht (Liebhaberei) und die Liebe der oder zur Liebe (Agape), die alles liebt und sein lässt, wie es ist (Quelle des Lebens). Wenn in einer Bindung zwischen Menschen alle 3 vorhanden sind, ist sie ewig. Alles ist wunderbar und wertvoll, was man mit Liebe hört, betrachtet, streichelt, in die Nase strömen und auf der Zunge zergehen lässt. Frisch Verliebte wissen sofort, was ich meine. Sie leben im 7. Himmel von Luft und Liebe.

Wenn Energie (Liebe) nicht verloren geht, dann ist ih­re Abwesenheit ein Anhaltspunkt dafür, dass sie noch da ist, wir sie aber nicht mehr wahrnehmen können. Wenn Licht nicht mehr da ist, hat (nicht) die Energie der Dunkelheit (wie wir bereits wissen) die Oberhand gewonnen, sondern sie ist in die Zeit verteilt nur an einem anderen Ort oder hat eine andere Form. Daraus folgern wir ganz frech: Da der Himmel ewig und über­all ist, kann es den Zustand seiner Abwesenheit, der landläufig als Hölle bezeichnet wird, gar nicht geben. Sie wird von Menschen täglich neu erfunden, um damit innerhalb einer Gemeinschaft das Schicksal heraus­zufordern. Was natürlich auch sein könnte ist, dass Himmel und Hölle wegen der angeblich weltweit stei­genden Unterbringungskosten bereits heimlich fusio­niert haben.

Die Abwesenheit oder Blockade von Liebe kann Angst, Misstrauen, Hass, Neid, Betrug, Wertlosigkeit (ein Widerspruch in sich, wie wir bereits erkannt haben), …, = alles sein, was wir in unserem Leben nicht wollen.

Was sind wir also wirklich wert?

Ich komme auf diese Überlegungen noch mehrfach zurück. Weniger wert sein - Angst - weniger geliebt werden - Liebe nicht verdient haben - sich wertlos fühlen - mehr wollen - vergleichen - Neid - niemals zufrieden sein - niemals man selbst sein können - im­mer weniger Liebe fühlen - Frustration - Ausweglosig­keit - sich aufgeben oder gewalttätig werden. Die letzten beiden Betätigungen sind ganz sicher nicht das Gelbe vom Ei. Diese Schraube kann sehr lang werden, wenn man nicht rechtzeitig (den) Halt findet. Ein britischer Schauspieler hat es auf den Punkt ge­bracht: Wir kaufen mit dem Geld, das wir nicht haben, Dinge, die wir nicht brauchen, um damit Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen. Was für ein Wahnsinn und welch einfache Beschreibung unserer Gesell­schaft.

Das Echo unseres Selbst

Zunächst beschäftigen wir uns aber mit einem weite­ren Phänomen aus der klassischen Physik, der Reso­nanz (lat. resonare = widerhallen). Sie ist ein weiteres Prinzip des Universums. Mit ihrer Hilfe sind wir fähig, sehr leise, kaum sichtbare, sanfte Schwingungen zum künstlerischen Hörerlebnis, zum Augenschmaus oder einer Zärtlichkeitsorgie werden zu lassen. Wie man in den Wald hineinruft, … . Wie funktioniert das?

Eine Schwingung mit einer gewissen Stärke (Erreger­amplitude) wird in einem schwingungsfähigen System so aufgeschaukelt, dass sich die Ausgangsamplitude vervielfacht. Resonanz ist also ein natürlicher Echo­verstärker. Man findet sie in jedem von der Physik untersuchten Bereich.

Sex mit einem Klangkörper

Saiteninstrumente haben einen Erreger, nämlich die Saite und ein schwingungsfähiges System, sich selbst und den Resonanzkörper. Der einer Gitarre scheint dem einer Göttin grob nachempfunden. Ohne ihn wür­de man das Zupfen der Saiten, also die Erregung kaum wahrnehmen. Mit ihm kann es zum Klangerlebnis wer­den. Ich sage ausdrücklich: kann. Es kommt auf den Virtuosen an, ob er genau auf diesem Instrument einen musikalischen Orgasmus erzeugen kann.

Sehen wir uns eine Geige an. Bei ihr ist zunächst wich­tig, aus welchem Holz aus welcher Gegend mit welcher Lagerzeit und welcher Formgebung und mit welchem Lack der Resonanzkörper gefertigt wurde. Sie sind zusammen der Grund dafür, dass jede Violine einen so einzigartigen Klang besitzt, an dem Kenner sogar den Geigenbaumeister und das Baujahr erkennen können. Dieser Sound bestimmt den Wert. Selbstverständlich gibt es auch auf der Erregerseite große Unterschiede. Es gibt Saiten aus natürlichem (Darm) oder technisch produziertem (Metall, Kunststoff) oder gemischtem Material. Was bevorzugt wird, hängt vom Spieler ab. Eine Violine wird vorwiegend mit dem Bogen gestri­chen, manchmal sogar behüpft. Auf diese Erregungs­art ist ihr Körper zugeschnitten. Man kann sie auch zupfen, dann ist aber die Resonanz, also der Widerhall deutlich geringer. Bei Menschen ist es in der Regel umgekehrt.

Ist Resonanz für uns eine Katastrophe?

Kann Resonanz ein schwingungsfähiges System zerstö­ren? Kann es Materie, also die Form der Energie ver­ändern? Dazu machen wir einen Versuch mit einem Weinglas. Wir reiben seinen Rand mit einem befeuch­teten Finger, bis ein Ton zu hören ist. Das ist das Grundprinzip der Glasharfe. Wir bestimmen dessen Frequenz und beschallen das Glas mit einem Tongene­rator. Wer keinen hat, kann es auch mit seiner Stimme ausprobieren. Eine berühmte Sopranistin soll es ver­sucht und damit das Glas zum Zerspringen gebracht haben. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Ich meine mich zu erinnern, dass es in einer Wissenschaftssendung einmal einen ähnlichen Versuch gegeben hat, in dem es wirklich funktioniert hat. Die Antwort ist also ja. In der Physik wird das als Resonanzkatastrophe bezeich­net. Mit sehr niederen Frequenzen und mächtig viel Saft auf den Schallvibratoren kann man ohne weiteres auch menschliche KörperZellen zerstören. Manchmal reicht dazu aber auch schon ein einzelner begnad(e)(ig)ter Redner.

Unser BewusstseinsEcho

Wie sieht es mit der Resonanz auf unser Bewusstsein, unsere Glaubenssätze, unsere Gedanken aus? Sie sind ja nachweisbar und aus allen bisherigen Überlegungen heraus ebenfalls elektromagnetische Schwingungen oder Felder, die man mit einem EEG oder MEG ablei­ten und aufzeichnen kann. Je genauer und feiner sie sind, desto besser kann man sie voneinander unter­scheiden. Wir nehmen sie meistens unbewusst als Aura wahr. Hinterlässt sie einen Eindruck, hat diese Persön­lichkeit das, was wir bewundernd als Charisma be­zeichnen.

Man kann sie in Klänge übersetzen. Bisher ist es aber noch niemandem gelungen, die Vorstellungen so deut­lich zu erkennen, dass man sie in Worte hätte fassen können. Aber mit ein bisschen Übung kann man dem Computer bereits ein paar Befehle damit geben. Sie sind also ganz sicher Erreger. Wie beeinflussen sie die Materie? Was ist dann das schwingungsfähige Sys­tem? Was bringt unseren Körper in Form? Ist der An­fang des Alten Testaments vielleicht die Erklärung? In Teil 4 machen wir dazu wieder ein leicht durch­schaubares Gedankenexperiment.

Ich raste aus!

Um Resonanz einordnen zu können, sollten wir uns noch einer weiteren Beobachtung widmen und zwar der, dass zwei gleiche Pendel, die zunächst versetzt schwingen, nach einer gewissen Zeit einrasten, sich also synchron bewegen. Dieses Verhalten kommt auch bei Atomen und Elementarteilchen vor. Bei Frauen in Wohngemeinschaften kann sich deren Menstruations­zyklus und bei Studenten im Hörsaal deren Gehirnwel­len denen der Dozenten angleichen. Dieses Synchroni­sieren, also das aufeinander einschwingen ohne er­kennbare UrSache, ist eine Voraussetzung für Reso­nanz, auf alle Fälle aber der Grund, weshalb Orche­sterProben oder ChorArbeit zum unvergesslichen Er­lebnis werden können.

Ganz sicher ist es auch Synchronisation und Resonanz, wenn euch dieser Text - vielleicht sogar erst Jahre nach seiner Veröffentlichung - in die Hände (zu)fällt und ihr feststellt, dass ich lediglich das eine oder andere niedergeschrieben habe, das ihr schon immer gedacht habt, von dem ihr vielleicht sogar überzeugt seid oder was eurer Erfahrung nach so sein könnte. Dieses Phänomen nennt man das universelle Gesetz der Anziehung.

Hund oder Katze?

Wir kommen also dem, wie es sein könnte, zunächst innerhalb der Physik auf die Spur. Dazu müssen wir unbedingt Schrödingers Katze kennenlernen. Jetzt lässt es sich endgültig nicht mehr vermeiden, zwei Physiker beim Namen zu nennen, weil auch ihre Er­kenntnisse nach ihnen benannt wurden. Ich weise aber ausdrücklich darauf hin, dass sie lediglich zwei der unzähligen Genies sind, die es gab und noch geben wird. Da ich - vorsichtig ausgedrückt – eher ein schlichter Denker bin, wird die Genauigkeit, wie schon zuvor, der Verständlichkeit geopfert.

Wann ist etwas tot?

Der Versuch, den ich jetzt schildere, ist von Erwin Schrödinger, einem österreichischen Physiker und einem der Väter der Quantenmechanik. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes erdacht worden. In einer Kiste, in die man nicht hineinsehen kann und aus der auch nichts nach außen dringt, lebt eine völlig gesunde Katze. Mit in der Kiste ist eine physikalische Anord­nung, die sie töten wird. In einem radioaktiven Präpa­rat wird innerhalb der kommenden Stunde ein Atom zerfallen. Den genauen Zeitpunkt kennt niemand und da die Kiste geschlossen ist, kann sie auch niemand beobachten; also genau die Situation, in der wir uns befinden, wenn wir herausfinden wollen, was in oder mit einem Atom geschieht. Der Zerfall des Atoms löst über einen Geigerzähler einen elektrischen Impuls aus, der einen Hammer auf eine Giftphiole niederdonnern lässt. Sobald das Gefäß zerstört ist, verdampft das Gift, die Katze atmet es ein und stirbt. Grausam, ich weiß. Aber hättet ihr den Text bis zum Ende gelesen, wenn es eine totlangweilige Geschichte gewesen wäre?

Der Physiker wollte uns mit diesem Gedankenexperi­ment lediglich vor Augen führen, wie unberechenbarer alles wird, je näher man dem kommt, was wirklich ist. In dieser kleinsten Welt geschehen die irrwitzigsten Dinge. Da können Teilchen übergangslos von einem Ort zu einem anderen springen, sie können sich so schnell miteinander verständigen, dass das Licht nicht mehr hinterher kommt und sie können sich gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten aufhalten. Mit den Erkennt­nissen der Quantenphysik kann man im Großen der Alltagserfahrung das erklären, was mit den Gesetzen der klassischen Physik bisher nicht erfassbar war; selbstverständlich ohne diese über Bord werfen zu müssen. Mit Ungewissheit kann man nicht auf dem Mond landen und auch nicht erklären, weshalb Schwei­ne nicht fliegen können. Zusammengefasst könnte man auch sagen: Je kleiner, desto ungewisser, je größer, desto berechenbarer.

Das gewisse Ungewisse

Weshalb ist das, was ich mit meinen Sinnen erfassen und erfahren kann, nicht sprunghaft, sondern fort­laufend, förmlich statt unbestimmt, ursächlich und wirkend, statt chaotisch? Jetzt werdet ihr sagen, ist das eine Frage für geistig Unbewaffnete? Öffne doch einfach die Kiste, dann kannst du beobachten und messen, was geschieht!

Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Wenn wir diese Frage beantworten können, dann wissen wir, was wirklich ist, oder? Jetzt kommt der Physiker Werner Heisenberg mit seinem Gedankenexperiment ins Spiel. Er hat die Kiste geöffnet und folgendes festgestellt: In der klassischen Physik kann man für jedes wahr­nehmbare Objekt im Universum, also für das, was für uns als Materie oder Energie existiert, in jedem Au­genblick den Ort und die Geschwindigkeit angeben. Mit Hilfe des Trägheitsgesetzes kann ich dann er­rechnen, wo es sich in der Zukunft befindet.

Angenommen, ich wollte diese beiden Werte bei einem Elektron messen, dann bräuchte ich ein extrem hoch auflösendes Mikroskop. Weiter angenommen, ich hätte ein solches, dann müsste ich das Elektron beleuchten, damit ich es überhaupt sehen kann, genau so, wie man es bei einem normalen Forschungsmikroskop mit dem Licht auf oder durch das Präparat macht. Ich will euch nicht mit den Gesetzen der Optik und Plancks Energie­formel belästigen. Das überlasse ich gern den Physik­lehrern. Jeder kann aber ahnen, worauf das hinaus­läuft. Wenn das beobachtende Photon auf das Elek­tron stößt und das muss es ja, sonst könnten wir es nicht wahrnehmen, gibt es einen heftigen Rückstoß. Das heißt mit anderen Worten, jede Messung greift so in das System ein, dass etwas geschieht, was ohne sie nicht geschehen wäre. Ohne die Messung würde Schrödingers Katze mit einer gewissen Wahrschein­lichkeit rein zufällig noch leben. Öffnen wir die Kiste für einen Augenblick, fällt uns das OffenSichtliche zu. Die Wortspielereien müsst ihr erdulden, das ist so eine Marotte (schwäbisch für persönlich beglückende Angewohnheit) von mir. Heisenberg schreibt: „An der scharfen Formulierung des Kausalgesetzes: Wenn wir die Gegenwart kennen, können wir die Zukunft be­rechnen, ist nicht der Nachsatz, sondern die Voraus­setzung falsch.“ Die Erkenntnisse gingen übrigens als die Heisenbergsche Unschärferelation in die Physik­geschichte ein. Es gäbe noch viel Erstaunliches zu be­richten, aber ich möchte es in meinem eigenen Inte­resse nicht zu kompliziert machen.

Wir halten sehr vereinfachend fest: Nichts ist so, wie es scheint. Zum einen können wir nur den geringsten Teil dessen wahrnehmen, was existiert. Besonders ärgerlich scheint für manchen zu sein, dass wir das nicht einmal in Prozenten angeben können. Zum ande­ren ist das, was wir wahrnehmen, nicht das, was ge­schehen wäre. Je näher wir dem kommen, was wirklich ist, desto geringer wird der Einfluss der Zeit. Die Ereignisse scheinen nicht mehr fortlaufend zu sein, sie springen. Wir können nicht mehr feststellen, was Ursache und Wirkung ist. Für Ort und Zeit von Vor­gängen gibt es scheinbar nur noch Wahrscheinlichkei­ten. Wie und wo etwas eintritt ist davon abhängig, ob ich es beobachte. Es geschieht also das, worauf wir unsere ganze Aufmerksamkeit lenken. Wir können keine reine Beobachterrolle einnehmen. Die Wahrneh­mung beeinflusst grundsätzlich jeden Vorgang, jede Veränderung, was nicht weiter verwunderlich ist, da das kleinere immer ein Teil des größeren Feldes ist. Alles hängt miteinander zusammen und beeinflusst sich gegenseitig. Ein einfacher Gedanke eines einzel­nen Menschen kann weitreichende Auswirkungen ha­ben, wie man bei Heisenberg sieht.

Alles Denkbare existiert, weil wir es uns vorstellen können. Aus einer Wahrscheinlichkeit machen wir eine andere Gewissheit. Was im Mikrokosmos für ein Atom gilt, muss auch für eine ungeheure Ansammlung von Atomen, den Makrokosmos gelten. Unsere Welt ist ein solcher. Es bleibt die Frage, wie kommt es zu dieser Aufmerksamkeit, die Tatsachen schafft?

Dazu gehe ich einen Schritt weiter und behaupte:

Die Aufmerksamkeit auf das, was uns zufällt, ist der universale Echoverstärker der Vorstellungen und Gedanken ins Wahrnehmbare.

Wenn wir davon ausgehen, dass jeder Gedanke ein Erreger ist, wird er irgendwo auf Resonanz stoßen. Dieser Widerhall können Gedankenblitze oder Einge­bungen sein, die den ursprünglichen weiterführen oder AhaErlebnisse oder solche, die unsere Aufmerksam­keit auf das lenken, was ist und was diesem Gedanken in irgendeiner Form entspricht. Man glaubt kaum, wie viele Cabrios plötzlich auf unseren Straßen unterwegs sind, wenn man sich entschieden hat, eines zu kaufen.

Wir wählen aus der Wirklichkeit das aus, was wir uns wünschen oder vorstellen. Am häufigsten aber schein­bar das, was wir nicht wollen. Was man sich also vor­stellt oder was man denkt, ist das, was man will oder – wie wir erkannt haben – auch das, was man nicht will. Was aber keinen Unterschied macht. Was wir (nicht) wollen ist von unserem bisherigen Leben, Bedürfnis­sen, Gefühlen und Zielen abhängig. Aber es kann auch ganz unabhängig davon sein.

Ich bin endlich frei!

Der freie Wille war schon immer eine sehr umstritte­ne menschliche Fähigkeit. Ich selbst bin mir sicher, dass es ihn gibt. Aber ich kann es in diesem Augen­blick nicht beweisen. Wozu auch, ich weiß ja, dass ich ihn habe. Wer nicht daran glaubt, kann das nur, weil er (die) Zeit dazu hat. Solange der überwiegend proble­matische oder zumindest nutzlose Gedankenlärm unab­lässig durch unseren Schädel rauscht und wir ihn nicht stoppen, kontrollieren und loslassen können, dürfte ei­ne völlig freie Entscheidung sowieso ein sehr mühsa­mes Unterfangen bleiben. Falls ich mich also eines Ta­ges ohne ersichtlichen Grund von jetzt auf sofort, nur weil es mir gerade in den Kram passt, dazu entschlie­ßen sollte, einen Beweis zu suchen, dann hätte ich ihn im Augenblick meiner Entscheidung bereits gefunden. Kommt mir jetzt nicht mit formaler Logik. Das sind ausschließlich solche Regeln, die wir Menschen er(ge)­funden haben, weil wir in der zeitlichen Abfolge zwi­schen synchronen Ereignissen eine UrsacheWirkungs­Beziehung herstellen. C. G. Jung, ein Schüler Sigmund Freuds und ein begnadeter Denker, hat das Synchro­nizität genannt.

Frei heißt, bei dem, was ich will oder für das ich mich entscheide, spielen alle Messungen, Bewertungen, Glaubenssätze und Erfahrungen der übrigen Mensch­heit keine Rolle. Ich bin und entscheide die Wertig­keit neu. Und wenn ich nicht mehr werte, bin ich in bedingungsloser Liebe. In der Einheit ist die Freiheit grenzenlos. Frei ist, wer ausschließlich im Hier+Jetzt lebt und in jedem dieser Augenblicke seine Zukunft gestaltet. Die völlige Abwesenheit von Freiheit könn­ten wir als Schicksal bezeichnen, also das, auf das wir keinerlei Einfluss zu haben glauben. Dort sind die Kri­tiker zu Hause, die aus der Vergangenheit heraus leben und bei denen immer die anderen schuld sind. Sehen wir uns diese Erkenntnisse einmal in verschie­denen Alltagssituationen an:

Ein Mensch beschuldigt einen anderen, ein Halbdackel zu sein. Bei Schwaben ist das die schlimmste Beleidi­gung überhaupt. Übrigens kennen sich die beiden nicht. Trotzdem reagiert der Angesprochene, sofern er schwäbisch versteht, mit heftigen Gefühlen. Dabei kann es zu üblen Wortgefechten oder sogar Hand­greiflichkeiten kommen. Wir sind eindeutig in der Schicksalsschiene. Diese Entwicklung der Gescheh­nisse hallt sehr lange nach. Das ahnen wir bereits. Vielleicht will der Angreifer nur seine Wut über ein kurz zuvor erlebtes Versagen an diesem Granaten­seckel (nur eine andere Ausdrucksweise) abreagieren. Wenn der sich aber in dieses Spiel hineinziehen lässt, hat er seine freie Entscheidungsfähigkeit und damit die Macht über sich selbst abgegeben. Voll normal. Genau. So läuft das immer ab. Am besten, ich poliere ihm die Hirnstaumauer, bevor er noch etwas sagen kann. Da gibt es im Umkreis von 30 km keinen anderen freien Willen. Du hast eben nie eine Chance, also nutze sie alle. Da fragt sich allerdings, wie?

Du kannst dich zuerst einmal dafür entscheiden, Ich bin und damit nicht voll normal zu sein. Ruhiges Zoc­kergesicht, das innere Kochen langsam abkühlen las­sen, um Zeit für die Auswahl einer neuen Denkrichtung zu gewinnen. Lächeln, weil du erkennst, dass du nicht gemeint sein kannst, sofern dir das Gegenüber fremd ist und du seine Meinung über dich nicht teilst. Falls er sich bis dahin nicht beruhigt hat, fragen, was denn los ist und da man sich nicht kenne, was ihn zu dieser sehr außergewöhnlichen Einschätzung bewogen habe. Einfacher ausgedrückt: In der Ruhe liegt die Kraft und niemals die Bewertung eines anderen anerkennen oder gar übernehmen. Die ticken ab heute grundsätz­lich anders.

Weitere Beispiele gefällig?

Wer in einer Schlange steht und unter Zeitdruck ist, wird immer ungeduldiger und ist schließlich tierisch genervt, bis er beim Verkäufer ankommt. Dass das Gespräch zwischen den beiden alles andere als harmo­nisch verläuft, ist gut nachvollziehbar. Wer sich in einer solchen Situation dafür entscheidet, sich umzu­schauen und die vielen schönen Dinge zu sehen, wird erstaunt sein, was alles passieren kann. Man fühlt sich plötzlich viel lebendiger, weil man die wohltuende Stimmung, die sehr geschmackvolle Dekoration, die angenehme Stimme des sehr gepflegten Mannes vor sich und das betörende Parfum der Traumfrau hinter sich, das riesige Sortiment, das beruhigende Plät­schern eines Springbrunnens und die vielen außerge­wöhnlichen Menschen, die an einem vorbei flanieren, zu schätzen weiß. Die Zeit vergeht im Flug. Eine zu­sätzliche Kasse wird geöffnet. Man spricht der Ver­käuferin seine Bewunderung dafür aus, dass sie bei einem solchen Andrang so ruhig und freundlich, sogar liebenswürdig bleiben kann und wird bevorzugt be­dient. Sie fühlt sich hervorragend, weil endlich einmal jemand ihre Leistungen gewürdigt hat. Und wir fühlen uns gut, weil wir die Zeit damit verbracht haben, aus dem Realitätsangebot das auszuwählen, was uns gefällt und was uns gut tut.

Ein sehr anschauliches Beispiel dafür, welche Auswir­kungen eine Eingebung und die Entscheidung eines Busfahrers haben können, durfte ich auf einem Be­triebsausflug erleben. Als wir am Ausflugsziel ange­kommen waren, gab es in der Stadtmitte für unsere 3 Reisebusse keine Parkplätze. Ein Fahrer erinnerte sich plötzlich, dass es beim Eisstadion einen größeren Platz gibt, weil er vor längerer Zeit auf einem anderen Weg in die Stadtmitte daran vorbeigefahren war. Er über­zeugte die anderen Fahrer, die Busse dort zu parken und danach zu den Mitarbeitern zu stoßen, da man sie eingeladen hatte, am Kultur- und Freizeitprogramm teilzunehmen. Als abends die Heimfahrt bevorstand und die Busse nicht auftauchten, erfuhren wir, dass sie vollständig mit Eoipsokineten zugestellt waren. Es fand gerade ein Eishockeyspiel statt. Daraufhin tele­fonierten viele Mitarbeiter hektisch mit ihren Ange­hörigen. Manche sollten abgeholt werden, wussten aber nicht, wie spät es werden würde. Manche konnten niemanden erreichen. Es war Stress und Ärger pur. Die Busfahrer wurden verflucht. Die gute Laune nach dem herrlichen Tag war plötzlich verschwunden.

Später auf der Heimfahrt wurde im Autoradio auch noch von einer Massenkarambolage auf der Autobahn mit mehreren Toten berichtet. Wegen des kilometer­langen Staus fuhren die Fahrer eine Umleitung und wir kamen alle sehr verspätet, aber gesund und nur etwas abgekämpft vor der Firma an. Am darauf folgenden Tag habe ich grob nachgerechnet und erkannt, dass wir alle großes Glück hatten. Wären wir zur vorgese­henen Zeit losgefahren, hätten wir selbst Unfallopfer sein können. Zumindest hätten wir die ganze Nacht in der Blechlawine gestanden, weil nirgends Hilfsabfahr­ten möglich waren. Was lernen wir daraus? Man kann sich ständig über alles ärgern, man ist aber keines­wegs verpflichtet dazu!

Die höchst persönliche Zukunftsgestaltung

Wir könnten diese Geschichte für jeden einzelnen Mitarbeiter weiterspinnen. Wie er übermüdet nach Hause kam, am nächsten Morgen verschlafen und die Straßenbahn verpasst hat. Dafür aber eine reizende Taxifahrerin kennenlernen durfte, die seine seltenen Leidenschaften teilt. Oder wie sie morgens gestresst aus dem Haus stolpert, sich nicht wie üblich für den trägen Fahrstuhl, sondern für die Treppe entscheidet und dort dem sportlichen Briefträger begegnet, der ihr ein Päckchen überreicht, auf das sie schon unge­duldig gewartet hat. Würden wir jeden nur ein paar Minuten beobachten und danach wieder jeden, den dieser Mensch getroffen hat oder die Vorgänge, die dabei in Gang gesetzt wurden, hätten wir in relativ kurzer Zeit die gesamte Menschheit – Eremiten und Astronauten eingeschlossen – ein paar Minuten beob­achtet.

Es ließe sich dann ohne jeden Zweifel sagen, dass die Parkplatzentscheidung des Busfahrers eine der Ur­sachen dafür war, dass in China ein Sack Reis umgefal­len ist. So löst der Tanz eines Schmetterlings den Tsunami aus, der für die Geburt des bewusstseins­mächtigen israelitischen Herrschersohnes im mosle­mischen Palästina verantwortlich gemacht werden wird. Ihr könnt jetzt einfach in Ruhe darüber nach­denken. Wenn ihr glaubt, ihr habt keine Zeit dazu, entscheidet euch irgendwann, sie euch - ganz einfach - zu schenken.

Es macht also tatsächlich einen großen Unterschied, ob ein Mensch sich dafür entscheidet, an Krieg oder Frieden, Wertlosigkeit oder Liebe zu denken. Nicht nur für ihn, sondern für das gesamte Universum. Er holt sich in jedem Augenblick die Vorstellungen und Gedanken in sein Leben, die es im nächsten Augenblick in eine neue Richtung weitergehen lassen. Deshalb sagt man zu Recht, jeder sollte zuerst vor seiner eige­nen Tür kehren, damit er auch wirklich seines eigenen Glückes Schmied werden kann.

Mathematische Hieroglyphen

Die Aufmerksamkeit, als Spiegel der Bewusstseins­konzentration, erschafft die Zeit, die zur Dualität führt. Das – für das Teilen und das + für das Vermeh­ren führen in der Summe zum Vergleichen = zur nächsthöheren Einheit, der Trinität. Das X und das / sind Vielfache oder Teiler in der Dualität.

= - + sind die mathematischen Urfunktionen der Zeit und X / deren Ausdruck des aus unserer Sicht konti­nuierlichen Verstreichens.

Unser OM nach Atlantis

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